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Lesekompetenz Impulse: Grundschule - Landesinstitut für ...

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Käse, Mäuse). Bei allen anderen Wört e rn<br />

schweigt sie und muss jedes Mal aufgefordert<br />

werden, sich auf das ihr unbekannte Wort<br />

einzulassen.<br />

Mit dem Wort haben (Sie haben<br />

auch Hunger) ist Isa schon überfordert.<br />

Zum einen kennt sie die Buchstaben noch<br />

nicht sicher (h und b). Darüber hinaus kann<br />

sie nicht mehr als zwei Laute synthetisieren<br />

und kommt so nicht zu einer Wortvorgestalt,<br />

die ein sinnvolles Wort nahe legt. Deshalb<br />

assoziiert sie schließlich zu dem Wort „sie”,<br />

das die Lehrerin ihr als semantische Hilfe<br />

anbietet, das Wort „sind”, was zwar semantisch<br />

und syntaktisch passen könnte, aber<br />

nichts mehr mit der Wortvorlage zu tun hat.<br />

D rei Monate später steht sie noch ähnlich<br />

hilflos vor der Leseaufgabe. „Uta u nd ru f t “<br />

(G1b) liest sie spont an. Aber bereits bei Opa<br />

schweigt sie erst mal, so, wie sie viele Wört e r<br />

mit Schweigen und Seufzen b eginnt. Nach wie<br />

vor erschweren Buch stabenu nsicherheit und<br />

d as Bu chstabieren (pe, es, ka) die Synthese.<br />

Ab er sie versucht inzwischen häu figer, die<br />

Hilfen in ihre Wo rterarbeitung einzubeziehen.<br />

Beispiel: sagt<br />

In der dritten Klasse hat Isa mit den sprachlich<br />

anspruchsvolleren Texten noch große<br />

Schwierigkeiten. Ihre schwach entwickelt e<br />

Sprachkompetenz lässt sie bei unbekannten<br />

und weniger leicht vorhersehbaren Wörtern<br />

versagen: Sie schaut nicht genau hin, rät<br />

herum und bietet Pseudowörter an, sie achtet<br />

auch nicht auf semantische oder syntaktische<br />

Zusammenhänge.<br />

Ein Schuljahr spät er geht sie selbstb ewusst<br />

er an d ie Leseaufgabe heran. Die Te x t e<br />

der Lesestufe vier überf o rd e rn sie, eine G3-<br />

Geschichte schafft sie zwar mühsam, brau cht<br />

ab er nur w enige Hilfen. Tro tz sp ürbare r<br />

L e rn f o rtschritte b leibt Isa eine schwache<br />

Leserin, weil ihr Pro b l e m l ö s e v halten e r eher<br />

gering ist und sie nur wenige Strat egien zur<br />

Ve rfügung hat.<br />

Jens s c h a ft beim ersten Durchgang nur 28<br />

P rozent der erre i c h b a ren Pu nkt e und w ird d e r<br />

Kategorie „sehr schwach” zugeordnet. Seine<br />

Vo rgehensweise unterscheidet sich aber von<br />

Anfang an stark von Isas Lesebemühungen.<br />

Es fällt auf, d ass seine Zugriff s w e i s e n<br />

vielfältiger sind als bei Isa. Auch Jens buchstabiert<br />

(pe, es, ka, ha). Er kann sich gut semantisch<br />

orientieren (auch mit Hilfe des Bildes).<br />

Seine Vorgehensweise ist dennoch oft schwer<br />

zu analysieren, da er manchmal die Reihenfolge<br />

der Laute durcheinander bringt, oft rät<br />

(sehr starke Ratetendenz), oft Fehler selbst<br />

bem erkt und wieder neu ansetzt, manchmal<br />

Scheinlösu ngen anb ietet , d ie mit der<br />

Wortvorlage kaum noch etwas zu tun haben.<br />

A u ffallend ist seine In itiat ive, sich immer<br />

wieder neu auf den Versuch einzulassen. Man<br />

gewinnt den Eindru ck, er jongliert mit d en<br />

Buchst aben (Reihenfolge ist zweit rangig), b is<br />

er eine akzep table Lösung gefunden h at.<br />

Im zweiten Durchgang, im April der Klasse<br />

2, hat Jens schon gute Fortschritte gemacht.<br />

Die Geschichte G1a schafft er mit nur drei

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