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Heft 1/2010 13. Jahrgang - A46951<br />
Der Lilienthaler<br />
Zeitschrift der Landesverbände Berlin und Brandenburg im DAeC<br />
In d I e s e m Hef t:<br />
meIn er s t e s ma l In af r I k a …<br />
Gu t vo r b er eI t e t zu d e n<br />
seGel f lu Gw eltmeIs t e s c H a f t en 2010:<br />
dIe 8. kI n d e r- u n d Ju G e n d s p o r t s p I e l e 2010<br />
weIt erent w I c k lun G d e s wI n d e n s ta r t s<br />
u n d weIt ere s ...<br />
Luftfahrt<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Mit der Sonderbeilage des Kooperationsnetzwerkes
Editorial<br />
Liebe Luftsportler,<br />
in der letzten Ausgabe hat Dr. Dieter Strüber<br />
etwas über den Luftsport im Land Brandenburg,<br />
hier 20 Jahre Luftsportverband Brandenburg,<br />
geschrieben und zur Gestaltung dieses<br />
Jubiläums aufgefordert.<br />
20 Jahre Luftsport unter der Dachorganisation<br />
des DAeC ist für alle Landesverbände der<br />
neuen Bundesländer bestimmt ein Grund zur<br />
Freude über das Erreichte. Viele Schwierigkeiten<br />
mussten in den Landesverbänden mit<br />
der Gründung von Vereinen in den vorgegebenen<br />
Strukturen des Förderalismus der Bundesrepublik<br />
Deutschland überwunden werden.<br />
Die Übernahme der Flugzeuge aus der GST zu<br />
vertretbaren Bedingungen haben dabei sicherlich<br />
geholfen, hier nochmals einen Dank an die<br />
Architekten dieser mit der Treuhand ausgehandelten<br />
Vereinbarung, den Grundstock zum<br />
Weitermachen zu legen.<br />
Die ebenfalls gegründeten Sportbünde in den<br />
neuen Bundesländern stellen dabei meist über<br />
die Mittel der Deutschen Klassenlotterie, eine<br />
noch verlässliche Grundlage der Sport- und<br />
Verbandsförderung zur Verfügung, die aber<br />
leider jedes Jahr weiter reduziert wird. Eine<br />
Finanzierungshilfe, die wir im Sport dringend<br />
benötigen und ohne Sponsoren abzuwerten,<br />
ohne weitere Gegenleistung, gerne annehmen.<br />
Die Finanzierung auf der Grundlage von Sponsorenmitteln<br />
ist dabei weiterhin abhängig von<br />
der Wirtschaftslage und wird nicht wertfrei gegeben.<br />
Sponsoren sind gerne gesehen, aber<br />
eine entsprechende Gegenleistung wird gefordert.<br />
Umsonst gibt es leider nichts, dieses<br />
kann jeder Verein selbst erleben.<br />
2<br />
Bei der SCO-GmbH sind nunmehr über 850<br />
Flugzeuge, die überwiegende Zahl dabei Vereinssegelflugzeuge,<br />
registriert. Wenn man dabei<br />
das Spektrum der Flugzeuge sieht, stellt<br />
man schnell fest, in der Schulung werden doch<br />
überwiegend noch die aus der GST übernommenen<br />
Flugzeuge eingesetzt. Das Lebensalter<br />
dieser Flugzeuge beträgt damit im Schnitt<br />
weit über die im alten System genannten Betriebszeiten<br />
von 20 Jahren bis zur normalen<br />
Stilllegung. Die Vereine müssen daher im<br />
verstärkten Maße an die Neuanschaffungen<br />
von Schulungsflugzeugen denken. Die Frage<br />
dabei bleibt im Raume, woher das Geld dafür<br />
nehmen. Die Vereinsbeiträge oder die bisherigen<br />
Nutzungsgebühren der Flugzeuge tragen<br />
nicht wesentlich zur Rücklagenbildung in den<br />
Vereinen bei. Durch die bisher im ehemaligen<br />
Westberlin und den alten Bundesländern bestandenen<br />
Fördermaßnahmen zur Anschaffung<br />
von Sport-Großgeräten hatten es die dort beheimateten<br />
Vereine etwas leichter, es mussten<br />
keine Fremdkredite aufgenommen werden,<br />
die mit erheblichen Zinsbelastungen die Anschaffung<br />
von Sport-Großgeräten zumindest erschwert<br />
oder gar unmöglich gemacht hätten.<br />
In Berlin ist mit den seinerzeitigen bekannten<br />
Fehlverhalten von einzelnen Politikern und deren<br />
Begünstigten, eine erhebliche Verschuldung<br />
der öffentlichen Hand eingetreten, die durch<br />
die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise sich<br />
nochmals potenziert hat.<br />
Das Land Berlin hat damit beschlossen, den<br />
Vereinen, die ihren Sport nicht mehr im Land<br />
Berlin ausführen können, neben der schon ge-<br />
strichenen Sport-Großgeräteförderung, auch<br />
die Fördermittel für bauliche Investitionen zu<br />
streichen. Die vor zwei Jahren ausgehandelte<br />
Regelung, im Sonderfall doch zu fördern ist damit<br />
hinfällig.<br />
Nun zu den Jubiläen in Brandenburg, die Berliner<br />
werden gerne bei entsprechenden Veranstaltungen<br />
mitwirken, da unser Sportumfeld bis<br />
auf einen Verein, nunmehr im Land Brandenburg<br />
ist.<br />
Dabei kann der Luftfahrtverband Berlin in diesem<br />
Jahr ebenfalls ein Jubiläum von 60 Jahren<br />
feiern. Nach der fortgeschriebenen Satzung<br />
des Berliner Verbandes steht als Gründungsdatum<br />
der 12. Oktober 1950 fest.<br />
Der Luftfahrtverband Berlin ist damit eine alte<br />
Dame, gibt es noch ein Mitglied in unseren Reihen<br />
der diesen Tag noch miterlebt hat? Über<br />
eine Information würde ich mich freuen, da ich<br />
erst 1957 in einen Verein mit 14 Jahren eingetreten<br />
bin und diese Zeit nicht selbst miterlebt<br />
habe.<br />
Klaus Engelhardt<br />
Präsident LV Berlin<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
IMPRESSUM<br />
"Der Lilienthaler"<br />
Zeitschrift der Landesverbände<br />
Berlin und Brandenburg im DAeC (Herausgeber)<br />
Heft 1/2010, 13. Jahrgang<br />
Redaktion "Der Lilienthaler"<br />
Christa Stammnitz<br />
Zoppoter Str. 24,<br />
14199 Berlin<br />
Telefon (030) 8924864<br />
CStammnitz@t-<strong>online</strong>.de<br />
Kontakt LV Berlin e.V.<br />
Dieter Wittke<br />
Handjerystrasse 49, 12161 Berlin<br />
Telefon (030) 852 65 95<br />
Titelbild:<br />
Sonnenuntergang in Gariep Dam<br />
Torsten Klette<br />
Gestaltung und Layout:<br />
Christa Stammnitz<br />
Seite 16-19, Layout BBAA<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Ingrid Tzschentke<br />
Druck:<br />
LASERL<strong>IN</strong>E Digitales Druckzentrum<br />
Bucec & Co. Berlin KG<br />
Scheringstr. 1, 13355 Berlin<br />
Vertragspartner der Deutschen Post-AG:<br />
DAeC-Luftfahrtverband Berlin<br />
"Der Lilienthaler" erscheint viermal<br />
jährlich und wird den Mitgliedern der Landesverbände<br />
Berlin und Brandenburg zugestellt.<br />
Jahresabo für Vereine: Pro Person 6,00 Euro<br />
Jahresabo für Einzelpersonen: 10,00 Euro<br />
Konto.: Luftfahrtverband Berlin e.V.<br />
Kontonr. 0584823107<br />
BLZ 100 100 10, Postbank Berlin<br />
Die Redaktion nimmt gern Texte und Fotos aus<br />
allen Sparten des Luftsports entgegen und bittet<br />
ausdrücklich um Mitarbeit. E-Mails mit Word-<br />
Text-Dateien erleichtern die Arbeit.<br />
Das Recht auf Kürzung bleibt vorbehalten.<br />
Mit der Einsendung von Manuskripten und Fotos<br />
versichert der Verfasser, dass er das alleinige<br />
und uneingeschränkte Recht an ihnen besitzt.<br />
Ein Vergütungsanspruch im Falle einer<br />
Veröffentlichung besteht nicht.<br />
Geschäftsstellen der Landesverbände:<br />
Luftsport-Landesverband<br />
Brandenburg e.V.<br />
Flugplatz, 14959 Schönhagen<br />
Telefon (033731) 17043, Fax 17077<br />
www.luftsport-brandenburg.de<br />
LLVBB@t-<strong>online</strong>.de<br />
Luftfahrtverband Berlin e.V.<br />
Schwalbenweg 14c, 14552 Michendorf<br />
Telefon (033205) 249749, Fax 249759<br />
www.daec-berlin.de<br />
daecberlin@t-<strong>online</strong>.de<br />
Redaktionsschluss für Heft 2/2010:<br />
14. Juni 2010<br />
<strong>IN</strong>HALT<br />
Aktuelles<br />
Unser Besuch im Deutschen Bundestag ......................................................... 4<br />
Luftfahrzeugrelevante Gebiete mit Vogelkonzentrationen in unseren Luft-<br />
fahrtkarten ........................................................................................................ 8<br />
Weiterentwicklung des Windenstarts mit Telemetriesystem ......................... 12<br />
Allgemeines<br />
Neue Wege für unsere Flugsicherheit ............................................................. 7<br />
Faszination „Patrouille Suisse“ zur ILA 2010 ............................................... 14<br />
Fliegende Schulkoffer .................................................................................... 15<br />
Dramatische Flugzeugentführung ................................................................. 20<br />
Sammelbestellung ......................................................................................... 22<br />
Reif für‘s Museum .......................................................................................... 23<br />
Festvortrag anlässlich der Gründungsfeier des LSC Kranich Berlin e.V. am<br />
12.9.2009 in Neuruppin - Fortsetzung ........................................................... 24<br />
Was bietet der DAeC LV Berlin seinen Mitgliedern? .................................... 27<br />
Luftsport Service-Center Ost GmbH ............................................................. 28<br />
Lehrgangstermine und Weiterbildungsveranstaltungen 2010 Luftsport<br />
Service-Center Ost GmbH ............................................................................ 29<br />
Jahrestage alle Jubeljahre ............................................................................. 30<br />
Termine 2010 ................................................................................................. 31<br />
BBAA e. V. Berlin - Brandenburg<br />
Tolle Jobs mit eigener Landebahn .......................................................16-19<br />
Fallschirm<br />
Von der IPC Tagung 2010 in Lausanne ......................................................... 20<br />
Luft - Sportler – Verein – Verband – Mitgliedschaft ...................................... 21<br />
DAeC / Strukturreform ................................................................................... 21<br />
Modellflug<br />
Segelflug<br />
Die 8. Kinder- und Jugendsportspiele 2010 .................................................... 5<br />
Weltmeister mit der gesamten Mannschaft! .................................................... 6<br />
Der Vintage Glider Club begrüsst mit Tilo Holighaus sein 1000. Mitglied ...... 8<br />
Mein erstes Mal in Afrika … ........................................................................... 10<br />
Gut vorbereitet zu den Segelflugweltmeisterschaften 2010 ......................... 11<br />
36. Hexentreffen ein voller Erfolg .................................................................. 22<br />
Signal auf Grün für die Bundeskommission Segelflug .................................. 26<br />
Die SeKo wird zur BuKo. Segelflug. ............................................................. 26<br />
Das Referat Ausbildung der Sportfachgruppe Segelflug im DAeC teilt mit .. 28<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 3
Frau Andrea Wicklein, die Abgeordnete<br />
unseres Wahlkreises, besuchte im Herbst<br />
2009 die Jugendgruppe des MFC 90 Ludwigsfelde<br />
e. V., und unterstützte uns beim<br />
Wiedereinrichten unserer Werkstatt nach<br />
einem Einbruch (wie bereits im Lilienthaler<br />
3/2009 berichtet) und gewann dabei einen<br />
Einblick in unsere Aktivitäten. Um ihr Tätigkeitsfeld<br />
als Mitglied des Deutschen<br />
Bundestages kennen zu lernen, wurden<br />
wir zu einem Gegenbesuch eingeladen.<br />
Als Termin konnten wir den 3. Februar, einen<br />
Ferientag vereinbaren, so dass der Schulbesuch<br />
dadurch nicht beeinträchtigt wurde. Da<br />
die Besuchergruppe bis zu 20 Personen groß<br />
sein durfte, konnten sich auch Jugendliche mit<br />
ihren Betreuern aus anderen Vereinen der Landesverbände<br />
Berlin und Brandenburg, die sich<br />
von ihren sportlichen Vergleichen, dem UHU<br />
Cup-Jahreswettbewerb kennen, beteiligen.<br />
So traten insgesamt aus der Hans Grade Gesellschaft<br />
Borkheide, dem FMSC Finsterwalde<br />
und dem MFC 90 Ludwigsfelde 10 Jugendliche<br />
mit ihren Betreuern, z. T. Eltern, die Reise nach<br />
Berlin an.<br />
Nach den leider erforderlichen Personenkon-<br />
trollen wurden wir gegen 10 Uhr im Vestibül<br />
des Jacob- Kaiser-Hauses von Frau Wicklein<br />
begrüßt. Wir folgten ihr bis in den 6. Stock des<br />
Hauses in den Beratungsraum mit herrlichem<br />
Blick auf das Reichtagsgebäude zu einem einstündigen<br />
sehr interessanten Gespräch.<br />
Sie beantwortete alle gestellten Fragen und<br />
berichtete über ihre Tätigkeit, so dass die Gesprächsstunde<br />
viel zu schnell verging. Nach<br />
einer Stunde stellten wir uns zum Gruppenbild<br />
für den Fotografen, Herrn H.-J. Müller von der<br />
Foto- und Bildstelle des Bundestages, auf.<br />
Wir bedankten uns bei Frau Wicklein für die<br />
Einladung und das Gespräch. Anschließend<br />
4<br />
Unser Besuch im<br />
Deutschen Bundestag<br />
Auf dem Weg zum Bundestag, Foto: Wallstab<br />
Frau Wicklein holt uns ab, Foto: Wallstab<br />
wurde uns eine Führung durch verschiedene<br />
Räume des Bundestages mit Erläuterungen<br />
über die Geschichte und die Entwicklung des<br />
ehemaligen Reichstages von einem engagierten<br />
Historiker, Herrn Eckstein, geboten. Er<br />
führte uns durch Teile des riesigen Jacob-Kaiser-Hauses<br />
mit seinen Innenhöfen und zeigte<br />
uns im Keller die Heizungs- und Klimaanlagen<br />
und historische Teile der Verbindungsgänge<br />
zwischen den Gebäuden. Wir besichtigten den<br />
Tagungsraum des Finanzausschusses sowie<br />
der SPD-Fraktion. Hier konnten die Jugendlichen<br />
die Sitzplätze bekannter Politiker einnehmen<br />
und sich sogar der Mikrofone bemächtigen<br />
und so ihre Fragen lautstark stellen.<br />
Dann wurden wir in den für Besucher geöffneten<br />
Teil des Reichstages geführt, konnten in<br />
den vom Fernsehen bekannten Bundestag se-<br />
Der Blick aus dem Raum, Foto: Wallstab<br />
Gruppenbild, Foto: H.-J. Müller, Presse und Bildstelle des Bundestages<br />
hen und begaben uns auf den Rundgang in die<br />
Kuppel mit Blick in alle Richtungen auf Berlin.<br />
Alles in allem: Eine interessante Veranstaltung,<br />
die unserem Nachwuchs einen Einblick in den<br />
Arbeitplatz eines Politikers gab, denn auch<br />
dort wird Nachwuchs gesucht.<br />
Hier noch eine kurze zusammenfassende Stellungnahme<br />
von Daniel und Hauke aus Borkheide:<br />
• Ein schöner Tag<br />
• Gute Führung<br />
• Viel Wissenswertes erfahren<br />
• Hat Spaß gemacht und sehr gut gefallen<br />
• Die Führungen könnten auch für andere<br />
Vereinsmitglieder organisiert<br />
•<br />
werden<br />
Frau Wicklein und Herr Eckstein waren<br />
sehr nett und haben alle Fragen<br />
beantwortet<br />
• Bei einem weiterem Mal würde ich<br />
noch einmal teilnehmen<br />
Klaus Wallstab<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Foto: Kevin Kuck<br />
Die 8. Kinder- und Jugendsportspiele 2010<br />
Fliegen - das ist es, was uns alle verbin-<br />
det, am liebsten im Sommer auf der Wiese<br />
mit Freunden und Bekannten. Angefangen<br />
hat alles 2005 mit den Jugend-Airgames<br />
in Wittstock. In diesem Jahr sind es die 8.<br />
Kinder- und Jugendsportspiele des Landes<br />
Brandenburg. Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
lädt die Luftsportjugend des LLVBB<br />
alle jugendlichen Modellflieger und Segelflieger<br />
vom 25.06. – 27.06.2010 auf den<br />
Flugplatz Brandenburg-Mühlenfeld (Mötzower<br />
Landstrasse 120, 14776 Brandenburg<br />
Havel) ein, um dort ein Wochenende genau<br />
das zu machen, was uns allen am meisten<br />
Spaß macht – gemeinsam Fliegen.<br />
Die 8. Kinder- und Jugendsportspiele sollen<br />
sowohl ein Jugendwettbewerb als auch ein<br />
Begegnungswochenende für alle Modellflieger<br />
und Segelflieger im Landesverband sein. In<br />
lockerer Atmosphäre kann man die Sportart<br />
des anderen kennenlernen, aber auch zeigen,<br />
wie gut man selbst sein Fluggerät beherrscht.<br />
Das Tolle daran: Wirklich jeder kann mitmachen<br />
(bis 25 Jahre)! Egal ob Modellfluganfänger,<br />
Doppelsitzerschüler, F3J Profi oder Segelflug<br />
D-Kader.<br />
Los geht alles am Freitagabend mit dem Eröffnungsbriefing.<br />
Hier wird der Plan für die nächsten<br />
zwei Tage geschmiedet. Der Samstag<br />
startet mit den Segelfliegern. Während sich die<br />
Fortgeschrittenen auf den Streckenflug vorbereiten,<br />
können sich die Flugschüler bei einem<br />
besonderen Jugendvergleichsfliegen messen,<br />
bei dem es nicht nur auf die fliegerischen Fertigkeiten,<br />
sondern auch auf Teamgeist, Fitness<br />
und Geschicklichkeit ankommt. Wer von den<br />
Modellfliegern die Welt bisher nie von oben<br />
betrachtet hat, kann dies ganz schnell ändern<br />
und einmal im Segelflugzeug mitfliegen.<br />
Am Nachmittag können dann die Fernsteuerungen<br />
herausgeholt, die Akkus geladen und<br />
die Gummis gespannt werden. Freies Modellfliegen<br />
für alle und für die Ehrgeizigen unter<br />
uns auch das Training für den nächsten Tag.<br />
Wer das Modellfliegen auch einmal ausprobieren<br />
möchte, hat beim Lehrer-Schüler-Flugbetrieb<br />
die beste Möglichkeit dazu.<br />
Der Abend darf dann in gewohnter Fliegermanier<br />
mit Musik, Gesang und Tanz ausklingen.<br />
Für die Romantiker steht natürlich auch ein Lagerfeuer<br />
bereit.<br />
Der Sonntag verlangt vor allem Geschick an<br />
der Fernsteuerung. In fünf Klassen wird der<br />
Uhu Cup ausgetragen. Egal ob Gliding Class<br />
(bis 18 J.), Open Gliding Class (bis 18 u. 19-25<br />
J.) oder Electric Class (bis 18 u. 19-25 J.), für<br />
alle Modelle bis 2,5m Spannweite findet sich<br />
die richtige Klasse.<br />
Wer von den Segelfliegern noch nicht genug<br />
hat, kann am Sonntag mit seinem Flugzeug<br />
nach Hause zum Heimatflugplatz fliegen. Für<br />
alle anderen findet gegen 16.00 Uhr die Siegerehrung<br />
statt. Alle Teilnehmer erhalten ein<br />
T-Shirt und eine Urkunde. Die Erstplatzierten<br />
können sich auf Pokale und Sachpreise freuen.<br />
