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Einigung über Schülerbetreuung zum Schulbeginn Handymasten ...

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Lebensministerium-Gemeindeservice<br />

30 Jahre Gefahrenzonenplan – Veranstaltung im September in Villach<br />

Gefahrenzonenplan –Fluch oder Segen?<br />

HR Dipl.-Ing. Dr. Eugen Länger gibt in<br />

seiner Dissertation (Der Forsttechnische<br />

Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

in Österreich und seine Tätigkeit<br />

seit der Gründung im Jahre 1884;<br />

(Dissertation BOKU Wien); Wien,<br />

2003, S. 203 - 216) als einen der historischen<br />

Eckpunkte in der Entwicklung<br />

des Gefahrenzonenplans an, dass nach<br />

1945 die stürmische Entwicklung des<br />

Bausektors zu einer Überforderung der<br />

Gemeinden als örtliche Baubehörde in<br />

der Beurteilung der Standortsicherheit<br />

der Bauten führte.<br />

Um daher eine flächige Darstellung<br />

der Gefährdungen anbieten zu können<br />

anstatt eine Vielzahl von Einzelgutachten<br />

in einem Siedlungsbereich zu<br />

erstellen, entwickelten die Dienststellen<br />

der WLV das Instrument der<br />

Gefahrenzonenplanung.<br />

Von den Gemeinden für<br />

die Gemeinden<br />

Das bedeutet aber, dass der Gefahrenzonenplan<br />

als Reaktion auf die Nachfrage<br />

der Gemeinden nach einer<br />

objektiven Darstellung der Gefährdungen<br />

durch Wildbäche und Lawinen<br />

entwickelt und im Forstgesetz 1975<br />

verankert wurde.<br />

Auch in diesem Sommer aktuell: Hochwasser<br />

Eigenvorsorge wichtig<br />

Im Juli 2005 wurden weite Teile Österreichs,<br />

vor allem Salzburg, Tirol, Niederund<br />

Oberösterreich, von schweren Hochwasserereignissen<br />

mit enormen Schäden<br />

in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem<br />

aktuellen Anlass ist es angebracht, das<br />

Thema „Eigenvorsorge“ wieder und verstärkt<br />

in Erinnerung zu rufen. Schon<br />

beim Grundstückskauf, bei der Planung,<br />

beim Bau oder bei der Sanierung von<br />

Gebäuden kann engagierte Eigenvorsorge<br />

möglichen Hochwasserschäden<br />

wirksam vorbeugen. Hier nur ein paar<br />

wesentliche Anregungen aus einer breiten<br />

Palette an Maßnahmen:<br />

◆ an die Situation und den Grad der<br />

Gefährdung angepasste Bauweisen und<br />

Materialien<br />

◆ Verzicht auf einen Keller bei hohen<br />

Grundwasserständen<br />

Wie kann also der Gefahrenzonenplan<br />

ein Fluch für die Gemeinden oder die<br />

BürgerInnen sein, wo er doch zu<br />

deren Unterstützung geschaffen<br />

wurde? Wenn man die Gründe für<br />

Stellungnahmen im Rahmen der<br />

öffentlichen Auflegung eines Gefahrenzonenplanentwurfes<br />

betrachtet,<br />

dann sind die Ursachen für das Infragestellen<br />

dieses Instrumentes sehr<br />

schnell gefunden: Eingriff in das<br />

Eigentum (Wertminderung, höhere<br />

Versicherungsprämie, Auflagen bei<br />

Bebauung, ungünstiger Wiederverkaufswert);<br />

Beschränkung des Handlungsspielraumes<br />

der Gemeinde<br />

betreffend der Ausweisung von Bauland;<br />

Beschränkung der Expansionsmöglichkeit<br />

von Wirtschaftsbetrieben.<br />

All diese Argumente mögen ihre<br />

Berechtigung haben, aber sie lassen<br />

eine sehr wichtige Tatsache außer<br />

Acht: Die Gefährdungen durch Wildbäche<br />

und Lawinen sind da, unabhängig<br />

davon, ob sie von den ExpertInnen<br />

der WLV in den Gefahrenzonenplänen<br />

dargestellt werden oder nicht. Und<br />

dass <strong>über</strong> das 150-jährliche Ereignis,<br />

das der Gefahrenzonenplanung zu<br />

Grunde liegt, hinaus noch andere<br />

Ereignisse eintreten können, wissen<br />

wir nicht erst seit den Hochwässern<br />

2002 und wurde diese Tatsache nicht<br />

◆ bauliche Ausgestaltung der Hausöffnungen<br />

so, dass sie einen schnellen und<br />

sicheren Verschluss im Fall einer Überflutung<br />

zulassen<br />

◆ Prüfung des Standortes von Tanks für<br />

Heizöl. Speziell im Sommer, bei normalerweise<br />

leerem oder nur gering gefülltem<br />

Tank kann eindringendes Wasser<br />

bei unzureichender Auftriebssicherheit<br />

<strong>zum</strong> Aufschwimmen des Tanks führen.<br />

Im Extremfall kann es dadurch zu Schäden<br />

am Gebäude selbst bis hin zu austretendem<br />

Öl aus geborstenen Tanks<br />

kommen. Dieses stellt eine große<br />

Gefahr für die Umwelt dar.<br />

Informationen und Auskünfte <strong>über</strong><br />

ortsübliche Maßnahmen, geeignete Bauweisen<br />

und Materialen erteilen die Baubehörden<br />

der Gemeinden und Länder.<br />

Es gibt keinen hundertprozentigen<br />

nur durch die Hochwässer des Jahres<br />

2005 wieder in Erinnerung gerufen.<br />

Nehmen wir daher den Gefahrenzonenplan<br />

an als den Segen, der er sein<br />

soll: ein wichtiges Service des Bundes<br />

für die Gemeinden als Grundlage für<br />

Planungen auf den Gebieten der<br />

Raumplanung, des Bauwesens und des<br />

Sicherheitswesens.<br />

Helfen Sie uns dieses<br />

Service zu verbessern!<br />

Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit dem<br />

Gefahrenzonenplan mit anderen VertreterInnen<br />

von Gemeinden austauschen?<br />

Wollen Sie Kritik am derzeitigen<br />

Verfahren der Gefahrenzonenplanung<br />

anbringen, um eine Verbesserung<br />

für die Zukunft zu ermöglichen?<br />

Wollen Sie mit international anerkannten<br />

ExpertInnen <strong>über</strong> die Verfahren<br />

zur Beurteilung der Gefährdungen<br />

durch Wildbäche und Lawinen diskutieren?<br />

Dann ist die Veranstaltung „30<br />

Jahre Gefahrenzonenplan“ im September<br />

2005 in Villach genau die richtige<br />

Gelegenheit dafür.<br />

Näheres unter<br />

www.gefahrenzonenplan.at oder<br />

franz.schmid@lebensministerium.at<br />

Hochwasser in Mittersil im Juli 2005<br />

Schutz vor Hochwasser. Nur wer die<br />

Gefahr kennt und mögliche Risiken<br />

vorab berücksichtigt, kann ihr entsprechend<br />

begegnen und damit Leben<br />

sowie Hab und Gut im Katastrophenfall<br />

retten.<br />

Die Broschüre „Die Kraft des Wassers“ -<br />

Richtiger Gebäudeschutz vor Hoch- und<br />

Grundwasser 2. <strong>über</strong>arbeitete Auflage<br />

2004 (abzurufen auf www.lebensministerium.at/publikationen)<br />

gibt dazu<br />

wichtige praktische Anleitungen.<br />

KOMMUNAL 31

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