Franklin- Methode Franklin- Methode

Leserporträt
Ich habe Freude am Leben
Ab und zu hat man ja
Glück: Seit meiner vorgezogenen
Pensionierung
ist meine Woche so strukturiert,
dass sich Arbeit und Freizeit in
einem angenehmen Gleichgewicht
halten. Am Montag, Dienstag
und Donnerstag arbeite ich
als Geschäftsleiter einer Stiftung.
Mittwoch und Freitag sind meine
Frei-Tage, die ich nach Belieben
gestalten kann.
Im Zusammenhang mit der seinerzeitigen
Bankenkrise kam es
zu Reorganisationen, Stellenabbau
und Frühpensionierungen.
Eine Stiftung, die Beziehungen
hatte zur Bank, in der ich als
«Bänkler» beschäftigt gewesen
war, suchte einen Geschäftsleiter
– und so stieg ich als Frühpensionierter
bei der Dietschweiler
Stiftung ein. Diese Stiftung – die
hauptsächlich in der Ostschweiz
bekannt ist - will insbesondere
Ideen und Projekte unterstützen
und begleiten, für die sich Schulkinder
und Jugendliche engagieren.
So hatte beispielsweise eine
junge Frau aus Alt St. Johann die
Idee, ihre Maturaarbeit nicht als
theoretische Abhandlung zu gestalten,
sondern ein Projekt zu
entwickeln und zu realisieren.
Auf diesem Wege wurde Martina
Schlumpf, unterstützt von der
Stiftung, Begründerin und Projektleiterin
einer «Konzertnacht
am Schönenbodensee» in Wildhaus.
Der Anlass stiess umgehend
auf grosse Begeisterung, es
strömten 500 Besucherinnen und
Besucher herbei. Im Jahr 2009
startete Martina Schlumpf, diesmal
zusammen mit einer Kolle-
gin, eine zweite Konzertnacht. 30
Jugendliche halfen freiwillig bei
der Durchführung mit. Inzwischen
ist das kleine, aber feine
und musikalisch gut konzipierte
Schönenbodensee-Festival in der
Region ein Begriff.
Die Dietschweiler Stiftung bietet
einerseits finanzielle Beihilfe
an. Auf der anderen Seite bekommen
Kinder und Jugendliche
auch Betreuung und Beratung.
Sie lernen, wie man eine Idee
formuliert, was es zu deren Umsetzung
braucht, und wie man
das Konzept nach aussen zur
Geltung bringt. Und sie erfahren
ebenso, dass man Durchhaltewillen
entwickeln muss, um ein
Projekt zu einem konkreten, guten
Ende zu bringen. Die Stiftung
vertritt in dieser Hinsicht das
gleiche Anliegen wie der Wettbewerb
PUSA der Pädagogischen
Hochschule der Zentralschweiz,
mit dem Projekte und selbständiges
Arbeiten von Jugendlichen
auf Sekundarschulstufe 1 gefördert
werden sollen.
Zu meiner Freizeitgestaltung
gehört das Singen im gemischten
Chor singasong, dem Sängerinnen
und Sänger aus Horn und
Umgebung angehören. Singen
fördert eindeutig die gute Laune.
Unser Chor singt Gospels, aber
auch Lieder, die zur jeweiligen
Jahreszeit passen und überdies
weltbekannte Hits wie etwa
«Moon River» oder «Let it be».
An der Natur bin ich ebenfalls
vielseitig interessiert, ich wandere
sehr gern. Mein Hund, ein belgischer
Schäfer, fordert meine
Frau und mich immer wieder zu
Jürg Zollinger, 60, Horn TG
Wanderungen auf, so sind wir
denn recht oft auf der Piste. Unser
Wohnort Horn ist ein idealer
Ausgangspunkt: Wir sind nahe
beim Bodensee, aber auch rasch
im Appenzeller Vorderland oder
in Richtung Säntismassiv.
Ich darf sagen: Ich habe Freude
am Leben und geniesse jeden
Tag. Freude macht mir auch meine
Arbeit – Begeisterung ist ja
bei jeder Tätigkeit eine wichtige
Triebfeder.
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