Usability Monitor 2007 – Syzygy Deutschland GmbH
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TUI<br />
TUI bietet auf der Startseite drei Einstiegsalternativen, die aber von unseren<br />
Testpersonen meist unverstanden blieben<br />
Aufgabenerfüllung<br />
Hauptaufgabe „Reise buchen“<br />
Hauptprobleme beim Testen der TUI-Website<br />
waren der unklare Einstieg und die unakzepta-<br />
bel langen Ladezeiten 8 . Diese Faktoren haben<br />
den gesamten Buchungsvorgang maßgeblich<br />
beeinflusst.<br />
Die Einstiegsalternativen wurden zumeist<br />
nicht als alternative Szenarien aufgefasst. So<br />
klickte eine Testperson beispielsweise erst bei<br />
„Flug“ im mittleren Feld, gab dort Daten ein,<br />
und klickte danach „Hotel“ im rechten Feld und<br />
anschließend auf „Suchen“. Diese Testperson<br />
bemerkte auch im weiteren Verlauf nicht, dass<br />
die Daten des Fluges nicht übernommen worden<br />
waren (da sie komplett in die neue Suchmaske<br />
„Hotel“ gewechselt hatte).<br />
Zu der mangelnden Differenzierung der Ein-<br />
stiegsalternative kam ein Wording-Problem:<br />
So blieb den meisten Testpersonen schleierhaft,<br />
was genau unter „Clever kombinieren“ zu ver-<br />
stehen war. Wer es jedoch einmal verstanden<br />
hatte, schätzte und nutzte es: „Was mir hier gut<br />
gefällt, ist, dass man Flug, Übernachtung und<br />
Mietwagen kombinieren kann.“<br />
Einen noch gravierenderen Einfluss auf den<br />
Aufgabenerfolg hatten die langen Ladezeiten.<br />
Während eines systemseitigen Prüfvorgangs<br />
beschrieb eine Testperson den visuellen Ablauf:<br />
„Ich sehe drei grüne Buttons, jetzt vier, das<br />
heißt wohl, er arbeitet langsam vor sich hin.“<br />
<strong>–</strong> (Pause) <strong>–</strong> „Vier Buttons … [flüstert] da werde<br />
ich schon ungeduldig. Ich würde mir überlegen,<br />
ob ich gegebenenfalls eine andere Website auf-<br />
rufen würde.“ Eine andere Testperson meinte,<br />
sie würde sich „ein anderes Programm aufrufen<br />
zum Beispiel Opodo, was die Übernachtung<br />
beträfe dann ggf. HRS.“ Das Laden der Ergeb-<br />
nisseiten dauerte bis zu fünf Minuten. Und<br />
nicht immer war den Testpersonen dann Erfolg<br />
beschieden. Oft folgte auf das Warten eine Mel-<br />
dung, dass entweder keine passenden Angebote<br />
gefunden wurden oder dass die Seite nicht mehr<br />
angezeigt werden kann. Einer Testperson riss<br />
tatsächlich der Geduldsfaden, nachdem sie<br />
mehrfach in diese Schleife geraten war. Sie gab<br />
an, „den Computer aus dem Fenster schmeißen“<br />
zu wollen.<br />
Der Buchungsprozess auf den TUI-Seiten wies<br />
zudem eine Reihe typischer Detailprobleme auf,<br />
die es auch denjenigen, die trotz der Einstiegs-<br />
problematik und der langen Ladezeiten eine<br />
Buchung begonnen hatten, schwer machten, den<br />
Prozess abzuschließen. Dabei ging es insbeson-<br />
dere um den Verlust von Daten, zum Beispiel:<br />
8 <strong>–</strong> Die Tests haben an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten (zwischen 9:15 und 19:00) stattgefunden<br />
<strong>–</strong> verteilt auf einen Zeitraum von zwei Kalenderwochen. Das Ladezeitenproblem blieb konstant. Es war somit nicht von<br />
einer punktuellen Serverproblematik auszugehen (zumal TUI keine entsprechenden Hinweise auf seiner Website gegeben<br />
hatte).