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Magazin zur Nachhaltigkeit 2006 - Daimler Nachhaltigkeitsbericht ...

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8 <strong>Daimler</strong>Chrysler 360 GRAD – MAGAZIN <strong>zur</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>2006</strong> Eine Chance für die Jugend Afghanistans 9<br />

Fotografie: NASA’s Visible Earth<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler in Afghanistan<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler unterstützt nicht nur die Ausbildung<br />

von Fußballtrainern, sondern genauso die<br />

Verbesserung von Bolzplätzen, die Anfertigung<br />

von Toren und die Anschaffung von Trikots. Im<br />

Januar 2004 nimmt die afghanische U18-Nationalmannschaft<br />

am <strong>Daimler</strong>Chrysler-Junior-Cup in<br />

Sindelfi ngen teil.<br />

Im Juli 2002 organisiert <strong>Daimler</strong>Chrysler ein<br />

Seminar zum Thema „Afghanistan 2010 – Our<br />

Future, Our Vision“. 77 Studenten aus Afghanistan<br />

und Deutschland diskutieren unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Bernd Mahr an der TU Berlin<br />

über die Zukunft des Landes. Die Ergebnisse<br />

werden den Regierungen in Afghanistan und<br />

Deutschland und internationalen Organisationen<br />

präsentiert.<br />

Die City of Youth war einst ein Vorzeigeprojekt der sowjetischen Besatzer:<br />

Auf dem Areal am Rand von Kabul wurden Musik-, Kunst-, Mal-<br />

und Schneiderkurse angeboten. Im Mudschaheddin-Krieg wurde die<br />

Einrichtung zerschossen, die Taliban gründeten dort eine islamische<br />

Religionsschule. Jetzt wird das Jugend- und Bildungszentrum neu<br />

aufgebaut. <strong>Daimler</strong>Chrysler unterstützt dies mit einem Mercedes-<br />

Benz-Vito für Lehrkräfte und Teilnehmerinnen an Frauenprojekten und<br />

hilft, den laufenden Betrieb fi nanziell abzusichern. Heute gehen dort<br />

2.600 Kinder und Jugendliche <strong>zur</strong> Schule.<br />

Über ein Mikro-Kredit-Programm fördert <strong>Daimler</strong>Chrysler die<br />

Vergabe von Kleinkrediten, insbesondere an Frauen aus ländlichen<br />

Regionen. Ihnen soll damit geholfen werden, eigenverantwortlich<br />

den Lebensunterhalt zu sichern.<br />

Seit 2002 engagiert sich <strong>Daimler</strong>Chrysler in der Ausbildung von<br />

Kfz-Lehrlingen. Das Programm beginnt in improvisierten und<br />

gemieteten Einrichtungen. Heute fi ndet es in der mit modernen<br />

Lehrmitteln bis hin zum interaktiven Computersaal ausgerüsteten<br />

„German Automotive Academy Afghanistan Gottlieb <strong>Daimler</strong>“ statt.<br />

Die Akademie wird am 12. Juli 2005 offi ziell eröffnet.<br />

Übung: Lehrlinge beim Wechseln einer Bremse (S. 57).<br />

„Ich suchte nach einem Beruf, der mir Spaß macht und der Zukunft hat.<br />

In einem Entwicklungsland ist das nicht einfach. … Aber Autos wird es<br />

immer geben.“ Karim Muhibi, Lehrling<br />

> überrollt und starb. Die Mutter führte den Haushalt, durfte als Frau aber während der Taliban-Zeit<br />

nicht mehr berufstätig sein, Karim war damals in der elften Klasse. Die Familie ging nach Pakistan<br />

ins Exil.<br />

Als sie vor drei Jahren <strong>zur</strong>ückkamen, hatte Karim selbst eine Familie gegründet. Er hatte geheiratet,<br />

das erste Kind war unterwegs. Tochter Romance ist heute zweieinhalb Jahre alt. Der einjährige Ferdaus<br />

kam dazu. Mit der Mutter hat er inzwischen die Rolle als Familienoberhaupt getauscht. Sie ist krank,<br />

und nach afghanischer Tradition hat Karim als einziger Sohn die Pflicht, sie im Alter zu pflegen. Selbst<br />

seiner Schwester muss er etwas abgeben. Ihr Lohn als Köchin reicht vorn und hinten nicht, um ihre<br />

vier Kinder und den arbeitslosen Mann durchzubringen. „Ich würde auch gerne so eine Ausbildung<br />

machen“, sagt Karims Schwager Nur Nasari. „Aber ich habe diese Chance nicht. Ich kann weder lesen<br />

noch schreiben.“<br />

Um seinen ganzen Verpflichtungen gegenüber der großen Familie nachzukommen, wechselt Karim<br />

nach acht Stunden Ausbildung seinen Blaumann gegen einen grünen Kellnerdress und steht noch in<br />

einem Restaurant hinter dem Tresen.<br />

Eine richtige Werkstatt, professionell geführt<br />

Freitag und Samstag ist Wochenende in der Werkstatt, Mittwoch hat Karim seinen freien Tag im<br />

Restaurant: kein Tag ohne Arbeit also. „Die Familie kommt gerade ein bisschen kurz“, sagt er. „Und<br />

von Freunden reden wir besser erst gar nicht. Aber für einen gewissen Zeitraum geht das.“ Er würde<br />

den Stress sogar länger mitmachen. Sechs Monate seien eigentlich etwas kurz. „Vielleicht kann ich<br />

etwas nach dieser Zeit. Aber mit fehlt ganz sicher die Praxis.“ Er will sich nach der Ausbildung bei<br />

einer Werkstatt bewerben, die von der Aga-Khan-Stiftung geführt wird. „Die soll sehr gut sein.“ Wenn<br />

er dann dort noch zwei oder drei Jahre Erfahrungen gesammelt hat, will er sich selbstständig machen,<br />

am liebsten zusammen mit zwei oder drei Kollegen, damit der Schritt ins Unternehmertum auch<br />

finanziell verkraftbar ist. Denn es soll eine richtige Werkstatt werden, professionell geführt, nichts<br />

Improvisiertes, wie man es auf der anderen Seite der Wazir-Akbar-Khan-Straße findet. \

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