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ABC der Schmierung - Aral

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Motorenöl-Filtrierung<br />

38<br />

<strong>ABC</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmierung</strong><br />

Verschleisspartikel, Russ aus unvollkommmener Verbrennung, Strassenstaub, saure<br />

Verbrennungsprodukte, Treibstoffkondensate und Wasser verunreinigen das Motorenöl. Es<br />

ist wichtig, zumindest die festen Bestandteile aus dem umlaufenden Motorenöl herauszufiltrieren,<br />

damit sie nicht den Verschleiss erhöhen o<strong>der</strong> die Ölleitungen verstopfen.<br />

Hauptstrom-Ölfilter filtrieren zuverlässig bei warmem Motor ständig das gesamte Motorenöl.<br />

Dieses System findet man deshalb heute an jedem mo<strong>der</strong>nen Verbrennungsmotor. Die übliche<br />

Porengrösse dieser Filter liegt bei 5-35 μm. Während des Betriebes werden alle festen<br />

Verunreinigungen, die grösser als die Poren des Filterpapiers sind, aus dem Motorenöl herausfiltriert.<br />

Sie setzen sich dabei langsam zu, wobei die Filtergrösse (Filterpapier-<br />

Oberfläche) <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Motorenöl-Wechselintervalle angepasst ist. Diese Filter sind meist<br />

direkt am Motor angebaut und während des Betriebes hoher thermischer Belastung ausgesetzt.<br />

Das kann wie<strong>der</strong>um zum Verspröden des Filterpapiers und zur Gefahr von Rissbildung<br />

führen. Aus den vorgenannten Gründen dürfen daher die zulässigen Ölfilter-Wechselintervalle<br />

nicht überschritten werden, weil sonst wegen <strong>der</strong> nicht herausfiltrierten Fremdstoffe gravierende<br />

Motorschäden eintreten können.<br />

Bei Nebenstrom-Ölfiltern, wie sie oft auf dem Zubehörmarkt für den nachträglichen Einbau<br />

angeboten werden, wird nur ein Teilstrom von 5-10 % <strong>der</strong> Motorenöl-Umlaufmenge pro Umwälzung<br />

filtriert. Sie sind meist weiter vom Motor weg eingebaut, daher werden sie thermisch<br />

nicht so hoch belastet wie Hauptstrom-Ölfilter. Wegen <strong>der</strong> höheren Viskosität des kalten Motorenöls<br />

und des hohen Durchflusswi<strong>der</strong>standes des Filters sind sie jedoch über längere<br />

Phasen praktisch wirkungslos. Die Porengrösse dieses Filtertyps liegt bei 5-10 μm und sie<br />

ermöglichen eine feinere Ölfiltrierung als Hauptstrom-Ölfilter. Ausserdem vergrössern Nebenstrom-Ölfilter<br />

das Ölvolumen eines Motors je nach Filterbauart bis zum Doppelten. Deshalb<br />

wird das Motorenöl allgemein geringer belastet, und es bleibt kühler. Aus den vorgenannten<br />

Gründen kann in Nutzfahrzeug-Dieselmotoren bei nachträglichem Einbau von Nebenstrom-<br />

Ölfiltern eine gewisse Verlängerung <strong>der</strong> Motorenöl-Wechselintervalle erreicht werden, da die<br />

Motorenöl-Verschmutzung durch verbesserte Filtrierung geringer sein kann. Dies sollte aber<br />

unbedingt mit dem Fahrzeughersteller abgestimmt werden.<br />

In Benzin- und Dieselmotoren ist jedoch die Additiv-Erschöpfung des Motorenöls <strong>der</strong> entscheidende<br />

Faktor für die Länge eines Ölwechselintervalls. Additiv-Erschöpfung und Anwesenheit<br />

von aggressiven Verbrennungsprodukten kann von Nebenstromfiltern nicht beeinflusst<br />

werden.<br />

Ein Motorenölfilter, gleichgültig ob im Haupt- o<strong>der</strong> Nebenstrom angeordnet, kann nie:<br />

die verbrauchten Additive des Motorenöls ersetzen,<br />

Treibstoffkondensat herausfiltrieren,<br />

Wasser und Säuren herausfiltrieren. Beide führen zum Aufquellen des Filterpapiers.<br />

Das behin<strong>der</strong>t den Öldurchfluss und verkleinert die wirksame Filteroberfläche.

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