und Beispielseiten als PDF - Cellini-Gesellschaft Frankfurt am Main ev
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In der Zeitschrift Das Neue <strong>Frankfurt</strong> formulierte May die Notwendigkeit zur Typisierung:<br />
Neben Nahrung <strong>und</strong> Kleidung ist die Wohnung das wichtigste materielle Bedürfnis<br />
des Menschen. Sie muß daher in großer Menge <strong>und</strong> bester Beschaffenheit erzeugt<br />
werden. Die Privatwirtschaft produziert solche Massenbedarfsartikel,<br />
indem sie unter beträchtlichem Aufwand an Kapital <strong>und</strong> Verstand Modelle fertigen<br />
lässt, diese Modelle möglichst vervollkommnet <strong>und</strong> dann in Massen erzeugt.<br />
Auf die gleichen Methoden muß auch die Wohnungserzeugung zugeschnitten<br />
werden, die heute meist noch nach geradezu mittelalterlichen Herstellungsverfahren<br />
erfolgt. Die wichtigste Arbeit, die zu diesem Zweck zu leisten ist, besteht<br />
in der Schaffung planmäßig aufgestellter Gr<strong>und</strong>risse. Es wird nicht möglich sein,<br />
das Wohnungsbedürfnis der breiten Massen der Großstadtb<strong>ev</strong>ölkerung mit ein<br />
Abb. 3: <strong>Frankfurt</strong>er Typengr<strong>und</strong>risse<br />
63<br />
oder zwei Typen zu befriedigen, berufliche Schichtung, Kinderzahl <strong>und</strong> andere Momente<br />
nötigen zur Aufstellung einer Serie solcher Typen. 11<br />
Die Entwicklung von Typengr<strong>und</strong>rissen, wie Ernst May sie hier für die unterschiedlich großen<br />
Wohnungen in den Siedlungshäusern fordert, war eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung, d<strong>am</strong>it die Wirtschaftlichkeit<br />
der rationellen Bauproduktion <strong>und</strong> der Normen, auch innerhalb der Wohnungen,<br />
zu einer erfahrbaren Qualität werden konnte. Die Typisierungsabteilung war d<strong>am</strong>it beschäftigt,<br />
durch Experimentieren mit typisierten Gr<strong>und</strong>rissserien die Wohnraumflächen – bei optimaler<br />
Ausnutzung – zu reduzieren. Also auch hier ging Wirtschaftlichkeit über alles, allerdings <strong>als</strong> gestaltender<br />
Faktor vernünftiger Wohnraumaufteilungen. Gr<strong>und</strong>rissgestaltung wurde, aus der<br />
Sicht der Avantgarde, zu einem Bestandteil von Lebensgestaltung. Rationalität hatte auch hier