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Gemeinsam sind wir stark Gemeinsam sind wir stark

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Die Höfe wurden alle nach Entwürfen des<br />

Architekten Heinrich Stav gebaut, ganz im<br />

Stil der Farmhäuser in Deutsch-Südwest.<br />

Traumberuf. Ihre Selbstständigkeit und<br />

das unternehmerische Handeln möchte sie<br />

nicht missen. „Land<strong>wir</strong>tschaft hat viel mit<br />

Verantwortung zu tun. Wir produzieren<br />

hochwertige Lebensmittel, erhalten aber<br />

gleichzeitig die Kulturlandschaft und leben<br />

in und mit der Natur.“ Und das mache<br />

wohl den besonderen Reiz aus. „Ich bin<br />

ganz kribbelig, wenn die Ernte beginnt. Es<br />

liegt eine besondere Stimmung in der Luft,<br />

wie bei einem Jagdhund kurz vor der Jagd.“<br />

Auch werden Kindheitserinnerungen wach.<br />

„Es riecht genauso wie früher“, schwärmt<br />

die Land<strong>wir</strong>tin.<br />

Als land<strong>wir</strong>tschaftliche Unternehmerin<br />

schätzt sie das Team um sich herum. Beide<br />

Betriebsleiter, die mithelfenden Kinder,<br />

Mitarbeiter, Auszubildende und Erntehelfer<br />

– das müsse schon eine eingespielte<br />

Truppe sein, die miteinander harmoniere.<br />

„Mir liegt viel an einem guten Miteinander.<br />

Wir können nicht alles selbst machen, aber<br />

allen soll die Arbeit auch Spaß machen“,<br />

betont Ute Volquardsen mit Nachdruck.<br />

Überzeugt ist sie, dass Land<strong>wir</strong>tschaft<br />

ein gutes Image benötigt. „Allerdings ist<br />

es nur schwer messbar, ob es einen unmittelbaren<br />

Erfolg gibt.“ Aber es müsse<br />

zur Selbstverständlichkeit aller gehören,<br />

gemeinsam daran zu arbeiten. „Unser Auftreten<br />

ist ein Stilmittel für den Erfolg. Es<br />

hilft bei Bankgesprächen, mit Händlern<br />

oder auch mit dem Verbraucher. Wir sollten<br />

so in der Öffentlichkeit erscheinen, wie<br />

<strong>wir</strong> gesehen werden wollen“, appelliert sie<br />

an Berufskollegen.<br />

Eine Frau, die sich im Betrieb<br />

und privat engagiert<br />

Ute Volquardsen ist überzeugt: Ein Ehrenamt<br />

bereichert. Es bringt einen sowohl<br />

privat als auch betrieblich weiter. Sie ist<br />

selbst von der Gemeinde- bis zur Bundesebene<br />

in verschiedenen berufsständischen<br />

Foto: Homann<br />

Person und Betrieb<br />

Beruflicher Werdegang, Familie:<br />

Ute Volquardsen (47) hat die Ausbildung<br />

zur Haus<strong>wir</strong>tschaftsleiterin absolviert. Sie ist<br />

seit 1985 Land<strong>wir</strong>tin. Ihre drei Kinder Marten<br />

(26), Momme (25) und Gyde (23) helfen in<br />

Arbeitsspitzen mit. Momme ist in den Betrieb<br />

eingestiegen.<br />

Arbeitskräfte:<br />

Gerhard und Ute Volquardsen (jeweils mit eigenen<br />

Betriebsstandorten und in Form einer GbR),<br />

alle Kinder (wenn sie da <strong>sind</strong>), zwei Mitarbeiter,<br />

ein Auszubildender und Erntehelfer.<br />

Lage des Betriebs:<br />

Zwischen Husum und Niebüll in Nordfriesland<br />

(Schleswig-Holstein), der Stammbetrieb liegt im<br />

Sönke-Nissen-Koog, 700 m hinter dem Deich.<br />

Die jährlichen durchschnittlichen Niederschläge<br />

liegen zwischen 700 und 800 mm.<br />

Organisationen tätig. „Ehrenamt bedeutet<br />

Arbeit, aber sehr oft auch Anerkennung.<br />

Es ist nicht nur geben, sondern auch nehmen!<br />

Ehrenamtliches Engagement bedeutet<br />

auch, den Blick über den Tellerrand zu<br />

werfen. Wir beschäftigen uns dann mit<br />

Dingen, um die <strong>wir</strong> uns sonst wohl nicht<br />

kümmern würden.“<br />

Ein weiteres Plus sei, das eigene Netzwerk<br />

ausbauen zu können. „Geteilte Freude<br />

ist doppelte Freude. Durch Anregungen<br />

anderer bekommen <strong>wir</strong> immer wieder<br />

neue Ideen oder Denkanstöße“, erklärt<br />

