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Magazin zur Nachhaltigkeit 2006 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...

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78 <strong>Daimler</strong>Chrysler 360 GRAD – MAGAZIN <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>2006</strong> Gute Hoffnung für das Kap 79<br />

> Angelina Pato ist abgemagert. Sie hat Aids und wohl nicht mehr<br />

lange zu leben. Krankenschwester Liza Preece bringt Brot, ein<br />

paar Pillen, vor allem aber eine Berührung und ein Lächeln. Die<br />

Krankenschwester arbeitet für das St. Bernard’s Hospice, eine<br />

Organisation, die von <strong>Daimler</strong>Chrysler mitfinanziert wird und derzeit<br />

529 Todkranke in Buffalo City betreut: Fünf leiden an Krebs,<br />

524 an HIV/AIDS.<br />

Arbeitslosigkeit, Armut, Aids. „Ein Unternehmen, das Profit macht,<br />

hat die Pflicht, sich zu engagieren“, sagt Tina Buys, Managerin für die<br />

sozialen Projekte von <strong>Daimler</strong>Chrysler in Südafrika. Ihr Budget wurde<br />

in diesem Jahr um ein Drittel erhöht. „Wir versuchen vor allem, die<br />

Gemeinden zu stärken, aus der unsere Mitarbeiter kommen“, sagt<br />

Buys. Momentan sei der Anteil der klassischen Sportförderung noch<br />

zu groß, meint sie selbstkritisch. Das Unternehmen müsse noch<br />

stärker Initiativen fördern, die direkte Hilfe <strong>zur</strong> Selbsthilfe böten.<br />

Größter Moment seines lebens<br />

Zu helfen, hilft dem Unternehmen. „Wir wollen soziale Gerechtigkeit<br />

erreichen – das ist Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften“,<br />

sagt Johann Evertse, Personalchef von <strong>Daimler</strong>Chrysler South Africa.<br />

Im Apartheid-Regime galt Evertse als „coloured“, als „farbig“. Als er<br />

1984 als Chefmetallurge bei <strong>Daimler</strong>Chrysler in East London anfing<br />

und ein Haus mieten wollte, musste er bei den weißen Nachbarn eine<br />

Einladend: Stadt und <strong>Daimler</strong>Chrysler haben einen Park geschaffen.<br />

Black Empowerment: Johann Evertse, Personalchef (S. 79).<br />

Hilfe: Schwester Liza Preece versorgt Aids-Kranke (S. 80/81).<br />

„ Wir wollen soziale Gerechtigkeit erreichen – das ist Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften.<br />

Verträge mit Gewerkschaften sind ein wichtiger Schritt zum Arbeitsfrieden und einer der<br />

ersten Schritte zu nachhaltiger Entwicklung. <strong>Daimler</strong>Chrysler kann stolz auf seine Rolle bei der<br />

Transformation des Landes sein.“ Johann Evertse, Personalchef von <strong>Daimler</strong>Chrysler South Africa<br />

schriftliche Einverständniserklärung einholen: „die tiefste Demütigung<br />

meines Lebens.“ Der größte Moment seines Lebens, erzählt Johann<br />

Evertse, kam zehn Jahre später, am 27. April 1994, dem Tag der ersten<br />

freien Wahlen nach Abschaffung der Rassendiskriminierungspolitik.<br />

An diesem Tag durfte Johann Evertse zum ersten Mal wählen.<br />

„<strong>Daimler</strong>Chrysler kann stolz auf seine Rolle in der Transformation des<br />

Landes sein“, sagt Evertse. Das Unternehmen habe die Regierung<br />

schon seit den frühen 1980 - Jahren aufgefordert, die Apartheid<br />

aufzugeben. Ende der 1980 - Jahre handelte <strong>Daimler</strong>Chrysler als eines<br />

der ersten Unternehmen Verträge mit Gewerkschaften aus, „ein<br />

wichtiger Schritt zum Arbeitsfrieden und einer der ersten Schritte zu<br />

nachhaltiger Entwicklung.“<br />

1994 ging es weiter. „Die Mitarbeiter lernten, dass alle Menschen das<br />

Recht auf die gleichen Entwicklungschancen haben. Wir organisierten<br />

Workshops. Eine Aufgabe lautete: Zeichne den Grundriss deines<br />

Hauses. Die weißen Kollegen zeichneten und zeichneten, Zimmer um<br />

Zimmer. Die schwarzen Kollegen waren viel schneller fertig. Sie<br />

zeichneten ein einfaches Viereck. Das war ein Aha-Erlebnis.“ Angehörige<br />

von ehemals benachteiligten Gruppen werden nun besonders<br />

gefördert. Der sichere Arbeitsfrieden, der gewonnene Teamgeist und<br />

die Kenntnisse der Mitarbeiter sorgten schließlich dafür, dass die<br />

Konzernleitung in Deutschland im Jahr 2000 beschloss, das Werk<br />

für 1,4 Milliarden Rand auszubauen, um die C-Klasse mit ><br />

BIP pro Kopf<br />

9.731 EUR<br />

(2005, Schätzung)<br />

BIP-Wachstumsrate<br />

4,6 Prozent<br />

(2005, Schätzung)

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