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Newsletter BIOTECHNOLOGIE<br />
Einweihung des ersten Moduls für Ende 2013 geplant<br />
Energiepark Pirmasens-<br />
Winzeln: Es geht voran!<br />
Die NaWaRo-Biogasanlage (NaWaRo = nachwachsende<br />
Rohstoffe) im Energiepark Pirmasens wird die modernste<br />
in Rheinland-Pfalz sein. Aufgrund veränderter<br />
gesetzlicher und politischer Rahmenbedingungen und<br />
der Klimaschutzdebatte des letzten Jahres wurde sie<br />
auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet. Solche<br />
Anpassungen kosten Zeit, sind aber für den langfristigen<br />
Erfolg unerlässlich und ein Beweis für die Innovationskraft<br />
und die Flexibilität der Projektträger. Schon<br />
ein altes Sprichwort sagt: „Gut‘ Ding braucht Weile“.<br />
Die Einweihung des ersten Moduls der Bioraffi nerie<br />
ist für die letzte Novemberwoche 2013 geplant.<br />
Wie alles begann<br />
Die Idee zum Energiepark Pirmasens-Winzeln war bereits<br />
2008 geboren worden: Mit der Stadt Pirmasens,<br />
den Stadtwerken Pirmasens, einer Gruppe von Landwirten<br />
aus der Region sowie dem Prüf- und Forschungsinstitut<br />
hatten sich vier Akteure zusammengetan, um<br />
dieses zukunftsweisende Projekt zu stemmen.<br />
Geplant war der Bau von drei Anlagen zur stoffl ichenergetischen<br />
Nutzung von Biomasse, und zwar einer<br />
Holzvergasungsanlage, einer NaWaRo-Biogasanlage<br />
und einer Reststoffvergärungsanlage. Auf einem Gelände<br />
in Pirmasens-Winzeln sollten die Stadtwerke die<br />
Holzvergasungsanlage, die Landwirte die Biogasanlage<br />
und die Stadt die Reststoffvergärungsanlage für Bioabfall<br />
und andere biogene Reststoffe realisieren.<br />
Die Rolle des Prüf- und Forschungsinstitutes bestand<br />
darin, die Investoren der Biogasanlagen im Energiepark<br />
wissenschaftlich-technisch zu beraten und die<br />
prozessbiologische Überwachung der Biogasanlagen<br />
zu übernehmen. Darüber hinaus bot das <strong>PFI</strong> an, die<br />
Qualität des „Synthesegases“ aus der Holzvergasung<br />
zu überwachen, um den Betrieb eines für alle drei Anlagen<br />
geplanten Blockheizkraftwerkes zu sichern.<br />
Was vor der Umsetzung<br />
getan werden musste<br />
Zur Umsetzung des Energieparks war der Kauf von<br />
etwa vier Hektar Land am südwestlichen Rand des Industriegebietes<br />
in Pirmasens-Winzeln erforderlich. Als<br />
Käuferin trat die Bioenergie Pirmasens auf, eine hundertprozentige<br />
Tochter der Stadtwerke Pirmasens.<br />
Die Kaufverhandlungen gestalteten sich aufgrund unterschiedlicher<br />
Interessenslagen der Voreigentümer<br />
schwierig und konnten erst Ende 2011 abgeschlossen<br />
werden. Zu diesem Zeitpunkt endete auch das zweijährige<br />
Baufeststellungsverfahren, das die Beteiligung der<br />
Öffentlichkeit einschloss. Anfang 2012 konnte dann mit<br />
der Genehmigungsplanung für die Anlagenrealisierung<br />
begonnen werden.<br />
Das <strong>PFI</strong> hatte schon im Vorfeld potentielle Investoren<br />
beraten und fachlich unterstützt. Dank dieser Vorarbeit<br />
erhielten die Stadtwerke Pirmasens 2010 relativ schnell<br />
einen Förderbescheid des Landes Rheinland-Pfalz über<br />
2,5 Millionen Euro. Die Mittel kamen vom EFRE, dem<br />
Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung. Zwischen<br />
2011 und 2012 führten die Stadtwerke dann eine<br />
Ausschreibung für den Bau der innovativen Holzvergasungsanlage<br />
durch. Dabei stellte sich heraus, dass aufgrund<br />
der hohen Investitionskosten und der Holzpreise<br />
kein wirtschaftlich gesicherter Betrieb dieser Anlage<br />
möglich war. Deshalb wurden alternative Technologien<br />
bezüglich der Investitionskosten und Fördermöglichkeiten<br />
erwogen. Das bedeutete allerdings eine Zeitverzögerung.<br />
Zwischenzeitlich fi elen dann auch die EEG-<br />
Stromerlöse (EEG ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />
schlechter aus, woraufhin das Interesse der Landwirte<br />
an der Investition in eine NaWaRo-Biogasanlage sank.<br />
Somit stand auch der Bau der NaWaRo-Biogasanlage,<br />
deren Biogas in dem zentralen Blockheizkraftwerk verstromt<br />
werden sollte, in Frage.