Jahresbericht für 2007/2008 (pdf) - Institut für Musikwissenschaft ...
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Musikwissenschaft</strong> <strong>Institut</strong>sbericht <strong>2007</strong> / 08<br />
Gallus, Senfl u.a.), musikalischen Gattungen, Zentren und Quellen sowie zur Rezeption<br />
mittelalterlicher Musik im Wien des frühen 20. Jahrhunderts. Zum Auftakt des<br />
dreieinhalbtägigen Tagungsprogramms wird am Begrüssungsabend (7. 8.) Prof. Dr. Reinhard<br />
Strohm (Oxford) einen Eröffnungsvortrag zum Thema „Nähe und Ferne der frühen<br />
europäischen Musik“ halten. An den folgenden Tagen runden Rahmenaktivitäten wie ein<br />
kommentiertes Mittagskonzert mit Musikern der Schola Cantorum Basiliensis, Buchausstellungen<br />
sowie ein gemeinsames Konferenzdinner bei einem Wiener Heurigen (9. 8.)<br />
das wissenschaftliche Programm ab. Für die musikalische Abendgestaltung sorgen ein<br />
Konzert mit dem Basler Ensemble „La Morra“ (8. 8.: Musik aus der Zeit Maximilians I.)<br />
sowie ein Konzert des Ensembles „Cinquecento“ in der Kirche Maria am Gestade (10. 8.:<br />
„Musica Invictissima. Harmonic Invention for a Habsburg Empire“).<br />
Symposion „Feste“ Theophil Antonicek zum 70. Geburtstag,<br />
23.-24. November, Wien und 30. November <strong>2007</strong>, Rom<br />
Leitung: Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Eybl, Ass.-Prof. Mag. Dr. Stefan Jena und Dr.<br />
Andreas Vejvar<br />
Feste sind musikwissenschaftlich immer noch unterbelichtet. Vor nun schon zwanzig Jahren<br />
ist die Forschungsgruppe „Poetik und Hermeneutik“ zusammengekommen, um sich dem<br />
„Fest“ (im Singular) zu widmen. Musik wurde damals allein in Gestalt von Wagner<br />
prominent in die Überlegungen mit einbezogen. Seither hat sich im Wissenschaftsbetrieb<br />
zwar einiges getan; die pointierten, gegensätzlichen Auffassungen vom Fest als affirmativer<br />
Überhöhung der bestehenden Ordnung bzw. als normensprengendem Exzess können aber<br />
weiterhin als Leitideen dienen, um die Bandbreite an Ausformungen in den Blick zu<br />
bekommen und einen theoretisch ambitionierten Zugriff zu unterstützen. Feste als<br />
„Schwellenphänomen“ (Rainer Warning) dürften in besonderem Maß geeignet sein, sinnendforschend<br />
über das bloße Sammeln hinauszugehen und so Theophil Antoniceks<br />
seminaristische Offenheit in Sachen Gegenstandswahl und Methodenvielfalt dankbar zu<br />
reflektieren. – Die Vortragenden waren bis auf wenige Ausnahmen Doktoratsabsolventen des<br />
Jubilars. Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Musikwissenschaft</strong> war – neben der Kommission <strong>für</strong> Musikforschung<br />
der ÖAW, dem Historischen <strong>Institut</strong> beim Österreichischen Kulturforum in Rom,<br />
dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Analyse, Theorie und Geschichte der Musik der Universität <strong>für</strong> Musik und<br />
darstellende Kunst Wien und den Denkmälern der Tonkunst in Österreich – Mitveranstalter<br />
der Tagung.<br />
International Symposium „BodyMusicEvent“, 29.-31. Mai <strong>2008</strong> Universität<br />
Wroclaw (Polen)<br />
Leitung: Prof. Dr. Bozena Muszkalska (Wroclaw)<br />
Univ.-Prof. Dr. Regine Allgayer-Kaufmann<br />
Embodiment oder Verkörperung ist in den Theorien des Performativen seit den 1990er<br />
Jahren ein zentraler Begriff. Er bezeichnet die Präsenz des phänomenalen menschlichen<br />
Körpers auf der Bühne. Nach diesem Verständnis ist der Körper nicht bloßes Instrument –<br />
möglichst technisch perfektioniert – um eine bestimmte Wirkung zu erzielen – etwa die<br />
Darstellung einer bereits existierenden Idee, die als Werk vorliegt – vielmehr fordert der<br />
Körper selbst in seiner leibhaftigen Präsenz die Aufmerksamkeit des Publikums. Feedback-<br />
Schleife und Ko-Präsenz von Zuschauern und Akteuren sind die Grundvoraussetzungen<br />
da<strong>für</strong>, dass die Aufführung sich in diesem Sinn buchstäblich „ereignet“.<br />
Wir stellten im Symposium die Frage, ob diese Auffassung – die Verkörperung im Sinne<br />
einer Präsenz des phänomenalen Leibes – <strong>für</strong> das Ereignis Musik eine – dem Theater<br />
vergleichbare – Rolle spielt und luden <strong>Musikwissenschaft</strong>ler (Historiker, Ethnologen und<br />
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