Vernetzung – Stärkung – Professionalisierung der familiennahen ...
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Curriculum werden grundlegende Themen <strong>der</strong> frühkindlichen<br />
Bildung angesprochen. Viele KTPP haben<br />
zusätzlich das sächsische „Curriculum zur Umsetzung<br />
des Bildungsauftrages in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen“<br />
absolviert und damit ihre Kenntnisse zu frühkindlicher<br />
Bildung erweitert. Wie viele KTPP dieses Curriculum<br />
belegt haben, ist aktuell nicht bekannt. Frau Dr.<br />
Carle (vgl. Evaluierung des SBP) weist auf die notwendige<br />
Weiterentwicklung dieses Curriculums, das für<br />
die Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen ausgerichtet ist, hin. In<br />
den Grundmodulen sind die einzelnen Bildungsbereiche<br />
nicht explizit verankert.<br />
Die Familieninitiative Radebeul e.V. hat von 2009 bis<br />
2010 ein „Curriculum zur Umsetzung des Sächsischen<br />
Bildungsplans in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagespflege“ entwickelt.<br />
Dieses ermöglicht in 112 Stunden eine Vertiefung in<br />
den einzelnen Bildungsbereichen des SBP. 2010 bis<br />
2011 wurde dieses Curriculum mit 60 KTPP an drei<br />
Standorten in Sachsen erprobt und kann seit April<br />
2011 landesweit über die ESF-För<strong>der</strong>ung beantragt<br />
werden. Dieses Fortbildungsinstrument kann künftig<br />
einen maßgeblichen Beitrag zur Vertiefung <strong>der</strong> Kernbereiche<br />
des SBP in <strong>der</strong> KTP leisten.<br />
Die Umsetzung des SBP erfor<strong>der</strong>t professionelle pädagogische<br />
Fachkompetenz. Zieht man die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Evaluierung des SBP durch die Universität Bremen<br />
heran, wird deutlich, dass auch in <strong>der</strong> KTP zielgerichtete<br />
Qualifizierungen, die Arbeit in Lernwerkstätten und<br />
Die Situation <strong>der</strong> KTPP<br />
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fachliche Begleitung notwendig sind, damit die Inhalte<br />
vertieft und reflektiert umgesetzt werden können<br />
(Vgl. Evaluierung <strong>der</strong> Umsetzung des SBP, S. 162-163).<br />
Die Qualifizierung und kontinuierliche Weiterbildung<br />
<strong>der</strong> KTPP ist somit nur ein Teilbereich für die qualitative<br />
Umsetzung des SBP in <strong>der</strong> KTP. Die KTPP benötigen<br />
eine persönliche Kompetenz, die sich aus den Elementen<br />
Wissen, Können und Handeln zusammen<br />
setzt. Im Bereich Wissen und Können bilden bei je<strong>der</strong><br />
KTPP die eigene Biografie, die Ausbildung und die<br />
Lebenserfahrung das Fundament. In <strong>der</strong> Untersuchung<br />
wurde deutlich, dass mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />
Befragten über 40 Jahre alt ist. Diese KTPP befinden<br />
sich in einer Lebensphase, in <strong>der</strong> sie bereits in einem<br />
ersten, zum Teil ganz an<strong>der</strong>en Beruf tätig waren. Durch<br />
Biografiearbeit und Reflexion können die eigenen Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> KTPP mit dem neuen Wissen über Bildung<br />
und Erziehung verknüpft werden. Entscheidend<br />
für die KTPP ist die jeweils eigene Motivation für die<br />
persönliche Weiterentwicklung (Vgl. Wiemert 2010).<br />
Die Untersuchung in Sachsen zeigt, dass die Hauptmotivation<br />
in <strong>der</strong> eigenen Überzeugung liegt, das<br />
Kind optimal zu begleiten. Dieser Anspruch wird vom<br />
hohen Fortbildungsengagement <strong>der</strong> KTPP gestützt.<br />
In <strong>der</strong> täglichen Arbeit hat die KTPP kein Gegenüber.<br />
Sie ist auf ihre subjektive Wahrnehmung begrenzt. Die<br />
Reflexion <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> KTP steckt noch in den<br />
Kin<strong>der</strong>schuhen. Die KTPP wurden nach ihrer Zufrie-