WELT UND WIRKUNGSPRINZIP Werner Landgraf
WELT UND WIRKUNGSPRINZIP Werner Landgraf
WELT UND WIRKUNGSPRINZIP Werner Landgraf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wir wollen uns in diesem Kapitel ausschließlich mit<br />
der von den Offenbarungen beschriebenen Schöpfung durch<br />
Gott und deren kosmogonischen Inhalt beschäftigen. Dazu<br />
ziehen wir die Überlieferungen der monotheistischen Religionen<br />
heran. Bei praktisch allen polytheistischen Religionen<br />
wurden im Animismus beschriebene Geschöpfe des<br />
Diesseits als 'Götter' der sie betreffenden Naturprozesse<br />
bezeichnet, sodaß ihre Betrachtung wieder auf das herauskäme,<br />
was wir bereits im Kapitel 1 aus ihren ursprünglichen<br />
Eigenschaften abgeleitet haben. Dabei sollen ferner<br />
weitergehende religiöse Betrachtungen, Vergleiche, Beschreibungen<br />
vermieden und relevante Inhalte bereits<br />
technisch vorinterprätiert zusammengefaßt werden.<br />
Die sauberste, zuverlässigste, und am besten überlieferte<br />
Offenbarung von Gott, die auch die umfangreichsten<br />
kosmogonisch verwertbaren Aussagen enthält, ist die des<br />
Koran. Wir beschränken uns ausschließlich auf Offenbarungen,<br />
ohne Rücksicht auf Meinungen und sekundäre Literatur<br />
dazu. Das Christentum ist seinen ausdrücklichen<br />
eigenen Aussagen nach keine Offenbarung, sondern Bezeugung<br />
von Geschehnissen, die auf eine postulierte Verkörperung<br />
von Gott im Diesseits und weniger auf Ihn selbst<br />
bezogen sind, außerdem sind seine kosmogonischen Aussagen<br />
gering und bestätigen insoweit die des Islam.<br />
2.1. Glauben an Gott und seine Schöpfung<br />
Dem Koran können wir folgende kosmogonischen Aussagen<br />
ableiten, wie sich die Schöpfung für uns als Teil derselben<br />
im Diesseits darstellt:<br />
/ Gott existiert 1:1;112 , jedoch in einem eigenen Sinn,<br />
unvorstellbar und mit nichts vergleichbar (AlXaib).<br />
Dabei erfolgt die geringste Anforderung an unser Verständnis<br />
und an den Inhalt unseres Glaubens: wir wollen<br />
nicht ausschließen sondern als möglich, offen und dahingestellt<br />
sein lassen 7:33, daß es außer der Welt wie wir<br />
sie beobachten, noch etwas gibt, was uns prinzipiell unbekannt<br />
ist, absolut 112 , mit nichts vergleichbar 4:116;<br />
42:11; 112:4 und unvorstellbar einschließlich einer eigenen<br />
Art Seiner 'Existenz', insbesondere unerklärbar, unteilbar<br />
und als Gesamtheit (Alahumma) anzusehen, mit der<br />
47