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Lesekompetenz Impulse: Grundschule - Landesinstitut für ...

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Christine Nöstlinger<br />

„FRANZ UND DIE EIFERSUCHT“<br />

Die „Geschichten vom Franz“ von Christine<br />

Nöstlinger thematisieren allgemein gültige,<br />

Kinder (wie Erwach sene) beschäftigende<br />

Themen wie Einsamkeit, Freundschaft, Angst,<br />

Eifersucht, Zorn, Sehnsucht, Liebe u.a., sodass<br />

hier ein Stoffangebot vorliegt, durch d as<br />

latente Befindlichkeiten der Kinder aktiviert<br />

und somit als Teil des eigenen Selbst erfasst<br />

werden können.<br />

In „Franz u nd die Eifersucht “ werd en d ie<br />

t ypischen Pro bleme, die eine Dre i e c k s k o n s lt<br />

e<br />

lation mit sich bringen kann, geschildert. Alle<br />

G eschicht en sind aus d er Persp ektive d es<br />

Franz geschrieben, sodass die Gefühle der<br />

anderen Personen erahnt bzw. vermutet werden<br />

müssen. Durch diese Aussparungen lässt<br />

sich der Text besonders gut handelnd erschließen<br />

u nd eröffnet Kindern im Gru n dschulalter<br />

Möglichkeit en, sich in die Gefü hlswelt<br />

eines anderen hineinzuversetzen und<br />

diese differenziert mündlich und schriftlich<br />

auszudrücken.<br />

D u rch den Einsat z der Metho de des<br />

Standbildes mit anschließender Schreibphase<br />

kommt es zu einer verzögerten Textbegegnung<br />

und einer intensiven gem ein samen<br />

Leseerfahrung.<br />

Die Sinnentnahme erfolgt durch:<br />

• den lebensweltlichen Bezug,<br />

• die Rollenübernahme und<br />

• den Perspektivwechsel.<br />

• Die Lehrkraft (oder ein darauf vorbereitetes<br />

Kind) liest den Text „Franz und die<br />

Eifersucht“ vor. Während des Vorlesens<br />

erfolgt eine Visualisierung des Erzählten<br />

anhand von Symbolkarten, die prägnante<br />

Stellen der Geschichte widerspiegeln (z.B.<br />

Königskronen, Zipfelmütze).<br />

• Das Stand bild verf a h ren mit anschließend er<br />

Verbalisierungsphase soll die Auseinandersetzung<br />

mit dem Text verzögern, zeitlich<br />

verlängern, intensivieren und dazu herausfordern,<br />

mehr zu verstehen, als äußerlich<br />

dargestellt wird.<br />

Das Standbildverfahren:<br />

Die Lehrkraft wählt drei Kinder der Klasse<br />

au s u nd lässt sie sich der Szene ents<br />

p rechend zu einander au fstellen (Franz<br />

allein, die Mädchen in Freundschaft vereint).<br />

Anschließend bittet die Lehrkraft die<br />

Kinder, eine Haltung einzunehmen, welche<br />

ihrer Meinung nach <strong>für</strong> sie in dieser<br />

Situation charakteristisch ist.<br />

(Zur Orientierung der Darstellerinnen und<br />

Darsteller können Bilder der handelnden<br />

Personen an die Tafel gehängt werden.)<br />

Um die Situation zu verdeutlichen, bekommt<br />

jede Darstellerin und jeder Darsteller<br />

als Requisit ein charakteristisches<br />

Attribut ihrer oder seiner Figur: Franz eine<br />

Pudelmüt ze, Gabi u nd Sandra jeweils<br />

Königskronen.<br />

• Die Verbalisierungsphase:<br />

Die Lehrkraft ford e rt jetzt d ie Kinder nacheinander<br />

auf, nach vorne zu kommen, die<br />

Hand auf eine Figur ihrer Wahl zu legen<br />

und die möglichen Gedanken, die die jew<br />

eilige Figur sich in dieser Situ at ion<br />

m a c h e nkönnte, auszusprechen.<br />

Indem die Kin der den Figuren ihre Sprache<br />

leihen, geht es zugleich um ihre subjektiven<br />

P rojektio nen, wie auch u m den Nachvollzug<br />

der unterschiedlich en Perspektiven.<br />

• Die mündlich geleisteten Beiträge werden<br />

im nächsten Arbeitsschritt als Anregung<br />

genutzt, jetzt auch auf schriftlicher Ebene<br />

die Gedanken der Figuren zu fixiere n .<br />

Arbeitsblätter mit Denkblasen über der<br />

jeweiligen Figur werden angeboten. (Differenzierende<br />

Schreibaufgabe <strong>für</strong> leistungss<br />

t ä r k e re Kinder: Wie findest du d as<br />

Verhalten von Gabi und Sandra?)<br />

• Die Ergebnisse der Schreibphase werd e n<br />

abschließend am St andbild präsentiert: Die<br />

Kinder kommen nacheinander m it ihre n<br />

A r b e i t s b l ä t n t e nach r vorne, legen die Han d<br />

auf die Figur ihrer Wahl und lesen ihre verschriftlichten<br />

Gedanken vor.<br />

• Ein „Stimmenorchester“ zur Person des<br />

Franz kann die Stand bildp hase abschließen:<br />

Im Unterschied zum vo rherigen Standbildv<br />

e rf a h ren bleiben die Kinder hintere i n a n d e r<br />

hinter Franz stehen. Sind genü gen d<br />

„Stimmen“ vorhand en, ruft d ie Lehrkraft die<br />

Gedanken in wechselnd er Reihenfolge und<br />

Lautstärke ab, indem sie z.B. auf d ie betre ffende<br />

Schülerin od er den b etre ff e n d e n<br />

Schüler zeigt .<br />

D u rch dieses Ve rf a h ren wird den Kindern die<br />

Möglichkeit gegeben, die M u l t i p e r s p e k - t i<br />

vit ät einer einzelnen Figur nachzuvo llziehen<br />

u nd mitzuerleben.<br />

Praxis Deutsch 127/1994.<br />

Leseförderung.<br />

Praxis Deutsch 176/2002.<br />

Leseleistung –<br />

<strong>Lesekompetenz</strong>.<br />

Praxis Deutsch. Sonderheft<br />

Leseförderung in einer<br />

Medienkultur.<br />

Lesen und Schreiben.<br />

Jahresheft Schüler 2003.<br />

Friedrich.<br />

Wedel-Wolf, A. v. 2001.<br />

Üben im Leseunterricht.<br />

Braunschweig.<br />

Rahmenplan Deutsch<br />

<strong>Grundschule</strong>. 15. Sept.2003.<br />

BBS.

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