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Einigung über Schülerbetreuung zum Schulbeginn Handymasten ...

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es für mich völlig ausgeschlossen,<br />

dass die<br />

Betreiber <strong>über</strong>rascht<br />

wurden. Ich glaube<br />

eher, die haben sich auf<br />

die ‘Macht des Kapitals’<br />

verlassen und sich<br />

gedacht, das traut sich<br />

keiner.<br />

Also wurden die<br />

Netzbetreiber in das<br />

»<br />

Prozedere mit<br />

eingebunden?<br />

Aber natürlich. Wir<br />

haben am Runden Tisch<br />

mit den Netzbetreibern<br />

sogar Korrekturen an<br />

den Tarifen vorgenommen.<br />

Korrekturen an<br />

den Tarif-Staffelungen<br />

haben auch die Herrn<br />

Professoren angeregt,<br />

damit der Lenkungseffekt<br />

deutlicher <strong>zum</strong><br />

Ausdruck kommt. Auf<br />

Grund dessen haben<br />

wir den untersten Tarif<br />

nochmals um 20 Prozent gesenkt.<br />

Die Abgabe ist ja nicht nur gestaffelt,<br />

sondern auch befristet?<br />

Entschieden für die Lenkungsabgabe<br />

sind auch die sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreter in Niederösterreich.<br />

Verbandspräsident Bernd Vögerle, Bürgermeister<br />

von Gerasdorf bei Wien,<br />

legte im KOMMU-<br />

NAL-Gespräch die<br />

Gründe dar. „Angefangen<br />

hat es mit<br />

einer Studie des Instituts<br />

für politökonomische<br />

Forschung im<br />

Jahr 2003. Auf<br />

Grundlage dieser Studie<br />

wurde der eigentliche<br />

Lenkungseffekt<br />

errechnet. Der nächste<br />

Punkt, warum das<br />

in Niederösterreich<br />

kommt, ist die Weigerung von Finazminister<br />

Grasser, eine bundesweit einheitliche<br />

Steuer einzuführen. Und er fordert<br />

ja dauernd die Finanzhoheit der<br />

Länder – Niederösterreich macht’s jetzt<br />

eben“. Auf die Frage, welche Masten<br />

betroffen seien, meint Bernd Vögerle:<br />

Ja. Der Hintergedanke<br />

dabei war ganz einfach:<br />

Wenn die Lenkungsabgabe<br />

greift,<br />

dann gibt es in vier<br />

Jahren nicht mehr so<br />

viele Sendemasten und<br />

wir brauchen die<br />

Steuer nicht mehr. Und<br />

damit entkräften wir<br />

auch ganz leicht die<br />

Vorwürfe, es ginge uns<br />

nur um’s Geld.<br />

Apropos Geld. Wie sollen<br />

denn die Erträge<br />

aus der Steuer verwendet<br />

werden.<br />

Am besten wird das<br />

Geld im Gesundheitsund<br />

Sozialbereich aufgehoben<br />

sein.<br />

Herr Präsident, eine<br />

abschließende Frage:<br />

Befürchten Sie nicht,<br />

dass der Europäische<br />

Gerichtshof die<br />

Lenkungsabgabe kippt?<br />

Ich kann und will den Richtern nicht<br />

vorgreifen, aber natürlich haben wir<br />

uns auch in dieser Frage abgesichert.<br />

<strong>Handymasten</strong> Lenkungsabgabe ist so EU-konform wie nur möglich<br />

