21.07.2013 Aufrufe

bewältigung reduzie- ren, doch die Vergan - eBook.de

bewältigung reduzie- ren, doch die Vergan - eBook.de

bewältigung reduzie- ren, doch die Vergan - eBook.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Notizen<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr erscheint so viel Neues, dass man kaum dazu<br />

kommt, auch <strong>die</strong> guten alten Bücher zu lesen – obwohl für<br />

einen gebil<strong>de</strong>ten Menschen eigentlich kein Weg an <strong>de</strong>n<br />

Klassikern vorbeiführt. Eine unterhaltsame Lösung für<br />

das Zeit-Dilemma bietet das Taschenbuch «Weltliteratur<br />

für eilige». Der Schwe<strong>de</strong> Henrik Lange fasst darin 186<br />

Klassiker zusammen, von «Romeo und Julia» bis «Der<br />

grosse Schlaf». Je<strong>de</strong>s Werk wird in genau drei Bil<strong>de</strong>rn<br />

abgehan<strong>de</strong>lt – kürzer geht es nun wirklich nicht. Dabei<br />

gelingt Lange auch noch das Kunststück, <strong>die</strong> jeweilige<br />

Handlung witzig zu kommentie<strong>ren</strong>. Also: Die Ausre<strong>de</strong>,<br />

man habe keine Zeit gehabt, <strong>die</strong> Klassiker kennenzulernen,<br />

gilt ab sofort nicht mehr.<br />

Notizen<br />

Der Basler Hansjörg Schnei<strong>de</strong>r ist einer<br />

<strong>de</strong>r meistgespielten <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Theaterauto<strong>ren</strong>. Sein grösstes Publikum<br />

fin<strong>de</strong>t er aber mit Krimis um <strong>de</strong>n<br />

Kommissär Peter Hunkeler. Soeben ist<br />

<strong>de</strong>r neueste Band mit <strong>die</strong>ser Hauptfigur<br />

erschienen: «Hunkeler und <strong>die</strong> Augen<br />

<strong>de</strong>s Ödipus». Für einmal verbin<strong>de</strong>t<br />

Schnei<strong>de</strong>r darin sein Theater- mit seinem<br />

Krimischaffen: Der Roman spielt<br />

im Theatermilieu. Der Basler Theaterintendant<br />

Bernhard Vetter wird tot aus<br />

<strong>de</strong>m Rhein gefischt. Ihm wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Au-<br />

gen ausgestochen. Hat <strong>de</strong>r Fall mit<br />

einer umstrittenen Inszenierung <strong>de</strong>s<br />

«Ödipus» zu tun? Der griechische König<br />

sticht sich in Sophokles’ Drama<br />

schliesslich auch <strong>die</strong> Augen aus. Hunkeler<br />

übernimmt <strong>de</strong>n Fall nicht, weil<br />

seine Pensionierung vor <strong>de</strong>r Tür steht<br />

– aber er trägt <strong>de</strong>nnoch zur Aufklärung<br />

bei ...<br />

Wie<strong>de</strong>r legt Hansjörg Schnei<strong>de</strong>r einen<br />

Roman in bester Maigret-Tradition<br />

vor: Sein Kommissär lässt sich treiben,<br />

macht sich vertraut mit <strong>de</strong>m Milieu,<br />

spürt einer Fährte nach, <strong>die</strong> immer<br />

<strong>de</strong>utlicher wird. Nebenbei<br />

erlaubt sich Schnei<strong>de</strong>r<br />

einen sarkastischen Blick<br />

auf das aktuelle Theater-<br />

schaffen, das oft am Pu-<br />

blikum vorbei produziert<br />

und darauf erst<br />

noch stolz ist.<br />

4 – books – September 2010<br />

© Maki Galimberti<br />

Die Thriller von John Grisham kann je<strong>de</strong>r<br />

lesen, <strong>de</strong>nn sie sind zwar raffiniert gebaut,<br />

aber einfach geschrieben. Das hat dazu geführt,<br />

dass <strong>de</strong>r US-Amerikaner bislang sagenhafte<br />

250 Millionen Bücher verkaufte,<br />

<strong>die</strong> Feuilletons aber eher <strong>die</strong> Nase rümpften<br />