Wichtig: Der Landessportbund übernimmt<br />
einen Großteil der anfallenden Kosten. Fahrtkosten<br />
von Fluglehrern, Trainern und Jurymitgliedern<br />
werden übernommen. Darüber hinaus<br />
werden die Fahrtkosten erstattet, die beim<br />
Transport von Wettkampfgeräten entstehen!<br />
(Modellflugzeuge, Segelflugzeuge, Winden<br />
usw.)<br />
Anmeldeschluss ist der 31.05.2010, alle Dokumente<br />
und weitere Infos gibt es auf:<br />
www.fliegerklub-brandenburg.de oder www.<br />
hans-grade.de.vu<br />
Luftsportjugend Brandenburg<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 5<br />
Foto: Frank Lemke
Die Saison der Freiflieger ging weiter: hier<br />
ein Bericht über Weltcups und die Weltmeisterschaft.<br />
Mitte Mai flog Thomas nach Bulgarien um dort<br />
an zwei Weltcups teilzunehmen.<br />
Während es am Trainingstag sehr heiß und fast<br />
windstill war, verschlechterte sich das Wetter<br />
leider an den beiden Wettbewerbstagen.<br />
Die große Hitze blieb erhalten aber der Wind<br />
frischte jeweils schon am frühen Vormittag so<br />
auf, dass der erste Wettbewerb zeitweise unterbrochen<br />
wurde, nur mit sechs statt mit sieben<br />
Durchgängen beendet wurde und außerdem<br />
wurde die Flugzeit der letzten drei Runden<br />
auf 150 Sekunden verringert. Trotzdem waren<br />
teilweise Rückholwege von mehr als fünf Kilometern<br />
zu absolvieren, weil die Modelle wegen<br />
der starken Thermik und des Windes weit abtrieben.<br />
Zum Glück ist das Gelände, auf dem<br />
auch die EM 2008 ausgeflogen wurde, groß<br />
genug.<br />
Am zweiten Wettbewerbstag wiederholte sich<br />
das Geschehen. Zwar konnten diesmal sieben<br />
Durchgänge geflogen werden aber die Flugzeit<br />
für die letzten drei Starts wurde wiederum auf<br />
150 reduziert.<br />
Thomas zeigte sich von den schwierigen Bedingungen<br />
unbeeindruckt und gut in Form. Beim<br />
ersten Wettkampf, dem Tbilisi Cup, erreichte er<br />
nur in der fünften Runde nicht ganz das Maximum<br />
und belegte am Ende Platz sechs.<br />
Noch besser lief es dann am Sonntag beim<br />
Sofia Cup. Nach sieben souveränen „Vollen“<br />
stand Thomas im Stechen dann drei weiteren<br />
Konkurrenten gegenüber.<br />
Dabei zog eine Gewitterfront heran, die aber<br />
zum Glück den Wind etwas reduzierte, sodass<br />
das Stechen mit einer Flugzeit von fünf Minuten<br />
angesetzt werden konnte. Dieses Soll wur-<br />
6<br />
Weltmeister mit der gesamten Mannschaft!<br />
de schließlich von keinem geschafft, Thomas<br />
jedoch flog die deutlich beste Zeit und gewann<br />
so seinen ersten Weltcup im Jahr 2009. Auf<br />
den Plätzen zwei und drei folgten Teilnehmer<br />
aus Serbien und Bulgarien.<br />
Anfang Juli flogen Dirk und Thomas beim Swedish<br />
Cup und Nordic Cup zwei weitere Weltcups.<br />
Beide werden alljährlich in Südschweden<br />
ausgetragen und wir fahren dort regelmäßig<br />
hin.<br />
Beim schwedischen Wettbewerb herrschte<br />
gutes Freiflugwetter, es war sonnig und warm,<br />
der Wind hielt sich in Grenzen und es gab gute<br />
Thermik. Leider erwischten Thomas und Dirk<br />
beide im vierten Durchgang keine ausreichend<br />
stabile Thermik und somit nicht die geforderte<br />
Maximalzeit. Am Ende belegten sie so die Plätze<br />
9 und 16.<br />
Am Sonntag, beim von den Dänen veranstalteten<br />
Nordic Cup, war es dann viel windiger,<br />
kälter und ab der vierten Runde kam auch noch<br />
z.T. kräftiger Dauerregen dazu. Die Größe des<br />
Geländes reichte nicht mehr aus um Zeiten von<br />
drei Minuten zu fliegen, also wurde wieder reduziert.<br />
Trotzdem waren am Ende nur sechs Piloten in<br />
F1A im Stechen, Thomas war noch dabei, Dirk<br />
belegte den 11. Platz.<br />
Das Flyoff wurde dann abends bei weniger<br />
Wind auf die üblichen fünf Minuten Flugzeit<br />
angesetzt. Der Regen hatte jedoch nicht aufgehört.<br />
Thomas’ Modell war zuvor bei einer<br />
Baumlandung im letzten Durchgang am Seitenleitwerk<br />
beschädigt worden. Nach der Reparatur<br />
machte er vor dem Stechen noch einen Probestart,<br />
dieser verlief erfolgreich. Im Stechen<br />
selbst stimmte die Richtung beim Ausklinken<br />
aber nicht perfekt, das Modell startete etwas<br />
nach links. Die Luft war jedoch gut und das<br />
Modell stieg stetig. Thomas, als er den Flieger<br />
nach etwa drei Minuten mit bloßem Auge nicht<br />
mehr sehen konnte, war sich sicher, dass es für<br />
fünf Minuten reichen würde. Die Zeitnehmer mit<br />
ihren Ferngläsern verfolgten das Modell weiter,<br />
welches dann aber doch wieder an Höhe verlor<br />
und nach 285 Sekunden landete. Da Nur Janis<br />
Zarins aus Lettland die 300 Sekunden schaffte<br />
bedeutete dieses Ergebnis für Thomas den<br />
zweiten Platz bei diesem Weltcup.<br />
Die nächste Station hieß dann für Thomas Mitte<br />
Juli Kroatien: Weltmeisterschaft.<br />
Zehn Tage Hitze, eine gute Organisation, ein<br />
großes Fluggelände und eine harmonischedeutsche<br />
Nationalmannschaft kennzeichneten<br />
dieses Ereignis. Außerdem war ein Teilnehmerrekord<br />
zu verzeichnen, Sportler aus 40<br />
Ländern gab es bisher noch nie.<br />
Thomas flog in F1A zusammen mit Uwe Rusch<br />
und Max Herwig, beide aus Sachsen-Anhalt.<br />
Dazu kamen jeweils drei deutsche Teilnehmer<br />
in F1B und F1C.<br />
Vor der WM fand zunächst ein Weltcup statt.<br />
Das Wetter war ganz gut, aber wir mussten<br />
schnell feststellen, dass die Thermik schwierig<br />
und tückisch war.<br />
Nicht jeder Aufwind war lange genug stabil<br />
und Modelle, die schon stark gestiegen waren,<br />
erreichten längst nicht immer die Maximalzeit.<br />
Jeden der drei F1A-Piloten erwischte es dann<br />
auch einmal mit so einer Situation. Also haben<br />
wir das letztlich unter Training verbucht. Nach<br />
etlichen weiteren Testflügen, der Modellabnahme<br />
und der Eröffnungsfeier war es dann am<br />
21.7. soweit: WM-Tag für F1A.<br />
Das Wetter war wieder prima, aber auch an<br />
diesem Tag zeigten sich schnell wieder diese<br />
tückischen Thermikverhältnisse. Das deutsche<br />
Team flog jedoch in den ersten fünf Runden<br />
konzentriert und souverän ausschließlich<br />
Maximalzeiten. Zu diesem Zeitpunkt gab es<br />
nur noch drei Teams mit „weißer Weste“, eine<br />
Mannschaftsmedaille war also schon ein wenig<br />
in Reichweite. Leider schaffte es aber nur<br />
Uwe Rusch mit zwei weiteren Vollen ins Stechen.<br />
Thomas und Max wurden im 6. bzw.7.<br />
Durchgang dann doch Opfer der schwierigen<br />
Thermik.<br />
Schade, beide können sich keinen Fehler vorwerfen<br />
und belegten doch nur die Plätze 47<br />
und 48 (von 107 Teilnehmern). 38 Piloten erreichten<br />
das Stechen. Dabei flog Uwe etwas<br />
Thomas mit dem Pokal für die beste Nation<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Die gesamte Mannschaft<br />
unglücklich und belegte genau diesen 38.<br />
Platz. Und neben diesen letztlich unbefriedi-<br />
genden Einzelergebnissen kam dann noch der<br />
vierte Rang in der Mannschaftswertung dazu.<br />
Und obwohl uns viele sagten, dass wir toll geflogen<br />
sind und eine Medaille verdient hätten<br />
war es doch knapp daneben. Einzelweltmeister<br />
wurde übrigens mit überragender Leistung seines<br />
Flappers Sergey Makarov aus Russland,<br />
mit seinen Kameraden gewann er auch das<br />
Mannschaftsgold.<br />
Mit der Auflösung des Büros für Flugsicherheit<br />
und dem damit einhergehenden Wegfall<br />
der Flugsicherheitsinspektoren steht<br />
die Flugsicherheitsarbeit derzeit im Fokus<br />
vieler Landesverbände des DAeC e. V. – brauchen<br />
wir die Flugsicherheitsarbeit noch?<br />
Der Landesverband Berlin des DAeC e. V. hat<br />
zur Aufrechterhaltung der Flugsicherheitsarbeit<br />
unterschiedliche Möglichkeiten zusammen<br />
mit anderen Landesverbänden geprüft<br />
und abschließend das Referat Flugsicherheit<br />
gegründet. Der Name ist Programm! Denn Flugsicherheit<br />
bedeutet Sicherheit für den Flug.<br />
Wie aber erreichen wir diese Sicherheit und was<br />
ist sie uns wert?<br />
Bereits im Jahre 1979 wurde in einem Workshop<br />
der NASA festgestellt, dass der Hauptgrund<br />
für schwere Flugunfälle menschliches<br />
Versagen ist. Man entwickelte Trainings, die<br />
heute unter dem Begriff Crew-Resource-<br />
Management ein wesentlicher Bestandteil zur<br />
Steigerung der Flugsicherheit sind und in der<br />
Weil aber die deutschen F1B- und F1C-<br />
Piloten ebenfalls sehr gute Leistungen<br />
zeigten, gab es<br />
dann am Ende für die F1A-Flieger<br />
doch noch einen versöhnlichen Abschluss.<br />
Obwohl es auch in den beiden<br />
anderen Klassen keine Einzelmedaillen<br />
gab, wurde das F1B-Team Mannschaftsweltmeister<br />
und das F1C-Team<br />
Mannschaftsvizeweltmeister. Und alle<br />
neun zusammen haben wir vor Israel<br />
und Russland die Nationenwertung gewonnen,<br />
den Challenge France Pokal.<br />
Das hatte bis dahin noch keine deutsche<br />
Nationalmannschaft geschafft.<br />
Somit wurden wir alle bei der Siegerehrung<br />
aufgerufen, geehrt und standen zu den Klängen<br />
der Nationalhymne ganz oben auf dem<br />
Podest.<br />
Ergebnisse, Fotos und sogar Videos gibt es<br />
unter: www.wch2009.com<br />
Zum Abschluss dieses Berichts möchte ich<br />
mich ganz herzlich beim Vorstand und allen<br />
Vereinskameraden bedanken, die mich moralisch<br />
und auch finanziell bei der WM-Teilnahme<br />
unterstützt haben.<br />
Th. Weimer<br />
Neue Wege für unsere<br />
Flugsicherheit<br />
beruflichen Luftfahrt bereits gesetzlich vorgeschrieben<br />
sind. Menschliches Leistungsvermögen<br />
und deren Grenzen, Umgang mit Stress,<br />
Kommunikation, Kooperation, situative Aufmerksamkeit,<br />
Führungsverhalten und Entscheidungsfindung<br />
sind die wesentlichen Merkmale dieses<br />
Trainings.<br />
Brauchen wir als Luftsportler und Privatpiloten<br />
solche Trainings und können wir tatsächlich<br />
die von Reinhard May besungene grenzenlose<br />
Freiheit genießen, wenn wir mit dem Bewusstsein<br />
am Beginn der neuen Saison in unsere<br />
Flugzeug steigen und wissen, dass die letzte<br />
Gefahreneinweisung vor über einem Jahr mit<br />
einem Fluglehrer absolviert wurde? Was wird<br />
passieren, wenn genau in diesem Moment eine<br />
Situation eintritt, die wir grundsätzlich durch<br />
gezielte Maßnahmen bereinigen könnten und<br />
nur durch den ungehinderten Ablauf unterschiedlicher<br />
Faktoren die Fehlerkette nicht mehr<br />
durchbrochen werden kann? Dann werden die<br />
Ängste und Sorgen plötzlich richtig groß!<br />
Unsere Sicherheit im Flug beginnt nicht erst<br />
mit dem Vorflugcheck! Wir sollten uns bei all<br />
unseren Flugaktivitäten immer vor Augen führen,<br />
dass wir die Fliegerei in unserer Freizeit<br />
durchführen. Es darf dabei kein „Muss“ geben,<br />
sondern nur ein „Kann“. Dieses kommt richtigerweise<br />
von Können. Neben den technischen<br />
Fertigkeiten zählen auch die oben genannten<br />
nichttechnischen Fertigkeiten dazu. Wir können<br />
die Chance nutzen, indem wir auf unsere<br />
Bedürfnisse angepasste Flugsicherheitsvorträge<br />
und -schulungen durchführen.<br />
Eine gezielte und ständige Flugsicherheitsarbeit,<br />
die sämtliche Faktoren umfasst, bildet das solide<br />
Fundament für die Sicherheit des Fluges.<br />
Das Referat Flugsicherheit steht ab sofort für<br />
Schulungen und Vorträge zur Verfügung. Die<br />
Angebote können auch von anderen Landesverbänden<br />
genutzt werden.<br />
Gewiss, Flugsicherheitsarbeit kostet Geld! Binden<br />
wir doch die Kostenfrage der Flugsicherheitsarbeit<br />
in die oftmals kontrovers geführten<br />
Diskussionen, beispielsweise bei der Beschaffung<br />
neuer Flugzeuge, gleich mit ein. Dabei<br />
werden wir erkennen, dass diese Arbeit für das<br />
(Er)Leben unserer Fliegerei maßgeblich von<br />
Bedeutung ist.<br />
Wenn Sie Anregungen, Fragen und Wünsche<br />
zu Vorträgen oder Schulungen haben, kontaktieren<br />
und fordern Sie das Referat Flugsicherheit!<br />
Damit wir auch im nächsten Jahr sagen<br />
können:<br />
„Für den Start in die neue Saison alles Gute<br />
und allzeit Gute Landungen!“<br />
Jens Lange<br />
Zur Person: Jens Lange, 31 Jahre alt,<br />
Seit Januar 2010 in das Referat für Flugsicherheit<br />
berufen, Inhaber GPL, JAR-FCL und AZF.<br />
Erreichbarkeit:<br />
Tel. (030) 41705153<br />
(0163) 4556110<br />
Fax. (03222) 2467105<br />
eMail. daecberlin.flusi@t-<strong>online</strong>.de<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 7
Foto: Christa Stammnitz<br />
Luftfahrzeugrelevante Gebiete mit Vogelkonzentrationen<br />
in unseren Luftfahrtkarten<br />
Mit dem Ziel, international bedeutsame Vo-<br />
gelvorkommen vor Störungen durch Luft-<br />
fahrzeuge zu schützen und gleichermaßen<br />
den Schutz der Luftfahrer vor Vogelschlägen<br />
zu verbessern, haben das Bundesamt<br />
für Naturschutz und der DAeC gemeinsam<br />
mit Vertretern der Naturschutzverwaltungen<br />
der Bundesländer das System der Aircraft<br />
relevant Bird Areas (ABA) erarbeitet. Seit<br />
2007 sind deshalb in unseren Luftfahrtkarten<br />
die luftfahrtrelevanten Gebiete mit Vogelkonzentrationen<br />
eingezeichnet und mit<br />
der Empfehlung versehen, diese nicht unterhalb<br />
von 600 Fuß GND zu überfliegen.<br />
Die Mehrheit der Luftsportler aller Sparten begrüßt<br />
das, weil es u. a. dabei helfen kann, kritische<br />
Situationen bis hin zu Schäden an den<br />
Luftfahrzeugen durch Vogelschläge oder Außenlandungen<br />
in Feuchtgebieten schon durch<br />
geeignete Flugplanung zu verhindern.<br />
Aufgrund immer noch gelegentlich auftretender<br />
Störungen durch tief fliegende Luftfahrzeuge,<br />
wie z. B. Ballone über bestimmten<br />
sensiblen Gebieten, und der Tatsache, dass<br />
noch nicht überall die ABA Empfehlungen entsprechend<br />
bekannt gemacht bzw. umgesetzt<br />
werden, sehen sich Naturschutzbehörden gelegentlich<br />
darin bestärkt, den Empfehlungscharakter<br />
der ABA in Frage zu stellen. Ihre Forderungen<br />
nach Eingriffen in das Luftrecht zur<br />
Sicherung der Naturschutzgebiete gehen über<br />
das hinaus, was freiwillig zwischen den Kooperationspartnern<br />
Luftfahrt und Naturschutz auf<br />
Bundesebene vereinbart wurde. Der Ruf nach<br />
Möglichkeiten, auf das Luftrecht wesentlich stärker<br />
einzuwirken, z. B. durch Ausweisung von<br />
Sperrgebieten, da die Verordnungen für die Naturschutzgebiete<br />
der Länder auf EU-Recht be-<br />
8<br />
ruhen, wird hier<br />
gelegentlich noch<br />
laut. Umso wichtiger<br />
ist es, auch<br />
unter uns Luftsportlern<br />
aktiv die<br />
ABA Empfehlungen<br />
zu verbreiten<br />
und natürlich umzusetzen.<br />
In einigeneuropäischen<br />
Ländern,<br />
z. B. Österreich<br />
und Frankreich,<br />
gibt es bereits<br />
solche gesetzlichen<br />
Regelungen. Die haben aber in der Praxis<br />
vor allem zu noch mehr Rechtsstreitigkeiten<br />
geführt und den Fliegern nur mehr Ärger und<br />
den Vögeln keinen besseren Schutz gebracht.<br />
Bei einer Beratung im Ministerium für Umwelt,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz des<br />
Landes Brandenburg mit Vertretern des Landessportbundes,<br />
der Luftsportverbände Berlin<br />
und Brandenburg, der Gemeinsamen Oberen<br />
Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg und des<br />
Landesumweltamtes im Dezember 2009 wurde<br />
ein gemeinsamer Standpunkt dazu erarbeitet.<br />
Wir setzen in Brandenburg weiter auf den Empfehlungscharakter<br />
der ABA und weisen darauf<br />
hin, dass unter vielen ABA landesrechtlich ausgewiesene<br />
Naturschutzgebiete liegen, in deren<br />
Schutzgebietsverordnungen in der Regel<br />
ein allgemeines Störungsverbot zum Schutz<br />
der darin vorkommenden Tierarten festgelegt<br />
ist. Dieses trifft auch für die Luftfahrt zu. Verstöße<br />
gegen dieses konkrete Störungsverbot,<br />
die in der Regel schon ein gehöriges Maß an<br />
Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz voraussetzen,<br />
können die Naturschutzbehörden unterstützt<br />
durch die Luftfahrtbehörden im Rahmen von<br />
Ordnungswidrigkeitsverfahren ahnden.<br />
Wir raten deshalb allen Pilotinnen und Piloten,<br />
die Flüge über ABA planen, sich auch rechtzeitig<br />
darüber zu informieren, was beim Überflug<br />
zu beachten ist. Ein Problem stellen hier<br />
neue und oft nur gering organisierte Formen<br />
der Luftfahrtausübung wie motorisierte Gleitschirme<br />
dar. Hier muss entsprechend aufgeklärt<br />
werden.<br />
In Brandenburg gab es auch 2009 mehrere<br />
Tieffahrten von Ballonen, bei denen Kraniche<br />
und Gänse an ihrem Rastplätz in den Linumer<br />
Teichen massiv gestört wurden. Dies erfüllt in<br />
der Sache den genannten Tatbestand der Störung.<br />
Um das in der Zukunft zu vermeiden, werden<br />
der Luftsport-Landesverband BB, die LUBB<br />
und das LUA 2010 eine Beratung mit Ballonfahrern<br />
der Region durchführen. Die Ballonfahrer<br />
des Luftfahrtverbandes Berlin werden ab<br />
2011 in ihre jährliche Weiterbildung das Thema<br />
Naturschutz stärker einbeziehen.<br />
Das BfN wird gebeten, auf der ABA Webseite<br />
einen entsprechenden Hinweis über die Naturschutzgebietsverordnungen<br />
in die Erläuterungen<br />
zu den ABA einzuarbeiten.<br />
s. a. unter: http://www.mugv.brandenburg.de/<br />
cms/detail.php/lbm1.c.262136.de<br />
Jonny Dorf<br />
Referent Sport und Umwelt<br />
Luftsport-Landesverband BB<br />
Lufahrtverband Berlin<br />
Der Vintage Glider Club begrüsst<br />
mit Tilo Holighaus sein 1000. Mitglied<br />
Das 1000. VGC-Mitglied Tilo Holighaus in<br />
seiner Minimoa D-8081, Foto: Dominik Burger<br />
Im November 2009 knallten die Sektkorken<br />
im internationalen Vintage Glider Club (VGC):<br />
