Magazin zur Nachhaltigkeit 2006 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...
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26 <strong>Daimler</strong>Chrysler 360 GRAD – MAGAZIN <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>2006</strong> Zwei Kulturen, ein Konzern: <strong>Daimler</strong>Chrysler in seinen beiden Heimatregionen 27<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler in Zahlen<br />
Löhne und Gehälter<br />
18,7 Milliarden EUR<br />
Beschäftigte gesamt<br />
382.724<br />
Beschäftigte USA<br />
97.480<br />
Jahresumsatz<br />
149,8 Milliarden EUR<br />
Beschäftigte Deutschland<br />
182.060<br />
Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />
5,6 Milliarden EUR<br />
Zweimal Wohnen: Sindelfingen und Clinton Township bei Detroit.<br />
Arbeiten und Essen: Arbeiter in Auburn Hills (oben) und Sindelfingen (S. 26).<br />
Zweimal Freizeit: Angler im Belle Isle Park, Kleingärtner in Sindelfingen (S. 24/25).<br />
> nachhaltig sichern. Zur Verantwortung eines Konzerns gehört auch<br />
die Lösung solcher Wertkonflikte, die bei Entscheidungen dieser Art<br />
anstehen.<br />
Dreh- und Angelpunkt Detroit<br />
Die Wirkungen dieser Standortsicherungspolitik sind auf der anderen<br />
Seite des Atlantiks bereits deutlich sichtbar. Bei der Chrysler Group in<br />
den USA wurden Anfang 2001 mehr als 15 Prozent der Arbeitsplätze<br />
gestrichen. Dies trug neben anderen Aspekten dazu bei, dass nur<br />
zwei Jahre später das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben<br />
konnte.<br />
Dreh- und Angelpunkt dieser Branche ist der Großraum Detroit.<br />
Die Stadt hat schon mehrere Autokrisen erlebt und sich dem Wandel<br />
angepasst. Inzwischen hat sich die Autoindustrie in die Vorstädte<br />
verlagert und dort einen regelrechten Boom ausgelöst. Steigende<br />
Immobilienpreise, elegante Büro- und Einkaufszentren: Oakland-<br />
County, nordwestlich von Detroit, ist einer der reichsten Distrikte<br />
der Vereinigten Staaten. Das Pro-Kopf-Einkommen ist hier mehr als<br />
doppelt so hoch wie im US-Durchschnitt – laut der Ratingagentur<br />
Moody’s gilt das County als Wirtschaftsmotor Michigans. Auch<br />
Auburn Hills, der Sitz des amerikanischen Hauptquartiers von<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler, gehört zum Oakland-County. Wie wichtig die Nachbarschaft<br />
zu einem weltweit operierenden Konzern ist, wissen<br />
auch die Zulieferer. Denn die Zusammenarbeit mit <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
geht weit über schlichtes Ordern hinaus. Zum Beispiel stellt der<br />
Konzern mit seinem „Minority Supplier“-Programm sicher, dass<br />
jährlich ein fester Prozentsatz des Einkaufsvolumens Firmen zugute<br />
kommt, die von Angehörigen einer Minderheit geführt werden.<br />
Darüber hinaus werden leistungsstarke Zulieferer frühzeitig in die<br />
Produktentwicklung eingebunden und gewinnen dadurch noch tiefere<br />
Einblicke in den Markt und die Kundenwünsche.<br />
Dass sich die globale Wettbewerbsposition des Konzerns und der<br />
lokalen Zulieferindustrie verbessert, wenn sich beide eng vernetzen,<br />
gilt auch in Baden-Württemberg. Hier sichert ein Arbeitsplatz bei<br />
<strong>Daimler</strong>Chrysler mindestens einen weiteren bei den Zulieferbetrieben.<br />
In diesem Beziehungsgeflecht zeichnet sich derzeit ein struktureller<br />
Wandel ab: Experten prognostizieren, dass der Wertschöpfungsanteil<br />
auf Seiten der Zulieferindustrie in den nächsten Jahren stark zunimmt<br />
und die Zulieferer noch enger in die Entwicklung eingebunden werden.<br />
Mit der innovationskraft schwäbischer labors<br />
In der Forschungs- und Entwicklungslandschaft hat diese Zukunft<br />
schon begonnen. Kaum ein Auto kommt ohne Hightech‚ „invented<br />
in Baden-Württemberg“ aus. Und kaum eine Region in Europa kommt<br />
an die Innovationskraft heran, die in schwäbischen Labors, Instituten<br />
und Hochschulen wirkt. Das Land hat eine außergewöhn liche >