die lebensfreudige Unternehmerin. Es sei<br />

einfach spannend, dadurch viele Menschen<br />

kennen zu lernen. „In der Land<strong>wir</strong>tschaft<br />

ist die Welt doch so klein. Irgendjemand<br />

kennt immer irgendjemanden, man kommt<br />

unter Berufskollegen sofort ins Gespräch.<br />

Ehrenämter und Positionen<br />

• Trainerin bei der Andreas-Hermes-Akademie<br />

(AHA),<br />

• Verband land<strong>wir</strong>tschaftlicher Fachbildung<br />

in Schleswig-Holstein,<br />

• Verein Land<strong>wir</strong>tschaftlicher Fachschulabsolventen<br />

des Kreises Nordfriesland,<br />

• Vertreterin in der Land<strong>wir</strong>tschaftskammer,<br />

• Land<strong>wir</strong>tschaftlicher Buchführungsverband,<br />

• Fördergemeinschaft für nachhaltige Land<strong>wir</strong>tschaft<br />

(FNL),<br />

• Bund Deutscher Schiedsfrauen und<br />

Schiedsmänner (BDS),<br />

• Hobby: Fahrradfahren, Handballgucken,<br />

Musik von Herbert Grönemeyer, Gartenarbeit<br />

ein gutes Buch lesen!<br />

Land<strong>wir</strong>tin des Monats I 157<br />

Kennzahlen des Betriebs:<br />

Marktfruchtbetrieb, 600 ha Ackerbau<br />

(Winterweizen, Raps), die Flächen konnten<br />

im Laufe der Jahre durch Zupachtung zu einer<br />

zukunftsfähigen Größe ausgedehnt werden.<br />

Die Böden <strong>sind</strong> größtenteils sehr fruchtbare<br />

junge Marschböden mit 75 bis 96 Bodenpunkten.<br />

Tierhaltung:<br />

8.500 verkaufte Mastschweine, 900 Legehennen<br />

in Bodenhaltung. Die Legehennenhaltung<br />

<strong>wir</strong>d künftig ausgebaut.<br />

Ein zusätzliches Standbein des Betriebs<br />

ist die Erzeugung regenerativer Energien mit<br />

Windrädern (Bürgerwindpark in Reußenköge,<br />

Beteiligung an Windparks in Brandenburg und<br />

in Mecklenburg-Vorpommern) und Fotovoltaik<br />

(141 kWp und 50 kWp). kh<br />

Überall ist es natürlich anders, andere<br />

Bräuche und Sitten! Doch Land<strong>wir</strong>te <strong>sind</strong><br />

sich schon sehr ähnlich“, so ihre Erfahrung<br />

als bus-Unternehmenstrainerin.<br />

Ein besonderes Anliegen von Ute Volquardsen<br />

ist die Fachbildung im Agrarbereich.<br />

Auf Landesebene und in Nordfriesland<br />

gestaltet sie maßgeblich die<br />

Vorstandsarbeit dieser Interessensgruppe.<br />

„Eine gute Ausbildung ist das A und O, aber<br />

man muss immer noch einen draufsetzen.<br />

Ein Auslandsaufenthalt fördert die Selbstständigkeit“,<br />

rät die erfahrene Fachfrau dem<br />

land<strong>wir</strong>tschaftlichen Nachwuchs. Wichtig<br />

sei, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen.<br />

„Mutig und konsequent zusein, klare Ziele<br />

zuformulieren, Selbstvertrauen zuhaben<br />

und entscheidungsfreudig zu sein, zählen<br />

genauso dazu, wie sich auch entspannen<br />

zu können“, nennt Volquardsen einige der<br />

Erfolgsdisziplinen. Der große Unterschied<br />

mache letztendlich der Mensch selbst, denn<br />

der Mensch stehe auf jedem Betrieb im Mittelpunkt!<br />

Er soll selbst innovativ und kreativ<br />

sein und die Chancen nutzen. Daher<br />

sei es wichtig, die produktive Zeit für den<br />

Betrieb zu nutzen. „Ruhig die anfängliche<br />

Arbeitskraft und die Erfahrung der Eltern<br />

nutzen. Sich Zeit und das Bewusstsein nehmen,<br />

am Betrieb und nicht nur im Betrieb<br />

zu arbeiten“, so ihr Tipp für den Land<strong>wir</strong>t<br />

von morgen.<br />

Mit Blick auf die Zukunft für die Volquardsen<br />

GbR sieht die engagierte Frau<br />

eher eine Optimierung der Betriebsabläufe.<br />

„Wir werden wohl weniger Schweine<br />

mästen, dafür die Hühnerhaltung weiter<br />

ausbauen. Ansonsten gilt es, an den feinen<br />

Stellschrauben zu drehen, um Betriebsabläufe<br />

zu optimieren!“ kh<br />

www.dlz-agrarmagazin.de

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