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M 3.4 METhodE - Anne Frank Zentrum

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25<br />

1.4 Schule im nationalsozialismus und<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

ns-ideologie in der scHule<br />

Zur Kindheit im Zweiten Weltkrieg gehörte, dass die<br />

Schulbildung von nationalsozialistischen ideen geprägt<br />

war. Die Schule war eine von mehreren institutionen,<br />

durch die Kinder und Jugendliche im nationalsozialistischen<br />

Sinn erzogen werden sollten.<br />

Die Vermittlung der nationalsozialistischen Rassenlehre<br />

nahm dabei einen besonderen Platz ein. im Mittelpunkt<br />

des »Rassenkundeunterrichts« stand der Antisemitismus,<br />

die Feindschaft gegen Juden. Seit 1933 waren diese<br />

inhalte fester Bestandteil des Schulalltags. Die »Rassenlehre«<br />

wurde von Anfang an auch unabhängig von Lehrplänen<br />

massiv betrieben, v.a. in Deutsch, Geschichte und<br />

Biologie.<br />

Ein zentrales Ziel der nationalsozialistischen Erziehung<br />

war auch die Vorbereitung des Nachwuchses auf den<br />

Krieg. Zum einen wurden die Jugendlichen dazu erzogen,<br />

widerspruchslos zu gehorchen, zu schweigen und Befehle<br />

auszuführen. im Zuge der militärischen Erziehung<br />

stand auch die Ausbildung gesunder Körper im Mittelpunkt.<br />

Sie war wichtiger als die Vermittlung von inhalten.<br />

Dies zeigte sich z.B. im starken Kult um Sportlichkeit und<br />

in großen Sportveranstaltungen.<br />

Dieser Text stammt aus einer Lesefibel, mit der Kinder<br />

nicht nur lesen lernten, sondern von früh auf auch<br />

die Begeisterung für die nationalsozialistischen Ideen.<br />

Schwedt 1943<br />

Während des Zweiten Weltkrieges waren wichtige Ziele,<br />

bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für den<br />

Krieg zu fördern sowie deren Bereitschaft, sich in diesem<br />

Krieg zu opfern.<br />

Auswirkungen des krieges Auf scHule<br />

Der Zweite Weltkrieg hatte nicht nur ideologische Auswirkungen<br />

auf die Schule, sondern wirkte sich auch ganz<br />

konkret auf den Schulalltag aus. Gerade in den letzten<br />

Kriegsjahren führte der Krieg aus unterschiedlichen<br />

Gründen zu Unterrichtsausfall oder Schließungen von<br />

Schulen. Beispielsweise fiel in den Wintermonaten der<br />

Unterricht aus, weil es zu wenig Kohle gab, um die Schulräume<br />

zu heizen. Oder Schulgebäude wurden für andere<br />

Zwecke genutzt, beispielsweise als Lazarett oder als<br />

Unterkunft für Menschen, die durch Bombenangriffe ihre<br />

Wohnungen verloren hatten.<br />

Außerdem führte der Krieg zu neuen Schulabschlüssen:<br />

Nach einer bereits im Ersten Weltkrieg praktizierten idee<br />

wurde zwischen 1939 und 1945 das sogenannte »Notabitur«<br />

vergeben. Jugendliche, die wegen Einsätzen im<br />

Krieg ihre Schulzeit früher als geplant beenden mussten,<br />

erhielten vor Ablauf der üblichen Oberschulzeit einen

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