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Vergleich von KreditRisk+ und KreditMetrics II

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<strong>Vergleich</strong> <strong>von</strong> <strong>KreditRisk+</strong> <strong>und</strong> <strong>KreditMetrics</strong> <strong>II</strong><br />

Seminar Portfoliokreditrisiko<br />

Jan Jescow Stoehr


Gliederung<br />

1. Einführung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1 Ziel<br />

1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

2. Kreditportfolio<br />

3. Simulation<br />

2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

3.1 Methoden<br />

3.2 Simulationsergebnisse<br />

4. Robustheit der Ergebnisse<br />

5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

6. Fazit<br />

2


1.1 Ziel<br />

• Bestimmung der Verlustverteilung für beide Modelle<br />

• Empirischer Test des Modellverhalten<br />

– Ähnlichkeit der Modelle<br />

– Sensitivität bzgl. der zugr<strong>und</strong>e liegenden Parameter<br />

– Intuition für Verhalten der Modelle in der Praxis entwickeln<br />

• Notwendig: Synthetische Portfolios, um die Modelle unter<br />

vergleichbaren Bedingungen zu testen<br />

3


1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

• CreditRisk+: Default Probability Model<br />

– Individuelle Ausfallwahrscheinlichkeiten abhängig vom systematischen<br />

Risikofaktor<br />

– Verlustverteilung über wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion bestimmt<br />

Bernoulli Verteilung Poisson Approximation<br />

• CreditMetrics: Ordered Probit Model<br />

– Kreditereignisse verursacht durch Veränderungen in latenten Variablen<br />

– Ausfallkorrelationen zwischen den Kreditereignissen<br />

– Bestimmt durch Monte Carlo Simulation<br />

• CM2S<br />

– Reduziertes CreditMetrics Modell<br />

– Nur zwei Zustände:<br />

• Kreditausfall<br />

• Kein Kreditausfall<br />

– Gr<strong>und</strong>: <strong>Vergleich</strong>barkeit der Modelle<br />

4


Gliederung<br />

1. Einführung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1 Ziel<br />

1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

2. Kreditportfolio<br />

3. Simulation<br />

2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

3.1 Methoden<br />

3.2 Simulationsergebnisse<br />

4. Robustheit der Ergebnisse<br />

5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

6. Fazit<br />

5


2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

• Ziel ist es ein reales Bankportfolio zu konstruieren<br />

• Datenherkunft:<br />

– Federal Reserve Board surveys of large banking organizations<br />

• Low, average <strong>und</strong> high<br />

• Very low: sehr schwaches Bankportfolio in der Rezession. Mindestens<br />

50% speculative grade.<br />

– Society of Actuaries (SoA)<br />

• Portfoliokonzentration<br />

• Portfolio aus mittelgroßen <strong>und</strong> großen privat platzierten Krediten<br />

