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GERMANIA - milano.design

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Füllstoffen gearbeitet werden, die die Materialeigenschaften<br />

verbessern. Aus diesem Material werden<br />

zum Beispiel die Standfüße der Kleiderständer<br />

hergestellt – Teile die sehr stark beansprucht werden<br />

und zum Teil sehr hohen Belastungen ausgesetzt<br />

sind.<br />

Polykarbonat (PC)<br />

Es handelt sich um eine besondere Art von Polyester,<br />

bei dem die beiden Phenolkerne durch eine<br />

O-CO-O- Gruppe verbunden sind. Polycarbonat<br />

ist transparent wie Glas, fest, ungiftig und besitzt<br />

eine ausgesprochen gute mechanische Festigkeit.<br />

Dieses Material ist praktisch unzerbrechlich und<br />

bewahrt seine Stoßfestigkeit in einem hohen Temperaturbereich,<br />

auch nach einer längeren Belastung<br />

durch extreme Witterungsbedingungen: Polycarbonat<br />

ist beständig gegen niedrige und hohe Temperaturen<br />

in einem Bereich zwischen –50ºC und 135 ºC<br />

und verbindet diese ausgezeichneten Eigenschaften<br />

mit einer hohen Beständigkeit gegen Sonnenbestrahlung<br />

(UV-Strahlen).<br />

Polyvinylchlorid (PVC)<br />

Polyvinylchlorid weist eine ähnliche Struktur auf<br />

wie Polyethylen, aber jede Monomereinheit enthält<br />

hier ein Chloratom. Dieses Chloratom macht<br />

PVC gegen bestimmte Lösungsmittel empfindlich,<br />

gleichzeitig aber auch widerstandsfähiger und somit<br />

für viele Anwendungsbereiche geeignet (PVC weist<br />

eine hohe Beständigkeit gegen Öle auf und zeichnet<br />

sich durch eine extrem niedrige Gasdurchlässigkeit<br />

aus). Polyvinylchlorid ist transparent und<br />

besitzt eine leicht bläuliche Färbung, es kann jedoch<br />

mit einer großen Farbvielfalt eingefärbt werden.<br />

Styrol/Acrylnitril SAN<br />

SAN ist im Hinblick auf seine mechanischen Eigenschaften<br />

eines der besten Materialien der Styrolfamilie.<br />

SAN ist fest, hart, kann transparent oder matt<br />

sein, die Dimensionsstabilität und die Press- bzw.<br />

Spritzgießbarkeit sind als optimal zu bezeichnen.<br />

SAN ist beständig gegen aliphatische Kohlenwasserstoffe,<br />

pflanzliche Öle und die meisten Putzmittel,<br />

wird jedoch von Ketonen, Estern, aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen und Chloriden angegriffen.<br />

