Kaum hat - Anna-Freud-Oberschule
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<strong>Anna</strong>-<strong>Freud</strong>-Culture<br />
ganze Mühe umsonst war. Du hast durch<br />
diesen Weg, wenn Du ihn auch nicht bis<br />
ans Ende geschafft hast, eine ganze Menge<br />
an Erfahrungen gesammelt. Du hast deine<br />
Stärken und Schwächen gefunden. Durch<br />
deinen Fleiß und deine Mühe hast Du ein<br />
gutes Selbstbewusstsein erobert, das Dir<br />
die Kraft gibt, weiter zu machen. So hast<br />
Du den Mut, neue Sachen auszuprobieren,<br />
obwohl Du eine Niederlage einstecken<br />
musstest. Ein typisches Beispiel dafür ist<br />
die Schule. Wir nehmen an, Du schreibst<br />
morgen eine Englischklausur und sagst<br />
von vorne herein, dass sie nicht gut laufen<br />
wird. Also lernst Du erst gar nicht.<br />
Nun bekommst Du in deiner Klausur nur<br />
eine Drei und, obwohl das eine gute Note<br />
ist, freust Du dich nicht. Du ärgerst dich<br />
darüber und denkst: Mensch, hätte ich<br />
für die Klausur geübt, wäre es jetzt eine<br />
Eins oder Zwei gewesen. Im Gegensatz zu<br />
Dir freut sich eine Mitschülerin über ihre<br />
Vier. Obwohl sie für die Klausur gelernt<br />
<strong>hat</strong>, ist sie mit einer Vier sehr glücklich.<br />
— April 2011 —<br />
Jetzt fragst Du dich: Wie kann<br />
das möglich sein? Ganz einfach!<br />
Sie <strong>hat</strong> ihr Bestes gegeben und sie weiß<br />
auch, dass Englisch nicht ihre Stärke ist. Sie<br />
<strong>hat</strong> aus ihrer Sicht alles richtig gemacht und<br />
sie <strong>hat</strong> auch kein schlechtes Gewissen. Du<br />
warst faul und hast deine Stärke nicht ausgenutzt,<br />
d.h. Du allein bist für deine Note<br />
verantwortlich. Es ist viel schlimmer, wenn<br />
Du etwas erreichen kannst, aber es nicht<br />
erreichen willst, als wenn Du es nicht erreichen<br />
kannst, aber es trotzdem versuchst.<br />
Zum Glücklichsein gehört es auch zu<br />
wissen, dass man sein Bestes gegeben <strong>hat</strong>.<br />
Ohne Fleiß, keinen Preis!<br />
Palwasha Karim<br />
Schöne Töne<br />
Ich komm nach Hause. Der Tag war<br />
anstrengend. Hatte unter anderem Mathe.<br />
Schließe die Tür auf. Zieh die Schuhe aus.<br />
Lauf halb angezogen durchs Wohnzimmer<br />
in mein Reich. Schmeiße meine Tasche<br />
in die Ecke. Mich aufs Sofa. Jacke aus.<br />
Durc<strong>hat</strong>men. Hunger. Durst.<br />
Ich werfe den Laptop an. Während er<br />
hochfährt, mache ich mir in der Küche<br />
etwas zu essen. Man redet mit mir, habe<br />
aber keine Lust zu antworten. Bleibe<br />
beim Kopfnicken und Kopfschütteln.<br />
Wieder ins Zimmer, der Laptop flimmert.<br />
Klicke auf eigene Musik. Player startet.<br />
Schöne Töne.<br />
Blick aus dem Fenster. Die Sonne senkt<br />
sich gen Horizont, vorbei an den großen,