Grundsolide Technik
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Fotos: Lehmann<br />
agria Mulchmaster-S im AGRARTECHNIK-Kurztest<br />
<strong>Grundsolide</strong> <strong>Technik</strong><br />
Für die Pflege von nicht zu großen Streuobstwiesen, Landschaftspflege-Flächen<br />
oder Straßenrändern bieten Einachser mit Mulchvorsatz<br />
eine überlegenswerte Alternative zu Aufsitzern. Aus<br />
diesem Grund haben wir den agria Mulchmaster-S unter die Lupe<br />
genommen.<br />
V<br />
or den Motorstart haben<br />
die Konstrukteure das<br />
Studium der Betriebsanleitung<br />
gesetzt. Es ist unbedingt zu<br />
empfehlen, um unnütze Startversuche<br />
zu vermeiden. Begründung:<br />
Ein-/Aus-Schalter<br />
sind sowohl direkt am Motor<br />
als auch an der Querstrebe des<br />
Führungsholms zu finden. Beide<br />
müssen logischerweise<br />
„parallel geschaltet“ sein (beide<br />
auf „ein“), um das Anwer-<br />
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fen des Motors zu gewährleisten.<br />
Außerdem muss die Parkbremse<br />
betätigt und der Hydrostatantrieb<br />
ausgeschaltet<br />
werden. Dass der Hebel der<br />
Totmannschaltung am linken<br />
Handgriff zu drücken ist, ge-<br />
Sowohl am Motor selbst, als<br />
auch an der Querstrebe des<br />
Führungsholms ist beim Mulchmaster-S<br />
ein Schalter „Motor<br />
ein/aus“ zu finden.<br />
Übersichtliches<br />
„Cockpit“: Rechts der Gashebel,<br />
in der Mitte die Parkbremse<br />
und links die Betätigung des<br />
Hydrostats. An der Querstrebe<br />
rechts der Bowdenzug für die<br />
Schnitthöhenverstellung, links<br />
„Motor ein/aus“.<br />
hört ebenfalls zu den Voraussetzungen<br />
für einen erfolgreichen<br />
Start. Wurde dann noch<br />
der Chokehebel umgelegt,<br />
springt der Intek-Motor von<br />
Briggs & Stratton beim ersten<br />
kräftigen Zug an. Bei warmer<br />
Witterung sollte der Choke<br />
allerdings möglichst<br />
schnell wieder in Ausgangsposition<br />
gebracht<br />
werden, ansonsten „säuft<br />
der Motor ab“. In der Praxis<br />
muss man dazu mit der<br />
rechten Hand zum Totmannhebel<br />
umgreifen – er<br />
darf ja nicht losgelassen<br />
werden – sich strecken und<br />
mit der linken Hand den weit<br />
vorn am Motor positionierten<br />
AGRARTECHNIKaktuell 35/2002
Technische Daten<br />
Briggs & Stratton-Intek-OHC-305-Motor, Leistung 6 kW<br />
(8,1 SAE-PS)<br />
Getriebe: Keilriemen,<br />
Radantrieb: hydrostatisch, vorwärts bis 6 km/h, rückwärts bis 3 km/h,<br />
Arbeitsbreite: 60 cm, Schnitthöhe 40 bis 80 mm,<br />
Bereifung: 3.60-6 AS, Gewicht 125 kg,<br />
Tankinhalt: 3,5 l<br />
Gewicht: 145 kg<br />
Listenpreis (inkl. MwSt.)<br />
4 509 Euro, Doppelbereifung: 261 Euro<br />
Fazit<br />
Der kompakte Mulchmaster-S beseitigt Gestrüpp und Wildwuchs<br />
genauso wie hohes, verholztes Gras. Sein viehlzahniges<br />
Schneidwerkzeug aus hochverschleißfestem Spezialstahl<br />
erzeugt sehr feines Mulchmaterial. Es hinterlässt ein sauberes<br />
Schnittbild, verteilt gleichmäßig und „ignoriert“ Fremdkörper<br />
wie Steine, Flaschen oder größere Holzstücke. Aufgrund<br />
der vorderen Abdeckung werden Steine und andere Materialien<br />
auch nicht meterweit davongeschleudert. Der Zusatz „S“<br />
wie Safety in der Typbezeichnung ist berechtigt. Die Schnitthöhe<br />
wird mit Hilfe einer Laufwalze hinter der Schneidwelle<br />
gut eingehalten. Für schwieriges Gelände ist der Einsatz von<br />
Doppelbereifung zu empfehlen, diese gibt es als Zubehör. Zu<br />
begutachten ist der Mulchmaster-S auf der gafa, Halle 14.1,<br />
Stand B011/C11 oder GaLaBau, Halle 10.0, Stand 114.<br />
Beim Ersteinsatz ist <br />
nach einer halben Stunde<br />
die Keilriemenspannung<br />
des Antriebs zu<br />
prüfen, danach alle 25<br />
