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Einigung über Schülerbetreuung zum Schulbeginn Handymasten ...

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Public Management<br />

Erfolgreiche Öffentlichkeitsbeteiligung in Gemeinden<br />

Wagnis partizipative<br />

Gemeindeentwicklung<br />

Die Zusammenarbeit mit der Gemeindebevölkerung bei Planung und Entscheidungsfindung<br />

kann vielfältigen Nutzen bringen. Ein neues Handbuch zeigt, wie Beteiligung<br />

in der Praxis nicht nur gelingt, sondern sich das Wagnis auch lohnt.<br />

◆ Dr. Martina Handler<br />

Als sich die oberösterreichische<br />

Gemeinde Munderfing 1996 entschloss,<br />

ein örtliches Entwicklungskonzept<br />

gemeinsam mit den Gemeindebewohnern<br />

zu erstellen, herrschte noch Skepsis.<br />

Wenn zu viele mitreden, verlängert<br />

das nicht den Prozess unnötig? Kommen<br />

da nicht eine Menge unerfüllbarer<br />

Wünsche – und Kosten – auf die<br />

Gemeinde zu? Inzwischen sind die<br />

Munderfinger begeisterte Beteiligungsprofis<br />

geworden, die in immer wieder<br />

neuen Projekten die Lebensqualität und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der ländlichen<br />

Gemeinde nachhaltig <strong>zum</strong> Positiven<br />

verändert haben. Ein Ergebnis ist<br />

ein dauerhaft eingerichtetes kommunales<br />

Partizipationsmodell: der sogenannte<br />

„Munderfinger Regelkreis“, der<br />

für das Zusammenwirken von BürgerInnen,<br />

Verwaltung und Politik ein<br />

transparentes Ablaufschema für Entscheidungsfindungen<br />

festlegt. Die auf<br />

dem jährlich abgehaltenen Gemeindetag<br />

eingebrachten Ideen werden vom<br />

Gemeinderat <strong>über</strong>prüft und Prioritäten<br />

◆ Dr. Martina Handler ist Leiterin<br />

des Themenbereichs Partizipation in<br />

der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Umwelt und Technik (ÖGUT)<br />

46 KOMMUNAL<br />

festgesetzt. In den Gemeinderatsausschüssen<br />

werden diese Ideen – wieder<br />

mit Beteiligung von BürgerInnen in<br />

Planungsgruppen – weiter konkretisiert<br />

und für die Umsetzung vorbereitet.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus gibt es vielfältige Möglichkeiten<br />

sich an der Gemeindeentwicklung<br />

aktiv zu beteiligen, was in<br />

hohem Maß die Identifikation der BürgerInnen<br />

mit der Gemeinde gefestigt<br />

hat. „Durch die enge Zusammenarbeit<br />

ist ein neues Demokratieverständnis<br />

entstanden, Politik und Verwaltung<br />

agieren nicht abgehoben, den Menschen<br />

wird laufend die Möglichkeit<br />

geboten, sich persönlich einzubringen“,<br />

resümiert ein Vertreter der Gemeinde.<br />

Um eine zukunftsfähigeWirtschaftsentwicklung<br />

zu fördern,<br />

wurde im Jahr 2004<br />

ein weiterer innovativer<br />

Prozess initiiert.<br />

Der „Lokale Aktionsplan<br />

für Beschäftigung<br />

und Bildung“ (LABB)<br />

zielt auf die langfristige<br />

Sicherung des<br />

Standorts durch den<br />

Aufbau eines Netzwerks<br />

von Wirtschaft,<br />

Politik, Verwaltung,<br />

Bildungseinrichtungen,<br />

Sozialpartnern,<br />

lokalen und regionalen<br />

Organisationen und BürgerInnen<br />

ab. Sieben gemeinsam entwickelte Projekte<br />

sind bereits am Laufen: etwa das<br />

„Wirtschaftsservice der Gemeinde“ als<br />

erste lokale Anlaufstelle für Unternehmen,<br />

das „Netzwerk Einstieg“, einer<br />

lokalen Job- bzw. Arbeitskräftebörse<br />

Heute bezweifelt<br />

in Munderfing<br />

niemand mehr, dass<br />

die Mitbestimmung<br />

aller Betroffenen und<br />

Interessierten die richtige<br />

Strategie für eine<br />

gedeihliche Gemeindeentwicklung<br />

ist.<br />

oder das „Kooperationsdreieck Schule-<br />

Wirtschaft-Eltern“. Heute bezweifelt in<br />

Munderfing niemand mehr, dass die<br />

Mitbestimmung aller Betroffenen und<br />

Interessierten die richtige Strategie für<br />

eine gedeihliche Gemeindentwicklung<br />

ist.<br />

Verkehrspolitik im Dialog<br />

mit der Bevölkerung<br />

Der Verkehr und seine sozialen, wirtschaftlichen<br />

und ökologischen Auswirkungen<br />

sind immer wieder viel und<br />

gegensätzlich diskutiertes Thema in<br />

Gemeinden. So auch in den VorarlbergerNachbargemeinden<br />

Mäder und Frastanz.<br />

2002 schlossen<br />

sich die beiden<br />

Gemeinden mit drei<br />

Kommunen aus Liechtenstein<br />

und der<br />

Schweiz <strong>zum</strong> „Mikronetzwerk<br />

Rheintal“<br />

zusammen, um für die<br />

Verkehrsprobleme der<br />

Region Handlungsvorschläge<br />

zu erarbeiten<br />

– sowohl innerhalb<br />

jeder Gemeinde als<br />

auch gemeinde- und<br />

grenz<strong>über</strong>greifend.<br />

Von Anfang an war<br />

klar: Breit akzeptierte Verkehrslösungen<br />

können nur gemeinsam mit allen<br />

GemeindebürgerInnen erzielt werden.<br />

In 14 Projektteams mit VertreterInnen<br />

aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und<br />

den BürgerInnen wurden in den fünf<br />

Gemeinden eineinhalb Jahre lang eine

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