Als 1000. zahlendes Mitglied gewann Tilo Holighaus<br />
zwar keine Waschmaschine, unterschrieb<br />
aber dennoch das Eintrittsformular.<br />
Die weltweit größte Vereinigung für Old- und<br />
Youngtimersegelflugzeuge heißt seinen Neuzugang<br />
herzlich willkommen und peilt nun die<br />
2000er Marke an.<br />
Link Deutschland: www.vgc-deutschland.de<br />
Link international: http://www.vintagegliderclub.org/<br />
Stefanie Gester<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
ILA CareerCenter<br />
2010<br />
Bundesagentur für Arbeit
...in vielerlei Hinsicht war es mein erstes Mal.<br />
Vor allem war es mein erster Segelflieger-<br />
Urlaub in Südafrika. Wobei mir mein Chefpilot<br />
Torsten Klette schon vorher den Tipp gegen<br />
den Neid der Daheimgebliebenen mit auf den<br />
Weg gab, nicht von einem Urlaub, sondern<br />
von einem Trainingslager zu sprechen. Meine<br />
Freundin überzeugte es nicht, aber nach<br />
meinem ersten längeren Flug über der südafrikanischen<br />
Halbwüste (Karoo), wusste ich was<br />
er meinte. Ich bin in meinem Leben schon 6<br />
Marathons gelaufen und bilde mir ein schon<br />
ein bisschen was auszuhalten, aber die 775 km<br />
als Copilot waren kaum weniger anstrengend<br />
als mein letzter Marathon in Nizza.<br />
Aber fangen wir von vorn an. Als mir Torsten in<br />
der letzten Saison in Lüsse von seinen Flugerlebnissen<br />
in Gariep Dam erzählte, war die<br />
Neugier durchaus vorhanden. Allerdings bin<br />
ich ein „Sonntagspilot“ mit gerade mal 150<br />
Flugstunden, der ganz gerne mal am Wochenende<br />
die eine oder andere Stunde rund um den<br />
Platz in Lüsse fliegt oder mit dem Motorsegler<br />
zum Kaffeetrinken an die Ostsee. Segelfliegen<br />
in Afrika war eine andere Welt, etwas worüber<br />
ich in der Zeitung lese. Als Torsten dann<br />
irgendwann meinte, dass er noch jemanden<br />
sucht, der mit ihm gemeinsam einen DuoDiscus<br />
in Südafrika chartert, begann mein Traum<br />
jedoch Gestalt anzunehmen.<br />
Am 3. Januar machte ich mich dann auf Weg,<br />
vom tief verschneiten Berlin ins hochsommerliche<br />
Südafrika. Die ersten 4 Tage hatte ich mir<br />
Zeit zum Akklimatisieren gegeben. Ans Wetter<br />
anpassen, den Flugplatz kennen lernen, die<br />
Gegend erkunden und ein wenig am Pool relaxen.<br />
Dann war es soweit. Mein erster Flug war ein<br />
ziemlicher Kampf. War ich bislang der Meinung<br />
einen unerschütterlichen Magen zu besitzen,<br />
wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Leider<br />
hatte ich keine Tüte dabei. Ich habe dann<br />
auch die 553 km durchgehalten, aber genießen<br />
konnte ich den Flug nicht wirklich. Von da an<br />
wurde es von Tag zu Tag besser. Torsten ließ<br />
mich immer öfter an den Knüppel und 3 Tage<br />
später bin ich dann bereits selbst eine 448 km<br />
Strecke geflogen. Bis dahin für mich unvorstellbar.<br />
Vieles war für mich unvorstellbar und das<br />
erste Mal: Januar bei 40 Grad, Schildkröten,<br />
Strauße und Zebras neben dem Flugplatz, Segelfliegen<br />
in 4500 m, integriertes Steigen von<br />
6 m/s und ebenso starkes Sinken.<br />
10<br />
Mein erstes Mal in Afrika …<br />
Dass Segelfliegen in Afrika Erfahrung braucht<br />
und auch ein Turbo im Heck nicht gleichbedeutend<br />
mit sorglosem Fliegen ist, sollte ich bei<br />
unserem letzten Flug erfahren. Torsten hatte<br />
sich bei guten Wetteraussichten noch einmal<br />
ein 750 km FAI-Dreieck vorgenommen und<br />
ich hatte meinen Platz als aufmerksamer Beobachter<br />
und Ablösung für kleinere Pausen auf<br />
dem hinteren Sitz eingenommen.<br />
Eine Stunde lang ging es auch ganz gut voran<br />
und wir hatten bereits knappe 100 km zurückgelegt.<br />
Da es auch in Afrika am Vormittag mit<br />
der Thermik oft nicht so einfach ist, war das gar<br />
nicht schlecht. Mit 1.800 m hatten wir auch eine<br />
für deutsche Verhältnisse mehr als komfortable<br />
Arbeitshöhe. Als es dann jedoch minutenlang<br />
mit Sinkgeschwindigkeiten von 5 m/s und mehr<br />
nach unten ging, dauerte es nicht lange bis wir<br />
anfingen uns nach einer Außenlademöglichkeit<br />
umzusehen. Die sind in der Karoo knapp. Sieht<br />
es auch von oben so aus, als könne man quasi<br />
überall außen landen, da es keine Bäume oder<br />
sonstige sichtbare Hindernisse gibt, stellt sich<br />
die Lage bei näherer Betrachtung anders dar.<br />
Die Felder sind übersät mit Termitenhügeln<br />
– hart wie Beton, so dass es kaum möglich ist<br />
ein Segelflugzeug dort heil herunterzubringen.<br />
Landemöglichkeiten sind vor allem Farmen<br />
und Flugplätze. So fingen wir also schon<br />
in einer Höhe von 1000 m an uns nach einer<br />
geeigneten Farm umzuschauen. Weiter ging<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010<br />
Fotos: Torsten Klette
es rasant bergab und keine 5 min später mus-<br />
sten wir dann in einer Höhe von 300 m den<br />
Turbo anwerfen – und weiter ging es bergab.<br />
Eine Viertelstunde schlichen wir dann mit laufendem<br />
Motor in einer Höhe von 150 m über<br />
Grund – von einer potenziellen Termikquelle<br />
zur nächsten. Phil Jeffery, ein englischer Pilot,<br />
der das ganze aus sicherer Höhe beobachte,<br />
fragte uns am Abend, ob wir die Brücke von<br />
Bethulie anstreichen wollten, die wir in niedriger<br />
Höhe überflogen.<br />
Als wir endlich den erlösenden Bart gefunden<br />
hatten, ging es aber genauso schnell wieder<br />
nach oben. Nachdem wir wieder in sicherer<br />
Höhe waren verkündete mir Torsten, dass sein<br />
Bedarf am Fliegen für diesen Tag gedeckt war.<br />
Entweder wir fliegen zurück oder ich sollte fliegen.<br />
So bin ich geflogen und am Ende standen<br />
551 km mit 101 km/h im OLC. Ich war wahnsinnig<br />
stolz, auch wenn an diesem Tag Klaus<br />
Warnke und Eberhard Wötzel 1.026 km mit<br />
einem Schnitt von 126 km/h schafften und dies<br />
auch noch als „Kinderspiel“ im OLC kommentierte.<br />
Okay mehr als 100 Jahre Segelflugerfahrung<br />
im Nimbus 4DM gegen meine 150<br />
Flugstunden – Bundesliga gegen Feierabendfußballer.<br />
Ich könnte noch ganz viel schreiben. Von imposanten<br />
Gewitterschauern, faszinierenden Wolkengebilden<br />
und leuchtenden Regenbogen. Ich<br />
habe viel gelernt. Am Ende sind wir gemeinsam<br />
über 3000 km geflogen – ich selbst davon<br />
knapp 1000. Es wird wohl noch eine Weile dauern,<br />
bis ich das in Deutschland schaffe. Während<br />
ich bisher keine Ambitionen zum Strecke<br />
fliegen hatte, habe ich nun doch Blut geleckt<br />
und mir für die kommende Saison vorgenommen,<br />
damit auch in Deutschland zu beginnen.<br />
Eine kleine Geschichte noch am Rand. Irgendwann<br />
in Afrika unterhielten wir uns über unsere<br />
Väter. Beide waren früher Segelflieger. Es stellte<br />
sich heraus, dass die beiden 1959 bei den<br />
1. deutschen Segelflugmeisterschaften der DDR<br />
auf dem Siegerpodest standen – als Erster und<br />
Zweiter. Wir kennen uns schon eine Weile und<br />
wussten davon nichts. Und nun saßen die Söhne<br />
gemeinsam in Afrika im Flugzeug.<br />
Nach Südafrika will ich auf jeden Fall wieder,<br />
wenn ich einen erfahrenen Piloten finde oder<br />
in Deutschland so viel Erfahrung gesammelt<br />
habe, dass ich es mir auch in Afrika alleine zutraue.<br />
Jörg Runge<br />
FCC-Berlin<br />
Teams treffen sich zur Vorbereitung<br />
Gut vorbereitet zu den Segelflugweltmeisterschaften<br />
2010:<br />
Das Teilnehmerteam der WM Standard- und Clubklasse sowie<br />
World Class in Prievidza 2010 traf sich zur Wettbewerbsvorbereitung<br />
am 13.02.10 in Bruchsal, Foto: Stefanie Gester<br />
2010 stehen gleich zwei Segelflugweltmeisterschaften<br />
auf der Agenda, und sportliche<br />
Höchstleistungen bedürfen fundierter Vorbereitung.<br />
Damit nichts dem Zufall überlassen<br />
bleibt, kamen die Teilnehmer unter Leitung von<br />
Bundestrainer Uli Gmelin in ihren jeweiligen<br />
Teams zu Vorbesprechungen zusammen. Auf<br />
dem Programm standen unter anderem Geologie<br />
und Wetterverhältnisse vor Ort, Trainingsund<br />
Wettbewerbsstrategien sowie logistische<br />
Details zu Reise oder Ausrüstung. Auch auf<br />
die Dopingthematik wurden die Teilnehmer<br />
entsprechend vorbereitet.<br />
Den Anfang machte am 06.02.10 in Marburg<br />
das 8-köpfige Pilotenteam für die WM in Szeged/Ungarn,<br />
wo im August die Titel in den Klassen<br />
15 m, 18 m und Offene vergeben werden.<br />
Uli Gmelin stehen mit Uli Schwenk sowie Ebo<br />
Laur zwei erfahrene Coaches zur Seite. Als<br />
Trainingslager für diese Klassen ist der diesjährige<br />
Internationale Hahnweide-Wettbewerb<br />
vorgesehen.<br />
In Bruchsal traf sich am<br />
13.02.10 die zweite Crew.<br />
Insgesamt 9 Teilnehmer werden<br />
im Juli zur WM der Club-,<br />
Standard- und World Class<br />
ins slowakische Prievidza reisen.<br />
Unterstützung erhält der<br />
Bundestrainer hier durch den<br />
ebenfalls sehr erfahrenen<br />
Holger Back. Trainiert wird im<br />
Frühjahr direkt in Prievidza,<br />
um sich mit den lokalen Gegebenheiten<br />
vertraut machen<br />
zu können.<br />
Das Team Germany ist somit bestens gerüstet<br />
für die internationale Titeljagd im Sommer<br />
2010.<br />
Teilnehmerübersicht (Stand 13.02.10):<br />
WM Standardklasse / Clubklasse / World Class<br />
03.07. – 18.07.10 in Prievidza (Slowakei)<br />
Clubklasse: Jens Becker, Arndt Hovestadt,<br />
Volker Sailer, Matthias Sturm<br />
Standardklasse: Michael Buchthal, Mario<br />
Kießling, Sue Kussbach, Felipe Levin, Martin<br />
Schoenwandt<br />
WM 15m / 18m / Offene Klasse 24.07. –<br />
08.08.10 in Szeged (Ungarn)<br />
15 m: Susanne Schödel, Georg Theisinger,<br />
Martin Theisinger<br />
18 m: Werner Meuser, Reinhard Schramme<br />
Offene Klasse: Stephan Beck, Holger Karow,<br />
Michael Sommer<br />
Link: http://www.daec-segelflug.de/piloten/index.php<br />
Stefanie Gester<br />
Das Teilnehmerteam der WM 15m/18m/Offene Klasse in Szeged 2010 traf sich zur Wettbewerbs-<br />
vorbereitung am 06.02.10 in Marburg, Foto: Hans-Jörg Schwarz<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 11
12<br />
Weiterentwicklung des Windenstarts<br />
mit Telemetriesystem<br />
„Viele Köche verderben den Brei“ und während<br />
des Windenstarts regeln schon einmal<br />
„2 Köche“ den Startvorgang, Pilot und Windenfahrer.<br />
An sehr vielen Flugplätzen geben<br />
Startleiter oder Fluglehrer auch noch<br />
Kommandos an die Winde oder Piloten und<br />
damit beeinflussen diese Kameraden zwar<br />
indirekt, aber dennoch auch den Startvorgang.<br />
Windenstarts werden seit Jahrzehnten jährlich<br />
in großer Anzahl praktiziert. Neben einer guten<br />
Ausbildung und den Vorschriften der SBO, basieren<br />
sie auch auf sehr viel Erfahrung, gutes<br />
Beurteilungsvermögen sowie Gefühl des Windenfahrers.<br />
Am anderen Ende seines Seils sitzt<br />
ein Pilot, der ebenfalls den Windenschlepp immens<br />
beeinflusst und das Zusammenspiel der<br />
Beiden ist nicht immer optimal. Jährlich kommt<br />
es immer wieder zu Unfällen bei Windenstarts,<br />
die uns erschüttern. Fakt ist, das System des<br />
Windenstarts ist in seiner Entwicklung irgendwo<br />
stehen geblieben und wird so gelebt, wie<br />
wir es kennen. Dem Unfallgeschehen mit weiteren<br />
Unterweisungen, Artikeln in Fachzeitungen<br />
oder einer weiteren Ausbildungsoptimierung<br />
zu begegnen, – den erhofften Effekt sollten wir<br />
dabei nicht überschätzen.<br />
Hinzu kommen die vielen Einflussfaktoren, wie<br />
Crosswind, starke Blendung durch Sonnenlicht,<br />
Konzentrationseinschränkungen und ggf.<br />
Leistungsabfall der Startwinden an heißen, hoch<br />
sommerlichen Tagen. Wenn man all diese Umgebungsvariablen<br />
so aneinander gereiht betrachtet,<br />
finden wir hier ein System vor, welches<br />
in der Technik schwer seines Gleichen findet.<br />
Ein System, was kaum durch Technik mit überwacht<br />
oder gesteuert wird, sondern nur durch<br />
den Faktor „Mensch“ und den benannten Einflussgrößen.<br />
Ergo muss die Windenstarttechnik eine<br />
Weiterentwicklung erfahren – so wie es<br />
auch überall in der Technik erfolgt.<br />
Hier im Mittelpunkt steht das Telemetriesystem<br />
für Windenstarts, welches mehrfach aktiv in<br />
Anwendung ist und ich möchte einige Erfahrungen<br />
im Umgang und Betrieb mit diesem<br />
System darlegen.<br />
Der Wunsch, die Schleppgeschwindigkeit des<br />
Lfz zur Winde zu übertragen, hat einen langen<br />
Bart. In einem Beitrag der „Segelfliegen“ war da<br />
zuletzt in 2009 auch von einer neuen Entwick-<br />
lung die Rede und die Überschrift versprach viel.<br />
Leider ging es letztlich um ein System, das entwickelt<br />
werden soll, nicht am Markt, geschweige<br />
erprobt ist. Zudem wird Seilkraftmessung<br />
um die es dabei ging, gewiss auch stets eine<br />
technisch, recht aufwendige Herausforderung<br />
darstellen. Wohl wissend, dass es inzwischen<br />
Winden gibt, die mit Seilkraftmessung arbeiten,<br />
so bleibt diese Variante, dass man den Piloten<br />
eine Seilkraft vorgibt und diese sich ihre Fahrt<br />
selbst „zurecht ziehen“, eine Idealvorstellung.<br />
Es geht ja nicht um Höhenrekorde, ggf. um<br />
20 m mehr oder weniger Ausklinkhöhe. Pilot<br />
und Windenfahrer müssen eine gemeinsame<br />
Sprache sprechen. Eine Sprache die sich nicht in<br />
Form der Seilkraft, in dN gemessen ausdrückt.<br />
Die gemeinsame Sprache ist die der Schleppgeschwindigkeit!<br />
Diese findet sich auch so gesprochen<br />
in der SBO wieder.<br />
ein kurzer Auszug, Pkt. 2.1.14 – Steigflug:<br />
„Die im Steigflug geflogene Geschwindigkeit<br />
ist entscheidend für die Sicherheit. Die Mindestgeschwindigkeit<br />
des geschleppten Segelflugzeuges<br />
ist abhängig von der Steilheit des<br />
Schlepps und beträgt das 1.3 - 1.6-fache der<br />
Mindestgeschwindigkeit (Vs1) im freien Geradeausflug<br />
...“<br />
Der Ansatz, die Geschwindigkeit an Bord des<br />
startenden Lfz zu ermitteln und <strong>online</strong> zur Winde<br />
zu übertragen, erscheint nicht nur technisch<br />
weniger aufwendig und lösbar zu sein, sondern<br />
auch der richtige Weg. Die Präzision ist dabei<br />
gegeben, denn seit Ende der 80er-Jahre, ist<br />
die Elektronik kleiner und leichter geworden.<br />
SMD-Bauteile und Mikroprozessoren eröffneten<br />
ganz neue Horizonte, auch für die Funktechnik<br />
und minimaler Stromaufnahme.<br />
Weiterentwicklung der Windenstarttechnik, dass<br />
klingt hochtrabend. Sicher, es geht dabei um<br />
den Impuls bzw. einen Schritt in Richtung Weiterentwicklung<br />
und da hat sich am Markt etwas<br />
getan. Die Fa. Skylaunch hat ein Telemetriesystem<br />
entwickelt, dass dem Windenfahrer die<br />
Schleppgeschwindigkeit des Lfz zur Winde überträgt.<br />
Dieses System wurde im aktiven Flugbetrieb<br />
im Verlauf von fast 10 Jahren getestet<br />
bzw. angepasst. Immerhin sollte das System<br />
auch tauglich bei langsamen Schleppvorgängen<br />
sein, wie Grunau Baby oder SG38, bis hin<br />
z.B. einer ASH 25. Ich selber habe Tests und<br />
Einführung des Systems an meinem früheren<br />
Segelflugplatz aktiv miterlebt und dieses System<br />
hat am Ende überzeugt. In den vergangenen<br />
Jahren wurde das Telemetriesystem entspre-<br />
chend weiter entwickelt und stellt sich heute<br />
als ein absolut zuverlässiges, modernes bzw.<br />
auch mehr als ein ergänzendes System dar.<br />
Ein weiterer großer Vorteil ist der, man kann<br />
dieses Telemetriesystem erwerben. Es ist schon<br />
lange keine Idee und auch keine Entwicklung<br />
mehr. Inzwischen hat sich das Telemetriesystem<br />
nicht nur bundesweit herumgesprochen,<br />
über die Landesgrenzen hinweg, hat sich das<br />
System zunächst bis nach Österreich, Polen<br />
und in die Schweiz ausgebreitet. In großer<br />
Nachfrage ging es auch nach England, in die<br />
Niederlande sowie nach Südamerika.<br />
Mitte 2007 bin ich zum Aero Club Berlin e.V.<br />
am Flugplatz Reinsdorf - EDOD gewechselt.<br />
Bereits ein Jahr später, habe ich mich im Aero<br />
Club aktiv hinter das Thema geklemmt. Grund<br />
dafür war der uns allen bekannte „Funksalat“<br />
bei Startvorgängen. An den mir bekannten<br />
Flugplätzen lautete er meist: „SCHNELLER,<br />
schneller“! In EDOD hörte ich genau das selbe,<br />
nur umgekehrt, da die Winde in Reinsdorf sehr<br />
leistungsstark ist – sehr oft „LANGSAMER,<br />
langsamer“! Die Fa. Skylaunch stellt für Interessenten<br />
das Telemetriesystem in einem Erprobungszeitraum<br />
leihweise und kostenfrei zur<br />
Verfügung und dieses Angebot haben wir genutzt.<br />
Der Einbau ist simpel und binnen einer<br />
viertel Stunde vollzogen, da zu den Komponenten<br />
die erforderlichen Zubehörteile mitgeliefert<br />
werden. Gerade das Sendemodul für die<br />
Lfz ist sehr klein (50x35x20mm) und ist zudem<br />
extrem leicht, ca. 25g.<br />
Für die Erprobung sollte man im Verein mit<br />
dem Vorstand und den Fluglehrern in den Dialog<br />
treten, quasi alle Mitglieder auf dieser Idee<br />
„mit nehmen“. Recht schnell sind wir uns im<br />
Verein vor ca. 2 Jahren einig geworden, das<br />
Telemetriesystem zu testen und leiteten die<br />
Phase ein. Wir waren uns auch einig darüber,<br />
dass wir das System verwerfen, wenn es nicht<br />
die Erwartungen erfüllt. Der Erfolg stellte sich<br />
schnell ein und den hat sich das Telemetriesystem<br />
auch redlich verdient. Angefangen hatten<br />
wir mit zwei Schulungsflugzeugen, einem Doppelsitzer<br />
- ASK 21 und einem Einsitzer - Astir<br />
CS. Auf diesen Lfz erfolgen die meisten Starts<br />
im Verein und mit der ASK fliegen auch alle<br />
Lehrer. Jeder sollte so seine Erfahrungen sammeln,<br />
auch in der Funktion als Windenfahrer<br />
und sich so seine Meinung bilden.<br />
Bekanntermaßen wird im Windenschlepp die<br />