Betriebsstunden.<br />
Choke-Hebel wieder<br />
langsam in Ausgangsstellung<br />
bringen. Eine Bowdenzug-Bedienung<br />
des Choke<br />
wäre hier wünschenswert.<br />
Achtung: Aufgrund der automatischen<br />
Ölstandskontrolle<br />
lässt sich der Motor in Schräglage<br />
– also quer zum Hang –<br />
nicht starten.<br />
Läuft der Motor rund, steht dem<br />
Arbeitseinsatz nichts mehr im<br />
Wege: Hydrostatantrieb einschalten,<br />
Parkbremse lösen –<br />
fertig. Mit einer „Kralle“, auch<br />
AGRARTECHNIKaktuell 35/2002<br />
Bequeme Regelung der<br />
Fahrgeschwindigkeit am<br />
rechten Griff: Aus der Mittelstellung<br />
nach unten<br />
drücken – der Mulchmeister<br />
fährt rückwärts. Zieht<br />
man nach oben, geht’s<br />
nach vorne.<br />
<br />
Hahnenkamm genannt, am<br />
rechten Führungsgriff lassen<br />
sich Vor- und Rückwärtsfahrt<br />
feinfühlig regeln. Dies geschieht<br />
einfach durch nach oben drehen<br />
= vorwärts, zurück in Mittelstellung<br />
= abbremsen und<br />
anhalten, nach unten drehen =<br />
rückwärts. Bei laufendem Motor<br />
ist die Bremswirkung des<br />
Hydrostats voll ausreichend. Im<br />
Zweifelsfall oder beim Rangie-<br />
ren mit abgestelltem Motor<br />
muss die Parkbremse zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Nach dem Einstellen der gewünschten<br />
Schnitthöhe – in<br />
Stufen zwischen 40 und 80<br />
Millimeter – mit Hilfe eines<br />
Bowdenzuges und der Laufwalze,<br />
kann das Mulchen beginnen.<br />
Kraftraubende Balan-<br />
Ganz vorn am Motor ist der<br />
Choke-Hebel positioniert. Unter<br />
dem Schriftzug Intek liegt der<br />
Kraftstoffhahn.<br />
cierarbeit am Führungsholm<br />
bleibt dem Bediener erspart,<br />
der Mulchmaster bewegt sich<br />
auf der schon erwähnten Laufwalze.<br />
Sie ist direkt hinter dem<br />
Schneidwerkzeug angeordnet.<br />
So entsteht ein sauberes<br />
Schnittbild, die Mulchmasse<br />
verteilt sich gleichmäßig, seitliche<br />
„Ausreißversuche“ des<br />
Gerätes lassen sich mühelos<br />
verhindern. Im hohen Gras liegende<br />
Steine, Holzteile oder<br />
auch Getränkedosen beeinträchtigen<br />
den Mulchvorgang<br />
nicht. Dies hängt mit der Form-<br />
Vertriebsinfo<br />
Für den Einsatz am Hang<br />
kann der Führungsholm so<br />
geschwenkt werden, dass<br />
man bequem nebenher<br />
laufen kann.<br />
Die Einfüllöffnung des Tanks ist<br />
bestens zugänglich, gleiches<br />
gilt für die Ölstandskontrolle.<br />
gebung des vielzahnigen<br />
Schneidwerkzeugs zusammen,<br />
das auch keine Steine<br />
meterweit davonschleudert.<br />
Da sich der Führungsholm in<br />
mehreren Stufen nach oben<br />
oder unten verstellen lässt,<br />
spielt die Körpergröße der Bedienperson<br />
kaum eine Rolle.<br />
Mittels einer Schwenkeinrichtung<br />
kann man beim Mulchen<br />
am Hang eine bequeme Laufposition<br />
seitlich der Maschine<br />
einnehmen. Für besonders unwegsames<br />
Gelände empfiehlt<br />
sich – trotz serienmäßiger Differenzialsperre<br />
– der Einsatz einer<br />
optional angebotenen Zwillingsbereifung.<br />
(wl)<br />
So sieht das vielzahnige<br />
Schneidwerkzeug mit dahinter<br />
angeordneter Laufwalze des<br />
Mulchmasters aus.<br />
Der Vertrieb von agria ist dreistufig organisiert: Werksvertretung<br />
– Stützpunkthändler – agria-Dienst. Die so genannten<br />
Stützpunkthändler werden vom Werksvertreter betreut. Die<br />
dritte Säule im Vertrieb sind die agria-Dienste. Sie führen Gelegenheitsreparaturen<br />
aus und sind für das Streugeschäft zuständig.<br />
Es sind die typischen kleinen Werkstätten auf dem<br />
Land. Alle zusammen stellen sicher, dass Ersatzteile über<br />
Nacht beim Kunden sind.<br />
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