6


2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

• Portfoliokonstruktion<br />

– Kreditqualität<br />

• Berücksichtigung durch unterschiedliche Verteilungen der einzelnen<br />

Kreditqualitäten (very low, low, average <strong>und</strong> high)<br />

25%<br />

83%<br />

7


2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

– Anzahl der Schuldner<br />

• Standardmäßig auf n = 5000 gesetzt.<br />

• Variation zur Überprüfung der Robustheit<br />

– Konzentration des Portfolios<br />

• Kalibrierung gemäß des SoA Datensatzes<br />

• Zwei Schritte zur Bestimmung der Konzentration<br />

1. Aufteilung aller Schuldner über die Ratinggrade<br />

2. Bestimmung der Verteilung der Exposures innerhalb der Ratingklassen<br />

8


!<br />

!<br />

!<br />

!<br />

2.1 Konstruktion des Portfolios<br />

q " = n " v "<br />

q " :<br />

n " :<br />

v " :<br />

n "<br />

# ng vg g<br />

Prozentualer Anteil des Exposures im Ratinggrad<br />

Durchschnittliche Anzahl der Schuldner im Ratinggrad<br />

Durchschnittlicher Buchwert in den SoA Daten in Ratinggrad<br />

!<br />

• soll entsprechend der Exposureanteile in den SoA Daten verteilt werden<br />

Lösbares LGS<br />

• Die q "<br />

werden über die n "<br />

innerhalb eines Ratinggrades verteilt<br />

• Bildung einer kummulativen Verteilung der Kreditgrößen<br />

• Normierung der n "<br />

Kreditgrößen mit dem Gesamtexposure<br />

Verteilung der Kreditgrößen unabhängig <strong>von</strong> Veränderungen <strong>von</strong> n "<br />

• Zum Test der Robustheit wird ein Portfolio mit gleich großen Krediten konstruiert<br />

!<br />

!<br />

!<br />

!<br />

"<br />

"<br />

!<br />

"<br />

9


2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

• Weitere Anpassungen des Portfolios<br />

– LGD ist konstant <strong>und</strong> beträgt λ = 0,3<br />

CM2S: Der Verlust ist eine fixe Größe des Exposures<br />

– Im CreditRisk+ Modell muss die Verteilung der Exposures diskretioniert<br />

werden.<br />

Durch Wahl der Basiseinheit des Exposures: λ * 5tes Perzentil der<br />

Kreditgrößenverteilung<br />

10


!<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

• Innerhalb der Ratingklassen sind die Schuldner statistisch identisch<br />

<br />

p : unbedingte Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

"<br />

p<br />

: langfristige durchschnittliche jährliche Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

w : Risikogewicht (Faktorladungen der Modelle)<br />

"<br />

sind in einer Ratingklasse gleich.<br />

• Die Risikofaktoren (Faktorladungen) werden modellabhängig bestimmt<br />

Bestimmen sich aus den historischen Ausfallvolatilitäten<br />

Zur Bestimmung sind zwei Schritte notwendig<br />

12


!<br />

!<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

1. Schritt:<br />

• Bestimmung der Volatilitäten der historischen Ausfallraten<br />

Historische Ausfallrate:<br />

ˆ<br />

p "t =<br />

ˆ<br />

d "t<br />

ˆ<br />

n "t<br />

Anzahl der Ausfälle innerhalb einer Ratingklasse zur Anzahl<br />

der Schuldner<br />

Varianz der bedingten Ausfallraten:<br />

V [ p " (x) ] =<br />

$<br />

V [ p ˆ " ] # E 1<br />

'<br />

% & n ˆ " ( ) ˆ p " (1# p ˆ " )<br />

1# E 1 $ '<br />

% & n ˆ " ( )<br />

13


!<br />

!<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

• Herleitung der bedingten Varianz:<br />

V [ p ˆ " ] = E[ V [ p ˆ " x, n ˆ ] ] " + V E p ˆ " x, ˆ<br />

[ n " ]<br />

#<br />

V d ˆ<br />

" x, ˆ<br />

E[ V [ p ˆ " x, n ˆ " ] ] = E% 2 % n ˆ " $<br />

!<br />

!<br />

!<br />

&<br />

(<br />

(<br />

'<br />

[ [ n ] ] "<br />

= E p $<br />

" (x)(1# p " (x)) '<br />

&<br />

2 )<br />

% n ˆ " (<br />

= E 1 # &<br />

$ % n ˆ " ' ( (E p " (x) [ ] ) (V [ p " (x) ] + E p " (x)<br />

= E 1 # &<br />

$ % n ˆ " ' ( ( p " (1) p " ) )V [ p " (x) ])<br />

[ ] 2<br />

))<br />

14


2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

• Ergebnis ist problematisch:<br />

In den Ratingklassen AAA <strong>und</strong> AA keine Ausfälle<br />

Berechnung der Volatilität nicht möglich.<br />

• Lösung:<br />

Anpassung der Werte, so dass sie plausibel sind<br />

Bedingte normierte Standardabweichung der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