Struktur der Flugzeuge stärker beansprucht,<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
als beispielsweise bei einem Looping oder<br />
ähnlichem einfachen Kunstflug. Eine optimale<br />
Windenschleppgeschwindigkeit ist daher nicht<br />
nur ein Sicherheitsgewinn, sondern zahlt sich<br />
zudem langfristig für den Verein aus, da sowohl<br />
das „fliegende Material“ als auch Winde<br />
und Seilzubehör geschont werden. Der Sicherheitsgewinn<br />
lässt sich zwar nicht in Mark und<br />
Pfennig – quasi Euronen ausweisen, sehr wohl<br />
aber der wirtschaftliche Zugewinn. Bewusst<br />
möchte ich auch darauf zeigen, da dieser Aspekt<br />
für Vereine eine gewisse Rolle spielt. Weniger<br />
Seilrisse, weit weniger Auslösungen von Sollbruchstellen<br />
und daher auch weniger Suchzeiten<br />
für herab gefallene Vorseile sowie weniger<br />
Seilverschleiß usw. All diese Dinge sollte<br />
man neben dem Sicherheitsgewinn auch mit<br />
im Auge haben. Der Funksalat von „schneller,<br />
langsamer“, ist dann einfach mal Geschichte<br />
und die Schlepphöhen werden auf Grund der<br />
optimaleren Schleppbedingungen auch noch<br />
besser.<br />
Nur allein mit den zwei Testmodulen, empfanden<br />
die Mitglieder eine gestiegene Schleppqualität.<br />
Die Diskussionen zum System während<br />
der Flugbetriebstage ließen auf ein Fazit<br />
schließen, das System hat überzeugt. So kam<br />
es, dass letztendlich in Reinsdorf nicht nur<br />
der Aero Club seine gesamte Flotte mit dem<br />
Telemetriesystem ausgestattet hat. Auch der<br />
Anhaltiner Nachbarverein Elbe / Elster sowie<br />
alle privaten Lfz, wurden mit dem System ausgestattet.<br />
Eine bessere Referenz kann man für<br />
ein System nicht ausgeben.<br />
Was ist noch wichtig zu wissen und wie<br />
funktioniert das System:<br />
Die aktive Schleppgeschwindigkeitsanzeige zur<br />
Winde erfolgt, wenn ein im Segelflugzeug montierter<br />
Sender, ein Datentelegramm aussendet.<br />
Diese Funktion ist an Bedingungen gebunden.<br />
Der Sender im Segler aktiviert sich erst, nachdem<br />
das Flugzeug von Null auf ca. 50 Km/h<br />
beschleunigt wurde. Dieser Geschwindigkeitssprung<br />
wird vom Sender erst verarbeitet, wenn<br />
dieser für ca. 2 Sek. konstant ansteht. Erst<br />
dann erfolgt eine Übertragung der Geschwindigkeitsdaten<br />
zum Windenanzeigegerät. Ein<br />
Anblasen z. B. des Staurohrs am Boden reicht<br />
eben nicht aus, um eine Anzeige auszulösen.<br />
Die angezeigte Geschwindigkeit auf der Winde,<br />
wird vom Sender unabhängig zum Fahrtenmesser<br />
des Lfz ermittelt. Der Sender im Lfz<br />
ist zwar in das Drucksystem am Fahrtmesser<br />
parallel eingebunden, verfügt aber über einen<br />
eigenen, digital ein kalibrierten Differenzdrucksensor.<br />
Die so ermittelte „Schleppgeschwindigkeit“<br />
des startenden Seglers, ist bis auf<br />
max. 2% Abweichung genau.<br />
Einbaubeispiel eines Senders im Lfz<br />
Die angezeigte Geschwindigkeit auf der Win-<br />
de, entspricht der TAS und berücksichtigt da-<br />
mit Einflussfaktoren, quasi wie Windstille, Rü-<br />
cken-, Cross- oder starken Gegenwind.<br />
Nach erfolgtem Startschlepp bzw. nach 90<br />
Sek., schaltet sich der aktivierte Sender automatisch<br />
ab. Damit ist der Weg für den nächsten<br />
Schlepp und somit für den Sender im nächsten<br />
Segler frei, um ungestört seine Daten zu übertragen.<br />
Eine Neuaktivierung des abgeschalteten<br />
Senders in der Luft, z. B. nach einem Turn im<br />
Kunstflug (V=0) ist ausgeschlossen, da jeder<br />
Sender erst 100 Sek. lang < 50 Km/h detektiert<br />
haben muss, um sich wieder aktivieren zu<br />
können. Diese Bedingung wird erst durch eine<br />
Landung erfüllt und erst dann, ist der Sender<br />
für einen Neustart sendebereit.<br />
Das Telemetriesystem bzw. diese Anzeige auf<br />
der Winde, ersetzt natürlich > Keinesfalls < die<br />
üblichen SBO - Anweisungen !<br />
Eine direkte Steuerung der Fahrt des Seglers<br />
ist so nicht möglich, quasi analog zu einem<br />
PKW ! Dem Windenfahrer ist nur die Möglichkeit<br />
gegeben, den Schleppvorgang indirekt zu<br />
beeinflussen, um damit den Segler besser in<br />
optimale Geschwindigkeitsbereiche zu führen.<br />
Bedenken wie diese, dass Auszubildende dann<br />
nur noch auf die Anzeige an der Winde schauen,<br />
können zerstreut werden, da<br />
• im 1. Drittel erfolgt das An- und Herausschleppen<br />
wie gewohnt.<br />
Anzeigegerät auf der Winde<br />
• im 2. Drittel des Schlepps, quasi ab dem<br />
Moment mit erreichen der Flugsicherheitshöhe,<br />
der Pilot stellt bis zum max. Steigwinkel<br />
an, kommt das System zum tragen. Der Windenfahrer<br />
kann zuverlässig ein zu langsames<br />
schleppen vermeiden. Seine wichtige Information<br />
holt er sich mit nur einem beiläufigen Nebenblick,<br />
innerhalb seines Sichtbereiches ein.<br />
Siehe dazu das Bild.<br />
• im 3. bzw. letzten Drittel geht der Segler kontinuierlich<br />
in den Parallelflug über. Hier kann der<br />
Windenfahrer das starke Ansteigen der Endgeschwindigkeit<br />
beeinflussen.<br />
Mit dem Telemetriesystem erfindet sich der<br />
Windenstart nicht neu, aber nicht jeder ist ein<br />
guter Windenfahrer. Ich z. B. war es und bin es<br />
ehrlich nicht! Flugbild hin und Seildurchhang<br />
her. Spätestens beim Einsatz vom auch viel<br />
diskutierten Kunststoffseil, ist der Seildurchhang<br />
als Kriterium einfach mal weg! Wurde mir<br />
beteuert, an einem Tag gute Schlepps durchgeführt<br />
zu haben, dann wusste ich nicht woran es<br />
gelegen haben mag. Das ebenso, wenn einem<br />
die Kritik des Tages förmlich entgegen schießt.<br />
Auch dafür hält das Telemetriesystem eine<br />
große Stärke bereit, einen stetigen Lerneffekt.<br />
Windenfahrer erkennen beim ersten Blick auf<br />
die Anzeige des Systems, bereits kurz nach<br />
dem Anschleppen, ob die Anschleppgeschwindigkeit<br />
optimal war. Wie es auch gelaufen ist,<br />
daran kann man nach dem Anschleppen für<br />
diesen Start zwar nichts mehr ändern, aber<br />
für den nächsten Start – entsprechend korrigieren.<br />
Die Schlepps werden so immer besser<br />
und davon profitiert auch die Windenausbildung.<br />
Viel schneller ist man so in der Lage, ein<br />
Gefühl für den Startvorgang auf der Winde zu<br />
entwickeln.<br />
Insgesamt kann man nur eine positive Bilanz<br />
ziehen und somit erfüllt letztlich das Telemetriesystem<br />
den eingangs gestellten Anspruch<br />
einer Weiterentwicklung des Windenstarts. Ich<br />
wünsche Euch einen schönen Saisonstart und<br />
ggf. testet doch auch mal das Telemetriesystem.<br />
Hier noch ein paar interessante Links:<br />
• http://www.skylaunch.eu/ • http://www.segelflug.de/cgi-bin/wwwthreads/showflat.pl?C<br />
at=1,5&Board=Elektronik&Number=79841&p<br />
age=0&view=expanded&sb=5&o=31&fpart=<br />
all • http://www.streckenflug.at/phorum//read.<br />
php?9,61075 • http://www.dg-flugzeugbau.de/<br />
windenstart-d.html ( etwas herunter scrollen! )<br />
• Segelflugbetriebsordnung http://www.daec.<br />
de/se/downfiles/2009/SBO2009Sept.pdf<br />
Bernd Streubel<br />
Aero Club Berlin e.V.<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 13<br />
Fotos: Gilbrecht Gens AeCB
Faszination „Patrouille Suisse“ zur ILA 2010<br />
Vom 8. bis 13. Juni hat die Schweiz einen<br />
starken Auftritt als Partnerland der ILA<br />
2010.<br />
Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Berlin<br />
Air Show wird die „Patrouille Suisse“<br />
atemberaubende Flugkünste zeigen. Die<br />
Einladung zur Flugschau wurde gerne angenommen.<br />
Die im Jahr 1964 gegründete „Patrouille Su-<br />
isse” ist die offizielle Jet-Kunstflugstaffel der<br />
Schweizer Luftwaffe und gilt als Visitenkarte<br />
der Schweizer Armee im In- und Ausland.<br />
Ihre Aufgabe ist es, die Leistungsfähigkeit,<br />
die Präzision und die Einsatzbereitschaft der<br />
Schweizer Luftwaffe zu demonstrieren.<br />
14<br />
Alle Mitglieder der Patrouille Suisse sind Be-<br />
rufsmilitärpiloten oder Flugverkehrsleiter von<br />
skyguide und üben diese Zusatzaufgabe nur<br />
während der jeweils laufenden Saison aus.<br />
Eine Vorführung dauert ca. 18 Minuten und<br />
wird immer durch den Kommandanten der Patrouille<br />
Suisse vom Boden aus überwacht. Bei<br />
allen Einsätzen wird der Flugsicherheit oberste<br />
Priorität eingeräumt.<br />
Der Kommentator begleitet<br />
Sie während<br />
der Vorführung durch<br />
das aktuelle Flugprogramm.<br />
Foto: Michael Thomsen<br />
Die Patrouille Suisse<br />
freut sich, Sie auch<br />
in der Saison 2010 in<br />
Berlin zu den Vorführungen<br />
begrüssen zu<br />
dürfen.<br />
Viel Vergnügen!<br />
Daniel Hösli<br />
Oberstlt<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010<br />
Fotos: Patrouille Suisse / Katsuhiko Tokunaga
Beim Jahresempfang der BBAA (Berlin-Bran-<br />
denburg Aerospace Allianz) am 01.03.2010<br />
in der Landesvertretung Brandenburg in<br />
Berlin wurden, gemeinsam mit dem DAeC<br />
(Deutscher Aero Club), sechs „Fliegende<br />
Schulkoffer“ an jeweils drei Schulen in Brandenburg<br />
und Berlin übergeben.<br />
Auf Anregung des damaligen Geschäftsfüh-<br />
rers der BBAA, Wolf Schöde, in Verbindung mit<br />
dem Geschäftsführenden Vizepräsidenten vom<br />
DAeC Landesverband Berlin, Michael Thomsen,<br />
fanden vor ca. drei Jahren in den Räumen<br />
der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung bei dem Abteilungsleiter<br />
Ludger Pieper mit Vertretern Berliner Schulen<br />
vorbereitende Gespräche statt. Wolf Schödes<br />
Anliegen war es, aufgrund des zu erwartenden<br />
Mangels an Fachkräften in Betrieben der Luftund<br />
Raumfahrt in Berlin und Brandenburg, Ju-<br />
Fliegende Schulkoffer<br />
Die Schüler/innen vom Gymnasium „Katholische Schule<br />
Liebfrauen“ nehmen die fliegenden Schulkisten in Empfang<br />
Foto: Michael Thomsen<br />
Jahresempfang, Foto: Sebastian Clausert (BBAA)<br />
gendliche in Arbeitsgemeinschaften, die sich mit<br />
der Luftfahrt beschäftigen, durch die Zusammenstellung<br />
und Übergabe eines „Flugkoffers“<br />
zu unterstützen. Und damit aber auch neue Arbeitsgemeinschaften<br />
anzuregen und ihnen Starthilfen<br />
zu geben.<br />
v. l. Andreas Kaden, Präsident der BBAA, Prof. Dr. Andreas Timmermann, neuer Chef der<br />
BBAA, Wolf Schöde, ehemaliger Chef der BBAA, Tina Fischer, Beauftragte des Landes<br />
Brandenburg beim Bund, Foto: Michael Thomsen<br />
Das Anliegen dieser Arbeitsgemein-<br />
Nun endlich war es so weit:<br />
der Kopernikus-Oberschule in Steglitz (Gesamtschule<br />
mit gymnasialer Oberstufe), dem<br />
Schadow-Gymnasium in Zehlendorf und<br />
dem Gymnasium Katholische Schule Liebfrauen<br />
in Charlottenburg wurde jeweils ein<br />
aufwendig gestalteter und wertvoller „Fliegender<br />
Schulkoffer“ beim Jahresempfang der<br />
BBAA übergeben. Neben einem fernsteuerbaren<br />
Segelflugmodell von Graupner (Discus<br />
2cT), sind im Koffer Bücher über die Fliegerei,<br />
weitere drei kleine Segelflugmodelle und eine<br />
ganze Reihe von kleinen Koffern mit Material<br />
und Versuchsaufbauten zur Durchführung von<br />
physikalischen Versuchen zu Problemen und<br />
Fragestellungen des Fliegens.<br />
schaften der Berliner Schulen, die sich<br />
mit dem Segelflug beschäftigen, ist es, Schüler/innen der Kopernikus-Oberschule,<br />
für Jugendliche eine sinnvolle und das<br />
Gemeinschaftsleben fördernde Beschäf-<br />
Foto: Sebastian Clausert (BBAA)<br />
tigung zu schaffen. Ziel ist auch das Heranführen Dank und Anerkennung gebührt der BBAA und<br />
der Schülerinnen und Schüler an Ausbildungs- dem DAeC, Landesverband Berlin, für diese<br />
perspektiven im Luftfahrtbereich, sowie eine Erfolg versprechende Initiative. Die Arbeitsge-<br />
qualitative Verbesserung der Chancen bei der meinschaften der Berliner- und Brandenburger<br />
Ausbildungsplatzsuche, da dieser Sport die Kom- Schulen haben damit eine große Hilfe erhalpetenzen<br />
zum einen im sozialen Bereich und zum ten.<br />
anderen auch im technischen Bereich stärkt.<br />
Bernd Balzer<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 15
Tolle Jobs mit eigener Landebahn<br />
Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz<br />
Die Delegation aus dem fernen China staunt<br />
nicht schlecht, als sich die Tore zu den Triebwerkshallen<br />
im brandenburgischen Ludwigsfelde<br />
öffnen. Hightech hinter schlichten Fassaden.<br />
Produktion besticht mit Perfektion.<br />
Forschen, tüfteln, konstruieren. Planen, bauen<br />
– und abheben. Berlin und Brandenburg sind<br />
die einstige Wiege der deutschen Luftfahrt. 1891<br />
machte Otto Lilienthal hier seine ersten Flugversuche.<br />
Zwölf Jahrzehnte später ist eine ganze<br />
Aerospace-Industrie daraus geworden: 5000 Ingenieure,<br />
Hunderte Unternehmen und Wissenschaftler,<br />
Manager, Triebwerksbauer, Softwareexperten,<br />
Konstrukteure und Flughafenplaner.<br />
Netzwerk der Kontakte<br />
Vereint sind sie in der Berlin-Brandenburg Aerospace<br />
Allianz (BBAA), einem Wirtschaftsverband,<br />
der als Träger für ein gut funktionierendes<br />
„Netzwerk Luftfahrt“ hoch angesehen ist und<br />
deshalb vom Land Brandenburg intensiv gefördert<br />
wird. „Kontakte“ – sind das Zauberwort in<br />
der heutigen Zeit, besonders in der Industrie.<br />
Und diese Kontakte funktionieren am besten in<br />
Netzwerken.<br />
Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V.<br />
Die gesamte Palette der Luftfahrt<br />
Die Unternehmen der BBAA bieten die gesamte<br />
Palette der Luftfahrt. Ob Triebwerksbau oder<br />
-reparatur, wie zum Beispiel bei Rolls-Royce,<br />
MTU, Krauss. Oder die ganze lange Kette der<br />
Zulieferer, vom kleinsten Bauteil bis zu großen<br />
Gehäusen. Auch die Maschinen, zur Produktion<br />
dieser Teile, werden gleich hier mitentwickelt.<br />
Fotos:<br />
oben: Triebwerksproduktion bei der MTU<br />
Maintenance Berlin-Brandenburg und das<br />
Cockpit des S6, gebaut von der Firma<br />
Stemme<br />
links: Duscharmaturen für Waschkabinen in<br />
Flugzeugen (Firma Franke Aquarotter)<br />
unten: Kleinteile im Cockpit (produziert vom<br />
Unternehmen Feuerherdt)
Interessante Arbeitsplätze für Berliner und Brandenburger: hier bei Rolls-Royce in Dahlewitz<br />
Duschen über den Wolken<br />
Aber es gibt noch mehr Spannendes. Haben Sie<br />
schon einmal über den Wolken geduscht? Im<br />
A380 können Sie es künftig – dank Sanitär-Systemen<br />
aus unserer Region. Überhaupt könnte so<br />
mancher Riesenvogel ohne die Berlin-Brandenburger<br />
gar nicht abheben. Denn auch die kleinsten<br />
Kontakt-Federn, die die Cockpitinstrumente<br />
vor unerwünschter Strahlung abschirmen, kommen<br />
aus der Hauptstadt-Region.<br />
Bis zur Krümelgröße<br />
Doch das ist noch lange nicht alles. Wartung<br />
und Reparatur von großen und kleinen Flugzeugen,<br />
von Triebwerken, Kabinen, Elektrosystemen<br />
– bis fast zur Krümel-Größe werden die<br />
Maschinen auseinandergenommen, repariert,<br />
erneuert, gecheckt, wieder zusammengesetzt.<br />
Ob Riesenvogel oder Business-Jet: Lufthansa<br />
Technik und Lufthansa Bombardier Aviation Services<br />
haben Kunden aus aller Welt<br />
Flug-Garderoben und mobile<br />
Schlafcontainer<br />
In Berlin und Brandenburg gibt es viele Betriebe<br />
für Konstruktionsdesign, mit Aero-Test-Ständen,<br />
Engineering, Software-Entwickler für nahezu je-<br />
des Gebiet. Dazu kommen Industrie-Dienstleis-<br />
ter mit allen Strahltechniken, Gummiformteile für<br />
Flugzeuge und Helikopter, Turbinenproduktion,<br />
Thermodynamik, Akustik, Simulatoren, Druckluftanlagen,<br />
Belastungs- und Festigkeitstests.<br />
Sogar Fluggarderoben und mobile Schlafcontainer<br />
für die Crew sind hier entwickelt worden.<br />
Fotos:<br />
oben: Der Troubadix von AneCom AeroTest<br />
links: Der Satellit SPL 01, gemeinsam entwickelt<br />
Wissenschaftler de TU Berlin und von<br />
Ingenieuren der Adlershofer Astro- und Feinwerktechnik
Bald fertig: Die Landebahn des neuen Flughafens „Willy Brandt“<br />
Leichte Flugzeuge aus Brandenburg:<br />
hier ein Blick in die Montagehalle von<br />
AQUILA Aviation by Excellence AG<br />
Flugzeuge mit Leichtigkeit<br />
Fast jeder Pilot fängt mal in einem kleinen Flugzeug<br />
an. In der BBAA bauen gleich zwei Unternehmen<br />
ganze Serien von Klein- und Leichtbauflugzeugen.<br />
Diese dienen aber nicht nur zur<br />
Ausbildung in Flugschulen, sondern auch zu<br />
wissenschaftlichen Zwecken, wie Turbulenzmessungen,<br />
z.B. über der Andenkette oder in<br />
Meeresbiotopen. Auch die Zukunft für „die Großen“<br />
schlummert im Leichtbau. Denn: je leichter<br />
ein Flugzeug, desto weniger Energie verbraucht<br />
es. Das ist billiger und schont die Umwelt. Deshalb<br />
spielt Berlin-Brandenburg in der Polymerforschung<br />
in der ersten Liga mit.<br />
Zwerge im Weltall<br />
Jeder will nach oben, manche aber eben ganz<br />
nach oben. Im Weltall jedenfalls schweben sogar<br />
Forschungs-Satelliten aus Berlin-Brandenburg.<br />
Und auch die Systeme für Transport und<br />
Ausrichtung dieser „Zwerge im All“ kommen aus<br />
unseren Unternehmen.<br />
High-Tech-Flughäfen durchgestylt<br />
Entwickelt wird jedoch nicht nur in der Raumfahrt<br />
und im Flugzeugbau. Auch in der Flughafenplanung,<br />
in der technischen Umsetzung von<br />
fahrenden Gepäckzellen, über Befeuerungs-,<br />
Funk- und Sicherheitssysteme, in der Kapazitätsoptimierung<br />
und Flughafenlogistik arbei-<br />
ten bei uns die Experten. Wenn im November<br />
2011 der große Hauptstadt-Airport Berlin Brandenburg<br />
International öffnet, haben sie alle ein<br />
Stück dazu beigetragen. Und die Aerospace<br />
Unternehmen haben für ihre Innovationen eine<br />
eigene Landebahn vor der Haustür!
