Guidance in a Nutshell - ECHA - Europa
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die Bevölkerungsgruppe, die voraussichtlich gegenüber der Chemikalie<br />
exponiert wird, d. h. Arbeitnehmer, Verbraucher oder Menschen, die über die<br />
Umwelt exponiert werden. In manchen Fällen können auch besonders<br />
schutzbedürftige Bevölkerungsuntergruppen berücksichtigt werden, wie z. B.<br />
Schwangere oder K<strong>in</strong>der;<br />
die Häufigkeit und Dauer der Exposition, wie z. B. e<strong>in</strong>zelne Exposition oder<br />
ständige Exposition über e<strong>in</strong>en Zeitraum von acht Stunden;<br />
der Expositionsweg: dermal, <strong>in</strong>halativ oder oral.<br />
Für jede Wirkung auf die menschliche Gesundheit und jedes relevante<br />
Expositionsmuster muss e<strong>in</strong>e DNEL festgelegt werden. Die DNEL-Werte werden durch<br />
Division des Dosisdeskriptor-Werts für die Wirkung auf die menschliche Gesundheit<br />
durch e<strong>in</strong>en Extrapolationsfaktor berechnet. Dosisdeskriptoren werden durch<br />
toxikologische Untersuchung der schädlichen Wirkungen des Stoffes bestimmt und<br />
üblicherweise als NOAEL, NOAEC, LD50, LC50 8 usw. angegeben. Da die<br />
Dosisdeskriptoren aus experimentellen Daten ermittelt werden, wird e<strong>in</strong><br />
Extrapolationsfaktor benötigt, um auf reale Expositionssituationen gegenüber Menschen<br />
extrapolieren zu können.<br />
Für jedes Expositionsmuster wird die DNEL mit dem von allen Wirkungen auf die<br />
menschliche Gesundheit kle<strong>in</strong>sten Wert im CSR und im Sicherheitsdatenblatt, falls<br />
erforderlich, dokumentiert. Diese DNEL-Werte werden später bei der<br />
Risikobeschreibung der CSA verwendet.<br />
Es muss nicht immer möglich se<strong>in</strong>, für jede Wirkung auf die menschliche Gesundheit<br />
e<strong>in</strong>e DNEL abzuleiten. Dies trifft beispielsweise bei Karz<strong>in</strong>ogenität zu, für die ke<strong>in</strong><br />
sicherer Schwellenwert angegeben werden kann. In diesen Fällen kann e<strong>in</strong><br />
halbquantitativer Wert, der als DMEL oder abgeleitete Expositionshöhe mit<br />
m<strong>in</strong>imaler Bee<strong>in</strong>trächtigung bekannt ist, entwickelt werden, wenn es die Daten<br />
erlauben. Die DMEL-Werte stellen Expositionshöhen dar, bei denen die<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit des Auftretens der ermittelten schädlichen Wirkungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Bevölkerungsgruppe ausreichend kle<strong>in</strong> ist, um sie als unbedeutend zu betrachten.<br />
DMEL-Werte können bei der Risikobeschreibung wie DNEL-Werte verwendet werden.<br />
Abgeschätzte Nicht-Effekt-Konzentration (Predicted No Effect Concentration, PNEC)<br />
Die abgeschätzte Nicht-Effekt-Konzentration oder PNEC ist die Konzentration e<strong>in</strong>es<br />
Stoffes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umweltbereich, unterhalb welcher bei Langzeit- oder Kurzzeitexposition<br />
mit größter Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ke<strong>in</strong>e schädlichen Wirkungen auftreten werden. Die<br />
8 NOAEL: No Observed Adverse Effect Level (Dosis ohne beobachtbare schädliche Wirkung)<br />
NOAEC: No Observed Adverse Effect Concentration (Konzentration ohne beobachtbare schädliche Wirkung)<br />
LD50: Letale Dosis 50 %<br />
LC50: Letale Konzentration 50 %<br />
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