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7 - Ärztekammer für Salzburg

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medizin in salzburg<br />

score (Unified Parkinson’s Disease Rating Scale) von 20,4 (SD<br />

8,5), Hoehn-und-Yahr-Stadium 1,5 (SD 0,5) – aus 129 Zentren<br />

in 14 Ländern.<br />

Über den Beobachtungszeitraum von 18 Monaten erhielten<br />

die PatientInnen randomisiert entweder von Beginn an<br />

1 mg/d oder 2 mg/d Rasagilin (Early Start) oder während der<br />

ersten 9 Monate Placebo (Delayed Start). Danach wurde auch<br />

die Placebogruppe 9 Monate lang mit 1 mg/d oder 2 mg/d<br />

Rasagilin behandelt.<br />

Die primäre Analyse erfolgte anhand der Veränderungen im<br />

UPDRSGesamtscore in 3 hierarchischen Schritten: A) ob sich<br />

Rasagilin von der 12. bis zur 36. Woche im Vergleich zu Placebo<br />

als überlegen erwies, B) ob die von Anfang an behandelten<br />

PatientInnen stärker profitierten als die mit einem verzögerten<br />

Therapiebeginn und C) ob es sich um einen anhaltenden<br />

Benefit handelt (parallel verlaufende Kurven). Sekundärer Endpunkt<br />

war die Veränderung des UPDRS-Gesamtscore am<br />

Ende der placebokontrollierten Phase.<br />

„Bei einem Delayed-Start-Design ist die Drop-out-Rate meist<br />

das Hauptproblem“, erläuterte Rascol. In der ADAGIO-Studie<br />

Fachkurzinformation zu Seite 39<br />

40<br />

Der <strong>Salzburg</strong>er Arzt November 2008<br />

war jedoch die Therapieabbruchrate gering, im 2. und 3. Analyseschritt<br />

konnten noch 85 % der ITT-Population (Intention to<br />

Treat) eingeschlossen werden.<br />

Krankheitsmodifizierender Effekt<br />

In der Auswertung (Abb. 1–3) zeigte sich der signifikante Vorteil<br />

einer frühen Therapie mit 1 mg/d Rasagilin bei allen 3 primären<br />

Endpunkten: A) langsamere Verschlechterung im<br />

UPDRS-Gesamtscore im Vergleich zu Placebo (p = 0,013), B)<br />

Unterschied von 1,7 UPDRS-Punkten zugunsten der frühen<br />

Rasagilin-Behandlung nach 18 Monaten (p = 0,025) und C)<br />

die Kurven verliefen von der 48. bis zur 72. Woche parallel<br />

(Abweichung 0,0).<br />

Auch im Hinblick auf den sekundären Endpunkt erwies sich<br />

Rasagilin im Vergleich zu Placebo als signifikant überlegen. Mit<br />

einem Nebenwirkungsprofil auf Placeboniveau war die Behandlung<br />

mit Rasagilin sicher und gut verträglich.<br />

Überraschenderweise, so Rascol, konnte <strong>für</strong> 2-mg-Dosierung<br />

Rasagilin ein signifikanter Benefit nur in der 1. Studienphase<br />

im Vergleich zu Placebo demonstriert werden, nicht aber am<br />

Ende des Untersuchungszeitraums.<br />

Diese Ergebnisse bestätigen nicht nur die symptomatische<br />

Wirksamkeit von Rasagilin bei frühem Parkinson. „Die Daten<br />

sind sehr robust und zeigen die Vorteile einer frühen Intervention<br />

im Vergleich zu einem späteren Therapiebeginn. Dass die<br />

PatientInnen mit einem verzögerten Behandlungsbeginn das<br />

Niveau der von Anfang an mit 1 mg/Rasagilin behandelten PatientInnen<br />

nicht mehr erreichen konnten und dass dieser Benefit<br />

anhielt, weist auf einen krankheitsmodifizierenden Effekt<br />

von Rasagilin 1 mg/d hin“, erklärte Rascol, der die Bedeutung<br />

von ADAGIO im Hinblick auf ein Umdenken im medikamentösen<br />

Parkinsonmanagement betonte. „Die Resultate zeigen,<br />

dass Parkinson-PatientInnen unmittelbar nach der Diagnose<br />

eine medikamentöse Therapie erhalten sollten, um den langfristigen<br />

Outcome zu verbessern.“<br />

Gerade die Verzögerung der Krankheitsprogression wäre eines<br />

der wichtigsten Ziele in der Parkinsonbehandlung, unterstrich<br />

Prof. C. Warren Olanow, Department of Neurology, Mount<br />

Sinai School of Medicine, New York, der mit Rascol die Studie<br />

AZILECT 1 mg Tabletten<br />

Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 1 mg Rasagilin (als Mesilat). Hilfstoffe: Mannitol (Ph. Eur.), Maisstärke, Vorverkleisterte Stärke (aus Mais), Hochdisperses<br />

Siliciumdioxid, Stearinsäure (Ph. Eur.), Talkum. Anwendungsgebiet: Behandlung der idiopathischen Parkinson-Krankheit (PK) als Monotherapie (ohne Levodopa)<br />

oder als Zusatztherapie (mit Levodopa) bei Patienten mit End-of-dose-Fluktuationen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil<br />

oder einen der sonstigen Bestandteile. Gleichzeitige Behandlung mit anderen Monoaminooxidase-(MAO)-Hemmern oder Pethidin. Mindestens 14 Tage<br />

sollten zwischen dem Absetzen von Rasagilin und der Einleitung einer Behandlung mit MAO-Hemmern oder Pethidin liegen. Rasagilin ist bei Patienten mit schwerer<br />

Leberinsuffizienz kontraindiziert. Pharmakotherapeutische Gruppe: Monoaminoxidase-B-Hemmer, ATC-Code: N04BD02. Zulassungsinhaber: Teva Pharma<br />

GmbH, Kandelstraße 10, 79199 Kirchzarten, Deutschland. Vertrieb durch: Lundbeck Austria GmbH, 1220 Wien. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere<br />

Angaben zu Dosierung, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und zu den besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung sind<br />

der vollständigen Fachinformation zu entnehmen.

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