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NVH & Friction - Virtual Vehicle

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Reibungsreduktion für effizientere<br />

Motoren<br />

Bei der Entwicklung verbrauchsarmer Motoren kann die Reduktion mechanischer Reibungsverluste zu<br />

bedeutenden Einsparungen beim Verbrauch beitragen. Dazu werden am VIRTUAL VEHICLE sämtliche<br />

wichtige Reibungsquellen im Motor mittels hochqualitativer Modelle untersucht und Maßnahmen zu deren<br />

Reduktion erarbeitet.<br />

Reibung in Motoren<br />

Die Reibungsreduktion stellt neben Leichtbau<br />

zur Gewichtsreduktion und der Verschiebung<br />

des thermodynamischen Lastpunkts (Downsizing)<br />

eine effektive Maßnahme zur Verbrauchsoptimierung<br />

bei Motoren dar.<br />

Die Hauptverursacher von mechanischer Reibung<br />

in Motoren sind die Kolbengruppe, die<br />

Gleitlager im Kurbeltrieb, sowie der Ventiltrieb.<br />

Da beim Ventiltrieb die Reibung gering und<br />

eher in Hinsicht auf die Betriebssicherheit interessant<br />

ist, konzentrieren sich Maßnahmen zur<br />

Reibungsreduktion auf die wesentlichen beiden<br />

Quellen, Kolbengruppe und Gleitlager.<br />

Eine typische Aufteilung der Verluste dieser<br />

beiden Quellen zeigt Abbildung 1. Wie anhand<br />

dieser Darstellung zu erkennen ist, verursacht<br />

Reibung in hochbelasteten Gleitlagern<br />

24 magazine Nr. 13, I-2013<br />

die Kolbengruppe etwa 60% der Gesamtverluste<br />

im Motor. Bemerkenswert an Abbildung<br />

1 ist auch, dass die Gleitlager, bestehend aus<br />

i.a. fünf Hauptlagern und vier großen Pleuellagern,<br />

mehr als 30% der Verluste verursachen.<br />

Einfach umzusetzende Maßnahmen zur Reibungsreduktion<br />

sollen anhand dieser Lager<br />

dargestellt werden.<br />

Realistische Reibungsberechnung<br />

Um Reibungsverluste zu berechnen, wird ein<br />

leistungsstarkes Simulationsmodell benötigt.<br />

Zuverlässige und genaue Reibungsberechnung<br />

ist ein komplexes Problem, da sich relevante<br />

Prozesse auf mehreren Größenskalen abspielen.<br />

Es müssen einerseits große Bauteile wie<br />

Pleuel und Kurbelwelle mit deren dynamischen<br />

Eigenschaften ebenso berücksichtigt werden<br />

wie der nur wenige Mikrometer (1/10000-tel<br />

Zentimeter) dünne Schmierfilm, der lokal stark<br />

unterschiedliche Temperaturen aufweist (siehe<br />

Abbildung 2).<br />

Das am VIRTUAL VEHICLE entwickelte Simulationsmodell<br />

(siehe Seite 19) berücksichtigt<br />

alle relevanten Prozesse und Einflussgrößen<br />

und kommt dabei ohne anzupassende Parameter<br />

aus, d.h. kein Parameterfitting. Das Simulationsmodell<br />

kann aufgrund der Vorhersagekraft<br />

auch zur Lagerauslegung verwendet werden.<br />

Die Genauigkeit des entwickelten Modells<br />

konnte mittels umfangreichen Prüfprogrammen<br />

auf einer Gleitlager-Prüfmaschine validiert werden<br />

(die Validierung wurde u.a. präsentiert in<br />

[1,2,3]).<br />

Reibungsreduktion beim Dieselmotor<br />

Um das konkrete Einsparpotential aufzeigen zu<br />

können, wird im Folgenden ein moderner 130<br />

kW 4 Zylinder Dieselmotor betrachtet. Dieser<br />

gehört zu den modernsten PKW-Motoren mit<br />

einem hohen Spitzenverbrennungsdruck von<br />

etwa 200 bar. Wegen ihrer hohen Verbrennungsspitzendrücke<br />

beanspruchen Dieselmotoren<br />

die Gleitlager sehr stark, was eine<br />

besondere Herausforderung bei der Reibungsreduktion<br />

darstellt.<br />

Die Ergebnisse verschiedener Maßnahmen<br />

auf die Reibungsverluste in den Gleitlagern<br />

werden im Folgenden diskutiert. In Abbildung<br />

3 sind dazu die Reibungsverluste für drei verschiedene<br />

Lagerbreiten (16, 18, 21 mm), sowie<br />

für verschiedene Schmierstoffe (10W40, 0W30,<br />

0W20) bei betriebswarmem Motor (100 °C) und<br />

für Kurzstreckenbetrieb (40 °C) dargestellt.<br />

Dabei stellt die Kombination aus 18 mm breiten<br />

Lagern und Schmierung mittels 10W40 die<br />

Ausgangssituation dar.<br />

Wie aus den Ergebnissen zu entnehmen ist,<br />

wirkt sich die Motortemperatur am stärksten auf<br />

die Reibungsverluste aus. Dementsprechend<br />

ist es wichtig, den Motor schnell auf Betrieb-

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