ABC der Schmierung - Aral
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Motorenöl-Filtrierung<br />
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<strong>ABC</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmierung</strong><br />
Verschleisspartikel, Russ aus unvollkommmener Verbrennung, Strassenstaub, saure<br />
Verbrennungsprodukte, Treibstoffkondensate und Wasser verunreinigen das Motorenöl. Es<br />
ist wichtig, zumindest die festen Bestandteile aus dem umlaufenden Motorenöl herauszufiltrieren,<br />
damit sie nicht den Verschleiss erhöhen o<strong>der</strong> die Ölleitungen verstopfen.<br />
Hauptstrom-Ölfilter filtrieren zuverlässig bei warmem Motor ständig das gesamte Motorenöl.<br />
Dieses System findet man deshalb heute an jedem mo<strong>der</strong>nen Verbrennungsmotor. Die übliche<br />
Porengrösse dieser Filter liegt bei 5-35 μm. Während des Betriebes werden alle festen<br />
Verunreinigungen, die grösser als die Poren des Filterpapiers sind, aus dem Motorenöl herausfiltriert.<br />
Sie setzen sich dabei langsam zu, wobei die Filtergrösse (Filterpapier-<br />
Oberfläche) <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Motorenöl-Wechselintervalle angepasst ist. Diese Filter sind meist<br />
direkt am Motor angebaut und während des Betriebes hoher thermischer Belastung ausgesetzt.<br />
Das kann wie<strong>der</strong>um zum Verspröden des Filterpapiers und zur Gefahr von Rissbildung<br />
führen. Aus den vorgenannten Gründen dürfen daher die zulässigen Ölfilter-Wechselintervalle<br />
nicht überschritten werden, weil sonst wegen <strong>der</strong> nicht herausfiltrierten Fremdstoffe gravierende<br />
Motorschäden eintreten können.<br />
Bei Nebenstrom-Ölfiltern, wie sie oft auf dem Zubehörmarkt für den nachträglichen Einbau<br />
angeboten werden, wird nur ein Teilstrom von 5-10 % <strong>der</strong> Motorenöl-Umlaufmenge pro Umwälzung<br />
filtriert. Sie sind meist weiter vom Motor weg eingebaut, daher werden sie thermisch<br />
nicht so hoch belastet wie Hauptstrom-Ölfilter. Wegen <strong>der</strong> höheren Viskosität des kalten Motorenöls<br />
und des hohen Durchflusswi<strong>der</strong>standes des Filters sind sie jedoch über längere<br />
Phasen praktisch wirkungslos. Die Porengrösse dieses Filtertyps liegt bei 5-10 μm und sie<br />
ermöglichen eine feinere Ölfiltrierung als Hauptstrom-Ölfilter. Ausserdem vergrössern Nebenstrom-Ölfilter<br />
das Ölvolumen eines Motors je nach Filterbauart bis zum Doppelten. Deshalb<br />
wird das Motorenöl allgemein geringer belastet, und es bleibt kühler. Aus den vorgenannten<br />
Gründen kann in Nutzfahrzeug-Dieselmotoren bei nachträglichem Einbau von Nebenstrom-<br />
Ölfiltern eine gewisse Verlängerung <strong>der</strong> Motorenöl-Wechselintervalle erreicht werden, da die<br />
Motorenöl-Verschmutzung durch verbesserte Filtrierung geringer sein kann. Dies sollte aber<br />
unbedingt mit dem Fahrzeughersteller abgestimmt werden.<br />
In Benzin- und Dieselmotoren ist jedoch die Additiv-Erschöpfung des Motorenöls <strong>der</strong> entscheidende<br />
Faktor für die Länge eines Ölwechselintervalls. Additiv-Erschöpfung und Anwesenheit<br />
von aggressiven Verbrennungsprodukten kann von Nebenstromfiltern nicht beeinflusst<br />
werden.<br />
Ein Motorenölfilter, gleichgültig ob im Haupt- o<strong>der</strong> Nebenstrom angeordnet, kann nie:<br />
die verbrauchten Additive des Motorenöls ersetzen,<br />
Treibstoffkondensat herausfiltrieren,<br />
Wasser und Säuren herausfiltrieren. Beide führen zum Aufquellen des Filterpapiers.<br />
Das behin<strong>der</strong>t den Öldurchfluss und verkleinert die wirksame Filteroberfläche.