Richtlinien - Berliner Fußball-Verband e.V.
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Kapitel 3: Der Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 15<br />
3 Der Ankreuz-Schiedsrichter-<br />
Beobachtungsbogen (ASB)<br />
3.1 Einführung<br />
Der ASB orientiert sich an den <strong>Richtlinien</strong> des<br />
SSB. Er hat aber nur sechs mit einer anderen<br />
Periodisierung zu bewertende Rubriken. Es sollen<br />
für Schiedsrichter des Ansetzungsbereichs<br />
2 und 3 speziell zutreffende Merkmale den Inhalt<br />
bestimmen. In der Richtlinie des ASB ist<br />
daher im Folgenden bei Übereinstimmung mit<br />
den SSB-<strong>Richtlinien</strong> die nochmalige textliche<br />
Wiedergabe gewollt. Dagegen sollen die Beispiele<br />
dazu beitragen, das Beobachten in diesen<br />
Anwendungsbereichen zu verbessern und<br />
gleichzeitig die Belange des Breitensports zu<br />
stärken.<br />
Ziel des ASB ist es weiterhin, die Beobachtung<br />
möglichst nach den Anforderungen und im<br />
Sinne einer Selbsthilfe unter Schiedsrichtern im<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> mit dem Aspekt Breitensport<br />
in den Einheiten Verein bzw. Lehrgemeinschaft<br />
zu organisieren und eine Förderung<br />
durch den Schiedsrichter-Ansetzer zu ermöglichen.<br />
Beim ASB sollen die Kreuze in den einzelnen<br />
Rubriken dem Beobachter – der nicht vom<br />
Referat Beobachtungswesen angesetzt wird<br />
– helfen, durch bereits vorgegebene Merkmale<br />
von Stärken und Schwächen der Spielleitung im<br />
Breitensport insgesamt einheitlich zuordnen zu<br />
können. Die vorbereiteten Texte können bei Bedarf<br />
durch Merkmale aus dem Leitfaden zu 3.4<br />
ergänzt bzw. gestrichen werden. Vom Beobachter<br />
sind nur vor den Texten Kreuze zu setzen,<br />
zu denen im beobachteten Spiel eine Aussage<br />
erforderlich ist. Aus der Anzahl der Kreuze ist<br />
die Gesamtbewertung nicht abzuleiten.<br />
Kriterien bei denen (Pflicht-) Kreuze als elementare<br />
Punkte einer Spielleitung zu setzen<br />
sind:<br />
• Rubrik 2: Persönlichkeit – unentschlossen,<br />
nicht energisch genug,<br />
• Rubrik 3: Spielkontrolle – leitete zu großzügig,<br />
korrekte Zweikampfbewertung – versteckte<br />
Fouls nicht erkannt,<br />
• Rubrik 4: Beachtete 9,15 m Distanz – nachsichtig<br />
bei der Mauerbildung,<br />
• Rubrik 5: Korrekte Anwendung – Disziplinarstrafen<br />
unterlassen,<br />
• Rubrik 6: Spielnähe – zu weit vom Spielgeschehen<br />
entfernt, zum SRA, SRA-Zeichen<br />
übersehen, gilt sowohl für neutrale SRA als<br />
auch für Vereinslinienrichter.<br />
3.2 Der Schwierigkeitsgrad des<br />
Spiels<br />
Bevor der Beobachter seine Feststellungen zu<br />
den einzelnen Rubriken schreibt, muss er den<br />
Schwierigkeitsgrad des Spiels einstufen. Dieser<br />
ergibt sich aus den Anforderungen für Schiedsrichter<br />
und Assistenten während des gesamten<br />
Spieles. Sie können normal, schwierig<br />
oder auch sehr schwierig sein. Es kommt vor,<br />
dass sich die Anforderungen an den Spielleiter<br />
nach bestimmten Vorkommnissen schlagartig<br />
verändern. Dies kann nach einer Strafstoßentscheidung,<br />
einem Platzverweis, einem vermeintlichen<br />
Abseitstor oder auch Handspiel der<br />
Fall sein. In solchen Situationen muss der Beobachter<br />
erkennen, wie der Unparteiische auf<br />
den veränderten Spielcharakter reagiert. Im<br />
Beobachtungsbogen wird er dann zunächst 1<br />
und ab dem Zeitpunkt der Veränderung 2 eintragen.<br />
Daraus erkennt der Schiedsrichter, dass<br />
der Schiedsrichter-Beobachter den Spielverlauf<br />
genau verfolgt und die Veränderungen im Verhalten<br />
der Akteure fachgerecht registriert hat.<br />
Hier einige Beispiele zu den drei Möglichkeiten,<br />
den Schwierigkeitsgrad des Spiels einzustufen:<br />
Normal (1)<br />
• Der Schiedsrichter wird normal gefordert.<br />
Beide Teams spielen bis zum Spielende<br />
weitgehend anständig und fair. Auf dem<br />
Spielfeld hat sich ereignet, was zu einem<br />
richtigen <strong>Fußball</strong>spiel gehört.<br />
• Während des Spiels gibt es keine Probleme,<br />
die Zuschauer verhalten sich sportlich anständig.<br />
• Der Platz ist gut bespielbar.<br />
Schwierig (2)<br />
• Es gibt viele regelwidrige Spielweisen.<br />
• Es kommt zu verbissenen Zweikämpfen,<br />
Pärchenbildungen, übertriebenem Fuß- und<br />
Körpereinsatz.<br />
• Nach bestimmten Vorkommnissen/Entscheidungen<br />
spielen die Mannschaften plötzlich<br />
aggressiver.<br />
• Schlechte Witterungsbedingungen und<br />
schwierige Bodenverhältnisse.<br />
• Die Zuschauer heizen die Stimmung an.<br />
Sehr schwierig (3)<br />
• Häufige/ständige Konfliktsituationen auf<br />
dem Spielfeld.<br />
• Spielunterbrechungen wegen Verletzungen.<br />
• Die Spieler reagieren gereizt, das Publikum