7 - Ärztekammer für Salzburg
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November 2008 Der <strong>Salzburg</strong>er Arzt medizin in salzburg<br />
SERIE, TEIL VII<br />
■ von Dr. Dietmar Payrhuber<br />
Autoimmun-<br />
Erkrankungen<br />
Hashimoto Thyreoditis<br />
Osmium<br />
Im fünften und sechsten Teil dieser<br />
Serie wurde die Behandlung von Autoimmunkrankheiten<br />
mittels homöopathischer<br />
Medikamente auf der Basis<br />
lange bekannter und geprüfter Arzneien<br />
dargestellt. Wir erweitern nun die herkömmliche<br />
klassische Homöopathie<br />
über die Polykreste hinausgehend (siehe<br />
z.B. Silicea) und ziehen die Analyse des<br />
Periodensystems der Elemente nach JAN<br />
SCHOLTEN als Materia Medica heran.<br />
Die Analyse des Periodensystems nach<br />
JAN SCHOLTEN bedeutet einen Quantensprung<br />
in der Homöopathie, hier vorerst<br />
im Bereich der Mineralien. Sowie die<br />
Schüsslersalze durchaus wertvoll, aber<br />
auf 12 Mineralsalze beschränkt sind und<br />
auf Grund ihrer niedrigen Potenz und geringen<br />
Auswahl auch häufig von Laien<br />
und Apothekern genutzt werden können,<br />
bietet die systematische Analyse des<br />
Periodensystems Koordinaten (senkrecht<br />
Serien, waagrecht Stadien) an, worauf<br />
die etwa 100 chemischen Elemente eruiert<br />
werden können. In einem weiteren<br />
Schritt – durch Verbindung zweier Atome<br />
zu einem Mineralsalz – stehen weit<br />
über 1000 Arzneien zur Verfügung, die,<br />
assoziiert mit Lebensthemen, präzise gewählt<br />
werden können.<br />
Der folgende Fall zeigt Möglichkeiten der<br />
Behandlung bei Verwendung des Periodensystems:<br />
Es handelt sich um eine 33jährige Frau,<br />
die seit langer Zeit in meiner Behandlung<br />
steht. Sie hat lange Zeit in Afrika<br />
gelebt und hat dort viele Medikamente<br />
genommen, Impfungen und Malaria-<br />
Prophylaxe wurden durchgeführt. Seinerzeit<br />
kam die Patientin wegen heftiger<br />
Berichte aus der Homöopathie<br />
Neuralgien und leichten Hautproblemen<br />
zu mir. Am stärksten machten ihr<br />
heftigste Kopfschmerzen zu schaffen,<br />
später Neuralgien im Bauchbereich,<br />
auch Dysmenorrhö, sodass sie deswegen<br />
einmal sogar stationär behandelt<br />
werden musste. 1 Ich verschrieb damals<br />
Arzneimittel wie Calcarea, Nux vomica,<br />
Colocynthis und viele andere. Diese Neuralgien<br />
sind ziemlich abgeklungen, gelegentlich<br />
bestehen noch Kopfschmerzen<br />
bei starkem Stress.<br />
Nun kommt sie am 17. Februar 1997<br />
wegen einer Immunthyreoiditis Hashimoto<br />
und einem Strumaknoten von 1,5 cm<br />
im Durchmesser zur Behandlung.<br />
Die Patientin ist in leitender Position in<br />
der Touristikbranche, arbeitet unter<br />
großem Druck, oft bis in die Nacht, und<br />
auch zu den Wochenenden muss sie<br />
sich um die Angelegenheiten des Konzerns<br />
kümmern. Wir wissen, dass es in<br />
solchen Positionen viele Probleme und<br />
Ärger mit Menschen gibt, sei es seitens<br />
der Mitarbeiter oder seitens der Kunden.<br />
Sie ist den stärksten Spannungen<br />
ausgesetzt, frisst viel in sich hinein und<br />
ist oft gereizt und aggressiv. Man lässt<br />
durchblicken, dass man sie <strong>für</strong> diktatorisch<br />
hält.<br />
Nun, wo alle Neuralgien – selbst die Migräne<br />
– auf ein Minimum geschwunden<br />
sind, stellt sich eine Erkrankung der<br />
Schilddrüse ein.<br />
Zunächst verschriebene Arzneimittel<br />
wie Aurum iodatum und Magnesium<br />
iodatum haben diese Erkrankung nicht<br />
hintanhalten können.<br />
Werfen wir einen Blick auf ihre Situation<br />
und analysieren wir diese anhand<br />
J.SCHOLTEN’s Interpretation des Pe-<br />
17<br />
riodensystems (siehe Teil II): Aus dem<br />
Leben dieser Frau geht hervor, dass sie<br />
einen Managerberuf ausübt. Diese Frau<br />
ist in einer Führungsposition, das verlangt<br />
auf der Aurum-Reihe nachzusehen,<br />
dort wo Führer und Manager zu<br />
finden sind. Auch ihre Probleme betreffen<br />
momentan eindeutig den Beruf.<br />
Um das Stadium in der Aurum-Reihe zu<br />
finden, welches das Arzneimittel unserer<br />
Patientin endgültig bestimmt,<br />
müssen wir festhalten, dass sie sehr, sehr<br />
viel arbeitet, unter größtem Druck steht<br />
und sich immer durchsetzen muss. Wir<br />
finden bei SCHOLTEN unter Stadium 8<br />
folgende Worte: „durchsetzen, durchhalten,<br />
weitermachen, forcieren, schwer,<br />
Druck, Widerstand, durchschauen, planmäßig“<br />
etc. Also eine ganze Reihe von<br />
Schlagwörtern, die recht treffend die<br />
Situation unserer Patientin beschreiben.<br />
Unter Stadium 8 ist auch Eisen zu<br />
finden, dieses steht <strong>für</strong> einen Menschen<br />
mit normalem, durchschnittlichem<br />
Beruf. Zwei Serien tiefer finden wir im<br />
selben Stadium Osmium, hier <strong>für</strong> einen<br />
Menschen in Führungsposition, einen<br />
Manager. Osmium ist bekannt als Material,<br />
das größten Druck aushält, es wird<br />
zum Beispiel in Füllfederspitzen verwendet.<br />
Die vorliegenden Schilddrüsenbefunde:<br />
TSH 6,32 mU/L (0,5-3,5)<br />
Antikörper 143 U/mL (< 100)<br />
Peroxidase-<br />
Antikörper<br />
1213 U/mL (< 100)<br />
Mitte März wird Osmium C200 gegeben,<br />
eine einmalige Gabe.<br />
29. März 1997: Die Patientin hat wesentlich<br />
mehr Energie und fühlt sich psy-<br />
1 Man muss dies als sog. sykotische Disposition<br />
betrachten, insofern, als die Homöopathie<br />
Kenntnis hat, dass durch Unterdrückung<br />
einer Krankheit mit Medikamenten<br />
in der Folge solche Neuralgien entstehen<br />
können. – Der Unterdrückung der<br />
Krankheit (durch Medikamente) folgt eine<br />
chisch besser. Starkes Hungergefühl und<br />
Obstipation. Sie spürt täglich um etwa<br />
20 Uhr, dass die Schilddrüse <strong>für</strong> etwa<br />
fünf Minuten „heftig arbeitet", dabei<br />
„Würgen, Husten und Klopfen in der<br />
Schilddrüse.“<br />
sykotische Form der Krankheit, dazu gehören<br />
diese Neuralgien.<br />
17. April 1997: Allgemeinzustand und<br />
Energie sehr gut, sie ist viel lockerer. Die ➡