Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 425 Das historische Eichsfeldfoto Bischhagen 1911. Sammlung Heino Kühn, Heilbad Heiligenstadt. Lutter 1903. Sammlung Heino Kühn, Heilbad Heiligenstadt.
Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 427 der B<strong>und</strong>esregierung in europäischen Fragen <strong>und</strong> seit vier Jahren auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Es ist verständlich, dass die Gernröder den weitreichenden politischen Einfluss ihres prominenten Mitgliedes im Gemeinderat <strong>und</strong> den engagierten Einsatz bei Vorhaben in seiner Heimatgemeinde besonders zu schätzen wissen. Seit 1972 leitet Rolf Berend den „Gesangverein Concordia Gernrode/Eichsfeld“, einen gemischten Chor mit 50 Sängerinnen <strong>und</strong> Sängern, der sich mit sakraler <strong>und</strong> volkstümlicher „Carpe diem - Nutze den Tag“ ist als vieldeutige Inschrift auf alten Sonnenuhren zu lesen. Für Manfred Kahlmeyer in Birkenfelde waren die zwei lateinischen Worte eine Art Lebensphilosophie, die ihn jeden Tag motivierte, spätestens, als er sich Anfang der achtziger Jahre mit den historischen Sonnenuhren des Obereichsfeldes zu beschäftigen begann. Die Exlibris als Holzschnitte in den vielen h<strong>und</strong>ert Büchern seiner umfangreichen Eichsfelder Büchersammlung enthalten auch diesen Sinnspruch unter seinen Initialen „MK“ <strong>und</strong> darüber symbolhaft fre<strong>und</strong>lich das Tagesgestirn, das seine Strahlen reichlich in alle Richtungen sendet, insbesondere aber auf zwei eichsfeldische Bauwerke, die ihm vor allen anderen am Herzen lagen <strong>und</strong> denen seine ganze heimatk<strong>und</strong>liche Liebe <strong>und</strong> Zuwendung galt: der Burg Hanstein <strong>und</strong> dem Hülfensberg. Auf den Hanstein weist auch der Schattenstab der gewiss vor mehr als 25 Jahren geschnittenen Exlibris-Sonnenuhr von Manfred Kahlmeyer - <strong>und</strong> mit jener Burg befasste er sich mit außerordentlichem Fleiß, monatelang, intensiv <strong>und</strong> akribisch, mit der ganzen Kraft, die ihm seine schwindende Ges<strong>und</strong>heit ließ, bis in seine letzten Lebenstage. Am 21. September <strong>2008</strong> verstarb Manfred Kahlmeyer plötzlich, wenige Wochen vor seinem 65. Geburtstag. Mit seiner Familie trauern viele Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ehemalige Lehrerkollegen um den geachte- Wir gedenken Manfred Kahlmeyer - R. I. P. Chormusik im Eichsfeld einen guten Namen gemacht hat. Den Gernröder Karnevalsverein führte er seit 1966 als Vorsitzender <strong>und</strong> ist seit 1990 dessen Präsident. Eine hohe Wertschätzung seiner politischen <strong>und</strong> ehrenamtlichen Arbeit erfuhr der Jubilar mit der Verleihung des B<strong>und</strong>esverdienstkreuzes am Bande durch den B<strong>und</strong>espräsidenten. Den zahlreichen Gratulanten schließt sich die Redaktion der „Eichsfelder Heimatzeitschrift“ mit besten Wünschen an. Red. ten, sensiblen Fredi. Viele H<strong>und</strong>erte Schüler mehrerer Generationen, denen er jahrzehntelang in Uder ein wissenssprühender, begeisternder Chemie<strong>und</strong> Biologielehrer war, erinnern sich dankbar eines anerkannten, beliebten Pädagogen. Aber nicht nur das an seine Schüler erfolgreich weitergereichte Wissen um naturwissenschaftliche Themen <strong>und</strong> vorgelebte <strong>und</strong> vermittelte moralische Werte werden ihn für lange Zeit gegenwärtig sein lassen, sondern auch seine herausragenden Leistungen um vielfältige Bereiche der eichsfeldischen Heimatk<strong>und</strong>e. Als Liebhaber, Sammler <strong>und</strong> Besitzer vieler Sachzeugen eichsfeldischer Geschichte richtete er im Dezember 1982 im damaligen Oberschulkombinat „Maxim Gorki“ in Uder ein zu dieser Zeit landesweit einzigartiges Schulmuseum ein, für das er seinen beachtlichen F<strong>und</strong>us zur Verfügung stellte <strong>und</strong> die inhaltliche Aussage bis zu seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst 2004 unter Einbeziehung interessierter Schüler durch diverse schulische Gegenstände, Materialien <strong>und</strong> eine Schulbuchsammlung erweiterte <strong>und</strong> vervollkommnete. Dem besonderen Interesse von Manfred Kahlmeyer für die Gnomonik, die „Sonnen-