über sein Werk: Wer so viel Erfolg beim<br />

Volk hat, <strong>de</strong>n kann man schliesslich nicht<br />

ernst nehmen!<br />

Das neuste Buch von Grisham macht es <strong>de</strong>n<br />

Kritikern jetzt aber schwer, ihn weiterhin<br />

ganz aus <strong>de</strong>r Literatenecke fernzuhalten.<br />

«Das Gesetz» ist <strong>de</strong>r erste Erzählband <strong>de</strong>s<br />

Romanciers. Er enthält sieben Geschichten,<br />

<strong>die</strong> alle in <strong>de</strong>r fiktiven Kleinstadt Ford<br />

County in Mississippi spielen. Sie han<strong>de</strong>ln<br />

vom ganz Grossen wie <strong>de</strong>r To<strong>de</strong>sstrafe und<br />

vom ganz Kleinen wie <strong>de</strong>m Alltag im Sü<strong>de</strong>n.<br />

Die Schnörkellosigkeit <strong>de</strong>r Geschichten<br />

ist gera<strong>de</strong>zu kunstvoll, <strong>die</strong> Sprache entwickelt<br />

eine grosse erzählerische Kraft. In<br />

<strong>de</strong>n USA wa<strong>ren</strong> sich <strong>die</strong> meisten Kritiker<br />

einig: Grisham überrascht. Für Fans ist das<br />

Buch natürlich ein Muss – und für alle an<strong>de</strong><strong>ren</strong><br />

<strong>die</strong> Gelegenheit, sich einmal an <strong>de</strong>n<br />

Rand <strong>de</strong>s Grisham-Universum zu wagen.<br />

Müsste man ein Beispiel für einen<br />

kreativen Menschen nennen, träfe<br />

man mit <strong>de</strong>m<br />

Namen Franz<br />

Hohler sicher<br />

keine schlechte<br />

Wahl: Aus <strong>de</strong>m<br />

67-jährigen<br />

Zürcher spru-<br />

<strong>de</strong>ln <strong>die</strong> I<strong>de</strong>en schon seit Jahrzehnten<br />

ohne Unterlass. Sie sind so<br />

zahlreich, dass sie noch nie in einer<br />

einzigen Schubla<strong>de</strong> Platz fan<strong>de</strong>n –<br />

Hohler ist Kabarettist, Regisseur,<br />

Lie<strong>de</strong>rmacher, Kin<strong>de</strong>rbuchautor,<br />

Fernsehstar, x-fach preisgekrönter<br />

Schriftsteller, engagierter Zeitge-<br />

nosse und noch vieles mehr. Seine<br />

aktuelle Neuerscheinung heisst<br />

«Das Kurze. Das einfache. Das<br />

Kindliche.» und ist eine Sammlung<br />

ganz verschie<strong>de</strong>ner Hohler-Texte<br />

aus <strong>de</strong>n letzten Jah<strong>ren</strong>: Zeitungsartikel<br />

stehen neben Re<strong>de</strong>n und<br />

Vorlesungen. Ihnen allen ist gemein,<br />

dass sie i<strong>de</strong>al zum Titel passen,<br />

<strong>de</strong>nn sie sind kurz, lesen sich auf<br />

eindrückliche Weise leicht – und sie<br />

belegen, dass sich Franz Hohler eine<br />

gewisse Kindlichkeit erhalten konnte.<br />

Von je<strong>de</strong>r Seite blinzelt einem<br />

ein neugieriger, begeisterungsfähiger<br />

und sehr offener Autor entgegen.<br />

Die eindrücklichsten Texte sind drei<br />

Poetik-Vorlesungen, <strong>die</strong> <strong>de</strong>r Autor<br />

an <strong>de</strong>r Universität Zürich hielt. Er<br />

beschäftigt sich darin auf vergnügliche<br />

und ganz und gar unaka<strong>de</strong>mische<br />

Weise mit <strong>de</strong>m Schreiben,<br />

zitiert seine Lieblingsauto<strong>ren</strong> und<br />

seine eigenen Werke,<br />

erzählt vom Schriftstellerdasein<br />

– und<br />

präsentiert Briefe<br />

und Geschichten,<br />

<strong>die</strong> ihm <strong>die</strong> Leserinnen<br />

und Leser<br />

zugestellt haben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!