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Diplomprüfung für Wirtschaftswissenschaftler ...

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Prof. Dr. Enno Mammen Universität Mannheim<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Statistik<br />

<strong>Diplomprüfung</strong> <strong>für</strong> <strong>Wirtschaftswissenschaftler</strong><br />

im Frühjahrssemester 2007<br />

Nachholtermin <strong>für</strong> Herbstsemester 2006<br />

Klausuraufgaben zur Vorlesung<br />

Wahrscheinlichkeitstheorie<br />

Die Ihnen vorliegende Klausur besteht aus sechs Aufgaben, die alle zu bearbeiten<br />

sind, sowie einer Tabelle zur Standardnormalverteilung. Überprüfen Sie<br />

Ihr Exemplar auf Vollständigkeit.<br />

Die Bearbeitungszeit beträgt 180 Minuten.<br />

Als Hilfsmittel ist ein nicht-programmierbarer Taschenrechner zugelassen.<br />

Bitte beginnen Sie jede Aufgabe auf einem neuen Lösungsbogen und versehen<br />

Sie jeden Lösungsbogen mit Ihrem Namen und Ihrer Matrikelnummer.


Aufgabe 1<br />

Zeigen Sie, dass aus den Kolmogoroffaxiomen <strong>für</strong> jedes Wahrscheinlichkeitsmaß<br />

P und zwei beliebige Mengen A,B die nachstehenden Eigenschaften folgen:<br />

a) P (A ∩ B) ≥ 1 − P (A C ) − P (B C )<br />

b) P (A ∩ B) ≤ min(P (A), P (B))<br />

c) Falls P (A) = 0.8 und P (B) = 0.4, so gilt 0.25 ≤ P (B|A) ≤ 0.5<br />

(5 + 4 + 3 = 12 Punkte)<br />

Aufgabe 2<br />

Zwei Würfel sind äußerlich nicht zu unterscheiden, aber einer von ihnen ist<br />

gefälscht. Bei dem gefälschten Würfel beträgt die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> die<br />

Augenzahlen 1 bis 5 jeweils 1/7, und <strong>für</strong> die Augenzahl 6 entsprechend 2/7.<br />

Bei dem regulären Würfel treten die Augenzahlen 1 bis 6 alle mit der gleichen<br />

Wahrscheinlichkeit auf. Es wird nun einer der beiden Würfel zufällig<br />

ausgewählt und zweimal geworfen.<br />

a) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Summe der Augenzahlen 7<br />

beträgt.<br />

b) Angenommen die Summe der gewürfelten Augenzahlen beträgt tatsächlich<br />

7. Mit welcher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den gefälschten Würfel?<br />

(6 + 4 = 10 Punkte)<br />

Aufgabe 3<br />

Die Zufallsvariablen X und Y seien unabhängig, wobei X bzw. Y die stetige<br />

Verteilungsfunktion F bzw. G habe. Außerdem sei p(z) die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der feste Wert z zwischen min(X, Y ) und max(X, Y ) liegt, d.h. es gilt<br />

a) Zeigen Sie, dass gilt<br />

P (min(X, Y ) < z < max(X, Y )) = p(z).<br />

p(z) = F (z) + G(z) − 2F (z)G(z).<br />

b) Nehmen Sie nun an, dass X und Y identisch verteilt sind, d.h. es gilt F (z) ≡<br />

G(z). An welcher Stelle nimmt p(z) seinen maximalen Wert an?<br />

(8 + 4 = 12 Punkte)


Aufgabe 4<br />

Die Zufallsvariable X hat die Dichte<br />

<br />

1 − |x| falls −1 < x < 1<br />

f(x) =<br />

0 sonst<br />

a) Zeigen Sie, dass es sich bei f tatsächlich um eine Dichte handelt.<br />

b) Berechnen Sie den Erwartungswert und die Varianz von X.<br />

c) Bestimmen Sie P (X > 1/2).<br />

d) Welche Abschätzung liefert die Tschebyscheff’sche Ungleichung <strong>für</strong> die Wahrscheinlichkeit<br />

