Richtlinien - Berliner Fußball-Verband e.V.

Kapitel 3: Der Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 17
1 „Beschreibung des Spiels“ vorgegeben und
für die Gesamtnote durch die Einzelbewertung
nach Zehntelpunkten möglich. In den einzelnen
Rubriken sind (ergänzende) zutreffende
textliche Darstellungen erforderlich, aus denen
deutlich wird, wie sich der Schiedsrichter diese
Benotung verdient hat. Vgl. dazu den Leitfaden
zu 3.4. Bei einem „sehr gut“ in einem Hauptkriterium
dürfen keine negativen Feststellungen
aufgeführt werden. Tipps können dem SR gegeben
werden. Die Gesamtleistung des SR war
fehlerfrei und überzeugte. Er ließ keine Zweifel
an der Spielkontrolle aufkommen.
Gute Leistung (8,0 – 8,4)
Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn
ein normales Spiel problemlos geleitet wurde.
Ebenso kann eine solche Bewertung abgegeben
werden, wenn in einem schwierigen oder
sehr schwierigen Spiel unbedeutende Fehler
vorkamen (z. B. falsche Freistoßentscheidung
ohne Auswirkung auf das Spielergebnis). Wenn
Fehler gemacht werden, die sich auf das Spielergebnis
auswirken, können Noten in diesem
Bereich nicht mehr gegeben werden.
Werden kleine Mängel oder Fehler in einer
Rubrik festgestellt, die der Beobachter dem
Schiedsrichter aufzeigen will, so kann er die negativen
Feststellungen im Text erwähnen und/
oder auf der rechten Seite des ASB mit einem
Kreuz entsprechend markieren. In diesen Fällen
kann es höchstens durch eine Korrektur von
Zehntelpunkten als Minus bis zu 8,0 Punkte, im
leichten Fall ohne Kreuz 8,4 Punkte geben. Die
aufgeführten Mängel/Fehler dürfen sich nicht
auf das Spielergebnis auswirken. Sie dürfen nur
von untergeordneter Bedeutung sein.
Beispiele:
– Diskutierte mit den Spielern.
– Übertriebenes Auftreten/gestenreich.
– Schiedsrichter ließ sich kritisieren.
– Duldete deutliches/abwertendes Spielerabwinken.
– Zu kleinlich/störte Spielfluss (in Bezug auf
Zweikämpfe).
– Ziehen am Trikot nicht geahndet.
– Vorteil wiederholt nachteilig.
– Zu nachsichtig bei der Mauerbildung.
– Anweisung nicht beachtet (ohne Auswirkung).
– Duldete Spielverzögerungen.
– Eine zwingende VW unterlassen.
– Verwarnung zu kleinlich (Ermessen merkbar
überzogen).
– Schiedsrichter befindet sich teilweise zu
weit vom Spielgeschehen entfernt.
– Schiedsrichter störte gelegentlich oder
passte das Stellungsspiel dem Geschehen
nicht an (unflexibel).
– Schiedsrichter übersah SRA-Zeichen (höchstens
zweimal zu tolerieren!).
Zufriedenstellende Leistung (7,5 – 7,9)
Diese Bewertung kann bei jedem Schwierigkeitsgrad
des Spiels vergeben werden. Wenn
Einzelfehler Auswirkung auf das Spiel hatten,
kann eine zufriedenstellende Leistung nur dann
bescheinigt werden, wenn der Aktive durch seinen
Einfluss und richtige Entscheidungen bei
schwierigen Situationen dazu beigetragen hat,
dass das Spiel ordnungsgemäß verlaufen ist.
Beispielsweise kann auch keine höhere Einstufung
vorgenommen werden, wenn gravierende
Einzelfehler gemacht werden, ein SR einem
Spieler eine Rote Karte nicht oder fälschlicherweise
zeigt oder wenn ein SR ein Spiel nicht
mehr ausreichend unter Kontrolle hat.
Bei größeren Beanstandungen sind von 7,5
bis höchstens 7,9 Punkte zu vergeben. Im entsprechenden
Feld auf der rechten Seite ist ein
Kreuz und zusätzliche negative Hinweise oder
zwei Kreise anzubringen. Der Beobachter soll
auf Grund von Fakten erläutern, um welche
Mängel/Fehler es sich handelt. Das Spielergebnis
wird nicht beeinflusst.
Beispiele:
– SR ließ sich vom Spieler anfassen.
– Griff bei der Spielkontrolle zu spät ein/mehrere
Fehler bei der Zweikampfbewertung.
– Korrekte Zweikämpfe wurden mehrfach unterbunden.
– Regelfehler ohne Auswirkungen (z. B.
Fehler bei Spielfortsetzung).
– Mit Disziplinarstrafen zu spät eingesetzt
(SR-Ermessen deutlich überzogen).
– Konditionsmängel.
Schwache Leistung (7,0 – 7,4)
Gravierende Einzelfehler hatten Auswirkungen
auf das Spielergebnis, und dem Schiedsrichter
gelang es nicht mit richtigen Entscheidungen
und seiner Persönlichkeit dafür zu sorgen, dass
das Spiel ordnungsgemäß verlaufen ist. Die
Notengebung ist mit 7,0 bis 7,4 zu vergeben.
Entsprechende Merkmale sind rechts in den
Rubriken zu markieren. Der Beobachter muss
die festgestellten Mängel eingehend begründen.
Die Mängel haben merkbar Einfluss auf
das Spielgeschehen bzw. beeinflussen das Ergebnis.