Themenheft 2011 - Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller
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Zur Erhöhung der Artenvielfalt und als Genreserve<br />
wurden verschiedene alte Rassen auf dem Hof angesiedelt:<br />
eine Mutterkuhherde mit Original Braunvieh,<br />
von denen es nur noch 500 Tiere in Bayern gibt,<br />
Skudden-Schafe, von denen es nur noch 1000 Tiere<br />
in Deutschland gibt und Hühner der Rasse Appenzeller<br />
Spitzhauben.<br />
Auch neue Ökosysteme wie Waldweide, Baumreihen,<br />
Wildschutzhecken (z.B. für den Neuntöter),<br />
Benjeshecken, Wurzelstöcke und Blühstreifen an<br />
Feldrändern und in den Wiesen wurden geschaffen.<br />
Weiterhin sind mit dem LBV verschiedene Auswilderungsprojekte,<br />
zum Beispiel der Gelbbauchunke,<br />
Schleiereule und der Elritze geplant.<br />
In der Weide kann eine gute Grasmischung den Boden<br />
in verschiedenen Schichten erschließen und ihn<br />
damit verlebendigen. 68<br />
Diese Kleegrasmischung lockt auch Regenwürmer,<br />
wie Bio-Landwirt Josef Braun aus Freising berichtet. 69<br />
Die Regenwürmer sind wiederum nicht nur Indikatoren<br />
für einen gesunden Boden, sondern auch die<br />
Architekten und Bauarbeiter einen Rohrsystems, das<br />
den Boden mit Sauerstoff und Wasser versorgt und<br />
ihn gleichzeitig stabilisiert. Darüber hinaus bilden sie<br />
Humus und produzieren Enzyme und Fermente, die<br />
für die Gesundheit und Fruchtbarkeit des gesamten<br />
Bodenlebens unerlässlich sind. 70<br />
„Es ist durchaus möglich, 600 Regenwürmer pro<br />
Quadratmeter zu erhalten. Dann brauchen wir uns<br />
mit Pflanzenernährung nicht mehr zu beschäftigen,<br />
denn diese Regenwürmer erzeugen pro Jahr 80 Tonnen<br />
Kot oder umgerechnet 280 Kilogramm pflanzenverfügbaren<br />
Stickstoff. Das ist mehr als das Doppelte<br />
von dem, was in der Landwirtschaft derzeit durchschnittlich<br />
auf den Acker gebracht wird.“ 71<br />
Wurzelbild einer Kleegrasmischung aus Flach-, Mitteltief- und<br />
Tiefwurzlern mit Wurzeltrockenmassenerträgen von 80 dt/ha.<br />
Abb.: Michaela Braun, zusammengestellt nach Prof. Kutschera, Lore (1992): Wurzelatlas mitteleuropäischer Grünlandpflanzen.<br />
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