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metapeople Performance- Analysen

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Real-Time-Bidding<br />

In Echtzeit zum Kunden<br />

RTB gewinnt<br />

zunehmend an<br />

Relevanz und<br />

ermöglicht eine an<br />

Nutzerprofilen<br />

ausgerichtete Ersteigerung<br />

von<br />

Werbeplätzen in<br />

Echtzeit.<br />

Die Rückkehr des Werbebanners<br />

Real-Time-Bidding (RTB) war im Online-<br />

Marketing das am meisten diskutierte<br />

Schlagwort der letzten Jahre. Die Übernahme<br />

von InviteMedia durch Google für 100<br />

Millionen US-Dollar und die Investition von<br />

50 Millionen US-Dollar von Microsoft in<br />

Appnexus sind deutliche Zeichen für das<br />

Potential, das die Branchenriesen in der<br />

Echtzeitversteigerung von Werbeplätzen im<br />

Internet sehen. Nach den USA hat das RTB<br />

nun zum Sprung über den großen Teich<br />

angesetzt und befindet sich in Frankreich,<br />

Großbritannien und auch in Deutschland auf<br />

dem Vormarsch. Das Marktforschungsunternehmen<br />

International Data Corporation<br />

(IDC) prognostiziert von 2012 bis 2015 ein<br />

Wachstum der mit RTB in Deutschland<br />

erwirtschafteten Erlöse von 149 auf 495<br />

Millionen Euro. Wie ist dieser Siegeszug des<br />

RTBs zu erklären und weshalb wird der<br />

Technologie ein derart hohes Potential<br />

zugesprochen?<br />

Das Ziel einer Online-Werbekampagne ist es,<br />

die Besucher einer Webseite mit einer<br />

möglichst passgenauen Werbebotschaft zu<br />

erreichen. RTB ermöglicht eine an<br />

Nutzerprofilen ausgerichtete Schaltung von<br />

Werbebannern. Jede Einblendung kann<br />

hinsichtlich ihres Wertes für den<br />

Werbetreibenden überprüft werden. Das<br />

Prinzip ist hierbei denkbar einfach und<br />

orientiert sich am Wertpapierhandel an der<br />

Börse.<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

07/ 2012<br />

Börse. Signalisiert das Nutzerprofil eines<br />

Webseitenbesuchers Interesse an einem<br />

bestimmten Produkt, gibt der Werbetreibende<br />

ein Gebot für den zur Verfügung<br />

stehenden Werbeplatz ab. Der Höchstbietende<br />

bekommt den Zuschlag und kann<br />

dem Nutzer seine Werbebotschaft<br />

präsentieren. Durch diese Orientierung an<br />

Nutzerprofilen werden Streuverluste von<br />

Werbemaßnahmen reduziert und das<br />

eingesetzte Werbebudget optimiert.<br />

Doch nicht so schnell. Bevor auf die Vor- und<br />

Nachteile des RTBs eingegangen wird, sind<br />

noch einige Fragen zu klären: Inwiefern hat<br />

sich der Handel mit Werbebannern durch<br />

das RTB verändert? Welche Prozesse<br />

verbergen sich hinter dem Schlagwort RTB<br />

und welche Akteure sind an dem in Echtzeit<br />

stattfindenden Handel von Werbeplätzen<br />

beteiligt? Entstehen durch die Nutzung von<br />

nutzerspezifischen Informationen datenschutzrechtliche<br />

Bedenken? Um die<br />

Möglichkeiten und die Risiken des RTBs zu<br />

verstehen und zu bewerten, müssen diese<br />

Fragen geklärt werden.<br />

Statischer Handel mit Werbebannern –<br />

Content is King<br />

Im statischen Handel mit Werbebannern gilt<br />

das Motto Content is King. Die Ansprache<br />

von Zielgruppen erfolgt über Webseiten,<br />

deren Inhalt einen Rückschluss auf die<br />

Interessen<br />

Prognostizierte jährliche Wachstumsrate des RTB‐basierten Handels mit Werbebannern in<br />

den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland, 2012 ‐ 2015 (IDC 2011)<br />

