Deutsche Lebensmittel - AHK Korea
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8<br />
Kompakt<br />
<strong>Korea</strong> importiert deutlich mehr Nahrungsmittel<br />
aus Deutschland<br />
Hohes Wachstum bei Schweinefleisch, Milchprodukten und Kaffee<br />
Freihandelsabkommen verbessert Marktzugang<br />
Frank Robaschik<br />
The presence of German food products in <strong>Korea</strong> has risen considerably over the last<br />
years. German suppliers can profit from an excellent image of Germany in <strong>Korea</strong>, a relatively<br />
high income, responsiveness to new things and increasingly westernized eating<br />
habits. Future prospects are good as further tariff reductions are planned within the<br />
framework of the Free Trade Agreement between the EU and <strong>Korea</strong>.<br />
Der koreanische Markt hat für deutsche<br />
Anbieter von Nahrungs- und Genussmitteln<br />
in den letzten Jahren an Bedeutung<br />
gewonnen. Die deutschen Exporte nach<br />
<strong>Korea</strong> haben sich laut dem statistischen<br />
Bundesamt von 58,8 Mio. Euro im Jahr 2009<br />
auf 247,4 Mio. Euro im Jahr 2012 mehr<br />
als vervierfacht. Nach koreanischen Angaben<br />
stiegen die Einfuhren des Landes aus<br />
Deutschland in diesem Segment von 80,0<br />
Mio. USD im Jahr 2009 auf 331,5 Mio. USD<br />
im Jahr 2012. Rangierte Deutschland 2009<br />
noch auf Rang 26 der Herkunftsländer, so<br />
belegte es 2012 Rang 16.<br />
Mehr als die Hälfte des Zuwachses entfällt<br />
auf die seit Januar 2010 wieder zugelas-<br />
KORUM Nr. 44 | April 2013<br />
senen Einfuhren von Schweinefleisch aus<br />
Deutschland. Deren Wert stieg 2012 auf<br />
133,2 Mio. USD. Den größten Teil davon<br />
stellt der in Südkorea beliebte und teure<br />
Schweinebauch. Wegen einer Zunahme der<br />
Schweinemast in <strong>Korea</strong> rechnet das <strong>Korea</strong><br />
Rural Economic Institute für 2013 jedoch<br />
mit einem Rückgang der Schweinefleischimporte<br />
um etwa 20% auf 222.400 t. Bis 2022<br />
sollen sie dann jedoch wieder auf 262.100 t<br />
ansteigen.<br />
Jenseits von Schweinefleisch erhöhten sich<br />
die Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln<br />
aus Deutschland von 2009 bis 2012<br />
immerhin noch auf das Zweieinhalbfache.<br />
Neben der zunehmenden "Verwestlichung"<br />
der Essgewohnheiten dürften sinkende Einfuhrzölle<br />
im Ergebnis des seit Mitte 2011<br />
angewendeten Freihandelsabkommens (FHA)<br />
zwischen der EU und <strong>Korea</strong> der wichtigste<br />
Grund sein. Denn gerade im Bereich der<br />
Agrargüter und Nahrungsmittel hat <strong>Korea</strong><br />
noch hohe Einfuhrzölle.<br />
Der weitere Abbau der Zölle ist auch ein<br />
Grund für Optimismus für die kommenden<br />
Jahre. Dank des FHA fallen für die meisten<br />
Produkte die Zölle vollständig weg. Seit Mitte<br />
2011 gilt dies beispielsweise für Wein und<br />
Hopfen. Bei vielen anderen Waren erfolgt<br />
der Abbau schrittweise. So sollen Kaffee ab<br />
Juli 2016, Bier ab Juli 2018 und Käse ab Juli<br />
2026 zollfrei eingeführt werden können.<br />
Nur bei wenigen Produkten ist kein vollständiger<br />
Zollabbau vorgesehen. So wird<br />
bei Milch und Rahm (betroffen ist vor allem<br />
Milchpulver) der zollfreien Einfuhr auch nach<br />
15 Jahren ab dem Inkrafttreten des Abkommens<br />
dauerhaft mit einer Quote für die EU-<br />
Länder in Höhe von ab dann unverändert<br />
1.512 t Grenzen gesetzt. Bei natürlichem<br />
Honig sind es 75 t. Reis ist vollständig von<br />
der Liberalisierung ausgenommen. Zollfreie<br />
Kontingente gibt es in der Übergangszeit<br />
auch bei Käse und Quark, Molke, Fleisch,<br />
Wurstwaren, Fleischzubereitungen und Tierfutter.<br />
Spätestens 15 Jahre nach Inkrafttreten<br />
des Abkommens gilt jedoch auch für<br />
diese Erzeugnisse die volle Zollfreiheit.<br />
Entsprechend stiegen im Jahr 2012 die<br />
koreanischen Einfuhren aus Deutschland<br />
bei Molkereiprodukten auf 54,6 Mio. USD<br />
(von 2009 bis 2012 im Durchschnitt jährlich<br />
+92%), bei Getränken auf 51,8 Mio. USD<br />
(+50%) und bei Süßwaren auf 27,4 Mio.<br />
USD (+34%). Bei Getränken stachen Kaffee<br />
mit 28,4 Mio. USD (+121%), Limonaden mit