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20<br />

KAPITEL 2<br />

der Energieproduktivität von 1 auf 2 Prozent pro Jahr), der Förderung von Kraft-Wärme/<br />

Kälte-Kopplung sowie einem breiten Mix erneuerbarer Energien.<br />

Die Differenz zwischen den „Business-as-usual“-Szenarien des IPCC und den normativen<br />

Szenarien von WBGU und <strong>Wuppertal</strong> Institut zeigt die Heraus forderung auf, vor dem die<br />

internationale Klimapolitik steht. Erste Schritte, die die Staatengemeinschaft bereits ergriffen<br />

hat, werden im Folgenden dargestellt.<br />

Internationale Verpfl ichtungen zum Klimaschutz<br />

Wissenschaftliche Forschungen über den anthropogenen Klimawandel existieren schon seit<br />

mehreren Dekaden. Erst seit den siebziger Jahren des letzten Jahr hunderts jedoch beschäftigt<br />

diese „größte Herausforderung der Menschheit im 21. Jahrhundert“ (so der britische<br />

Premier Tony Blair) die Entscheidungsträger in internationalen Regierungsorganisationen<br />

und nationalen Behörden. Meilensteine beim Wissenstransfer von der Wissenschaft hin zu den<br />

politischen Entscheidungs trägern waren die Erste Weltklimakonferenz 1979 in Genf und die<br />

Konferenz „The Changing Atmosphere: Implications for Global Security“, veranstaltet 1988 in<br />

Toronto. Diese Konferenz in Toronto gilt allgemein als das Ereignis, welches den Klimawandel<br />

zum Gegenstand der internationalen Politik werden ließ. Die Konferenz versammelte Wissenschaftler,<br />

Politiker und Nichtregierungsvertreter und endete mit einer Schlussdeklaration.<br />

Darin wurde den Politikern empfohlen:<br />

die globalen CO 2 -Emissionen bis 2005 im Vergleich zu 1988 um 20 Prozent zu senken,<br />

eine völkerrechtliche Konvention auszuhandeln, die den Rahmen für konkrete Protokolle<br />

zum Klimaschutz bieten soll, und<br />

einen „Weltatmosphärenfond“ einzurichten (Bodansky 1994).<br />

Nach dieser Konferenz begannen umfangreiche internationale Verhandlungen, moderiert<br />

durch die Vereinten Nationen. Zwei völkerrechtliche Verträge sind seit dem ausgehandelt worden:<br />

das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (1992) und<br />

das Kyoto-Protokoll zum Rahmenüberein kommen (1997).<br />

Das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen<br />

Die Klimarahmenkonvention (UNFCCC) bildet die Basis des globalen Klima regimes, errichtet<br />

verschiedene Organe und Grundregeln sowie rudimentäre Ver pfl ichtungen der Vertragsstaaten<br />

(Ott 1996). In mancher Hinsicht kann die Rolle der Klimarahmenkonvention im Klimaregime<br />

mit der einer Verfassung im Nationalstaat verglichen werden: Durch sie werden Recht setzende<br />

Organe (Conference <strong>of</strong> <strong>the</strong> Parties, Subsidiary Body for Implementation, Subsidiary Body for<br />

Scientifi c and Technological Advice) geschaffen und Ausführungsorgane (Global Environment<br />

Facility, IPCC) benannt. Weiterhin werden gewisse Grund sätze formuliert, die beim<br />

Aushandeln konkreter Vereinbarungen beachtet werden müssen. Die strukturell sicherlich<br />

bedeutsamsten Grundsätze der Klimarahmen konvention betreffen die Differenzierung der<br />

Verpfl ichtungen der Länder ent sprechende Kategorien:<br />

Alle Vertragsparteien, die im Anhang I der Konvention aufgelistet sind, müssen im Klimaschutz<br />

vorangehen, d.h. stärkere Anstrengungen zum Klima schutz unternehmen als die<br />

übrigen Staaten (Artikel 4.2 UNFCCC). Dies sind die traditionellen Industriestaaten in<br />

West und Ost, also neben der OECD (außer Mexiko und Südkorea) auch die Staaten des<br />

ehemaligen Warschauer Paktes („countries with economies in transition“).<br />

Alle Vertragsparteien, die im Anhang II aufgelistet sind, müssen darüber hinaus besondere<br />

fi nanzielle Mittel für die übrigen Staaten bereitstellen (Artikel 4.3 UNFCCC). Dies sind<br />

lediglich die westlichen Industriestaaten außer Mexiko und Südkorea.<br />

WUPPERTAL INSTITUT BEDEUTUNG DER KLIMAWIRKSAMEN EMISSIONEN DES PKW-VERKEHRS UND BEWERTUNG VON MINDERUNGSSTRATEGIEN

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