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AKADEMIE -REPORT - Akademie für Politische Bildung Tutzing

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Internationale Erfahrung nutzbar machen<br />

Wolfgang Quaisser übernimmt das Arbeitsgebiet Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />

Seit Oktober ist Dr. Wolfgang<br />

Quaisser als neuer Dozent im<br />

Kollegium zuständig <strong>für</strong> das<br />

bislang von Prof. Dr. Peter<br />

Hampe betreute Arbeitsgebiet<br />

Wirtschafts- und Sozialpolitik.<br />

Zu Beginn seiner Arbeit in der<br />

<strong>Akademie</strong> führten wir ein<br />

Gespräch* mit dem 50-Jährigen<br />

Volkswirtschaftler. Er<br />

stammt aus Hessen, ist verheiratet<br />

und lebt und arbeitet seit<br />

vielen Jahren in München.<br />

Report: Herr Quaisser, von welcher<br />

Institution wechseln Sie zu uns nach<br />

<strong>Tutzing</strong>?<br />

Quaisser: Ich war 18 Jahre am Osteuropa-Institut<br />

in München beschäftigt,<br />

zunächst in der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Abteilung zuständig <strong>für</strong><br />

Polen. Im Laufe der Zeit trat die vergleichende<br />

Analyse in den Vordergrund<br />

meiner Tätigkeit. Mit dem Fall<br />

des Eisernen Vorhangs kam die Transformationsforschung<br />

dazu. Später<br />

standen die Fragen der EU-Osterweiterung<br />

sowie die wirtschaftlichen Probleme<br />

der Vertiefung und Erweiterung<br />

der EU im Mittelpunkt meiner Arbeit.<br />

Welche Ausbildung haben Sie?<br />

Ich bin Agrarökonom und habe gleichzeitig<br />

auch Politikwissenschaft studiert.<br />

Sehr bald verschob sich meine<br />

Tätigkeit immer mehr in Richtung<br />

Volkswirtschaft. So war ich fünf Jahre<br />

lang wissenschaftlicher Mitarbeiter an<br />

der Volkswirtschaftlichen Fakultät der<br />

Universität Frankfurt/Main bei Prof.<br />

Jiri Kosta.<br />

War Ihre bisherige Tätigkeit eher<br />

Forschung oder eher Lehre?<br />

Meine Tätigkeit lag eher in der empirischen<br />

Wirtschaftsforschung mit der<br />

Fragestellung, wie aus einer Planeine<br />

Marktwirtschaft wird mit all den<br />

Problemen des Übergangs. Aber ich<br />

war auch in der Lehre tätig – sowohl<br />

an der Universität Frankfurt, der TU<br />

München als auch in den USA.<br />

<strong>Akademie</strong>-Report 4/2005<br />

Sie bringen internationale Erfahrung<br />

mit – in welchen Ländern haben<br />

Sie schon gearbeitet?<br />

Bereits in den 80er Jahren hielt ich<br />

mich im Rahmen meiner wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit regelmäßig in Polen<br />

auf und war zweimal mit Prof. Kosta<br />

in der Volksrepublik China. Ein Jahr<br />

lang habe ich an der Portland State<br />

University in Oregon als Associate<br />

Professor gelehrt. Dort war ich auch<br />

– unterstützt durch die Alexander v.<br />

Humboldt-Stiftung – zusammen mit einem<br />

amerikanischen Kollegen in der<br />

Forschung tätig.<br />

Wolfgang Quaisser<br />

Foto: privat<br />

Werden sich Ihre zukünftigen<br />

Schwerpunkte in unserer <strong>Akademie</strong><br />

an die früheren Arbeitsfelder anlehnen<br />

oder machen Sie bei uns etwas<br />

ganz Neues?<br />

Natürlich werde ich die eine oder andere<br />

Tagung auch in diesem Bereich<br />

durchführen. Aber als Schwerpunkt<br />

habe ich mir das Thema die „Soziale<br />

Marktwirtschaft Deutschlands im internationalen<br />

Standortwettbewerb“<br />

gesetzt. Damit sind alle Fragen von<br />

wirtschafts- und sozialpolitischer Relevanz<br />

angesprochen.<br />

Welche konkreten Pläne haben Sie<br />

<strong>für</strong> die nächsten Monate?<br />

Ich werde mit Prof. Oberreuter und<br />

dem polnischen Generalkonsulat eine<br />

Tagung zur neuen EU-Ostpolitik<br />

durchführen. Dabei geht es vor allem<br />

um die Perspektiven der Integration<br />

der osteuropäischen Länder, die noch<br />

nicht im Beitrittsprozess sind. Im Frühjahr<br />

stehen Tagungen zur Arbeitsmarktpolitik,<br />

zur De-Industrialisierung<br />

und zur Sozialstaatskonzeption der<br />

neuen Bundesregierung auf dem Programm.<br />

Sie bringen ein Netzwerk von Erfahrungen<br />

und Kontakten mit.<br />

Ja, im Bereich der Universität, des Osteuropa-Instituts<br />

und vieler verschiedener<br />

Institutionen, in denen ich Mitglied<br />

bin oder an denen ich schon Vorträge<br />

gehalten habe. Dazu kommen die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

und die politischen<br />

Stiftungen.<br />

Was reizt Sie an der besonderen Arbeit<br />

und Aufgabe der <strong>Akademie</strong> mit<br />

ihrem breiten Themenangebot, unterschiedlichen<br />

Seminartypen und<br />

bunt gemischten Tagungsgästen?<br />

Mich reizt, die Lehrtätigkeit stärker zu<br />

akzentuieren und meine Forschungsergebnisse<br />

sowie diejenigen von Kollegen<br />

zu vermitteln. Dabei wird sich <strong>für</strong><br />

mich die Bandbreite der Themenbereiche,<br />

mit denen ich mich beschäftige,<br />

vergrößern. Das ist eine allgemeine<br />

Horizonterweiterung, die ich <strong>für</strong> sehr<br />

positiv halte, nach über 25 Jahren in<br />

der Forschungsarbeit.<br />

Bleibt noch Zeit <strong>für</strong> eigene Forschungsarbeiten?<br />

Ich muss sehen, wie sich alles einspielt.<br />

Aber ich habe die feste Absicht und<br />

hoffe es.<br />

Mit einem Drittel Ihrer Arbeitszeit<br />

bleiben Sie am Osteuropa-Institut?<br />

Ja, das ermöglicht mir, in der Forschung<br />

am Ball zu bleiben, was sich<br />

auch <strong>für</strong> meine Tätigkeit hier positiv<br />

auswirken wird. �<br />

*Die Fragen stellte Michael Schröder<br />

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