15


!<br />

!<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

2. Schritt: Dieser Schritt ist modellabhängig<br />

!<br />

CreditMetrics:<br />

– Die Varianz ist durch eine bivariate Normalverteilung gegeben<br />

2 2<br />

V " # Var[ p " (x) ] = $(C " ,C " ,w " ) % p"<br />

C "<br />

– ist der Schwellenwert des Kreditausfalls<br />

– Die Risikogewichte werden durch die obige Formel eindeutig bestimmt <strong>und</strong> lassen<br />

sich aus der Formel herleiten.<br />

CreditRisk+:<br />

– Zwei Risikofaktoren: systematischer <strong>und</strong> idiosynkratischer Risikofaktor<br />

– Idiosynkratischer Risikofaktor, da diversifizierbar, hat eine Varianz = 1 <strong>und</strong> einen<br />

Erwartungswert = 1<br />

Der systematische Risikofaktor wird gleich dem gegebenen x gesetzt<br />

w "<br />

ist das Gewicht des systematischen Faktors<br />

σ ist die Standardabweichung des Risikofaktors<br />

16


!<br />

!<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

• Varianz der Ausfallwahrscheinlichkeit:<br />

Gegeben folgt:<br />

!<br />

V " = Var [ (1# w " + w " x) ] = p " w "$<br />

"<br />

w " = V "<br />

p "#<br />

( ) 2<br />

• σ hat einen starken Einfluss auf die Verteilung der x.<br />

Dies liegt an der Gamma-Verteilung des Risikofaktors<br />

Portfolioverluste reagieren sehr sensibel auf Veränderungen <strong>von</strong> σ<br />

Kein Nachteil für CreditRisk+. CreditMetrics unterstellt einfach<br />

Normalverteilung<br />

• Empfehlung für CreditRisk+: Setze σ gleich Eins<br />

Entspricht Einsektorenkalibrierung<br />

17


2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

18


Gliederung<br />

1. Einführung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1 Ziel<br />

1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

2. Kreditportfolio<br />

3. Simulation<br />

2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

3.1 Methoden<br />

3.2 Simulationsergebnisse<br />

4. Robustheit der Ergebnisse<br />

5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

6. Fazit<br />

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3. Simulation<br />

20


3.1 Methoden<br />

• Unterschiedliche Kalkulation der Ergebnisse<br />

– CreditRisk+: Analytische Ermittlung der Daten<br />

– CreditMetrics: Berechnung der Daten mittels einer Monte Carlo<br />

Verlustverteilung<br />

• In jedem Quadranten: Zusammengefasste Statistiken <strong>und</strong><br />

Perzentilwerte zu einer Portfoliokreditqualitätsklasse<br />

• Skewness <strong>und</strong> Kurtosis sind für eine Zufallsvariable y definiert.<br />

• Eine hohe Kurtosis impliziert hohe Portfolioverluste<br />

21


3.2 Simulationsergebnisse<br />

BBB-<br />

AAA<br />

22


Gliederung<br />

1. Einführung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1 Ziel<br />

1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

2. Kreditportfolio<br />

3. Simulation<br />

2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

3.1 Methoden<br />

3.2 Simulationsergebnisse<br />

4. Robustheit der Ergebnisse<br />

5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

6. Fazit<br />

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4. Robustheit der Ergebnisse<br />

• Anzahl der Schuldner:<br />

Keinen signifikanten Einfluss auf das Verlustrisiko<br />

• Verteilung der Kreditgrößen:<br />

– SoA Daten: unterschiedliche Größen<br />

– <strong>Vergleich</strong>sportfolio: alle gleich groß<br />

Kein signifikanter Einfluss<br />

• Standardisierte Volatilität:<br />

– Verdopplung der Volatilität<br />

– Risikogewichte erhöhen sich<br />

Extreme Perzentilwerte nehmen stark zu!<br />

• Diskretionierung:<br />

– Basiseinheit der Exposures: fache des 5ten Perzentils der Verteilung der<br />

Kreditgrößen<br />

Variation <strong>von</strong> verändert die Perzentilwerte nur minimal<br />

!<br />

!<br />

"<br />

"<br />

24


4. Robustheit der Ergebnisse<br />

25


4. Robustheit der Ergebnisse<br />

26


Gliederung<br />

1. Einführung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1 Ziel<br />

1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

2. Kreditportfolio<br />

3. Simulation<br />

2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

3.1 Methoden<br />

3.2 Simulationsergebnisse<br />

4. Robustheit der Ergebnisse<br />

5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

6. Fazit<br />

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5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