Jobs in jeder Kategorie<br />
Wer sich für Triebwerke oder Computer-Konstruktion<br />
interessiert, für moderne Flughäfen<br />
oder Cockpit-Instrumente, Polymerforschung<br />
oder Industrie-Strahl-Systeme - der ist in den<br />
Unternehmen der BBAA genau richtig! Ständig<br />
werden in unserer Region hochqualifizierte Ingenieure<br />
gesucht. Aber auch Software-Experten,<br />
Chemiker, Konstrukteure … und… und…und.<br />
Schon die Jüngsten fangen an, sich dafür zu interessieren.<br />
„Wie kann sich ein Flugzeug in der<br />
Luft halten? Warum fällt es nicht runter? Was<br />
spielt sich an den Rändern der Tragflächen ab?“<br />
All diese Fragen wollen wir helfen, zu beantwor-<br />
ten, wollen Kinder und Jugendliche für die Luftfahrt<br />
begeistern.<br />
„Start2Fly“ und „Fliegende Schulkoffer“<br />
Deshalb hat die Berlin-Brandenburg Aerospace<br />
Allianz gleich zwei Schul-Projekte. In „Start2Fly“<br />
und „Fliegender Schulkoffer“ kümmern sich Unternehmen<br />
der BBAA um Schüler, die Spaß an<br />
Physik und Aerodynamik haben. In Versuchsreihen<br />
lernen sie, mit welcher Leichtigkeit es sich<br />
Am Computer entwickelter Cockpitrahmen<br />
von P+Z engineering<br />
links: Jugendliche in der TH Wildau<br />
abheben lässt. In Workshops erfahren sie, wel-<br />
che tollen Berufe es in der Luftfahrt gibt. Und als<br />
Praktikanten treffen sie erste Entscheidungen, in<br />
welche Richtung sie gehen wollen.<br />
Doch egal, ob für den einen die Triebwerke im<br />
Vordergrund stehen oder ein anderer lieber an<br />
Cockpit-Instrumenten „bastelt“, eines wollen sie<br />
zuerst (fast) alle: einmal selbst fliegen.<br />
Wenn Schüler fliegen lernen<br />
Der Deutsche Aeroclub in Berlin und Brandenburg,<br />
mit dem die BBAA zusammen arbeitet,<br />
macht es jeden Sommer vielen Schülern möglich,<br />
das Segelfliegen zu erlernen.<br />
Viele, bei denen die Begeisterung bleibt, studieren<br />
später – an der TH Wildau, der TU Berlin<br />
oder der BTU Cottbus. Die Aerospace Branche<br />
in unserer Region jedenfalls braucht sie alle – die<br />
jungen intelligenten Köpfe von morgen!<br />
Autor: Kathrin Reisinger/ BBAA<br />
Kontakt<br />
Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V.<br />
(BBAA)<br />
Mittelstraße 5-5a, 12529 Berlin<br />
Tel.: +49 (0) 30 - 63 49 9595<br />
Fax: +49 (0) 30 - 63 49 9596<br />
office@bbaa.de, www.bbaa.de<br />
Blick in den Hörsaal<br />
an der Wildauer<br />
Hochschule
Foto: André Garcez<br />
Dramatische Flugzeugentführung<br />
Es liest sich wie ein Drehbuch zu einem Actionfilm<br />
aber es ist Realität.<br />
Die Absetzmaschine aus Gransee, die PAC<br />
750XL des Platzbetreibers GoJump, ist in Portugal<br />
entführt worden:<br />
Das Flugzeug war für die Zeit, in der in Gransee<br />
kein Sprungbetrieb ist, nach Evora in Portugal<br />
verlegt worden, um dort eingesetzt zu werden.<br />
Am 12. Februar meldete sich ein Portugiese<br />
dort für einen Rundflug an, um Luftbilder<br />
zu machen, wie er vorgab. Der Mann erhielt<br />
eine kurze Einweisung, bekam ein Gurtzeug<br />
angelegt und bekam noch zwei Springer vom<br />
dortigen Sprungplatz als Dolmetscher für die<br />
Verständigung mit dem schwedischen Piloten,<br />
Mikael Anderson, mit, da er nur Portugiesisch<br />
sprach.<br />
Der Flug verlief zunächst normal. Dann, im<br />
Anflug auf den Flugplatz Cascais (Nahe Lissabon),<br />
wo der Fluggast vorgeblich noch weitere<br />
Fotoausrüstung abholen wollte, bekam einer<br />
der Springer plötzlich von ihm einen Zettel<br />
überreicht, auf dem stand, dass die beiden<br />
Springer noch 2 Minuten hätten, um abzuspringen<br />
und dass der Pilot ebenfalls springen solle.<br />
Er glaubte erst an einen Scherz, aber als er<br />
zum Cockpit blickte, sah er, wie der Mitflieger<br />
dem Piloten eine Pistole an die Schläfe hielt.<br />
Die Flughöhe betrugt zu diesem Zeitpunkt nur<br />
etwa 100 m über Grund, viel zu tief für einen regulären<br />
Absprung. Der Pilot zog die Maschine<br />
blitzschnell auf cirka 200 m hoch, die Springer<br />
20<br />
sprangen ab, zogen sofort die Reserveschirme<br />
und landeten unversehrt.<br />
Der Pilot, der nicht springen wollte, versuchte<br />
dann dem Hijacker die Pistole abzuringen, der<br />
wiederum durch wildes Reißen am Steuer versuchte,<br />
die Maschine zum Absturz zu bringen.<br />
Schließlich gelang es dem Piloten, die Maschine<br />
neben der Ladebahn mit voll ausgefahrenen<br />
Klappen auf der Grasfläche herunterzubringen,<br />
was allerdings in einer Bruchlandung endete.<br />
Der Pilot konnte jetzt die Pistole an sich bringen,<br />
die Cockpittür öffnen und wollte davon<br />
rennen, als er sah, wie der Entführer aus einem<br />
Gitarrenkasten ein Gewehr holte und warf sich<br />
schnellstmöglich in einen Graben in Deckung,<br />
weil er fürchtete, von hinten erschossen zu<br />
werden. In diesem Moment erschoss sich dann<br />
überraschend der Entführer in der Maschine.<br />
Später stellte sich heraus, dass der Entführer<br />
bereits vor der Flugzeugentführung eine andere<br />
Person durch Schüsse schwer verletzt hatte<br />
und beim Abflug der Maschine in seinem Auto<br />
ein Sprengsatz detoniert war.<br />
Großen Respekt verdient der unerschrockene<br />
Pilot, ohne den die Sache sicher schlimmer<br />
ausgegangen wäre. Es steht noch nicht fest,<br />
ob die Maschine ein Totalschaden ist oder<br />
wieder instandgesetzt werden kann, für den<br />
Sprungbetrieb in Gransee wird aber in dieser<br />
Saison in jedem Fall ein adäquates Absetzflugzeug<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Peter A. Pfalzgraf<br />
Von der IPC Tagung 2010<br />
in Lausanne<br />
Deutsche Delegation: Dr. Rainer Hoenele<br />
(Delegierter), Peter A. Pfalzgraf (Advisor CF),<br />
Günter Behrend (Alternate)<br />
Peter Pfalzgraf war auch in diesem Jahr<br />
als Mitglied der Delegation des DAeC bei<br />
der Tagung der internationalen Fallschirmsportkommission<br />
der FAI, der IPC-Tagung,<br />
die vom 26. bis 31. Januar in Lausanne<br />
stattfand, um insbesondere als Advisor im<br />
Komitee für das Kappenformationsspringen<br />
mitzuarbeiten.<br />
Die Wettbewerbsregeln für Kappenformation<br />
wurden nur geringfügig im Bereich Videotechnik<br />
geändert. Die Wettbewerbsregeln für 2010<br />
und weitere Hinweise sind unter: http://www.<br />
canopy-formation.eu/pageID_7431309.html im<br />
Internet zu finden.<br />
Graham Windsor (Präsident des IPC links) mit<br />
Max Bishop (rechts) und seiner Frau (Mitte)<br />
Max Bishop, der bisherige Generalsekretär der<br />
FAI, hat traditionsgemäß auch an der Tagung<br />
teilgenommen. Es waren seine letzten Arbeitstage<br />
vor dem wohlverdienten Ruhestand. Max<br />
Bishop ist immer noch aktiver Segelflieger und<br />
will sich jetzt wieder mehr um das Fliegen kümmern.<br />
Er wurde mit einem Geschenk auf dem<br />
Abschlussbankett von der IPC verabschiedet.<br />
Peter A. Pfalzgraf<br />
Landesreferent Fallschirmsport<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Luft - Sportler – Verein – Verband – Mitgliedschaft<br />
Diese Zeitung erreicht leider nur die Mit-<br />
glieder des Verbandes. Die Sportler, die<br />
er besonders betrifft, sind die, die nicht<br />
einem Verein und dadurch mittelbar auch<br />
den Dachverbänden angehören, allerdings<br />
auch die Vereinsmitglieder und Vereinsvorstände,<br />
wie Vorgänge in der unmittelbaren<br />
Vergangenheit gezeigt haben.<br />
Viele Sportler verstehen nicht, warum sie einem<br />
Verein angehören sollten. Die Gründe sind<br />
vielschichtig:<br />
• Viele Sportarten sind ohne die Infrastruktur,<br />
die die Vereine zur Verfügung stellen,<br />
gar nicht zu betreiben. Die meisten Vereine<br />
haben sich ja gegründet, damit die<br />
Sportler gemeinsam die Voraussetzungen<br />
schaffen, den von ihnen geliebten Sport<br />
angemessen ausüben zu können.<br />
• Die Vereine können ihren Zweck naturgemäß<br />
am Besten erfüllen, wenn sie möglichst<br />
viele Mitglieder haben, da sie dann<br />
die Aufgaben leichter erfüllen können und<br />
ausreichende<br />
schaffen.<br />
finanzielle Möglichkeiten<br />
• Es ist durchaus erstrebenswert Mitglied<br />
eines Vereins zu sein und an der Gemeinschaft<br />
teilzuhaben.<br />
DAeC / Strukturreform<br />
Am 19. Februar fand in Berlin eine Klau-<br />
surtagung von je zwei Vorstandsvertre-<br />
tern der Fachgruppe Fallschirmsport des<br />
DAeC und des DFV statt. Dort wurde<br />
der Entwurf einer Satzung und Geschäftsordnung<br />
für die Bundeskommission Fallschirmsport<br />
beraten, die möglichst bis zur<br />
Hauptversammlung des DAeC im März<br />
verabschiedet sein soll.<br />
Der Fallschirmsport war hier bereits mit<br />
seiner ÜFaK (Übergreifende Fachkommission<br />
und Vorläufer der Bundeskommission)<br />
Vorbild für die anderen Luftsportarten,<br />
die jetzt nach der neuen DAeC-Satzung<br />
auch ihre Bundeskommissionen bilden<br />
müssen.<br />
Peter A. Pfalzgraf<br />
•<br />
Ein Verein funktioniert natürlich am Besten,<br />
wenn es allen Mitgliedern klar ist,<br />
dass sie alle der Verein sind, Aufgaben<br />
im Verein übernehmen und ausfüllen, und<br />
sich nicht auf die Initiative des Vorstandes<br />
allein verlassen.<br />
Mit den Verbänden ist es das Gleiche auf höherer<br />
Ebene, der Luftfahrtverband vertritt die<br />
Luftsportler auf Landesebene:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Eine sehr wichtige Funktion ist die Mitgliedschaft<br />
im Landessportbund. Die Mitgliedschaft<br />
der Luftsportvereine im LSB<br />
ist nur über Fachverbände möglich. Für<br />
den Bereich des Luftsports ist dies der<br />
DAeC-Luftfahrtverband Berlin.<br />
Durch die Mitgliedschaft im LSB bestehen<br />
für die Vereine Versicherungen, die so<br />
extrem günstig nicht für die Vereine direkt<br />
möglich sind.<br />
Fast alle Fördermittel, die dem Luftsport auf<br />
Landesebene zufließen, werden durch oder<br />
über den LSB vergeben. Daher ist es um<br />
so günstiger für die Förderhöhe, möglichst<br />
mitgliederstark im Verband zu sein, um ein<br />
entsprechendes Gewicht zu haben.<br />
Der Verband kann seine Aufgaben um so<br />
besser erfüllen, je mehr Gewicht er durch<br />
eine möglichst große Mitgliederzahl hat.<br />
Das setzt natürlich voraus, dass die Vereine<br />
alle Mitglieder dem Verband melden.<br />
Der Verband kann nicht nur herhalten,<br />
wenn es darum geht, Leistungen zu beanspruchen.<br />
Er muss dazu auch durch<br />
entsprechende Beitragszahlungen in die<br />
entsprechende Lage versetzt sein.<br />
Der Verband vertritt den Berliner Luftsport<br />
auf Bundesebene und sichert dort die Interessen<br />
der Luftsportler des Landes.<br />
Der Deutsche Aero Club und die Fachverbände<br />
einiger Luftsportarten sichern die<br />
Interessen der Luftsportler zum Beispiel<br />
gegenüber der Bundesregierung und dem<br />
Parlament.<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 21<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Es ist also gut, wenn wir starke Vereine und<br />
Verbände haben, in denen wir unsere Interessen<br />
vertreten und so unseren Sport ungehindert<br />
ausüben können.<br />
Peter A. Pfalzgraf<br />
Landesreferent Fallschirmsport<br />
FLuGPLATZFEST<br />
am 15. Mai 2010<br />
Beginn ab 11.00 uhr<br />
Eintritt frei<br />
WIR LADEN E<strong>IN</strong> ZuM „FLY-<strong>IN</strong>“<br />
(keine Start- und Landegebühren)<br />
Fliegen zum halben Preis:<br />
Gastflüge mit dem Segelflugzeug<br />
Rundflüge mit dem Motorflugzeug<br />
Segelkunstflug<br />
Modellflugvorführungen<br />
SEGELFLuGPLATZ LÜSSE
36. Hexentreffen ein voller Erfolg<br />
Am letzten Januarwochenende (30./31.01.10)<br />
war es mal wieder soweit: Rund 80 „Hexen“<br />
und auch „Zauberlehrlinge“ folgten trotz<br />
des winterlichen Wetters der Einladung des<br />
Dr. Angelika Machinek Fördervereins Frauensegelflug<br />
e.V. (AMF) nach Frankfurt zum<br />
Hexentreffen.<br />
Die schon seit langer Zeit traditionelle Veranstaltung<br />
fand in der Sportschule des Landessportbundes<br />
Hessen statt und wurde von Ingrid<br />
Blecher (Begründerin des Hexentreffens)<br />
und den beiden Weltmeisterinnen Susanne<br />
Schödel und Sue Kussbach ausgerichtet. 1975<br />
gab es die erste Zusammenkunft dieser Art,<br />
bei der sich die Segelfliegerinnen über die Erlebnisse<br />
der zurückliegenden Flugsaison austauschen<br />
und interessante Vorträge aus der<br />
Fliegerei hören.<br />
Auch dieses Mal konnte man wieder span-<br />
nenden Flugerlebnissen lauschen. Sei es im<br />
kleinen Kreis, die Berichte über Flüge aus Südamerika<br />
oder offizielle Vorträge. So nahm die<br />
US-amerikanische Weltrekordpilotin CarolAnn<br />
22<br />
Garratt aus Florida die Teilnehmer/innen mit<br />
auf eine spannende Reise um den Erdball. Sie<br />
ist eine von weltweit 125 Piloten, die eine Weltumrundung<br />
in einem einmotorigen Flugzeug<br />
absolviert haben. Mit einer Mooney flog sie<br />
in 8 ½ Tagen um den Erdball und stellte damit<br />
nicht nur einen neuen internationalen Rekord<br />
auf, sondern sammelte auf diesem Wege auch<br />
noch Spenden gegen die bisher nicht heilbare<br />
Krankheit ALS. Auf dem Hexentreffen konnten<br />
weitere 590 Euro aus dem Verkauf ihres<br />
Buches als Spende gegen diese Krankheit eingenommen<br />
werden. Carol Ann Garratt betreibt<br />
eine entsprechende Homepage, wo man sich<br />
näher informieren kann.<br />
Weitere beeindruckende Programmpunkte wa-<br />
ren die Vorträge von Andrea Fenzau-Lehmann<br />
(Aalen), derzeit weltbeste Segelkunstfliegerin,<br />
über ihren Sport, sowie von den beiden amtierenden<br />
Weltmeisterinnen im Streckensegelflug,<br />
Sue Kussbach (Dortmund) und Susanne<br />
Schödel (Frankfurt) über die Teilnahme an<br />
der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in<br />
Szeged, Ungarn.<br />
Dieses Jahr wurde im Rahmen des Hexentref-<br />
fens die „Goldene Hexe“ verliehen. Als zweiter<br />
Mann nach Fred Weinholz wurde Walter Eisele<br />
für sein langjähriges großes Engagement im<br />
Frauensegelflug ausgezeichnet. Nach dem offiziellen<br />
Teil fand die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
des Dr. Angelika Machinek Fördervereins<br />
statt. Hier wurden bei den Wahlen die<br />
Vorstandsmitglieder für weitere 3 Jahre bestätigt.<br />
Mit einem reichhaltigen Buffet, Tanz und Musik<br />
von den „Taktlosen“ wurde bis spät in die Nacht<br />
gefeiert und „geschwätzt“. Für den Sonntag<br />
hatte Susanne Schödel eine Führung auf dem<br />
Frankfurter Flughafen organisiert. Bei zum<br />
Schluss strahlendem Sonnenschein klang das<br />
36. Hexentreffen aus. Der AMF wünscht allen<br />
Teilnehmer/innen eine gute, unfallfreie Flugsaison<br />
und viele tolle Flüge. Das 37. Hexentreffen<br />
findet 2011 in Soest statt.<br />
Mirja Klicks und Susanne Schödel<br />
Fotos: Mirja Klicks<br />
Sammelbestellung<br />
Für die diesjährigen<br />
Sammelbestellungen<br />
„ICAO Karten<br />
Deutschland“ und<br />
„Flieger-Taschenkalender<br />
2010“ erhält<br />
man 20% Rabatt auf die Karten und 15%<br />
Rabatt auf den Fliegertaschenkalender.<br />
Gegen Vorlage des Mitgliedsausweises<br />
können die Karten ab dem 11.03. bei Sky<br />
Fox in der Pfalzburger Strasse 43-44 erworben<br />
werden.<br />
Öffnungszeiten sind Mo-Fr. 10.00-18.30,<br />
Sa. 10.00-14.00 Uhr.<br />
DAeC LV Berlin<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Fünf Jahre nach der Eröffnung ist die Luft-<br />
fahrt-Dauerausstellung „Vom Ballon zur<br />
Luftbrücke“ im Deutschen Technikmuseum<br />
zu einem Publikumsrenner geworden. Es<br />
gibt auch immer wieder Neues zu entdecken.<br />
Hinter den Kulissen werden mehrere<br />
Flugzeuge restauriert und für 2010 ist die<br />
Einbringung weiterer Großobjekte in die<br />
Ausstellung vorgesehen.<br />
Die 2005 im Deutschen Technikmuseum eröffnete<br />
Dauerausstellung „Vom Ballon zur Luftbrücke“<br />
präsentiert auf rund 6.000 m² Fläche<br />
mit mehr als 40 Großobjekten eine der führenden<br />
Sammlungen zur deutschen Luftfahrtgeschichte.<br />
