Seelsorgeeinheit „Unteres Rottal“

Bihlafinger
Geschichte
Historie von Bihlafingen
vor 40 Jahren (1966)
Aufgezeichnet von
Pater Franz Deißler
Beginnen wir mit dem gläubigen Aufblick
zu Gott, in dessen Hand die Zeit und
unser Leben ruht.
Der Krieg in Vietnam macht Sorge.
Amerika hat seine Truppen in Süd-Vietnam.
Keine Partei will nachgeben. Der
Bolschewismus ist im Angriff.
In Deutschland (Bundesrepublik) hat
man auf einmal festgestellt, dass wir
kein Geld haben! Das „Wirtschaftswunder“
scheint am Ende zu sein. Von
oben kommt nur die Parole: Sparen,
einschränken! Und die Gewerkschaftsführer
schreien nach höheren Löhnen
und drohen ständig mit Streik. Dabei
geht es dem Arbeitnehmer sehr gut und
er ist froh, wenn er schaffen kann und
jede Woche sein Geld hat. Aber die
Gewerkschaftsführer müssen sich doch
auch bemerkbar machen! Die sind noch
unser Untergang!
Ab Mitte Januar bis Ende war es sehr
kalt. Aber der Februar kam als Frühlingsvorbote.
Ende des Monats blühten
die Palmkätzchen und die Schneeglöckchen,
während in Norddeutschland
grimmigster Winter mit viel Schnee und
20 Grad Kälte herrschte.
Am 2. Sonntag nach Erscheinung trug
der Celebrans ein neues grünes Messgewand,
hergestellt von Osiander in
Ravensburg, bezahlt durch Spenden
aus der Gemeinde, DM 448,--.
Herr Oberlehrer Josef Maier beschäftigt
sich zur Zeit mit Vorarbeiten für eine
Dorfgeschichte von Bihlafingen. Der
Pfarrer unterstützt ihn, soweit möglich.
Während es bisher hieß: Es ist nichts
vorhanden, stellen wir fest, dass in den
Archiven sogar recht vieles liegt: Wiblingen,
Biberach, Ludwigsburg. Von alten
Bildern, die ich aufgetrieben habe, seien
einige dieser Pfarrchronik einverleibt.
Am 24. Februar brachte Maler Müller
von Laupheim die fertige gestrichenen
Fensterläden ans Pfarrhause. Damit ist
die Außenrenovation des Pfarrhauses
vollendet. Es ist schön geworden,
stilvoll. Wenn man aber die geleisteten
Arbeiten alle genauer betrachtet, dann
fragt man sich: Wo ist heute die früher
so hoch gerühmte deutsche Qualitätsarbeit?
In der Nacht vom Samstag, 26. Februar,
auf Sonntag, 27. Februar 1966 wurde
an der Straße nach Oberholzheim
ein Feldkreuz, genannt „Wirts Kreuz“,
umgeworfen, wohl von mutwilligen,