19.08.2013 Aufrufe

Zusammenfassung - StadtBüro Hunger, Stadtforschung und ...

Zusammenfassung - StadtBüro Hunger, Stadtforschung und ...

Zusammenfassung - StadtBüro Hunger, Stadtforschung und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SozialvertrŠglicher RŸckbau industriell gefertigter Wohnbauten in den neuen B<strong>und</strong>eslŠndern<br />

<strong>Zusammenfassung</strong><br />

Aus sozialwissenschaftlicher Sicht ist zu betonen, dass die FunktionsfŠhigkeit der<br />

technischen Netze fŸr die verbleibenden Bewohner im Zuge von RŸckbauma§nahmen<br />

voll gesichert sein muss. Die Vorzugsvariante des RŸckbaus im jeweiligen Wohnquartier<br />

darf insofern nicht allein technisch optimal sein, sondern muss den BedŸrfnissen der<br />

Bewohner an funktionsfŠhige <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlich einwandfreie Netze der Wasserver- <strong>und</strong><br />

-entsorgung, der Energieversorgung <strong>und</strong> der VerkehrsanschlŸsse entsprechen.<br />

TeilrŸckbau von GebŠuden hat in aller Regel den infrastrukturellen Vorteil, dass<br />

vorhandene technische Netze nicht verŠndert werden mŸssen. Der hšhere hochbauliche<br />

Kostenaufwand rechtfertigt sich durch den Wegfall ggf. notwendiger tiefbaulicher<br />

Ma§nahmen.<br />

9. Schwindende HandlungsfŠhigkeit der Kommunen <strong>und</strong> Wohnungsunternehmen:<br />

dringender Handlungsbedarf zur Sicherung eines sozialvertrŠglichen<br />

Stadtumbaus<br />

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Programms ãStadtumbau OstÒ liegen in fast allen<br />

grš§eren StŠdten integrierte Stadtentwicklungskonzepte vor, erste Abrisse von<br />

Wohnungen verb<strong>und</strong>en mit Aufwertungsma§nahmen haben stattgef<strong>und</strong>en. Dennoch hat<br />

sich die Situation der ostdeutschen StŠdte <strong>und</strong> Wohnungsunternehmen nicht verbessert.<br />

Seit Vorlage des Berichts der Expertenkommission ãWohnungswirtschaftlicher<br />

Strukturwandel in den neuen B<strong>und</strong>eslŠndernÒ im Jahre 2000, die von einem Leerstand in<br />

den ostdeutschen LŠndern in Hšhe von rd. 1 Million Wohnungen auf der Basis des<br />

Jahres 1999 ausgegangen ist, hat sich dieser noch einmal um rd. 300.000 Wohnungen<br />

erhšht. Die Zahl der leer stehenden Wohnungen ist also fast in dem Umfang gestiegen, in<br />

dem nach dem Stadtumbauprogramm bis 2009 insgesamt Wohnungen abgerissen<br />

werden sollen.<br />

Die Gefahr der Insolvenz von Wohnungsunternehmen <strong>und</strong> in deren Folge des<br />

Zusammenbrechens ganzer WohnungsmŠrkte nimmt stŠndig zu. Insolvenzen hŠtten<br />

Ðneben der hohen sozialen Verunsicherung der Menschen Ð gravierende Auswirkungen.<br />

Die Wohnungen blieben am Markt, wenn auch mit erheblichen Wertverlusten, noch<br />

vorhandene Investoren wŸrden sich všllig zurŸckziehen. Die Kommunen hŠtten keine<br />

geeigneten Partner mehr fŸr den Stadtumbau mehr, abgesehen davon, dass ihre<br />

Haushalte durch kommunale Haftungen, die bedient werden mŸssten, zusŠtzlich<br />

erheblich belastet wŸrden. Von sozialvertrŠglichem RŸckbau kšnnte keine Rede sein.<br />

Die Kommunen sind aufgr<strong>und</strong> ihrer extrem angespannten Haushalte nur eingeschrŠnkt<br />

handlungsfŠhig. Sie kšnnen ihren Finanzierungsanteil im Rahmen des Stadtumbaus nicht<br />

immer aufbringen, so dass sich erforderliche Aufwertungsma§nahmen verzšgern.<br />

Die ExpertengesprŠche in den BeispielstŠdten Ÿber die Kostenseite des Stadtumbaus<br />

fŸhrten im II. Halbjahr 2002 zur gleichen kritischen EinschŠtzung. Vordringlich ist es, die<br />

nachfolgend aufgefŸhrten Probleme zu lšsen:<br />

Der Stadtumbau braucht mehr Dynamik. ZuschŸsse fŸr den notwendigen RŸckbau<br />

mŸssen den Akteuren in ausreichendem Umfang, schnell <strong>und</strong> direkt bereitgestellt<br />

werden.<br />

Die Wohnungsunternehmen mŸssen von den Altverbindlichkeiten, die auf den dauerhaft<br />

leer stehenden <strong>und</strong> abzurei§enden Wohnungen liegen, entlastet werden. Das ist eine<br />

wichtige Voraussetzung dafŸr, dass der Stadtumbau von den Unternehmen finanziell<br />

bewŠltigt werden kann.<br />

StadtBŸro <strong>Hunger</strong> <strong>Stadtforschung</strong> <strong>und</strong>-planung 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!