Ausgabe 2, 12.12.2011 - Pädagogische Hochschule Zürich
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Wissensporträt<br />
Studienreise: Südosteuropa<br />
Studienreisen nach Südosteuropa an der PHZH<br />
Die PHZH bietet jedes Jahr zwei bis drei zweiwöchige Studienreisen<br />
innerhalb der Ausbildung an. Die Studienreisen tragen<br />
einen wesentlichen Beitrag zum Kompetenzaufbau der angehenden<br />
Lehrpersonen im Umgang mit der heterogenen Schülerschaft<br />
und in der Zusammenarbeit mit den Eltern bei. Die<br />
Studierenden werden auf die Reise vorbereitet, indem sie in<br />
die gesellschaftliche Situation Südosteuropas und des jeweiligen<br />
Landes eingearbeitet werden. Dies ermöglicht ihnen die<br />
Migrationszusammenhänge aus der Perspektive eines südosteuropäischen<br />
Landes zu verstehen. Durch die konkrete Studienreise<br />
wird die Voraussetzung geschaffen, die Komplexität<br />
von Ethnisierungsprozessen eines Landes auf dem Hintergrund<br />
historischer, sozioökonomischer und politischer Prozesse zu<br />
verstehen, aus dem viele Eltern und ihre Nachkommen in die<br />
Schweiz zugewandert sind. Während der Studienreise leben<br />
die Studentinnen und Studenten eine Woche in einer Familie<br />
mit Schulkindern und besuchen verschiedene Schulen vor Ort.<br />
Dadurch machen sie sich mit den Lebensbedingungen, Lebensweisen<br />
und Bildungsmöglichkeiten dieser Menschen vertraut.<br />
Sie werden diese Erfahrungen und ihr Wissen im Umgang mit<br />
Kindern, Jugendlichen und Eltern aus diesen Regionen im Berufsalltag<br />
nutzen können. Weil sie die unterschiedlichen Perspektiven<br />
dank der Selbsterfahrung besser verstehen, können<br />
sie in gewissen Situationen angemessener reagieren.<br />
An einem Samstag trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des Moduls - Studienreise Südosteuropa VE A601 (H09) &<br />
BE 391 (H08) - für eine Vertiefung an der <strong>Pädagogische</strong>n <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Zürich</strong>. Es fanden spannende Diskussionen zwischen den<br />
Studentinnen und Studenten statt, die in den verschiedenen<br />
Regionen (Serbien/Montenegro, Bosnien-Herzegowina und<br />
Kosovo) waren und ihre Erlebnisse in kleineren Gruppen austauschten.<br />
Ich konnte mich bei einigen dazugesellen und den<br />
Chronologie der Kriege in Ex-Jugoslawien<br />
1991 10-Tage-Krieg<br />
1991-1995 Kroatienkrieg<br />
1992-1995 Bosnienkrieg<br />
1998-1999 Kosovokrieg<br />
Anzeige<br />
Zeliha Aktas<br />
Ethnologin und Dozentin<br />
in der Weiter- und Ausbildung<br />
an der PHZH mit den<br />
Arbeitsschwerpunkten Migration<br />
und Flucht, Identität<br />
und Fremdsein, Interkulturelle<br />
Kommunikation und<br />
Vermittlung.<br />
Verantwortlich für die Einführungsmodule für HSK-<br />
Lehrpersonen, das Grundlagenmodul Migration<br />
Inland, Studienreise nach Südosteuropa sowie das<br />
Wahlmodul „Interkulturelle Verständigung in der<br />
Schule“.<br />
angeregten Gesprächen beiwohnen. Der Austausch war sehr<br />
individuell geprägt und brachte beeindruckende und für uns<br />
ungewohnte Erlebnisse an den Tag. Dabei fiel mir auf, dass<br />
alle mindestens eine Geschichte über den ehemaligen Krieg<br />
und dessen Zeugnisse erzählten. Er ist noch immer sehr präsent<br />
in der Bevölkerung. Die allgemeine Wohn- und Arbeitskultur<br />
der Gastfamilien war ebenso ein Thema. Die Gastfreundlichkeit<br />
war bei vielen sehr gross; beispielsweise schliefen die Eltern im<br />
Wohnzimmer, damit der Gast ein eigenes Zimmer hatte.<br />
Dein Studiladen, gleich um die Ecke!<br />
Martin Urscheler<br />
Archiv:<br />
Konfrontation der Schweiz mit dem Flüchtlingsstrom:<br />
http://www.ideesuisse.ch/213.0.html<br />
ZSUZ – Dein Partner fürs Studium www.zsuz.ch | www.facebook.com/zentralstelle