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Hans Jörg Walter Psychoanalyse und Universität

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Mit der Charakterisierung:<br />

10<br />

Arbeit<br />

Die <strong>Psychoanalyse</strong> bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Therapie/Beratung <strong>und</strong> Kultur-<br />

analyse, bezogen auf die kulturellen, sozialen, ethnischen <strong>und</strong> anthropologischen<br />

Gegebenheiten; erziehungswissenschaftliche <strong>Psychoanalyse</strong> ist dabei zentriert um Entwick-<br />

lungsprozesse im Lebenszyklus. Weitere Kernthemen sind: Individuelles, intersubjektives,<br />

kulturelles, ethnisches <strong>und</strong> gesellschaftliches Unbewusstes, Identität <strong>und</strong> Differenz: in der<br />

Beziehung zwischen Selbst <strong>und</strong> Anderem, zwischen Generationen <strong>und</strong> Geschlechtern;<br />

Psychoanalytische Kompetenz <strong>und</strong> die Wege, die zum Analysieren führen - verstanden als<br />

erziehungswissenschaftliche Praxis; <strong>Psychoanalyse</strong> im aktuellen interdisziplinären<br />

Zusammenhang: <strong>Psychoanalyse</strong> <strong>und</strong> Systemtheorie, <strong>Psychoanalyse</strong> <strong>und</strong> Neurowissenschaft,<br />

<strong>Psychoanalyse</strong> <strong>und</strong> Kognitionswissenschaft. 6<br />

Zu erwähnen ist noch die Einrichtung eines virtuellen Instituts – VSFI: Virtuelles Sigm<strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong> Institut – mit der Adresse http://vsfi.uibk.ac.at.<br />

In enger Verbindung mit dem psychoanalytischen Bereich am Institut für<br />

Erziehungswissenschaften steht die Gesellschaft für <strong>Psychoanalyse</strong> – Sigm<strong>und</strong> Freud Archiv<br />

– ein Zusammenschluss von Psychoanalytikern an der <strong>Universität</strong> Innsbruck. Die Statuten, die<br />

Mitglieder <strong>und</strong> die Veranstaltungen dieser Gesellschaft sind im VSFI veröffentlicht.<br />

Für die Zukunft der <strong>Psychoanalyse</strong> in einer universitären Institution ist es von entscheidender<br />

Bedeutung, ob sie im Studienplan enthalten ist, ob sie zu den Prüfungsfächern gehört, ob<br />

psychoanalytische Diplomarbeiten <strong>und</strong> Dissertationen geschrieben werden können, <strong>und</strong> – was<br />

von ganz entscheidender Bedeutung ist – welche Personen <strong>und</strong> Dienstposten in dieser<br />

Institution dem psychoanalytischen Arbeitsbereich zugeordnet sind. Damit im<br />

Zusammenhang ist auch die Ausstattung mit externen Lehrbeauftragten zu sehen.<br />

6 Scheidt C.E. (Freiburg): „ Ich glaube, dass sich das geistige Umfeld in einer Weise geändert hat, die es für die<br />

Akzeptanz der <strong>Psychoanalyse</strong> schwieriger hat werden lassen. Wichtig halte ich deswegen Ansätze, die den<br />

Dialog der <strong>Psychoanalyse</strong> mit angrenzenden Wissenschaften fördern. Hierher gehören die Neurowissenschaften<br />

aber auch die Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften“<br />

Krause R. (Saarbrücken): „Die Situation der <strong>Psychoanalyse</strong> an der <strong>Universität</strong> ist schwierig, wobei im Moment<br />

die Geisteswissenschaften wie Germanistik, Ethnologie, Kultur- <strong>und</strong> Kunstgeschichte eher analytisches<br />

Gedankengut benutzen als die Heilberufe Medizin <strong>und</strong> Klinische Psychologie/Psychotherapie.“ (in: N.Bickel<br />

2001)

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