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Intertemporale Entscheidung - APA

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widerspricht diesem Ziel einzelne Teile dieses Lebens gegenüber anderen zu<br />

bevorzugen. Im speziellen, für diese Arbeit ergibt sich nach dieser Auffassung<br />

folgende Überlegung: Die Präferierung eines kleineren unmittelbaren Gutes<br />

über ein größeres späteres Gut ist irrational, weil die früheren und späteren<br />

Teile eines Lebens, Teile ein und desselben Lebens sind, und die Präferierung<br />

eines kleineren Gutes reduziert die Qualität des Ganzen (vgl. ebd., S. 89f). Eine<br />

andere Meinung, und zwar die komplexe Sichtweise, vertritt unter anderen<br />

Derek Parfit (ebd., S. 90). Für ihn ist eine Person:<br />

…nothing more than a succession of overlapping selves related to varying<br />

degrees by physical continuities, memories, and similarities of character<br />

and interests.<br />

Folgend dieser Auffassung erlaubt sich eine Diskontierung, da die<br />

aufeinanderfolgenden Teile des eigenen Lebens als separierbar angesehen<br />

werden. Man könnte es tatsächlich mit Teilen des Lebens eines anderen<br />

Menschen vergleichen und:<br />

…discounting one’s ‘own’ future utility may be no more irrational than<br />

discounting the utility of someone else (ebd., S. 90).<br />

Diese komplexe Sichtweise findet sich sowohl bei Plato, als auch später bei<br />

David Hume, und für die vorliegende Arbeit relevant in den Überlegungen von<br />

Robert H. Strotz (ebd., S. 91).<br />

In dem nachstehenden Abschnitt wende ich mich nun der historischen<br />

Komponente zu. Dieser kommt, meiner Meinung nach, für diese wie jede<br />

andere Arbeit eine enorme Bedeutung zu, denn „ohne Geschichte sind wir ein<br />

Nichts“ (vgl. auch Schumpeter, 1954, S. 12f). Bevor ich mich aber den<br />

herausragenden Denkern widmen kann, muß zuvor noch ein Konzept<br />

thematisiert werden, das zentral für die Forschung in intertemporale<br />

<strong>Entscheidung</strong>en steht. Dabei handelt es sich um das Konzept der<br />

„Zeitpräferenz“.<br />

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