17.10.2012 Aufrufe

Faszination Gold

Faszination Gold

Faszination Gold

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24<br />

Wann haben Sie Ihrem Mann zuletzt gesagt, dass Sie<br />

ihn lieben? Wann haben Sie Ihrer Partnerin zuletzt gesagt,<br />

was Sie an ihr schätzen? Wie offen zeigen Sie Ihre<br />

Wertschätzung? Wie drücken Sie gegenseitig Ihre Zuneigung<br />

aus? Und wie oft tun sie das? Wissen Sie, dass<br />

für den Bestand einer Partnerschaft ein wertschätzender<br />

Umgang miteinander wichtiger ist als die Fähigkeit,<br />

Probleme zu lösen?<br />

„Ich fühle mich von dir nicht genügend respektiert.“<br />

Diesen Satz höre ich in meiner Arbeit mit Paaren immer<br />

wieder. Vielen fällt das Wertschätzen ihres Partners<br />

schwer, wenn ich sie darauf anspreche. Dafür gibt es<br />

gute Gründe: Wir wachsen in einer wenig wertschätzenden<br />

Kultur auf und leben in einer Gesellschaft, die<br />

sich mehr um Probleme sorgt, als sich an ihren Möglichkeiten<br />

erfreut. Genau das tun auch viele Paare. Sich<br />

Vorwürfe zu machen, anstatt einander wertzuschätzen,<br />

reflektiert dieses kollektive Muster unbewusst. Doch<br />

geht es dabei nicht um ein paar kleine Unaufmerksamkeiten;<br />

wir verpassen einander grundsätzlich. Männer<br />

tun sich schwer, Frauen dafür zu schätzen, wie sie die<br />

Dinge sehen und ihr Leben organisieren. Sie werten ihre<br />

Vitalität, ihre Kreativität, ihre emotionalen Seiten, ihre<br />

sexuelle Kraft, ihre Weisheit und die Größe ihrer Herzen<br />

ab. Frauen würdigen Männer nicht in ihrer Potenz, sei<br />

Das <strong>Gold</strong> der Partnerschaft<br />

Ein Beitrag des Paarberaters Jochen Meyer<br />

Wertschätzen<br />

es im Berufsleben, bei der Bewältigung des Alltags, auf<br />

der geistigen Ebene oder im Bett. Maskuline Energie<br />

ist ihnen unheimlich. Die Schwächen ihrer Männer<br />

kritisieren, das können Frauen häufig gut. Männer aber<br />

in ihrem Starksein achten und sie in ihrer Kraft sogar<br />

noch fördern, das ist etwas anderes.<br />

Wir begegnen uns als Gebrochene und brechen<br />

einander noch mehr, anstatt unsere Verletzungen<br />

zu heilen.<br />

Statt das zu ehren, was uns einzigartig macht; statt<br />

uns für das zu bewundern, was was wir voneinander<br />

lernen können, verlieren wir uns im alltäglichen<br />

Kleinkrieg, werfen uns Lieblosigkeiten an den Kopf<br />

und entfernen uns immer weiter voneinander. Mitunter<br />

setzen wir mangelnde Wertschätzung auch unbewusst<br />

ein, um uns nicht zu nahe zu kommen. Wenn ich Angst<br />

vor Nähe habe und Liebe dauerhaft gar nicht annehmen<br />

kann; wenn ich befürchte, verletzt zu werden, sobald<br />

ich mein Herz öffne, dann werde ich schon einen Anlass<br />

finden, meine Partnerin von mir zurückzustoßen.<br />

Schnell ein paar kränkende Bemerkungen, und die<br />

gemeinsame Idylle ist dahin. Damit gerate ich nicht in<br />

Gefahr, mich auf eine tiefere Verbindung einzulassen<br />

und genau die Liebe zu genießen, nach der ich mich<br />

KGSBerlin 01/2011<br />

Foto: © Kati Molin - Fotolia.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!