Für Besucherinnen und Besucher<br />
aus dem In- und Ausland bietet sie auch nach<br />
fünf Jahren durch neue Objekte und Themen<br />
immer wieder zusätzliche Anreize, sich mit einzelnen<br />
Aspekten der Luftfahrt auseinanderzusetzen.<br />
Im vergangenen Jahr wurde die Ausstellung<br />
um eine Einheit „Fliegen und Forschen“ erweitert.<br />
Zentrale Objekte sind die Wrackteile der<br />
Dornier Do 27 D-ENTE, mit der Michael und<br />
Dr. Bernhard Grzimek die Tierbestände in der<br />
Serengeti erforschten. Außerdem erwarb das<br />
Museum die Cessna, mit der Mathias Rust<br />
1987 auf dem Roten Platz in Moskau landete.<br />
Das Flugzeug, das für einige Zeit in der Ein-<br />
REIF FÜR’S MUSEUM<br />
Neue Exponate für die Lufftahrtausstellung im Deutschen Technikmuseum<br />
Die Wrackteile der Do 27 D-ENTE hat das Deutsche Technikmuseum für die Ausstellungseinheit<br />
„Fliegen und Forschen“ aus Tansania geholt.<br />
gangshalle des Museums präsentiert wird, ist<br />
Bestandteil einer kleinen Ausstellungseinheit<br />
zum Thema „Fliegen über dem Eisernen Vorhang“.<br />
Die Junkers Ju 88 während der Restaurierung Ende 2009.<br />
Blick in die Fw 200-Restaurierungswerkstatt bei<br />
Airbus Bremen, wo derzeit zwei restaurierte Motoren<br />
an die Tragfläche montiert werden.<br />
Weitere Großobjekte werden ab Sommer 2010<br />
in der Ausstellung zu sehen sein: eine in Teilen<br />
nachgebaute Udet U 10 mit originalen Tragflächen<br />
sowie der Rumpf eines Nachtjägers vom<br />
Typ Junkers Ju 88 G-1. Er ist nach<br />
mehrjähriger, sehr aufwändiger<br />
Restaurierung kürzlich fertiggestellt<br />
worden.<br />
In der Luftfahrtwerkstatt des Technikmuseums<br />
wird derzeit das letzte<br />
erhaltene Rumpffragment einer<br />
Pfalz D VIII restauriert und ergänzt.<br />
Es wird nach Abschluss der Arbeiten<br />
ebenfalls in die Dauerausstellung<br />
kommen.<br />
Weitere, bereits seit einiger Zeit<br />
laufende Projekte des Museums<br />
sind die Aufarbeitung einer Iljuschin<br />
IL 14 sowie der Aufbau einer Focke-Wulf<br />
Fw 200. Beide Projekte<br />
werden durch Freiwillige ausgeführt,<br />
und bis zu ihrer endgültigen<br />
Fertigstellung wird noch einige Zeit<br />
vergehen.<br />
Es wird sich also auch zukünftig<br />
einiges tun in der Luftfahrtausstellung.<br />
Astrid Venn<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 23
Festvortrag anlässlich der Gründungsfeier<br />
des LSC Kranich Berlin e.V. am 12.9.2009 in Neuruppin - Fortsetzung<br />
Behindernde Merkmale<br />
Seit Lilienthal musste die Entwicklung des<br />
Fliegens aber auch immer mit massiven Behinderungen<br />
und sachfremden Einflüssen fertig<br />
werden.<br />
Die sich seit Lilienthals Tod rasant entwickelnde<br />
Flugtechnik geriet sehr schnell auch in den<br />
militärischen und somit politischen Einflussbereich.<br />
Der erste Weltkrieg ließ bereits erahnen,<br />
welche verheerenden Folgen, die Kriegführung<br />
mit Flugzeugen haben konnte.<br />
Eine der Folgen des verlorenen ersten Weltkriegs<br />
für Deutschland war das Verbot, Motorflugzeuge<br />
zu bauen und zu fliegen.<br />
Die Flugenthusiasten in Deutschland umgingen<br />
dieses Verbot, indem sie die von Lilienthal<br />
angestoßenen Gleitflugversuche in der Röhn<br />
wieder aufnahmen und in den jährlich seit 1920<br />
bis 1939 stattfindenden Röhnwettbewerben perfektionierten.<br />
So wurde dieses Flugverbot zum<br />
eigentlichen Startschuss für die rasante Entwicklung<br />
des Segelfluges in Deutschland.<br />
Seit 1933 wurde der Segelflug durch die Nationalsozialisten<br />
mehr und mehr ideologisiert,<br />
militarisiert und seiner humanistischen Ziele<br />
beraubt.<br />
Die Segelflugbewegung, ihre Einrichtungen<br />
und Vereine verloren ihre Eigenständigkeit, sie<br />
wurden ideologisiert und als Pilotenschmiede<br />
für kommende Kriegeseinsätze missbraucht.<br />
Reiher 1938<br />
24<br />
Auch nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg<br />
gab es aus politischen Erwägungen wiederum<br />
das Verbot für Deutsche, zu Fliegen und Luftsport<br />
gleich welcher Art auszuüben.<br />
Unsere Vereinsgründer können davon berichten,<br />
welche Anstrengungen erforderlich waren,<br />
bis im August 1950 das Segelfliegen in<br />
Deutschland endlich wieder erlaubt wurde und<br />
nach 17 Jahren wieder eigenständige und ideologiefreie<br />
Segelflugvereine wie der LBW und<br />
der Aka-Luft gegründet werden konnten.<br />
Dies ist also der Hintergrund, vor dem auch die<br />
Vereine zu sehen sind, die sich nun zum Luftsportclub<br />
Kranich zusammengeschlossen haben.<br />
Sie haben ihre Wurzeln in der grandiosen<br />
Segelflugbewegung des letzten Jahrhunderts,<br />
die vor 120 Jahren mit Lilienthal ihren Anfang<br />
genommen hat. Diese Vereine stehen, wie alle<br />
Segelflugvereine in Deutschland, in der Tradition<br />
dieser bedeutsamen historischen Entwicklung.<br />
Der LBW wurde am 6.11.1950,<br />
im damaligen West-Berlin von<br />
Segelfliegern, die ihre fliegerische<br />
Prägung noch vor dem<br />
LBW<br />
Krieg erfahren hatten und<br />
deren Begeisterung für das<br />
Fliegen nun endlich wieder ausgelebt werden<br />
konnte, gegründet.<br />
Er begann seinen Flugbetrieb 1952 in Wilsche<br />
bei Gifhorn mit einer neuen MÜ13 E von Scheibe,<br />
die damals für 8400,- DM (!) durch Spenden<br />
finanziert werden konnte. Noch im gleichen<br />
Jahr erfolgte der Umzug auf den Flugplatz<br />
Braunschweig, wo man auch aufgrund der relativen<br />
Nähe zu Berlin die besten Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Entwicklung des<br />
Vereins hatte.<br />
Der LBW war der erste und lange Jahre auch<br />
der größte und erfolgreichste Westberliner Segelflugverein.<br />
Viele LBW-Mitglieder taten sich<br />
im Leistungsflug hervor. Sie nahmen an deutschen<br />
Meisterschaften teil und erzielten Deutsche<br />
Segelflugrekorde.<br />
Voraussetzung für eine solche Entwicklung<br />
waren natürlich Mitglieder, die in ganz beson-<br />
derer Weise den Verein geprägt haben. Sie<br />
waren Vorreiter, Begeisterer, Kämpfer und<br />
auch Geldbeschaffer.<br />
Von den Vielen sollen hier genannt werden:<br />
Berthold Kleinert<br />
Heinz Wagenknecht<br />
Wolfgang Richers<br />
Wolfgang Lellau<br />
Günter Uhlig<br />
Die Wende 1989 brachte für viele Berliner<br />
Segelflugvereine, so auch für den LBW, eine<br />
neue, nicht erwartete Situation. Endlich konnten<br />
wir unseren Sport auch in der Nähe unserer<br />
Heimatstadt betreiben. Doch was von<br />
allen Berliner Segelfliegern immer so heiß ersehnt<br />
war, ließ sich nicht so einfach umsetzen.<br />
Die lange Zeit erfolgloser Suche nach einem<br />
in der Nähe von Berlin gelegenen, geeigneten<br />
Gelände kostete den LBW viele Mitglieder.<br />
Dank des unermüdlichen Engagements von<br />
Reinhardt Eichelbaum konnte zusammen mit<br />
dem Akaluft und dem FTV-Spandau nach<br />
6-jährigen zähen Verhandlungen 1999 ein<br />
Kaufvertrag über ein 46 ha großes Gelände<br />
zur Errichtung eines Segelflugplatzes auf dem<br />
ehemaligen Militärflugplatz Neuruppin abgeschlossen<br />
werden.<br />
Am 3. Oktober 1999 nahm der LBW mit einem<br />
lachenden und einem weinenden Auge Abschied<br />
von Braunschweig, das ihm über 47<br />
Jahre fliegerische Heimat gewesen war.<br />
Am 15. Juli 2000 erfolgte, 45 km Luftlinie von<br />
der Stadtgrenze Berlins entfernt, der erste<br />
Start einer ASK 21 in Neuruppin mit Reinhard<br />
Eichelbaum (LBW) und Michael Pflug (Aka-<br />
Luft).<br />
Endlich war eine neue, dauerhafte Heimat auf<br />
eigenem Gelände in der Nähe Berlins gefunden<br />
!<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Der Aka-Luft wurde ein<br />
halbes Jahr später als der<br />
LBW am 9. Mai 1951 von<br />
Studenten der freien Universität<br />
zunächst als Luftsportclub<br />
Dahlem gegründet. Die<br />
Namensänderung in Akademischer<br />
Luftsportclub Berlin erfolgte 1953.<br />
Auch der Aka-Luft war zunächst heimatlos. Die<br />
ersten Aktivitäten fanden in Oerlinghausen mit<br />
einem Schulgleiter SG 38 und einem Kranich<br />
III als Flaggschiff, den der Luftfahrtverband<br />
Berlin dem Verein zur Nutzung zur Verfügung<br />
gestellt hatte, statt.<br />
Die selbstgebaute Winde wurde von einem<br />
12-Zylinder Maybach-Motor angetrieben, der<br />
einst im Privatauto von Ernst Udet, dem bekannten<br />
deutschen Fliegeridol der 30iger und<br />
40iger Jahre, seinen Dienst tat.<br />
Auf diese Weise hatten also auch ein bekannter<br />
Flieger seinen Anteil am Aufbau des Aka-<br />
Luft.<br />
Anders als beim LBW währte die Gastfreundschaft,<br />
die wir auf verschiedenen Segelfluggeländen<br />
genossen, nie sehr lange.<br />
Mit dem ersten Umzug 1956 von Oerlinghausen<br />
nach Hildesheim setzte ein „Wanderzirkus“<br />
über Faßberg, Wesendorf und Schneverdingen<br />
ein.<br />
1972 fanden wir<br />
zusammen mit<br />
den Berliner Vereinen<br />
Aeroclub<br />
Berlin und FTV-<br />
Spandau in Metzingen<br />
bei Celle<br />
auf dem Flugplatz<br />
Berliner Heide<br />
eine eigene Heimat.<br />
Der Aka-Luft war immer ein Verein mit einem<br />
sehr attraktiven Flugzeugpark. Dies war nur<br />
möglich wegen der damals noch sehr großzügigen<br />
Berliner Sportförderung, vor allem aber<br />
auch durch das hohe Engagement seiner Mitglieder,<br />
die mit Spenden und Darlehen dem<br />
Verein immer unter die Arme griffen.<br />
Besonders zu erwähnen ist hier die immer<br />
wieder großzügige Hilfsbereitschaft unseres<br />
Clubmitglieds Günther Klinge, der im Frühjahr<br />
dieses Jahres verstorben ist.<br />
Aber der Aka-Luft wäre nicht der Verein geworden,<br />
wenn es nicht viele Mitglieder gegeben<br />
hätte, die durch ihr hohes persönliches Engagement<br />
und ihre Begeisterung den Verein geformt,<br />
zusammengehalten und vorangebracht<br />
haben.<br />
Von vielen sollen genannt sein:<br />
Kurt Ventzke<br />
Erwin Krischnak<br />
Herbert Sanitz<br />
Gerd Hoffend<br />
Bernd Scholz<br />
Dr. Ernst Hollmann…<br />
Ganz besonders aber ist die Geschichte des<br />
AKA-Luft untrennbar mit unserem langjährigen<br />
ersten Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden<br />
Heinz Falge verbunden.<br />
Sein fliegerisches Fachwissen, seine integre<br />
Persönlichkeit, seine ständige Einsatzfreude,<br />
seine Fähigkeit, andere zu begeistern und<br />
mitzunehmen und seine Kunst, diplomatisch<br />
ausgleichend zu wirken, haben den Aka-Luft<br />
wesentlich geformt und in seinem Bestand gesichert.<br />
Sein Rat war uns insbesondere auch in seiner<br />
Funktion als Ehrenvorsitzender des Aka-Luft<br />
immer sehr viel wert. Er hat auch das Fusionsvorhaben<br />
mit kritisch konstruktivem Rat begleitet.<br />
Heinz Falge ist im November letzten Jahres<br />
verstorben.<br />
Er hätte mit wohlwollender Freude und seinem<br />
typischen verschmitzten Lachen an dem<br />
heutigen Fest teilgenommen.<br />
Vielen Dank lieber Heinz!<br />
Der Kauf eines Fluggeländes und der Aufbau<br />
zu einem funktionierenden und attraktiven<br />
neuen Flugplatz in Neuruppin erforderte erhebliche<br />
gemeinsame Anstrengungen der drei<br />
Vereine Aka-Luft, LBW und FTV. Dies war nur<br />
möglich durch außerordentlichen persönlichen<br />
Einsatz Vieler, getragen von einer inneren Begeisterung<br />
und von einer visionären Vorstellung<br />
von der Zukunft, die wir für uns und für die<br />
uns nachfolgenden Segelfliegergenerationen<br />
hier in Neuruppin schaffen wollen. Einer von<br />
ihnen soll in diesem Zusammenhang besonders<br />
genannt werden:<br />
Helmut Lehmann<br />
Durch sein persönliches Engagement und<br />
seiner mit zielstrebigem Sachverstand und<br />
Beharrlichkeit durchgeführten Planung, Organisation<br />
und letztlich Realisierung des Geländekaufs,<br />
des Ausbaus des Betriebsgebäudes<br />
bis hin zur der Errichtung der neuen Flugzeughalle<br />
hat er sich um den Aka-Luft und die Interessengemeinschaft<br />
der in Neuruppin fliegenden<br />
Segelflugvereine verdient gemacht. Im<br />
gebührt an dieser Stelle ein besonderer Dank!<br />
Die gemeinsamen Erfahrungen bei Erwerb und<br />
Aufbau des Flugplatzes und vor allem beim gemeinsamen<br />
Flugbetrieb haben in all den Jahren<br />
zu einer immer enger werden Kooperation<br />
zwischen dem Aka-Luft und dem LBW geführt.<br />
Der Gedanke, aus der gut laufenden, kameradschaftlichen<br />
Kooperation und engen Abstimmung<br />
auch eine gemeinsame Organisation<br />
des Vereinsbetriebes zu machen, um die<br />
vielen Aufgaben effektiver erledigen zu können<br />
und für die Gestaltung der Zukunft in einem für<br />
den Segelflug immer schwieriger werdenden<br />
Umfeld mehr Spielraum zu haben, lagen daher<br />
sehr nahe.<br />
Nach intensiven Beratungen und Vorbereitungen<br />
ist es dann innerhalb eines guten Jahres gelungen,<br />
ein Konzept für die Schaffung eines<br />
gemeinsamen Vereins zu entwickeln, dem alle<br />
Mitglieder der beiden Vereine gefolgt sind.<br />
Das ist eine gute Voraussetzung für die Zukunft<br />
des Luftsportclubs Kranich.<br />
Der LSC Kranich setzt die Tradition der Vereine<br />
Aka-Luft und LBW fort und hat somit auch<br />
seine Wurzeln in der großartigen Segelflugbewegung<br />
des letzen Jahrhunderts.<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 25
Der Name Kranich soll dabei die Verbindung<br />
zu diesen Wurzeln symbolisieren und gleichzeitig<br />
eine bildhafte Assoziation für den Segelflug<br />
und dessen Zukunft sein.<br />
Vögel waren seit jeher das Vorbild für Menschen<br />
bei der Erforschung der Geheimnisse<br />
des Fliegens. Kraniche sind wie die Störche<br />
Zugvögel, die sich auf die Kunst des thermischen<br />
Segelns verstehen, sie sind unsere<br />
natürlichen Partner in der Luft. Viele Vogelnamen<br />
finden wir daher auch in den Namen der<br />
alten Segelflugzeuge wieder. Eines der ersten<br />
Flugzeuge des Aka-Luft war, wie bereits gesagt,<br />
der berühmte Doppelsitzer Kranich III<br />
von Hans Jacobs.<br />
Die Segelflieger auf der Kurischen Nehrung<br />
in Rossitten praktizierten den sogenannten<br />
Kranichschrei als optisches und akustisches<br />
Zeichen für den CFlieger, wenn dieser seine<br />
vorgeschrieben 15 Minuten im Dünenaufwind<br />
geflogen hatte und landen konnte (es gab ja<br />
noch keine Funkgeräte).<br />
Nicht zuletzt ist Neuruppin Durchzugs- und<br />
Raststation der Kraniche auf ihrem jährlichen<br />
Weg nach Süden und der Kranichschrei ist uns<br />
auch hier allen sehr vertraut.<br />
Dass eine große deutsche Fluggesellschaft<br />
seit ihrer Gründung den seit alters her auch als<br />
Glücksbringer geltenden Kranich als ihr Symbol<br />
gewählt hat, sei nur am Rande erwähnt…<br />
Es gibt also viele gute Gründe, dass wir in der<br />
heutigen Zeit der Abkürzungen und nichtssagenden<br />
Begriffe einen verständlichen und beziehungsreichen<br />
Namen wie den Kranich für unseren<br />
neuen Segelflugverein gewählt haben.<br />
Er soll zugleich auch Ansporn und Auftrag sein<br />
zum Fliegen und zur ständigen Verbesserung<br />
der Perfektion des Fliegens.<br />
Ich wünsche dem LSC Kranich alles Gute für<br />
seine Zukunft. Mögen seine Mitglieder den<br />
Segelflugsport mit Begeisterung und vor allem<br />
sicher betreiben und möge der Verein attraktiv<br />
für alle bleiben, die das Segelfliegen erlernen<br />
und im Kreise Gleichgesinnter ausüben wollen.<br />
Ich wünsche dem LSC Kranich Menschen in<br />
Vorstandsfunktionen, als Fluglehrer, als technisch<br />
Verantwortliche und bei anderen Aufgaben,<br />
die sich persönlich engagieren, ideenreich<br />
sind und in ihrer Begeisterung viele mitnehmen<br />
können und so dem Verein und damit dem Segelflug<br />
eine gesicherte Zukunft geben.<br />
Christian Herold<br />
26<br />
Signal auf Grün<br />
für die Bundeskommission Segelflug<br />
Die Mehrzahl der deutschen Segelflieger<br />
ist Mitglied eines Ortsvereins.<br />
Diese Vereine werden von Landesverbänden<br />
betreut, vor allem im Hinblick<br />
auf die fliegerische und technische<br />
