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Magazin zur Nachhaltigkeit 2006 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...

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82 <strong>Daimler</strong>Chrysler 360 GRAD – MAGAZIN <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>2006</strong> Gute Hoffnung für das Kap 83<br />

Fotografie: NASA’s Visible Earth<br />

Geschichte von <strong>Daimler</strong>Chrysler in Südafrika<br />

<strong>Daimler</strong>-Benz eröffnet ein<br />

Büro in Südafrika.<br />

> Rechtssteuerung herstellen zu können – die größte Einzelinvestition<br />

des Unternehmens in Südafrika.<br />

Beispiel für vorbildliche lösungen<br />

Die <strong>Daimler</strong>-Benz AG<br />

überträgt Atlantis Diesel<br />

Engines (ADE) eine Lizenz<br />

<strong>zur</strong> Fertigung von<br />

Mercedes-Benz-Motoren.<br />

Derzeit investiert das Unternehmen viel Zeit und Aufmerksamkeit auf<br />

den so genannten BBBEE-Prozess, das „Broad Based Black Economic<br />

Empowerment“. Darunter versteht die Regierung Südafrikas die<br />

Anstrengungen, ehemals benachteiligte Bevölkerungsschichten im<br />

Wirtschaftsleben zu integrieren. <strong>Daimler</strong>Chrysler kauft bei gleicher<br />

Qualität bevorzugt bei Firmen ein, die schwarzen Südafrikanern<br />

gehören. Das Unternehmen schickt Berater zu schwarzen Zulieferern,<br />

um ihnen zu helfen, ihre Arbeitsweise zu optimieren und ihre Qualität<br />

zu sichern. Auch <strong>Daimler</strong>Chrysler arbeitet weiterhin am „Black<br />

Economic Empowerment“. Bereits 30 Prozent des Top-Managements<br />

sind Schwarze oder Farbige.<br />

Bei all den sozialen und wirtschaftlichen Umbrüchen im Land hat es<br />

der Umweltschutz nicht leicht. „Von vielen Firmen wird er immer<br />

noch als Hemmschuh fürs Geschäft verstanden“, sagt Shirley Fergus,<br />

Referentin für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung in der<br />

Stadtverwaltung. „Deshalb ist es wichtig für uns, dass wir mit<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler als einem Beispiel für vorbildliche Lösungen (best<br />

practices) argumentieren können.“ Kommunale Angestellte lernen bei<br />

Besuchen des Werks, wie man Abfallstoffe wiederverwerten kann.<br />

Die <strong>Daimler</strong>-Benz AG erwirbt<br />

50,1 Prozent der Firma United<br />

Cars and Diesel Distributors<br />

UCDD. Das Unternehmen<br />

wird als Mercedes-Benz of<br />

South Africa (Pty) Ltd (MBSA)<br />

registriert.<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler kündigt<br />

an, etwa 200 Millionen Euro<br />

im Werk East London zu<br />

investieren, um die C-Klasse<br />

mit Rechtssteuerung bauen<br />

zu können.<br />

„Im <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werk wird der Müll getrennt – das ist in Buffalo<br />

City noch ungewöhnlich.“<br />

Unterhalb des Werks in East London fließt der Gately Stream. In einem<br />

gemeinsamen Projekt zwischen Werk und Stadt wurde das verbuschte<br />

und unzugängliche Tal des Flüsschens ausgeholzt und zu einem<br />

Park umgestaltet, der zum Verweilen einlädt. Fachlabore im Auftrag<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler untersuchen das Wasser des Gately Stream<br />

regelmäßig, in das auch Regenwasser vom Werksgelände fließt. Der<br />

Fluss mündet in den stark verschmutzten Buffalo River. „Dafür sind<br />

die Textilindustrie, die Landwirtschaft und die informellen Siedlungen<br />

verantwortlich, aus denen das Abwasser ungeklärt in den Fluss<br />

gelangt“, erklärt Pumza Gasa-Lubelwana vom Ministerium für Wasser<br />

und Forstwirtschaft. „Eine besorgniserregende Situation, denn aus<br />

dem Fluss schöpfen viele Arme ihr Trinkwasser. Deshalb ist es uns<br />

so wichtig, dass <strong>Daimler</strong>Chrysler unsere ,River Health Programme‘<br />

unterstützt.“ Wichtiger noch, als die Kosten für Informationsmaterial<br />

zu tragen, sei die Leuchtturmwirkung, die von dem Engagement des<br />

Unternehmens ausgehe, betont Gasa-Lubelwana.<br />

Sie arbeitet eng mit Deidre Freeman von <strong>Daimler</strong>Chrysler zusammen,<br />

die für die Durchsetzung ökologischer Belange auch auf dem<br />

Werksgelände zuständig ist. „Ich bin Realist“, sagt Freeman und lacht:<br />

Ökologie ist kein Selbstzweck, es ist auch selbstverständlicher Teil<br />

des Risikomanagements und damit der ökonomischen <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

