Vergebung leben - Freiheit erfahren - Plough
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J C AR N O L D : V E R G E B U N G L E B E N<br />
1980 fand ich es heraus. Meine Kirche verlangte<br />
plötzlich, dass ich von meinem Amt als stellvertretender<br />
Ältester an der Seite meines Vaters zurücktreten sollte <br />
eine Aufgabe, die mir fast zehn Jahre davor übertragen<br />
worden war. Bis zu diesem Tag ist es mir nicht klar, wieso<br />
diese Dinge geschahen. Am wahrscheinlichsten handelte<br />
es sich um die gleiche Art von Eifersucht, die vierzig Jahre<br />
zuvor die Ausweisung meines Vaters bewirkt hatte. Was<br />
auch immer der Grund war, genau die gleichen Menschen,<br />
die mich immer gelobt und ermutigt hatten - einschließlich<br />
Freunde, Kollegen, ja sogar nahe Verwandte - fingen an,<br />
das zu bemängeln, was ich je getan hatte.<br />
Verwirrt und verärgert war ich versucht, mich zu<br />
wehren. Mein Vater war damals Ältester über vier große<br />
Gemeinschaften und er brauchte mich mehr denn je: nur<br />
wenige Wochen davor war meine Mutter an Krebs<br />
gestorben. Hinzu kam, dass ich nicht verstand, was ich<br />
falsch gemacht hatte. Es ist wahr, dass ich für die Offenheit<br />
meiner Gefühle bekannt war, besonders wenn ich den<br />
Eindruck hatte, dass Freundlichkeit und Diplomatie den<br />
wahren Inhalt verbergen würden; nicht jeder in unserer<br />
Kirche schätzte das. Trotzdem hatte ich immer versucht,<br />
demütig und besonnen zu bleiben. Und jetzt das!<br />
Verzweifelt wünschte ich mir, meine Position zu<br />
verteidigen und meinen „rechtmäßigen“ Platz wieder<br />
einzunehmen.