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Gemeinsam sind wir stark Gemeinsam sind wir stark

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dlz Leben<br />

156 I Land<strong>wir</strong>tin des Monats<br />

<strong>Gemeinsam</strong> <strong>sind</strong> sie einfach ein <strong>stark</strong>es Team: Ute Volquardsen mit<br />

ihren beiden Söhnen.<br />

Die besonderen Klima- und Bodenbedingungen<br />

<strong>sind</strong> das eine. Auch die<br />

Architektur der Höfe ist nicht minder<br />

außergewöhnlich. Alle Höfe haben trotz unterschiedlicher<br />

Größe ähnliche Grundrisse,<br />

weiße Wände und grüne Dächer. Die Höfe<br />

haben Einzellage. Der Koog ist benannt<br />

nach Sönke Nissen. Nissen wanderte von<br />

Nordfriesland nach Deutsch-Südwestafrika<br />

ausund fand dort Diamanten. Er kehrte<br />

reich nach Deutschland zurück. Nissen<br />

spendete große Summen für die Eindeichung<br />

des neuen Koogs, starb aber 1923<br />

vor Beginn des Deichbaus (1924 bis 1926).<br />

Die Familie Nissen erhielt als Entschädigung<br />

für den finanziellen Einsatz sieben<br />

Höfe. Einer der Höfe ist Elisabethbay, den<br />

Ute Volquardsen bewohnt. Insgesamt ist<br />

der Sönke-Nissen-Koog 1.200 ha groß.<br />

Die Region ist dünn besiedelt, das Gemeindeleben<br />

aktiv. „Mit sieben Einwohnern<br />

pro Quadratkilometer kennt jeder<br />

jeden. Aber alle <strong>sind</strong>, wenn es sein muss,<br />

dlz agrarmagazin ◾ Oktober 2012<br />

Foto: Homann<br />

füreinander da. Die Landschaft prägt die<br />

Menschen“, bringt es Ute Volquardsen<br />

auf den Punkt. Gebürtig stammt die gelernte<br />

Haus<strong>wir</strong>tschaftsleiterin von einem<br />

land<strong>wir</strong>tschaftlichen Betrieb aus Bad Oldesloe<br />

in Schleswig-Holstein. Seit 1985<br />

ist sie Land<strong>wir</strong>tin. „Seit der Geburt der<br />

Kinder bin ich voll im land<strong>wir</strong>tschaftlichen<br />

Betrieb integriert“, erklärt die 47-Jährige.<br />

Ihre drei Kinder, Marten (26), Momme (25)<br />

und Gyde (23) <strong>sind</strong> inzwischen erwachsen,<br />

helfen aber alle gerne auf dem Betrieb mit.<br />

„Momme hat Land<strong>wir</strong>tschaft in Rendsburg<br />

studiert, ist in die Volquardsen GbR<br />

mit eingebunden und baut sein eigenes<br />

Standbein mit der Hühnerhaltung und<br />

Eiervermarktung auf.“ Seine Mutter unterstützt<br />

ihn hier jederzeit. „Als mein Sohn<br />

in der Lehre, im Studium oder im Ausland<br />

war, war ich jeden Tag im Hühnerstall und<br />

habe die Eiervermarktung übernommen.“<br />

Für den Sönke-Nissen-Koog ist der<br />

Außendeich typisch. Hier weiden Schafe.<br />

In der Ernte ist die agile Land<strong>wir</strong>tin immer auf dem Sprung: Da<br />

gehört auch Getreideschaufeln dazu!<br />

Foto: Homann<br />

Das macht die sympathische Frau auch<br />

heute noch gerne. „Die Eiertouren <strong>sind</strong><br />

einfach mein Ding. Ich mag den Kontakt<br />

zu den Verbrauchern“, schmunzelt Ute<br />

Volquardsen.<br />

Vom Büro aus alles im Griff<br />

Ihr Hauptaugenmerk gilt der Büroarbeit<br />

für die Volquardsen GbR. „Ich mache die<br />

Buchführung genauso wie die monatlichen<br />

Auswertungen der Schweinemast.<br />

Ich erfasse sämtliche Daten für die Ackerschlagkartei.<br />

In vielen Excel-Listen vergleiche<br />

ich jeweils die Preise für Futter oder<br />

Spritz- und Düngemittel“, so Volquardsen.<br />

„Wir haben mehrere Betriebe, verschiedene<br />

Betriebsformen und auch eine Maschinen<br />

GbR, die sämtliche Arbeiten in unseren anderen<br />

Betrieben erledigt, aber auch Lohnarbeit<br />

verrichtet. So arbeitet eine Maschine<br />

der GbR nicht nur für die eigenen Betriebe,<br />

sondern auch im Lohn. Darum schreibe ich<br />

nicht nur Rechnungen an andere Kunden,<br />

sondern auch recht viele innerbetrieblich“,<br />

erklärt die Unternehmerin.<br />

Ute Volquardsen unterstützt ihre Kinder,<br />

führt das land<strong>wir</strong>tschaftliche Unternehmen<br />

und setzt sich für zusätzliche<br />

Einkommensstandbeine ein. Dazu zählt<br />

neben der Eiervermarktung die Erzeugung<br />

regenerativer Energien mit Windrädern<br />

und Fotovoltaik. Die Unternehmerin engagiert<br />

sich im Ehrenamt und für den Berufsstand.<br />

So setzt sie sich für die Interessen<br />

des Vereins der land<strong>wir</strong>tschaftlichen<br />

Fachschüler und die Fördergemeinschaft<br />

Nachhaltiger Land<strong>wir</strong>tschaft ein, ist in den<br />

Buchführungsverband einberufen worden<br />

und arbeitet als bus-Trainerin für die Andreas<br />

Hermes Akademie. „Land<strong>wir</strong>tschaft<br />

ist für mich mehr als ein Beruf. Es ist eine<br />

Leidenschaft, die einen nicht mehr loslässt<br />

und sehr befriedigt. Wir sehen oft, was <strong>wir</strong><br />

am Tag geleistet haben“, beschreibt sie ihren<br />

Foto: Homann

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