19. April: Mercedes-Benz of<br />

South Africa (Pty) Ltd wird zu<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler South Africa<br />

(Pty) Ltd (DCSA).<br />

Am 24. September verlässt<br />

das erste Schiff mit<br />

Mercedes-Benz-Automobilen<br />

der C-Klasse den Hafen von<br />

Buffalo City.<br />

Jeden Morgen um 7.30 Uhr trifft sich der Werkleiter mit den Abteilungsleitern<br />

und der Managerin im Action Center, um die Leistung<br />

des vergangenen Tages zu besprechen. Freeman achtet dabei als<br />

Verantwortliche für „Integrierte Managementsysteme“ auf die Aspekte<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Ihr müssen die Abteilungsleiter<br />

die kleinste Unregelmäßigkeit des Vortages melden. Ein Ölfleck<br />

irgendwo in der Produktion? Freeman untersucht die Ursache, lässt<br />

sich Verbesserungsvorschläge unterbreiten, kontrolliert die<br />

Umsetzung.<br />

„Mich interessiert das Analytische der Aufgabe“, sagt die Frau, die<br />

Statistik studiert hat. „Dass Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz<br />

nicht einzeln, sondern integriert betrachtet werden, spart Zeit und<br />

Ressourcen.“ Die Konzernzentrale hat Richtlinien formuliert, die<br />

weltweit für alle Werke verbindlich sind. Freeman ist stolz, dass das<br />

Werk die gleichen Prüfungen unabhängiger Gutachter meistert wie<br />

Produktionsstätten in westlichen Industriestaaten.<br />

„Seiner besonderen Bedeutung ist sich das Unternehmen bewusst“,<br />

sagt Les Holbrook, Geschäftsführer der regionalen Handelskammer.<br />

„Es setzt sie als größter Arbeitgeber durchaus ein.“ Das zeigte<br />

sich zum Beispiel, als sich das Werk unternehmensintern um die<br />

Produktion der Baureihe des Mercedes-Benz W 204 bewarb, der<br />

neuen C-Klasse: „Die Werksleitung sagte <strong>zur</strong> Stadt: Wir brauchen eure<br />

Unterstützung. Zu welchem Preis könnt ihr uns Wasser garantieren?<br />

Kofi Annan zeichnet<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler mit dem<br />

„Global Business Coalition<br />

on HIV/AIDS Award“ für die<br />

Workplace Initiative HIV/<br />

AIDS aus.<br />

Produktion der neuen<br />

Mercedes-Benz C-Klasse.<br />

Zu welchem Preis Strom? Das Werk bekam seine Garantien.“ Aufgrund<br />

der günstigen Bedingungen und der Qualitätsleistung des Werks<br />

entschied die Konzernleitung in Stuttgart, den Auftrag nach Südafrika<br />

zu geben. Ein Gewinn auch für Buffalo City, meint Les Holbrook: „Die<br />

Stadt weiß, solange hier Mercedes-Benz-Fahrzeuge gebaut werden,<br />

geht es ihr nicht schlecht.“ <strong>Daimler</strong>Chrysler zahlt mehr Lohn als<br />

andere Arbeitgeber im Eastern Cape, weil die Arbeitnehmer besser<br />

qualifiziert sein müssen. Von einem Beschäftigten hängen häufig zehn<br />

und mehr Menschen ab. Zu den etwa 3.000 Jobs bei <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

in Buffalo City kommen etwa 15.000 Jobs bei den Zulieferern.<br />

Der Autobauer braucht die einheimischen Zulieferer, um wettbewerbsfähig<br />

produzieren zu können. Deshalb werden diese gefördert<br />

– und gefordert. „<strong>Daimler</strong>Chrysler ist die einzige Firma hier, die<br />

ihre Zulieferer nach ihrer Umwelt- und Gesundheitspolitik fragt“,<br />

sagt Holbrook. Gerade hat das Unternehmen zusammen mit seiner<br />

Kammer eine neue Initiative für 600.000 Euro aus der Taufe<br />

gehoben. Sie will den Automobil-Zulieferern der Region helfen, ein<br />

HIV/AIDS-Programm einzuführen – nach dem Vorbild des Programms<br />

bei <strong>Daimler</strong>Chrysler.<br />

Dort haben sich im vergangenen Jahr 87 Prozent aller Mitarbeiter<br />

einem freiwilligen Aids-Test unterzogen. Jeder HIV/AIDS-positive<br />

Mitarbeiter, der dies möchte, bekommt einen Großteil der Kosten für<br />

antiretrovirale Medikamente erstattet, die den Krankheitsverlauf >

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