USA Frankreich Großbritannien Deutschland<br />

Werbeplätze werden<br />

in ein Premium und<br />

ein Non-Premium<br />

Inventar unterteilt.<br />

Das Premium<br />

Inventar bezeichnet<br />

Top-Platzierungen<br />

auf reichweitenstarken<br />

Webseiten.<br />

Das Non-Premium<br />

Inventar kategorisiert<br />

Werbeplätze auf<br />

Seiten mit geringer<br />

Reichweite und<br />

unklaren Nutzerprofilen.<br />

Warum RTB?<br />

Es stehen zunehmend<br />

weniger<br />

Werbeplätze im<br />

hochwertigen<br />

Premium Inventar<br />

zur Verfügung.<br />

Die umfeldorientierte<br />

Schaltung von<br />

Werbebannern führt<br />

zu hohen<br />

Streuverlusten.<br />

Interessen der Besucher zulässt. Das<br />

bedeutet: Sportausstatter werben auf<br />

Sportseiten, Reiseagenturen auf Reiseportalen<br />

und Banken auf Finanzportalen. Die<br />

zur Verfügung stehenden Werbeplätze<br />

werden unter den Begriffen des Premium<br />

Inventars und des Non-Premium Inventars<br />

zusammengefasst. Das Premium Inventar<br />

zeichnet sich durch eine große Reichweite<br />

und ein klares Nutzerprofil aus. Das Non-<br />

Premium Inventar beschreibt hingegen ein<br />

Werbeumfeld mit begrenzter Reichweite und<br />

wenig nutzerspezifischen Inhalten. Während<br />

Kampagnen zur Steigerung des Markenvertrauens<br />

zumeist auf das Premium<br />

Inventar setzen (Branding Kampagnen), wird<br />

das Non-Premium Inventar von Werbetreibenden<br />

mehrheitlich für leistungsorientierte<br />

Kampagnen genutzt (<strong>Performance</strong><br />

Kampagnen). Zur Optimierung dieser<br />

Kampagnen werden Nutzergruppen zum<br />

Beispiel durch statistische Verfahren, die<br />

Nutzung von Befragungsdaten sowie anhand<br />

von Informationen über ihr Surfverhalten<br />

eingegrenzt (Behavioral Targeting). Mit dem<br />

Re-Targeting wurde in den letzten Jahren<br />

außerdem eine Methode etabliert, die Nutzer,<br />

die bereits Interesse an einem bestimmten<br />

Produkt gezeigt oder dieses bereits gekauft<br />

haben, erneut mit Werbung konfrontiert.<br />

Wenn ein Inventar existiert, das eine hohe<br />

Zielgruppenrelevanz und Reichweite<br />

verspricht und bereits Methoden zur<br />

Identifizierung<br />

07/ 2012<br />

Identifizierung interessierter Nutzer genutzt<br />

werden, wie ist dann die zunehmende<br />

Relevanz des RTBs zu erklären? Handelt es<br />

sich vielleicht nur um eines der vielen<br />

Schlagwörter, die ebenso schnell wieder von<br />

der Bildfläche verschwinden, wie sie<br />

aufgetaucht sind? Wohl nicht. Zum Ersten<br />

gehen mit der inhaltsorientierten Steuerung<br />

von Werbekampagnen hohe Streuverluste<br />

einher – denn nicht jeder Besucher einer<br />

Sportseite hat tatsächlich auch Interesse<br />

einen Sportartikel zu kaufen. Zum Zweiten<br />

stehen dem Markt im Non-Premium Inventar<br />

zunehmend mehr Platzierungen zur<br />

Verfügung als im Bereich des Premium<br />

Inventars. Gerade für leistungsorientierte<br />

Kampagnen ist eine an konkreten Nutzerprofilen<br />

ausgerichtete Auslieferung von<br />

Werbebotschaften sinnvoll. Wie die in<br />

Echtzeit ablaufende Versteigerung von<br />

Werbebannerplätzen in der Praxis abläuft<br />

und welche Akteure beteiligt sind, wird im<br />

Folgenden dargestellt.<br />

Grundlagen des RTB – Audience is King<br />

Beim RTB werden Preise für Werbebannerplätze<br />

flexibel in einem Auktionsverfahren<br />

bestimmt. Der gesamte Prozess<br />

dauert nur wenige Millisekunden und findet<br />

also quasi in Echtzeit statt. Vor dem Kauf<br />

eines Werbeplatzes wird dessen Wert für<br />

den Werbetreibenden in Abhängigkeit zum<br />

We

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