Themenheft 2011 - Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller
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Kompostmaschinen mischen und durchlüften organischen Abfall.<br />
Die organische Düngung wirkt sich auch positiv auf<br />
den Gehalt an organischer Substanz im Boden aus<br />
und verhindert eine Versauerung. Die organische<br />
Substanz des Bodens und der pH-Wert beeinflussen<br />
maßgeblich die Bodenstruktur, die biologische Aktivität<br />
und das Pflanzenwachstum. Auch ist im biologisch-dynamischen<br />
Verfahren der Gehalt an Huminen<br />
deutlich erhöht. Humine gelten als biologisch stabil<br />
und sind daher für den Boden wichtig. 75<br />
Die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Stabilisierung<br />
des Bodens durch Biolandbau ist vielfach belegt.<br />
76 Biomasse und biologische Aktivität im Boden<br />
sind wichtig für die Nährstoffmineralisierung und die<br />
Vielfalt der Symbiosen mit Pflanzen und machen die<br />
Systeme unabhängig von externen Inputs.<br />
Weleda sorgt selbst für Kompost<br />
Im Juli 2010 hat WELEDA auf dem Gelände des Weleda<br />
Heilpflanzengartens in Schwäbisch Gmünd-Wetzgau,<br />
in unmittelbarer Nähe zur Tinkturenherstellung<br />
eine neue Kompostieranlage in Betrieb genommen.<br />
Sie ist 800 Quadratmeter groß und mit einer 140<br />
Kubikmeter fassenden Zisterne kombiniert, die das<br />
Oberflächenwasser zum Gießen auffängt. Der Kompost<br />
lagert in länglichen Haufen, die mehrfach maschinell<br />
umgesetzt werden.<br />
Michael Straub<br />
Leiter Heilpflanzenanbau und -forschung,<br />
Anbauberater, Artenschutzbeauftragter bei<br />
WELEDA. Er war u.a. Mitautor des Buches<br />
„Biologisch-Dynamische Landwirtschaft“ (1996)<br />
und Lehrbeauftragter im Fach Ökologischer<br />
Landbau an der Fachhochschule Nürtingen<br />
Was hat Sie auf die Idee gebracht, bei WELEDA<br />
eine Kompostanlage zu bauen?<br />
Dafür gab es drei Gründe: Erstens sind wir ja ein biodynamischer<br />
Betrieb, das heißt wir arbeiten nach<br />
dem Motto: Düngen heißt den Boden verlebendigen.<br />
Zum Düngen brauchen wir den Kompost. Zweitens<br />
haben wir in Wetzgau eine Pflanzenverarbeitung direkt<br />
neben dem Garten. Dort fällt eine große Menge –<br />
ca. 80 Tonnen im Jahr – hochwertiger Rückstände<br />
vor allem aus der Produktion von Tinkturen und der<br />
Ölextraktion an: Diese Chance wollten wir nutzen.<br />
Und drittens können wir mit der Anlage reinen Pflanzenkompost<br />
herstellen, den wir mit verschiedenen<br />
Zutaten wie z.B. Grünschnitt aus dem Garten anreichern,<br />
um so ein optimales Substrat für unsere Jungpflanzen<br />
zu bekommen.<br />
75 http://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/grundlagen-des-oekopflanzenbaus/feldversuche/dok-langzeitversuch/bio-verbessert-den-boden/ , 25.11.2009<br />
76 Niggli, Urs et al. (2009): Gesellschaftliche Leistungen der biologischen Landwirtschaft, Frick (Schweiz), Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), S. 17.<br />
77 vgl. Schwabegger, Bernhard (2010): Wertigkeitsvergleich von Mineraldünger und Kompost (Bachelorarbeit). Fachhochschule Oberösterreich. S. 29.