• CreditRisk+ reagiert sensibel auf Änderungen <strong>von</strong> σ<br />

Gr<strong>und</strong>: Gamma-Verteilung der Risikofaktoren x<br />

Gamma-Verteilung hat 2 Effekte:<br />

• Direkter Effekt:<br />

– Wenn man σ variiert <strong>und</strong> w "# konstant hält<br />

!<br />

Veränderung der Randwahrscheinlichkeiten, Erwartungswert <strong>und</strong><br />

Standardabweichung konstant<br />

– Gr<strong>und</strong>: Kurtosis der Gamma-Verteilung<br />

<br />

!<br />

3(1+ 2" 2 )<br />

– Kurtosis <strong>von</strong> x gleich der Kurtosis <strong>von</strong><br />

Veränderung <strong>von</strong> führt direkt zu einer Vergrößerung der Ränder<br />

der Verlustverteilung<br />

!<br />

p i(x)<br />

!<br />

p i(x)<br />

28


5. Modifiziertes CreditRIsk+ Modell<br />

• Indirekter Effekt:<br />

– CreditRisk+ verwendet die Poisson Approximation um die PGF zu<br />

vereinfachen<br />

– Poisson Approximation induziert Fehler<br />

Wird durch steigende Kurtosis <strong>von</strong> vergrößert<br />

Um Effekt deutlich zu machen, wird der Fehler eleminiert<br />

!<br />

p i(x)<br />

— CreditMetrics: Monte Carlo Simulation nur ein Ausfall möglich<br />

— CreditRisk+: Poisson Approximation positive Wahrscheinlichkeit für<br />

mehrfachen Ausfall<br />

Ab einem bestimmten Punkt überschreiten die CreditRisk+ Perzentile<br />

die korrespondierende Werte <strong>von</strong> CreditMetrics<br />

29


5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

Die Verteilung des systematischen Risikofaktors ist <strong>von</strong> entscheidender<br />

Bedeutung<br />

30


Gliederung<br />

1. Einführung / Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1 Ziel<br />

1.2 CreditRisk+ <strong>und</strong> CreditMetrics<br />

2. Kreditportfolio<br />

3. Simulation<br />

2.1 Konstruktion des Kreditportfolios<br />

2.2 Kalibrierung des Kreditportfolios<br />

3.1 Methoden<br />

3.2 Simulationsergebnisse<br />

4. Robustheit der Ergebnisse<br />

5. Modifiziertes CreditRisk+ Modell<br />

6. Fazit<br />

31


6. Fazit<br />

• Solange σ klein ist, liefern die Modelle sehr ähnliche Ergebnisse<br />

• CR+ sensitiver bzgl. der Kreditqualität, aber CM ist restringiert<br />

• Sehr sensitiv reagieren beide Modelle auf:<br />

– Volatilität der Ausfallwahrscheinlichkeit bzw. der Ausfallkorrelation<br />

– Form der impliziten Verteilung der Risikofaktoren (Gamma-Verteilung)<br />

• Problem: Modelle induzieren Eigenkapitalentscheidungen<br />

– Diese sind stark abhängig <strong>von</strong> höheren Momenten der Verteilung der<br />

Risikofaktoren<br />

– Können nur ungenau geschätzt werden<br />

Modelle können nur Anhaltspunkte für das relative Risiko <strong>von</strong><br />

Portfolien untereinander liefern <strong>und</strong> keine Kapitalanforderungen!<br />

32

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