21.07.2013 Aufrufe

Hans Jörg Walter Psychoanalyse und Universität

Hans Jörg Walter Psychoanalyse und Universität

Hans Jörg Walter Psychoanalyse und Universität

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sicher wesentlich dazu beigetragen. Und dann, im Anschluss an Freuds Programm, die<br />

<strong>Psychoanalyse</strong> jenseits des klinischen Feldes zu entwickeln, <strong>und</strong> auch auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Arbeiten von Alfred Lorenzer das Projekt, die <strong>Psychoanalyse</strong> als Sozialwissenschaft in<br />

Theorie <strong>und</strong> Methode voranzubringen.<br />

Die erste <strong>Psychoanalyse</strong>-Lehrveranstaltung im Sommersemester 1973 war dem Thema<br />

„<strong>Psychoanalyse</strong> <strong>und</strong> Erziehung“ gewidmet.<br />

Nach <strong>und</strong> nach war es möglich, die <strong>Psychoanalyse</strong> im Studienplan zu positionieren, die<br />

<strong>Psychoanalyse</strong> als wesentlichen Zweig der Erziehungswissenschaft kenntlich zu machen.<br />

Einen Sprung in dieser Entwicklung war dann die Ausbildung von Helmwart Hierdeis zum<br />

Psychoanalytiker <strong>und</strong> der Transfer von Josef Aigner an das Institut.<br />

Als Ausdruck dieser wachsenden Verbindung von <strong>Psychoanalyse</strong> <strong>und</strong><br />

Erziehungswissenschaft ist es wohl auch zu sehen, dass <strong>Hans</strong> <strong>Jörg</strong> <strong>Walter</strong> 1989 die<br />

6<br />

Lehrbefugnis für ‚Erziehungswissenschaft einschließlich <strong>Psychoanalyse</strong>’ erteilt wurde. Neben<br />

diesen Institutsmitgliedern habe für die Entwicklung der <strong>Psychoanalyse</strong> am Institut auch<br />

besondere Bedeutung Edith Seifert (Berlin), seit Jahren Lehrbeauftragte <strong>und</strong> auch<br />

Gastprofessorin am Institut, Lacan’sche Psychoanalytikerin, Herbert Bickel, der nicht nur in<br />

der Lehre, sondern besonders auch in der konzeptuellen Arbeit wesentlich zur Entwicklung<br />

beigetragen hat, <strong>und</strong> Paul Kennedy, der neben anderem regelmäßig eine Einführung in die<br />

Analytische Psychologie anbietet.<br />

Im Studienplan hat die <strong>Psychoanalyse</strong> gegenwärtig die folgende Gestalt:<br />

Im Rahmen der Einführung in die Gr<strong>und</strong>konzepte sozial- <strong>und</strong> kulturwissenschaftlicher<br />

Theoriebereiche im 1. Studienabschnitt, wo unter Bezugnahme auf zentrale Konzepte der<br />

Analyse sozialer Wirklichkeit wie ‚Geschlecht’, ‚Psyche’, ‚Bewusstsein’, ‚Unbewusstes’,<br />

‚Mythen’, ‚Erziehung’, ‚Entwicklung’, ‚Sozialisation’, ‚Wissen’ usw. in die Gr<strong>und</strong>konzepte<br />

sozial- <strong>und</strong> kulturwissenschaftlicher Theoriebereiche eingeführt werden soll, wird auch eine<br />

Einführung in die <strong>Psychoanalyse</strong> angeboten 3<br />

Zielvorstellung: Die <strong>Psychoanalyse</strong> Sigm<strong>und</strong> Freuds stellt für die Human- <strong>und</strong><br />

Sozialwissenschaften eine unverzichtbare Gr<strong>und</strong>lage dar, wobei in der Geschichte gerade die<br />

Pädagogik einen bedeutenden Platz einnahm. Deshalb sollen die Gr<strong>und</strong>lagen der Lehre vom<br />

Unbewussten <strong>und</strong> seiner Bedeutung für die Entwicklung des Einzelnen wie der Gesellschaft,<br />

eine sozialkritische Einführung in das Verständnis seelischen Leidens sowie eine<br />

3 die anderen Bereiche sind der gesellschaftstheoretische, der historisch-anthropologische, der feministische, der<br />

system- <strong>und</strong> entwicklungstheoretische <strong>und</strong> der konstruktivistische <strong>und</strong> interaktionistische.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!