Ausbildung sowie Wartung und Instandsetzung.<br />
Diese bewährte Praxis<br />
bleibt erhalten.<br />
Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung Sportfach-<br />
Nun verbindet der Segelflug Sport und<br />
Luftfahrt gleichermaßen und nimmt somit<br />
unter den DOSB-Sportarten eine<br />
gesonderte Stellung ein. Dieser Umgruppe<br />
Segelflug am 20.02.10 vor dem Tagungsort in stand verlangt ein sehr hohes Maß an<br />
Braunschweig, Foto: Stefanie Gester<br />
Professionalität, denn ein Großteil der<br />
zentralen Aufgaben liegen künftig in<br />
Die SeKo wird zur BuKo. Einstimmig verab- der Verantwortung der neuen Bundeskommisschiedeten<br />
die Delegierten der Mitgliedersion Segelflug:<br />
versammlung Sportfach-gruppe Segelflug Sportbetrieb, Ausbildung / Lizenzen, Technik /<br />
am 20. Februar 2010 in Braunschweig die Lufttüchtigkeit, Luftraum / Flugsicherheit sowie<br />
Geschäftsordnung zur neuen Bundeskom- Public Relations / Marketing sind nur einige der<br />
mission (BuKo) Segelflug.<br />
vielfältigen Ressorts, welche die BuKo künftig<br />
in Eigenregie oder in Zusammenarbeit mit an-<br />
Damit schuf man die Voraussetzung für die deren BuKo’s und Verbänden bewältigen wird.<br />
Neuorganisation des deutschen Segelflugs, Allein mit ehrenamtlichem Engagement kann<br />
die nach der weitreichenden Strukturreform hier die erforderliche Qualität nicht gewährleis-<br />
des DAeC aus dem September 2009 notwentet werden. Ziel ist daher langfristig die Einbindig<br />
wurde. Die Entfernung zu bloßer Verbadung von hauptamtlichen Mitarbeitern sowie<br />
lakrobatik könnte nicht größer sein:<br />
die Nutzung von Synergien. Letztere können<br />
Es geht um die zeitnahe Umsetzung eines durch die themenspezifische Zusammenarbeit<br />
konkreten Aufgaben- und Personalkonzeptes. der einzelnen Bundeskommissionen unterein-<br />
Entscheidende Veränderung ist, dass alle seander erzielt werden. Hierbei sollen langfrisgelflugspezifischen<br />
Belange in Zukunft in der tige enge Kooperationen, beispielsweise mit<br />
vollen Verantwortung der Bundeskommission den BuKos der Motor- und Ultraleichtflieger<br />
liegen.<br />
in den Bereichen Technik oder Ausbildung /<br />
Ihr operatives Geschäft bewältigen die ein- Lizenzen vereinbart werden. Auch projektbezelnen<br />
Sportfachgruppen künftig eigen- zogene Kooperation ist vorstellbar. Alle Grund-<br />
ständig.<br />
leistungen für den Segelflug sollen aber in der<br />
Der Dachverband DAeC nimmt nur einige Organisation der BuKo selbstständig sicherge-<br />
zentrale, sportartenübergreifende Aufgaben<br />
wahr. Hauptziel der DAeC-Reform ist es, allen<br />
stellt werden.<br />
160.000 Luftsportlern in Deutschland in ihren Die Mitgliederversammlung in Braunschweig<br />
insgesamt 20 Verbänden die Möglichkeit zu beschäftigte sich neben der BuKo-Thematik<br />
bieten, ihren Sport unter dem Dach des DAeC zudem mit dem laufenden Sportbetrieb. Die<br />
zu organisieren.<br />
Beauftragten für Ausbildung, Europa, Spitzensport,<br />
Breitensport, Luftsportjugend, Unteren<br />
Unter Leitung von Jörg Zinnert hatte die Ar- Luftraum sowie Segelkunstflug gaben einen<br />
beitsgruppe „BuKo Segelflug“ mit Mike Köster, Überblick über die aktuelle Arbeit. Auf der<br />
Herbert Märtin, Meike Müller und Gaidis Nei- Tagesordnung stand außerdem der Deutsche<br />
manis Ende 2009 die Arbeit aufgenommen. Ih- Segelfliegertag 2010, der am 30. Oktober in<br />
nen gelang es, ein tragfähiges Konzept für den Ulm stattfinden wird.<br />
Segelflug zu entwickeln, das den neuen Struk- Weitere Informationen und Dokumente liegen<br />
turen und Anforderungen Rechnung trägt. Was als Download unter www.daec.de/se bereit.<br />
bedeutet dies konkret?<br />
Stefanie Gester<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Foto: Michael Thomsen<br />
Was bietet der DAeC LV Berlin<br />
seinen Mitgliedern?<br />
Der DAeC Landesverband Berlin (DAeC LV<br />
Berlin) ist Mitglied im Deutschen Aero Club<br />
e. V. (Daec) und im Landessportbund Berlin<br />
e. V. (LSB).<br />
Der DAeC LV Berlin e. V. verfolgt ausschließlich<br />
und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne<br />
der bestehenden Gesetze. Seine Aufgabe<br />
ist es: den Luftsport zu fördern und zu pflegen,<br />
alle Luftsporttreibenden und die für sie tätigen<br />
Vereine zusammenzuschließen, die Teilnahme<br />
seiner Mitglieder an luftsportlichen Wettbewerben<br />
zu fördern sowie die Jugend durch Fürsorge<br />
und Ausbildung in Handfertigkeiten und<br />
Ausübung des Luftsports zu fördern.<br />
Jugendvergleichsfliegen 2009 in Neuruppin<br />
beim LSC-Kranich e. V.,<br />
Die Vorstände der einzelnen Vereine können<br />
beim DAeC LV Berlin für jedes Mitglied einen<br />
Mitgliedsausweis beantragen. Der Preis liegt<br />
bei 3,50 € pro Ausweis, 1,00 € gibt der LV-Berlin<br />
dazu, so dass der Verein 2,50 € zu zahlen hat.<br />
Die Bilder der Mitglieder, sowie die Vereinsdaten /<br />
Logo sind dabei von den Vereinen zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Eine zeitliche Begrenzung des Ausweises kann<br />
dabei nur mit einer Neuausstellung kombiniert<br />
werden. Da die Daten schon vorhanden sind,<br />
kommt ein geringerer Preis pro Stück auf die Vereine<br />
zu.<br />
Der Ausweis beinhaltet die Mitgliedschaft beim<br />
Verein, beim DAeC LV Berlin und beim Landessportbund.<br />
Vorderseite vom Ausweis, auf die Rückseite<br />
kommen die Vereinsangaben<br />
Für Vorstände und für die ehrenamtlich tätigen<br />
Mitglieder im DAeC LV Berlin, gibt es bei der<br />
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) Seminare.<br />
Z. B. über Themen wie Versicherungsrecht,<br />
Arbeitsschutz in den Werkstätten und über<br />
die rechtliche Rolle der Vorstände, die ehrenamtliche<br />
Verantwortung tragen (siehe Lilienthaler<br />
1/2007). Im Frühjahr 2008 gab es ein<br />
Seminar Fahrsicherheitstraining (siehe Lilienthaler<br />
1/2008) und einen Erste Hilfe Kurs für<br />
die Jugend (siehe Lilienthaler 4/2008). Erste<br />
Hilfe Kurse für andere Mitglieder gab es im<br />
Herbst 2009. Weitere Termine können bei der<br />
Geschäftsstelle des DAeC Landesverbandes<br />
Berlin erfragt werden.<br />
Die LSB-Sportversicherung: Der LSB hat für<br />
seine Mitglieder einen Haftpflicht- und Unfallversicherungsvertrag<br />
abgeschlossen. Sie bietet<br />
den Verbänden, Vereinen und deren Mitgliedern<br />
eine Grundabsicherung bei Sportunfällen<br />
oder Haftpflichtansprüchen. Der Versicherungsschutz<br />
besteht nur für den sportlichen<br />
und nicht für den privaten Bereich. Der Versicherungsschutz<br />
sollte nur als Ergänzung zur<br />
persönlichen Vorsorge betrachtet werden.<br />
Jedes Mitglied erhält die Verbandszeitschrift<br />
„Der Lilienthaler“ und ab sofort gibt es weitere<br />
Informationen unter www.<strong>lilienthaler</strong>-<strong>online</strong>.<br />
de.<br />
Die Präsidenten/innen der Landesverbände<br />
haben in einer gemeinsamen Besprechung<br />
Anfang Januar 2010 die Situation nach der<br />
Strukturreform des DAeC besprochen. Dabei<br />
wurde der Gedanke geboren, eine gemeinsame<br />
Webseite für alle Luftsportarten als<br />
reines “Informationsbrett” von Terminen und<br />
Veranstaltungen der in den einzelnen Landes-<br />
Dem „Verunglückten“ wurde fachgerecht ein<br />
Verband angelegt.<br />
Erste Hilfe Übung beim Kurs in Storkau 2009<br />
verbänden stattfindenden geplanten Events<br />
zusammengefasst darzustellen. Diese Webseite<br />
ersetzt nicht die Informationen auf den Webseiten<br />
der einzelnen Landesverbände, soll<br />
jedoch die Informationen für alle Luftsportler<br />
strukturieren und als Übersicht aller Informationen<br />
fungieren. Wir denken, man sollte auch<br />
mal über den Tellerrand schauen, vielleicht<br />
ergeben sich dabei weiterführende Kontakte<br />
untereinander. Es sollen Informationen mit<br />
Terminen und Kontaktadressen für folgende<br />
Schwerpunkte zusammengeführt werden:<br />
Termine, Ausbildung, DAeC , Fluggelände,<br />
Fluglager , Fluglehrerausbildung , Fluglehrerfortbildung<br />
, Flugtage , Flugsicherheitsvorträge<br />
, Landesverbände , Rechtsberatung , Tage<br />
der offenen Tür, Technik-CAMAO, Vergleichsfliegen,<br />
Vereinslehrgänge, Versicherungen,<br />
Wettbewerbe.<br />
Diese Webseite soll und kann natürlich nur<br />
durch die Zuarbeiten von den Vereinen und<br />
Verbänden leben.<br />
Bitte sendet Eure Informationen und Vorschläge<br />
an:<br />
Redaktion@Lilienthaler-Online.de<br />
Für Anregungen und Kritik ist die Lilienthaler<br />
Online Redaktion stets offen.<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 27<br />
Fotos: Christa Stammnitz
Luftfahrttechnischer Betrieb II-B11<br />
Instandhaltungsbetrieb DE.MF.0536<br />
unternehmen zur Führung und Aufrechterhaltung<br />
der Lufttüchtigkeit DE.MG.0536<br />
„Gemeinsam sind wir stark”<br />
Die Luftsport Service-Center Ost GmbH (kurz<br />
SCO) ist eine Gemeinschaftsgründung aller ostdeutschen<br />
Landesverbände und bietet allen<br />
Luftsportlern (Vereinen und Privathaltern) umfassende<br />
Servicedienstleistungen.<br />
Dazu gehören unter anderem das Prüfen inkl.<br />
dem Ausstellen der Bescheinigungen für die<br />
Luftüchtigkeit, Papierlage bei Im- und Export,<br />
Erstellen von Gutachten, Betriebszeiten-Verlängerungen,<br />
Reparaturen und Tuning (begleitend<br />
oder im Auftrag).<br />
Auch gewerbliche Kunden finden bei uns kompetente<br />
Servicedienstleistungen.<br />
Unsere Genehmigungen:<br />
Camo +<br />
- Segelflugzeuge (pauschal)<br />
- Motorsegler (pauschal)<br />
- 1 motorige Flugzeuge mit Kolbentriebwerk bis<br />
2730kg<br />
IHB<br />
- 1 motorige Flugzeuge mit Kolbentriebwerk<br />
(Metall, Holz, Kunststoff) bis 5700kg<br />
- Segelflugzeuge, Motorsegler (alle Bauweisen)<br />
- Ausrüstung Rettungsfallschirme<br />
LTB (AnnexII)<br />
- Segelflugzeuge (alle Bauweisen)<br />
- Motorsegler (alle Bauweisen)<br />
- Flugzeuge AN2 und div. Andere<br />
Ausbildung 2010<br />
- Prüfer von Luftfahrtgerät Klasse 3<br />
- Zellenwart (Holz, FVK & Metall)<br />
- Motorenwart<br />
- Fallschirmwart<br />
- Refresherlehrgänge<br />
- Technische Konsultationen<br />
- weitere Themen nach Absprache<br />
weiteres:<br />
- Prüfung von Startwinden<br />
- Prüfung UL Flugzeuge<br />
- Baubegleitung von Amateurbauten<br />
28<br />
Luftsport Service-Center<br />
Ost GmbH<br />
Weitere Informationen findet ihr auf unserer<br />
Internetseite.<br />
Ihr erreicht uns auch jederzeit Tel. und über<br />
Email.<br />
www.sco-gmbh.de / info@sco-gmbh.de /<br />
0340 5169791<br />
Unser Firmensitz befindet sich am Junkers-<br />
Flugplatz Dessau (EDAD), in unmittelbarer<br />
Nähe zum ehemaligen Stammsitz der Junkers<br />
Flugzeug- und Motorenwerke, des Technikmuseums<br />
„Hugo Junkers”, zum Bauhaus, sowie<br />
den Weltkulturerbestätten Dessau-Wörlitzer<br />
Gartenreich und Biosphärenreservat „Mittelelbe”.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Team des Verkehrslandeplatzes<br />
lassen sich jederzeit Übernachtungen<br />
(Hotels, Pensionen, Radwanderunterkünfte),<br />
Rundflüge (2 mal im Jahr auch für<br />
die JU-52), Veranstaltungstickets, Führungen,<br />
Leihwagen, Taxi, und Shuttleservice organisieren.<br />
5 Leihfahrräder stehen ständig am Platz zur<br />
Verfügung.<br />
Die bisherigen zeitlichen Einschränkungen beim<br />
Betrieb von motorgetriebenen Luftfahrzeugen<br />
stehen kurz vor einer umfassenden und fliegerfreundlichen<br />
Veränderung.<br />
Wer möchte, kann also in Dessau landen, sein<br />
Flugzeug bei SCO zur Kontrolle, Reparatur<br />
oder Nachprüfung abgeben und sich selbst in<br />
der hierfür benötigten Zeit kulturell oder sportlich<br />
betätigen.<br />
www.flugplatz-dessau.de<br />
Ein ganz aktuelles (Herzblut-) Projekt von uns<br />
ist die Restaurierung bis zur Wiedererlangung<br />
der Lufttüchtigkeit einer Junkers A50 “Junior”.<br />
Der Arbeitsfortschritt soll sich dabei weitgehend<br />
unter den Augen der Besucher des Tech-<br />
nikmuseums vollziehen. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss, welcher ganz sicher erst in einigen<br />
Jahren zu erwarten ist, würde sich dann das<br />
älteste flugfähige Junkers-Flugzeug der Welt<br />
wiederum in Dessau und damit an der Stätte<br />
seiner Herstellung im Jahre 1930 erneut in die<br />
Luft erheben.<br />
Für die Zukunft ist die dauerhafte Stationierung<br />
der Maschine im Dessauer Museum geplant,<br />
wobei sie regelmässig auf ausgesuchten<br />
Events auch vorgeflogen werden soll.<br />
Euer Team der Luftsport Service-Center<br />
Ost GmbH<br />
Das Referat Ausbildung der Sportfachgruppe<br />
Segelflug im DAeC teilt<br />
mit:<br />
Für Aus- und Weiterbildung wird ab sofort der<br />
Flyer „Sicherer Windenstart“ über die Landesverbände<br />
verteilt.<br />
Die Vereine sind aufgefordert dies zum Thema<br />
ihrer jährlichen Sicherheitsinformationen zu<br />
machen. Vereine, Piloten und Windenfahrer<br />
erhalten gute Informationen für einen sicheren<br />
Windenstart mit optimaler Ausklinkhöhe.<br />
Bei Bedarf können zusätzliche Exemplare<br />
beim Referat Segelflug der Bundesgeschäftsstelle<br />
angefordert werden.<br />
Während dieser Flyer für den Anwender Handlungsanweisungen<br />
enthält, die die SBO und<br />
Startwindenfahrerbestimmungen ergänzen, können<br />
ausführliche Erläuterungen zum Windenstart<br />
in der Broschüre von Prof. Eppler von der<br />
Homepage des DAeC heruntergeladen werden.<br />
http://www.daec.de/se/downfiles/2010/<br />
Windenstart_Prof_Eppler20100301.pdf<br />
Heinz Löffler<br />
Referent Ausbildung<br />
Einen weiteren Bericht zu diesem Thema findet<br />
man unter: www.<strong>lilienthaler</strong>-<strong>online</strong>.de<br />
Titel: Neues zum Windenstart und<br />
über den Seitenfaden<br />
Druckfassung des Vortrags von Prof. Dr.-Ing<br />
B. Schieck (FH Lübeck und SFC Neustadt-<br />
Glewe) vom Segelfliegertag Mecklenburg-Vorpommern<br />
am 07.11.2009 in Rostock-Purkshof<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Lehrgangstermine und Weiterbildungsveranstaltungen 2010<br />
Luftsport Service-Center Ost GmbH<br />
Zur Anmeldung genügt es eine formlose eMail an „technik@sco-gmbh.de” zu senden.<br />
Wir schicken dann eine verbindliche Anmeldebestätigung, mit detailierten Informationen zur Unterschrift zu.<br />
Datum Uhrzeit Lehrgang Ort Ausbilder Hinweis Kosten<br />
n.n. festgesetzt vorraussichtlich<br />
August<br />
2010<br />
n.n. festgesetzt<br />
Weiterbildungslehrgang<br />
zum Prüfer<br />
von Luftfahrtgerät<br />
Klasse 3<br />
Dessau-Roßlau<br />
n.n. festgesetzt n.n. festgesetzt Refresherlehrgänge Dessau-Roßlau<br />
SCO<br />
n.n. festgesetzt n.n. festgesetzt Pilot-Owner Sachkunde<br />
n.n. festgesetzt<br />
KW 15<br />
17.4.<br />
Teko-Thüringen<br />
KW 15 & KW 16<br />
17.4.-18.4. - Block1<br />
(Theorie+Prüfung)<br />
24.4.-25.4. - Block2<br />
(Theorie+Prüfung)<br />
KW 41 11.10.-17.10.<br />
KW 42 18.10.<br />
22.10. /24.10.<br />
KW 43 25.10.-29.10.<br />
/31.10.<br />
n.n. festgesetzt<br />
10:00 - ca. 15:00<br />
KW5 / 1.Block: Anreise<br />
bis 9:00 Uhr<br />
Theorie+Prüfung<br />
KW7 / 2.Block: Anreise<br />
bis 9:00 Uhr<br />
Praxis+Prüfung<br />
lt. verbindlicher<br />
Anmeldebestätigung<br />
lt. verbindlicher<br />
Anmeldebestätigung<br />
vorerst als<br />
Ausweich termin<br />
für KW 7<br />
Lehrgang für WSL<br />
Farbeindringprüfung<br />
(Rissprüfung Bocian<br />
Holmbrücke)<br />
Technische Konsultation<br />
(SCO-Teko)<br />
Fallschirmwart<br />
Rettungsfallschirme<br />
(GM, FR)<br />
Zellenwart FVK<br />
(5 Tage) & Werkstattleiter<br />
(7 Tage)<br />
(kombiniert)<br />
Motorenwart Flugzeug<br />
& Zellenwart<br />
Metall (kombiniert)<br />
Zellenwart Holz<br />
(5 Tage) & Werkstattleiter<br />
(7 Tage)<br />
(kombiniert)<br />
SCO n.n. festgesetzt<br />
Dessau-Roßlau<br />
SCO<br />
Dessau-Roßlau<br />
SCO<br />
07646 Jena-<br />
Schoengleina,<br />
Flugplatz 2<br />
(EDBJ)<br />
Flugplatz<br />
Zwickau<br />
Dessau-Roßlau<br />
SCO<br />
Dessau-Roßlau<br />
SCO<br />
Dessau-Roßlau<br />
SCO<br />
