HypnoseimAlltagebookHPZ - Praxislerntraining – Ute Heidorn
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Milton Erickson soll einmal in einem Anflug von köstlicher Selbst-Ironie das folgende<br />
Bonmot geprägt haben:<br />
«Meine Patienten sollen völlig frei sein, auf welche Weise sie genau das tun<br />
wollen, was ich von ihnen verlange.»<br />
Dieser Ausspruch zeigt haargenau, worum es bei der Präsupposition geht: Ihr<br />
Bewusstsein denkt, es ist völlig frei zu entscheiden, während Ihr Unterbewusstsein<br />
keine Wahl hat, sondern das tun muss, was verlangt wird. Und wenn der Rapport<br />
stimmt und keine ethischen Regeln verletzt werden, wird es das auch fein säuberlich<br />
tun.<br />
Kehren wir noch einmal zurück zu unserem fiktiven Anti-Bart-Politiker. Bei ihm könnte<br />
sich eine Präsupposition etwa so anhören:<br />
«Und ich weiß nicht, meine Damen und<br />
Herren, ob Sie zuerst genügend eigene<br />
Beispiele gesammelt haben müssen<br />
oder ob Sie jetzt schon überzeugt sind,<br />
dass 99 Prozent aller Bartträger<br />
Anarchisten sind.»<br />
Wenn Sie übrigens denken, dieses<br />
Beispiel sei weit her geholt, dann darf ich<br />
Sie darauf aufmerksam machen, dass da mal einer war, der ein ganzes Volk in<br />
Hypnose versetzt hat, um ihnen beizubringen, dass Menschen, die einen Gott<br />
namens Jahwe anbeten und Grünbaum oder Feuerstein heißen, Schuld an<br />
sämtlichen Miseren dieser Welt seien!<br />
Übrigens... in diesem Abschnitt war schon ein weiteres Sprachmuster versteckt.<br />
Haben Sie es erkannt? Hier kommt's...<br />
Gedankenlesen<br />
«Möchten Sie mehr Zeit für sich haben? Sie haben recht. Wer möchte das<br />
nicht!»<br />
In diesem Satz steckt das Prinzip des Gedankenlesens. Wenn ich zu Ihnen sage<br />
«Sie haben recht», dann tue ich dies, weil ich annehme, dass die meisten Menschen<br />
auf die Frage, ob sie mehr Zeit für sich haben möchten, mit ja antworten. Milton