Vier Professoren von vier<br />

verschiedenen Unis sagen: OK<br />

Bernd Vögerle<br />

Mit den Professoren<br />

und den Betreibern<br />

haben wir den<br />

untersten Tarif<br />

nochmal deutlich<br />

gesenkt, damit es<br />

auch wirklich zu<br />

einem Lenkungseffekt<br />

kommt.<br />

«<br />

<strong>über</strong> die Tarif-Staffelung<br />

„Uns geht’s vor allem um die künftigen<br />

UMTS-Masten, deren Zahl österreichweit<br />

in die Tausende gehen wird, und<br />

wir reden von völlig neuen Masten.<br />

Dann schau ich mir unser Ortsbild an.“<br />

Als „lächerlich“ tut Vögerle die Drohung<br />

der Handy-Betreiber, Telefonate<br />

von und nach Niederösterreich zu verteuern,<br />

ab. „Wir reden hier von ein<br />

paar Cent. Man soll sich als Vergleich<br />

einmal anschauen, wie die Pendler mit<br />

diesen hohen Benzinpreisen und den<br />

niedrigen Kilometergebühren<br />

geschröpft werden.“<br />

Angesprochen auf die in den Tageszeitungen<br />

aufkeimenden Zweifel, ob die<br />

Abgabe denn auch Eu-Rechtskonform<br />

sei, meinte Vögerle: „Also, vier Universitätsprofessoren<br />

von vier verschiedenen<br />

Unis in Österreich, Otto Taucher<br />

(Uni Graz), Karl Weber (Uni Innsbruck),<br />

Bernd Raschauer (Uni Wien)<br />

und Markus Achatz (Uni Linz) bestätigen,<br />

dass die Abgabe EU-Rechtskonform<br />

geht. Besser kann man eine neue<br />

Steuer nicht absichern.“<br />

<strong>Handymasten</strong><br />

Die Professoren Taucher, Weber,<br />

Raschauer und Achatz, die uns beratend<br />

zur Seite gestanden sind, haben<br />

uns bestätigt, dass die Steuer mit dem<br />

EU-Recht konform geht.<br />

Also ich denke, der EuGH wird die<br />

Steuer nicht kippen.<br />

Das Burgenland zieht nach<br />

Bevölkerung würde<br />

profitieren<br />

Der Sozialdemokratische Gemeindevertreterverband<br />

hält die Idee einer Abgabe<br />

auf <strong>Handymasten</strong> im Burgenland für verfolgenswert.<br />

Analog zur Beschlussfassung<br />

im Niederösterreichischen Landtag<br />

könnte es auch im Burgenland einen<br />

Gesetzesentwurf für eine <strong>Handymasten</strong>abgabe<br />

geben. Ein wichtiger Punkt dabei<br />

ist laut GVV-Präsident Ernst Schmid, Bürgermeister<br />

von Oggau, die Bündelung<br />

der Sendeanlagen. Mit Hilfe dieses<br />

neuen Gesetzes könnte im Burgenland<br />

auch der „Wildwuchs“ an Sendeanlagen<br />

eingedämmt werden.<br />

Schmid dazu:<br />

„Momentan hat fast<br />

jede Betreiberfirma<br />

ihre eigenen Sendeanlagen<br />

auf verschiedenen<br />

Gebäuden<br />

oder Masten. In<br />

Zukunft wird es sich<br />

für die Betreiber<br />

finanziell von Vorteil<br />

sein, Sendeanlagen Bgm. Ernst Schmid<br />

an einem Standort zu<br />

bündeln.“ Mit dieser Bündelung wird ein<br />

„Wildwuchs“ verhindert und es wird vorhandene<br />

Infrastruktur effizienter<br />

genutzt. GVV-Präsident Schmid abschließend:<br />

„Ich könnte mir eine solche<br />

Abgabe für das Burgenland prinzipiell<br />

vorstellen. Allerdings müssen wird noch<br />

alle rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen<br />

genau prüfen.“<br />

PS: Ein entsprechender Antrag auf<br />

Beschlussfassung durch den burgenländischen<br />

Landtag wurde bereits gestellt. Einer<br />

der Kernsätze des Antrag: „Ein Sendeanlagenabgabegesetz<br />

soll einen finanziellen<br />

Anreiz zur Nutzung gemeinsamer<br />

Infrastruktur durch mehrere Betreiberinnen<br />

oder Betreiber bieten ohne dadurch<br />

die Versorgung mit Mobilfunk zu beeinträchtigen.“<br />

KOMMUNAL 17

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