in c)?<br />

Hinweis: Benutzen Sie in d), dass f eine symmetrische Funktion ist.<br />

(3 + 3 + 3 + 5 = 14 Punkte)<br />

Aufgabe 5<br />

Sei X = (X1, X2, X3) T multivariat normalverteilt mit Parametern<br />

⎛ ⎞<br />

2<br />

⎛<br />

4 0<br />

⎞<br />

−1<br />

µ = ⎝1⎠<br />

und Σ = ⎝ 0 5 0 ⎠<br />

1<br />

−1 0 2<br />

a) Bestimmen Sie die Verteilung von X1 + 2X2 − X3.<br />

b) Welche der folgenden Zufallsvariablen (bzw. -vektoren) sind stochastisch<br />

unabhängig? Begründen Sie Ihre Antworten jeweils kurz!<br />

i) X1 und X2.<br />

ii) X1 und X3.<br />

iii) X2 und X3.<br />

iv) (X1, X3) und X2.<br />

c) Berechnen Sie P (X1 < X3).<br />

Hinweis: Benutzen Sie X ∼ N(µ, Σ) ⇒ AX + b ∼ N(Aµ + b, AΣA T ).<br />

(4 + 4 + 4 = 12 Punkte)


Aufgabe 6<br />

Die Zufallsvariablen X1, . . . , Xn seien unabhängig und identisch verteilt mit<br />

stetiger Verteilungsfunktion F . Betrachten Sie die empirische Verteilungsfunk-<br />

tion<br />

ˆFn(x) = 1<br />

n<br />

n<br />

I(Xi ≤ x),<br />

i=1<br />

wobei die Zufallsvariablen I(Xi ≤ x) <strong>für</strong> i = 1, . . . , n wie folgt definiert sind:<br />

<br />

1 falls Xi ≤ x,<br />

I(Xi ≤ x) =<br />

0 sonst.<br />

Für eine feste Zahl x sind ˆ Fn(x) und n ˆ Fn(x) also Zufallsvariablen, die den<br />

Anteil bzw. die Anzahl der Beobachtungen in der Stichprobe angeben, die<br />

kleiner als x sind.<br />

a) Begründen Sie warum n ˆ Fn(x) binomialverteilt ist und bestimmen Sie die<br />

zugehörigen Parameter.<br />

b) Berechnen Sie die Kovarianz von n ˆ Fn(x) und n ˆ Fn(y) <strong>für</strong> x < y.<br />

c) Zeigen Sie, dass ˆ Fn(x)<br />

p<br />

−→ F (x).<br />

d) Geben Sie mit Hilfe des Zentralen Grenzwertsatzes die asymptotische Verteilung<br />

von √ n( ˆ Fn(x) − F (x)) an.<br />

(4 + 6 + 6 + 4 = 20 Punkte)<br />

Viel Erfolg!


Kleine Formelsammlung<br />

Additionssatz:<br />

Bedingte Wahrscheinlichkeit:<br />

Totale Wahrscheinlichkeit:<br />

Bayesformel:<br />

Poissonverteilung:<br />

Exponentialverteilung:<br />

Normalverteilung:<br />

P (A ∪ B) = P (A) + P (B) − P (A ∩ B)<br />

P (A|B) = P (A ∩ B)/P (B)<br />

P (A) = P (A|B)P (B) + P (A|B C )P (B C )<br />

P (A|B) = P (B|A)P (A)/P (B)<br />

f(k) = λk<br />

exp(−λ), E(X) = V ar(X) = λ<br />

k!<br />

f(x) = λ exp(−λx), E(X) = 1<br />

1<br />

, V ar(X) =<br />

λ λ2 f(x) = 1<br />

√ 2πσ exp<br />

Zentraler Grenzwertsatz:<br />

<br />

− 1<br />

2<br />

n<br />

i=1 Xi − nµ<br />

√ nσ<br />

<br />

2<br />

x − µ<br />

, E(X) = µ, V ar(X) = σ<br />

σ<br />

2<br />

→ N(0, 1) ⇒<br />

n<br />

i=1<br />

Xi<br />

a<br />

∼ N(nµ, nσ 2 )

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