DUROPLASTE<br />

Duroplaste sind Harze, die sobald sie der Polymerisierung<br />

durch Wärme oder andere Mittel unterzogen<br />

worden sind, nicht mehr in ihren ursprünglichen<br />

Zustand zurückgebracht werden können, die Strukturveränderung<br />

des Moleküls ist also nicht umkehrbar.<br />

Vor dem Guss, das heißt vor der Umwandlung,<br />

weisen auch Duroplaste eine Kettenstruktur auf.<br />

Bei der Polymerisierung vernetzen sich die nebeneinanderliegenden<br />

Moleküle und es wird ein räumlich<br />

engmaschiges Gitter ausgebildet. Eben diese<br />

verkreuzten Atombindungen sind es, die die Verformung<br />

verhindern, wenn das Material beim Verarbeitungsprozess<br />

erneut Hitze ausgesetzt wird. Wird<br />

das Polymer zu starker Hitze ausgesetzt, zersetzt<br />

es sich. Die bei Kartell verwendeten Duroplaste<br />

sind PUR (Polyurethan), SMC (Sheet Molding Compound)<br />

und BMC (Bulk Molding Compound).<br />

Polyurethan (PUR)<br />

Polyurethane werden durch Polyaddition von Polyol<br />

und Isocyanat hergestellt. Dabei lässt die Zusammenstellung<br />

unterschiedlicher Typen und Anteile<br />

zahlreiche verschiedene Materialien mit ganz<br />

unterschiedlichen und gegensätzlichen Merkmalen<br />

entstehen. Weicher Polyurethan wird für die Herstellung<br />

von Polstern verwendet, fester Polyurethan<br />

dient zum Beispiel für die Platten der Rollwagen<br />

Battista von Antonio Citterio. Kartell verwendet<br />

Polyurethan außer in der festen-strukturellen Version<br />

auch in der weichen-lederartigen Form für<br />

Schreibtischunterlagen.<br />

SMC und BMC<br />

Es handelt sich um Duroplaste, die mit Thermoplasten<br />

gemischt und mit Glasfasern durchtränkt<br />

sind. Der Unterschied zwischen den beiden Harzen<br />

besteht in der Art der Durchtränkung. Bei SMC<br />

wird eine dünne Schicht (sheet) Glasfasern mit dem<br />

Harz getränkt, während bei MC die Gussmasse die<br />

ungeordneten Glasfasern durchtränkt. Die Glasfaserverstärkung<br />

dient hier dazu, ein besonders<br />

widerständiges Material zu schaffen, das für die<br />

Tischplatten von Miss Balù von Philippe Starck verwendet<br />

wird.<br />

Glasfaserverstärkter Polyester (GRP)<br />

Gehört zur Familie der Duroplaste; zeichnet sich<br />

durch optimale mechanische Eigenschaften aus<br />

und wird daher auch in der Kfz- und Elektronikindustrie<br />

eingesetzt. Es wurden im Laufe der Zeit<br />

zwei Verfahren entwickelt, die einen wirtschaftlichen<br />

Einsatz dieses Kunststoffes bei Produktionen<br />

mit hoher Auflage ermöglichen: SMC (sheet<br />

moulding compound), bei dem eine dünne Schicht<br />

(sheet) aus Glasfasern mit Kunstharz getränkt wird,<br />

und BMC (bulk moulding compound), bei dem das<br />

Harz auf ungeordnete Glasfasern aufgetragen wird.<br />

Über diese Verfahren und dank der ausgezeichneten<br />

mechanischen Eigenschaften des Werkstoffes,<br />

die die der Thermoplasten bis zu 10 mal übersteigen,<br />

können Spitzenprodukte hergestellt werden,<br />

die anstelle von Blech und in vielen Fällen anstelle<br />

von im Spritzgussverfahren hergestellten Produkten<br />

eingesetzt werden können.<br />

HOLZ<br />

Für die Produkte von Kartell kommt am häufigsten<br />

Buchenschichtholz zum Einsatz. Es wird für die<br />

heißgeformten Rückenlehnen und für die Stuhlbeine<br />

(gedrechselt) des Stuhls Miss Trip von Philippe<br />

Starck verwendet. Es wird entweder naturbelassen<br />

oder kirschbaumfarbig gebeizt. Das verwendete<br />

Holz wird unter den besten auf dem Markt erhältlichen<br />

ausgewählt und mit den besten Technologien<br />

verarbeitet, so dass eine hohe Beanspruchbarkeit<br />

und Lebensdauer gewährleistet sind. Da es sich<br />

um ein Naturmaterial handelt, sind leichte Farbunterschiede<br />

zwischen den verschiedenen Holzpartien<br />

möglich.<br />

METALLE UND LACKE<br />

Die hier verwendeten Verarbeitungsverfahren sind<br />

Fließpressen und Spritzguss. Häufig werden die<br />

Metalle zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften<br />

und der ästhetischen Wirkung lackiert.<br />

In diesem Fall werden Pulverlacke verwendet, die<br />

elektrisch aufgeladen werden können, um so auf<br />

der Metalloberfläche perfekt zu haften. Bei den<br />

für die Metalle verwendeten Lacken handelt es<br />

sich überwiegend um Epoxid-Polyesterlacke. Die<br />

ausgesprochene Härte, die Lichtbeständigkeit,<br />

die Kratzfestigkeit und Witterungsbeständigkeit<br />

machen die aus diesen Materialien hergestellten<br />

Produkte auch für Außenbereiche ausgesprochen<br />

gut geeignet. Der Spritzguss wird vor allem für<br />

bestimmte komplexe ästhetische Details verwendet,<br />

wie zum Beispiel für die Beine der Rollwagen<br />

Battista und Gastone von Antonio Citterio oder die<br />

ringartige Struktur des Mauna-Kea-Systems von<br />

Vico Magistretti. Die im Spritzgussverfahren hergestellten<br />

Details können entweder naturbelassen<br />

oder mit Epoxid- Polyesterlack gestrichen werden.<br />

Bei vielen Produkten und Produktdetails aus<br />

Kunststoff kommen andere herkömmliche Lacke<br />

wie Acryllack oder Polyurethanlack zum Einsatz. In<br />

diesem Fall dient die Lackierung dazu die Ästhetik<br />

der Oberfläche zu verbessern und die Haltbarkeit<br />

zu erhöhen.<br />

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