Leszczenski<br />
in Planung – Interessenten<br />
melden sich bitte via eMail<br />
an und bekommen weitere<br />
Infos<br />
Variabel – anhand Bedarf<br />
(min. 10, max. 20 Pers.)<br />
Leszczenski Variabel - anhand Bedarf<br />
(min. 10, max. 20 Pers.)<br />
Leszczenski<br />
Prof. W. Morgner<br />
Leszczenski,<br />
Landes<br />
M. Weber<br />
in Planung – Interessenten<br />
melden sich bitte via eMail<br />
an und bekommen weitere<br />
Infos<br />
wir bitten zwecks Platzplanung<br />
jedoch möglichst um<br />
Teilnehmermeldung<br />
Übernachtung (nicht im LG-<br />
Preis enthalten) kann extra<br />
am FP gebucht werden, Verpflegung<br />
in FP nähe<br />
Leszczenski lt. verbindl. Anmeldebest.<br />
Leszczenski lt. verbindl. Anmeldebest.<br />
Leszczenski<br />
vorerst als Ausweich termin<br />
für KW 7<br />
Alle angegebenen Preise verstehen sich zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer.<br />
weiterhin:<br />
- Gebühren für ggf. auszustellende oder zu verlängernde Ausweise sind nicht enthalten (s. Gebührenordnung)<br />
- Bei einer Teilnehmerzahl ab 5 Personen sind auch gesonderte Terminvereinbarungen für Lehrgänge möglich<br />
- Die Lehrgangsgebühr ist vor Beginn des Lehrgangs zu entrichten<br />
- Bis 14 Tage vor Beginn kann bei Nichteilnahme der Betrag rückerstattet werden. Andernfalls berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20,00 €<br />
- Übernachtung / Unterkunft im Fliegerklub Dessau sind inkl.<br />
- Übernachtung in einer Pension ist gegen entsprechenden Aufpreis möglich<br />
- Bei Nichtinanspruchnahme der Übernachtung, bzw. Übernachtung in einer Pension (o.ä.), werden 6,00 € pro Tag gutgeschrieben<br />
n.n. festgesetzt<br />
20,00 €<br />
20,00 €<br />
Aufwandsumlage<br />
anhand<br />
Teilnehmerzahl<br />
10,00 €<br />
135,00 €<br />
330,00 €<br />
550,00 €<br />
400,00 €<br />
650,00 €<br />
330,00 €<br />
550,00 €<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 29
Jahrestage alle Jubeljahre<br />
Zwanzig Jahre Wiedervereinigung bringt<br />
dieses Jahr auch eine Welle von Vereinsgründungsjubiläen,<br />
nicht nur in unseren<br />
Luftsportarten, mit sich. Meist wird dies mit<br />
mehr oder minder launigen Aneinanderreihungen<br />
von Daten und Begebnissen in der<br />
verstrichenen Zeit gewürdigt. Vereinsdynastische<br />
Zahlen, welche im schon nicht mehr<br />
so modernen Internet jederzeit verfügbar<br />
und im Augenblick der verstrichenen Rede<br />
bereits vergessen sind.<br />
Es war einmal eine Zeit zu der in den Stuben<br />
der kleinen Leute alle möglichen Sinn- und<br />
Merksätze in Leinen gestickt und an die Wohnküchenwand<br />
gehängt wurden, z. B.: „Mach es<br />
wie die Sonnenuhr, zähl die schönen Stunden<br />
nur!“<br />
So will ich es mit diesem, ganz eigenem sehr<br />
persönlichen Rückblick nun auch halten. Der<br />
Schreiber dieser Zeilen, mittelmäßig begabter<br />
Segelflieger, wenngleich leidenschaftlicher Pilot,<br />
hat sein eigenes Jubiläum. Fast auf den Tag<br />
genau zum zwanzigsten Gründungsjubiläum<br />
des Flugsportclubs Kyritz e. V. ist er ein Dutzend<br />
Jahre in diesem Verein. Diese Zeit überspannt<br />
das letzte Freizeitdrittel des bisherigen<br />
Berufslebens und prägte wie kein anderes zuvor,<br />
ja vermutlich mehr noch als die berufliche<br />
Seite der Epoche.<br />
Angekommen aus Bayern, NRW und Niedersachsen<br />
in das pulsierende Berlin erlebte<br />
er den Osten, wild wie der Westen nie war.<br />
Die West-Aero-Clubs waren saturiert, und in<br />
der Regel der wohlhabend gehobenen Mittelschicht<br />
vorbehalten. (Die reiche Oberschicht<br />
muß sich nie der Gesellschaft und Infrastruktur<br />
eines Vereines versichern. Sie kauft und sucht<br />
nach unmittelbarem Bedarf Fluggerät, Wartung,<br />
Camarilla und Homebase.)<br />
Obwohl man sich immer beeilte zu bekunden,<br />
dass der Verein jedem engagierten und vor<br />
allem interessierten Mitglied offen steht, was<br />
im Grunde nie so gemeint und auch in den Kostenstrukturen<br />
das Versprechen kaum zu halten<br />
war. Dies gilt bei reinen „Motorvereinen“ mehr<br />
denn bei den Segelfliegern. Es entstanden<br />
exklusive, engverschworene Gemeinschaften<br />
von Befindlichkeiten mit entsprechend pseudoelitärem<br />
Anspruch vor allem arrivierter Handwerksdynastien<br />
der jeweiligen Region. Der<br />
Inhaber eines florierenden Fliesen-, wahlwei-<br />
30<br />
se Autohandels, kauft sich eben eine Cessna,<br />
noch besser eine Mooney, gibt sich großzügig<br />
und gebildet. Er lässt jedem wissen, dass nur<br />
mit vollen Hosen gut stinken ist. Die Masslowsche<br />
Bedürfnispyramide, der zu Folge nach<br />
der Erfüllung aller Bedürfnisse, einschliesslich<br />
derer nach Luxus, nur noch die Sehnsucht<br />
nach Ruhm und Annerkennung kommt, ist bis<br />
ins Mäzenatentum erreicht. Schade nur, dass<br />
das gestiftete Vereinsheim meist nur nach dem<br />
Tode seinen Namen trägt.<br />
Die Flugplätze hingegen sind in dem dicht besiedelten<br />
Westdeutschland und teueren Grundstücken<br />
überwiegend mit kurzen Landebahnen<br />
ausgestattet und es gehört für die Intellektuelleren<br />
unter den Anrainern, spätestens seit<br />
den Siebzigern, zum guten Ton dagegen zu<br />
sein.<br />
Ganz anders im Osten! Dort ist es genau<br />
anders rum! Raum ist da. Lange Bahnen,<br />
vergleichsweise kaum bewohnte Anflugsektoren.<br />
Ein ungeheuerer Aufbauwille im endenden<br />
Jahrzehnt des letzten Jahrtausends<br />
und eine erfrischende Fluggeilheit liegt über<br />
der Weite. Es fehlt genau an dem was die im<br />
Westen – mittlerweile auch schon nicht mehr<br />
im Überfluss – haben: Geld, Rücklagen, Ersparnisse,<br />
wohlhabend spendable Mitglieder<br />
ohne die Faust der Existenzangst im Nacken.<br />
Die neuen Regeln und Gerätschaften werden<br />
mit den alten vermengt und mangels Reformkraft<br />
passend gemacht. Klug wird der schnell<br />
wuchernde Subventionsdschungel erforscht<br />
und zum Nutzen und Frommen des eigenen<br />
Vereines, gerüchteweise der eigenen Person,<br />
nutzbar gemacht. Aber wieso sollen die neuen<br />
Mitglieder nicht bessere Schüler werden als<br />
die Lehrer? Es geht darum so billig wie möglich<br />
zu fliegen. Es gibt nur die Gegenwart! Mit Herz,<br />
Hirn und Hand wird angepackt und bald hängt<br />
der Thermikhimmel der untergegangenen<br />
Deutschen Demokratischen Republik wieder<br />
voller Geigen, respektive Flugzeuge, mehr als<br />
je oben waren. Sind doch die dem großen Bruder<br />
vorbehaltenen Lufträume auch befreit.<br />
Die Gebührenstrukturen sind so gehalten, dass<br />
sich möglichst JEDER die Fliegerei im Hier und<br />
Heute leisten kann. Wir brennen ein Strohfeuer<br />
ab. Ausser den beschlossenen Zuwendungen<br />
aus der Gebührenordnung gab und gibt es<br />
aber nichts was in die Vereine fliessen muss.<br />
Die alten Flugzeug aus Ost und West sind abgeschrieben<br />
und werden halbherzig „verquax-<br />
fondued“. Das Motto „Geiz ist geil“ reklamiert<br />
seine Urheberschaft nicht unter den Fliegern<br />
zwischen Auerbach und Heringsdorf, wird aber<br />
flächendeckend augenzwinkernd kolportiert.<br />
Langlebige Gebrauchsgüter werden kurzerhand<br />
in ewig funktionierende „Det-is-noch-jut-<br />
Investitionsgüter“ umdeklariert. So kommt es<br />
zu einem vermutlich einmaligen Phänomen,<br />
dass Wenige alles was sie haben in ihre Passion<br />
stecken und so gut wie jeden Tag des Jahres<br />
von morgens bis spät in die Nacht im Verein<br />
verbringen und arbeiten und flicken, damit<br />
Andere billig – nicht preiswert- fliegen dürfen.<br />
Gnade uns Ikarus, wenn diese Prätorianergarde<br />
der Luftfahrt alt und müde wird! Dann wird’s<br />
richtig teuer. Da hilft auch die inflatorische Ausgabe<br />
von Ehrennadeln, gleich dem Eisernen<br />
Kreuz gegen Ende der Kriege nichts mehr.<br />
Wie waren denn nun meine zwölf Jahre im<br />
Rückblick? Überwiegend schön, weil eben bei<br />
der Fliegerei nur die Sonnenstunden zählen.<br />
Viele schöne Stunden auf dem Flugplatz und<br />
in der Luft. Flüge nach Dänemarkt und Schweden,<br />
nach Bayern, Frankreich, Tschechien und<br />
Holland. Vor allem habe ich gelernt, dass fliegen<br />
– vor allem Segelflug – eine mentale Kunst<br />
ist. Geht es Dir schlecht, fliegst du schlecht.<br />
Geht es Deinen Kameraden schlecht, geht es<br />
Dir auch schlecht.<br />
Bist Du entspannt fliegst Du fehlerfrei, bist Du<br />
abgelenkt bleibt gute Thermik unbemerkt, das<br />
Fahrwerk bei der Landung drin und der Genuss<br />
auf der Strecke.<br />
Liebe Kyritzer, ich möchte Euch nicht mehr<br />
missen! Auch wenn Einige unter Euch meine<br />
tiefe Abneigung erregen, was vermutlich auf<br />
Gegenseitigkeit beruht, so habe ich in Summe<br />
gelernt was Freiheit, Freizeit und Großzügigkeit<br />
sein kann. Die Prignitz unter mir, Berlin<br />
hinter mir und hoffentlich viele Jahre in einem<br />
gedeihenden Verein unter Freunden vor mir,<br />
wünsche ich uns im Verbund mit einem starken<br />
Verband noch viele Jubiläen unter Alten und<br />
Jungen. Wenn die Jungen wegbleiben, werden<br />
die Jubiläen zu Veteranengeschwafel verkommen<br />
und immer weniger werden fliegen können.<br />
Hubert Eckl<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010
Termine 2010<br />
Si t z u n gS-te r m i n e LV Be r L i n:<br />
Die Sitzungen des DAeC Landesverbands Berlin<br />
finden um 19.30 Uhr im Sportlertreff „Poseidon“<br />
statt.<br />
04. Mai, Vorstände (aller Vereine)<br />
07. September, Vorstände (aller Vereine)<br />
09. November, Vorstände (aller Vereine)<br />
te r m i n e Ju g e n D:<br />
Versammlungen der Jugendwarte 2010<br />
06.05., 16.09., 18.11.<br />
jeweils um 18 Uhr im Poseidon<br />
25. – 27. Juni: 8. Kinder- und Jugendsportspiele<br />
2010, in Brandenburg-Mühlenfeld<br />
21. August: Landesjugendvergleichsfliegen<br />
2010, Flugplatz Grambeker Heide; Ausrichter:<br />
Berliner Luftsportclub Lilienthal (BLCL), Trainings-woche:<br />
16.8. bis 20.08.2010<br />
te r m i n e aL Lg e m e i n<br />
8. bis 13. Juni ILA 2010 auf dem Flughafen<br />
Berlin-Schönefeld<br />
Se g e L f L u g-te r m i n e<br />
Nationale und internationale Meisterschaften<br />
1. März bis 30. September 2010:<br />
Deutsche Meisterschaften im Streckensegelflug<br />
(DMSt), dezentraler Leistungssegelflug<br />
Breiten sportwettbewerb<br />
13. bis 16. Mai: Kyritzer Holzflugtage 2010 in<br />
Ballenstedt<br />
15. Mai: Tag der offenen Tür in Lüsse beim<br />
FCC-Berlin e. V.<br />
13., 15. und 16. Mai: 17. Flugtage in Laucha<br />
Info über Gerhard Kresse Tel.: 034462 20551<br />
oder 01759239199<br />
16. bis 24. Mai: In Neustadt-Glewe 1. N.G.C.<br />
(Neustadt-Gliding-Cup), zugleich Offene Landesmeisterschaft<br />
Meck-Pomm 2010<br />
22. bis 26. Mai: Lüsse Cup, Wettbewerb / Verein<br />
mit Gästen<br />
2. bis 10. Juli: Deutsche Meisterschaft im Segel-Kunstflug,<br />
Flugplatz Brandenburg<br />
19. bis 29. Juli: Lilienthal Glide 2010 Internationaler<br />
Wettbewerb mit integrierter Qualifikation<br />
zur Deutschen Meisterschaft 2011 in<br />
der Offenen Klasse, der 18m Klasse und der<br />
Doppelsitzer Klasse, Veranstalter: FCC Berlin,<br />
Flugplatz Lüsse www: http://contest.fccberlin.de<br />
Email: contest@fccberlin.de<br />
3. bis 18. Juli 2010: Weltmeisterschaften in der<br />
Standard- und Clubklasse und der World Class<br />
in Prievidza, Slowakei<br />
24. Juli bis 8. August: Neuruppiner Vergleichsfliegen<br />
– Hasenberg Pokal –, Info und Anmeldung<br />
unter:<br />
Email: Andreas.Boehler@t-<strong>online</strong>.de<br />
24. Juli bis 8. August 2010: Weltmeisterschaften<br />
in der 15-m-, 18-m- und Offenen Klasse<br />
in Szeged, Ungarn<br />
10. bis 21. August 2010: Deutsche Meisterschaften<br />
der Junioren in Musbach, Baden-Württemberg<br />
15. bis 28. August 2010: Deutsche Meisterschaften<br />
der Frauen in Zwickau, Sachsen<br />
te r m i n e mo t o r- u n D Pr ä z iS i o nS f L u g<br />
16. bis 18. Juli: Thüringen-Cup für Solopiloten<br />
und Besatzungen, FP Gera<br />
27. bis 30. August: Traditions-Rallye „Rund<br />
um Berlin“, FP Brandt<br />
10. bis 11. September: Traditioneller Landewettbewerb<br />
‚ FP Schwarzheide/Schipkau<br />
Be r L i n e r faL L S c h i r m S P o r t, te r m i n e in<br />
gr a n S e e<br />
02. April:Saisonbeginn in Gransee<br />
10./11.April: Canopyflying<br />
16.-18.April: Scramble-Wettbewerb<br />
13. bis 16. Mai: Kappenformations-Seminar<br />
24. bis 30.Mai: Freefly-Woche<br />
19./20. Juni: 2er Freifall-Wettbewerb<br />
10./11. Juli: Offene Berliner Meisterschaft 2er<br />
Kappenformation<br />
17./18.Juli: Kappenformations-Seminar<br />
20. bis 22.August: Berliner Meisterschaft 4er<br />
Formationsspringen<br />
01. bis 05. September: Atmonauti-Boogie<br />
01. bis 05. September: Cumulus Convention<br />
(internationales Kappenformationsboogie)<br />
17. bis 19.September: Wings over Gransee<br />
(Wingsuit-Wettbewerb)<br />
30./31.Oktober: Saisonabschluss mit Boogie<br />
und Party<br />
mo D e L L f L u g-te r m i n e<br />
10. April: Landeswettbewerb F1 alle Teilwettbewerb<br />
zum Jahres-WB 2010 UHU Cup<br />
"Der Kleine UHU", 01983 Freienhufen, FMSV<br />
Frankfurt/O, Dieter Ducklauß 0355-547254<br />
11. April: Vereinsmeisterschaft Lieberose<br />
F1alle, Der kl.UHU, 01983 Freienhufen, MFC<br />
Lieberose, Manfred Lindner 033671 2560<br />
1. Mai: Offener Vereinswettbewerb F3J, 14974<br />
MFP, MFC 90 Ludwigsfelde Martin Bernitz<br />
033731-32390, mbernitz@lstvh.de<br />
1. Mai: Kiefernschneisencup F5B-J 14822,<br />
Brück, H.-Grade- Gesellschaft Borkheide,<br />
Stefan Gerlach, 033845-41294, StephanGerlach@gmx.net<br />
9. Mai: Teilwettbewerb zum Jahres-WB 2010<br />
UHU Cup alle F3-Klassen, 03238 FP Finsterwalde,<br />
FMSV Finsterwalde, Günter Heppe,<br />
03531-700439, StefanHeppe@t-<strong>online</strong>.de<br />
22. bis 24. Mai: Bundesjugendvergleichsfliegen<br />
UHU Cup, alle Klassen, 06636 Laucha,<br />
Haus der LSJ, 034462-3390, büero@hdlsj.de<br />
13. Juni: Teilwettbewerb zum Jahres-WB 2010<br />
UHU Cup, alle F3-Klassen, 03238, FP Finsterwalde,<br />
FMSV Finsterwalde, Günter Heppe,<br />
03531-700439, StefanHeppe@t-<strong>online</strong>.de<br />
25. / 27. Juni: Jugendsportspiele, Landessportbund<br />
Brandenburg, Segelflug / Modellflug,<br />
14772 Brandenburg, KSB/LSB, Kevin<br />
Kuck, kevin-kuck@web.de<br />
17. Juli: Lieberose Pokal F1A / H (ohne Kreisschlepp),<br />
01983 Freienhufen, MFC Lieberose<br />
Manfred Lindner, 033671 2560<br />
24. Juli bis 1. August: Freizeitwoche Steutz, 20.<br />
Lilienthalwettbewerb der LSJ, UHU Cup alle<br />
Klassen, 39264 Steutz, FMC Zerbst, Wolfgang<br />
Albert, 03923-781554<br />
25. Juli: LWB F1 alle, TWB zum JWB 2010,<br />
UHU Cup „Der Kleine UHU", Hans-Grade-<br />
Pokal, 39264 Steutz, H.-Grade- Gesellschaft<br />
Borkheide, Stefan Gerlach, 033845-41294,<br />
StephanGerlach@gmx.net<br />
30. / 31. Juli: Mitteldeutsche Jugendmeisterschaft,<br />
F3B-J, 39264 Steutz, FMC Zerbst,<br />
Wolfgang Albert, 03923-781554<br />
8. August: Flugplatzfest, 14822, Museum IL18<br />
Borkheide, H.-Grade- Gesellschaft Borkheide,<br />
Stefan Gerlach, 033845-41294, StephanGerlach@gmx.net<br />
22. August: Teilwettbewerb zum Jahres-WB<br />
2010 UHU Cup, alle F3-Klassen, 14974 MFP<br />
Wietstock, MFC 90 Ludwigsfelde, Klaus Wallstab,<br />
033731-12135, g-k.wallstab@t-<strong>online</strong>.de<br />
5. September: Flugplatzfest, 14974 MFP Wietstock,<br />
MFC 90 Ludwigsfelde, Martin Bernitz,<br />
033731-32390, mbernitz@lstvh.de<br />
11. September: F1 alle Der kleine UHU, 01983<br />
Freienhufen, LV Sachsen<br />
11. bis 30. Oktober: Messe, Modell & Hobby<br />
04103 Leipzig<br />
2. Oktober: Nebelpokal, F1 alle und UHU Cup,<br />
15320 Gottesgabe, FMSV Frankfurt/O, Dieter<br />
Ducklauß, 0355-547254<br />
30. Oktober: Feure und Flamme, 14822 Museum<br />
IL18, Borkheide, H.-Grade- Gesellschaft<br />
Borkheide, Stefan Gerlach, 033845-41294,<br />
StephanGerlach@gmx.net<br />
De r Li L i e n t h a L e r 1/2010 31
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