M 3.4 METhodE - Anne Frank Zentrum
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1.12 versorgung während des Krieges<br />
leBensmittelkArten<br />
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Lebensmittel<br />
von Behörden zugeteilt. Ab August 1939 bis lange nach<br />
dem Krieg 1950 berechtigten Lebensmittelkarten zum<br />
Kauf von Lebensmitteln. Diese Karten wurden bereits<br />
1937 gedruckt, in tresoren gelagert und bereits vier tage<br />
vor Beginn des Krieges allen Haushalten in Deutschland<br />
zugestellt. Es gab verschiedene Karten, die sich nach Lebensmittelart<br />
unterschieden. Es gab z.B. Karten für Brot,<br />
Fleisch, Fett oder Eier. im Verlauf des Krieges wurden die<br />
Rationen immer kleiner.<br />
Viele Personen, z.B. Jüdinnen und Juden, die in den besetzten<br />
Gebieten lebende Bevölkerung und Zwangsarbeiterinnen<br />
und Zwangsarbeiter in Deutschland erhielten<br />
geringere Lebensmittelzuteilungen als die deutsche<br />
Bevölkerung.<br />
verPflegung wäHrend des krieges<br />
Während des Krieges veränderte sich die Versorgungslage<br />
für die deutsche Bevölkerung. Sie konzentrierte sich<br />
auf Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Mehl und Zucker. Einige<br />
Lebensmittel waren nicht mehr zu bekommen und mussten<br />
ersetzt werden. Bohnenkaffee wurde durch dünnen<br />
Ersatzkaffee aus Gerste oder Eicheln, dem sogenannten<br />
»Muckefuck«, ersetzt. Kuchen wurden aus Mohrrüben<br />
oder Kartoffeln gebacken und Marmelade wurde aus<br />
Steckrüben hergestellt.<br />
Brot war weiterhin erhältlich, allerdings wurde die Qualität<br />
schlechter. Die Rationen für einen »Normalverbraucher«<br />
bestanden zu Beginn des Krieges aus 2250 Gramm<br />
Brot, 500 Gramm Fleisch und 270 Gramm Fett pro Woche.<br />
Menschen, die schwere Arbeit leisteten, sowie werdende<br />
Mütter und Kinder erhielten Sonderzulagen. Zum Beispiel<br />
erhielten sie Vollmilch statt Magermilch. im Verlauf<br />
des Krieges wurden die Rationen, z.B. von Fett, weiter<br />
gekürzt.<br />
Obwohl während des Krieges im Deutschen Reich nicht<br />
alle Lebensmittel erhältlich oder rationiert waren, gab<br />
es hier keine ernsthaften Ernährungsprobleme. Möglich<br />
war diese relativ gute Versorgung der deutschen Bevölkerung<br />
durch die rücksichtslose Ausbeutung der besetzten<br />
Gebiete.<br />
kleiderkArten<br />
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurden nicht<br />
nur Lebensmittel, sondern auch textilien rationiert. Die<br />
nicht Uniform tragende Bevölkerung, also Frauen, Kinder<br />
und nicht zum Wehrdienst eingezogene Männer, konnten<br />
Kleidung nun nur noch mit Berechtigungs-scheinen kaufen,<br />
den »Reichskleiderkarten«.<br />
Der Bezugsschein bestand aus 100 Punkten, die beim<br />
Kauf von textilien abgerechnet wurden. Ein Paar Strümpfe<br />
»kostete« 4 Punkte, ein Pullover 25 Punkte, ein Damenkostüm<br />
45 Punkte. Die Kleiderkarte war für ein Jahr<br />
gültig. Der Einkauf von textilien musste daher genau geplant<br />
werden. Für Jugendliche gab es »Zusatzkleiderkarten«.<br />
Ab März 1943 gab es für Menschen, die durch Luftangriffe<br />
Kleidung und Haushaltsgegenstände verloren<br />
hatten »Sonderbezugskarten für Fliegergeschädigte«.<br />
Juden waren seit 1940 von der Zuteilung der Kleiderkarten<br />
ausgeschlossen.<br />
Nur mit dieser Karte konnte man Eier kaufen.<br />
Schwedt 1944<br />
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